Die Depression (Niedergeschlagenheit, Schwermut) zählt zu den häufigsten psychischen Erkrankungen. Depression ist eine der häufigsten psychischen Erkrankungen weltweit und betrifft Millionen von Menschen jedes Jahr. Schätzungen zufolge leidet etwa jeder fünfte Mensch im Laufe seines Lebens an einer Depression.
Depressionen können jeden treffen, unabhängig von Alter oder Lebenssituation. Die Erkrankung kann in allen Altersgruppen auftreten und betrifft sowohl Männer als auch Frauen, wobei Frauen häufiger betroffen sind.
Was ist eine Depression?
Depression ist mehr als nur gelegentliche Traurigkeit oder eine vorübergehende schlechte Stimmung. Es handelt sich um eine ernstzunehmende psychische Erkrankung, die das Denken, Fühlen und Handeln einer Person tief beeinflussen kann.
Eine Depression ist eine psychische Erkrankung. Bei dieser kommt es vor allem zu einer auffallend gedrückten Stimmung, Verlust an Interessen sowie einer Verminderung des Antriebs für die Bewältigung des Alltags. Die Depression ist eine ernsthafte psychische Erkrankung, die weit über gelegentliche Niedergeschlagenheit hinausgeht.
Sie kann das tägliche Leben erheblich beeinträchtigen, Beziehungen belasten und zu schwerwiegenden gesundheitlichen Folgen führen. Eine Depression ist eine Erkrankung des Gehirns, die durch ein Ungleichgewicht von Botenstoffen wie Serotonin und Dopamin entsteht.
Lesen Sie auch: Kupferspirale: Einflüsse auf das Wohlbefinden
Laut Depressionsbericht 2019 des BMSGPK erkranken 6,5 Prozent der Erwachsenen in Österreich einmal an einer depressiven Erkrankung. Frauen sind mit 6,8 Prozent etwas häufiger betroffen als Männer mit 6,3 Prozent.
Menschen mit einer Depression sind häufig in ihrem Alltagsleben beeinträchtigt. Bei Menschen mit einer Depression kommt es auch häufig zu weiteren psychischen Erkrankungen. Menschen mit einer Depression haben auch ein erhöhtes Risiko für körperliche Erkrankungen bzw. einen schlechteren oder chronischen Verlauf von diesen. Dies betrifft z.B. Herzerkrankungen sowie Kreislauferkrankungen oder Rückenschmerzen.
Auch die Lebenserwartung ist reduziert: um ca. Eine Depression kann sich je nach betroffener Person unterschiedlich äußern. Viele Betroffene geben sich selbst die Schuld für ihren Zustand und werden von Selbstzweifeln geplagt.
Sie berichten von Gefühlen, die sie nicht mehr kontrollieren oder bewältigen können. Es können auch Gedanken an Selbsttötung aufkommen. Viele ziehen sich zurück, meiden soziale Kontakte und gehen kaum noch aus dem Haus. Auch arbeiten zu gehen, fällt häufig schwer. Es kann zu Alkohol-, Medikamenten- oder Drogenmissbrauch kommen.
All das kann die Depression noch verstärken. Viele Betroffene sind so schwer erkrankt, dass sie nicht mehr die Kraft haben, sich selbst Hilfe zu suchen.
Lesen Sie auch: Kognitive Beeinträchtigungen bei Depressionen
Symptome einer Depression
Depressive Menschen leiden unter Beschwerden wie trauriger Verstimmung, Ängstlichkeit, Reizbarkeit und Konzentrationsverlust. Weitere Symptome sind insbesondere Interessenverlust, Antriebslosigkeit und verminderte Leistungsfähigkeit. Oftmals leiden die Betroffenen auch unter Hoffnungslosigkeit und einem Minderwertigkeitsgefühl.
In schweren Fällen kann es unter Umständen sogar zur Selbsttötung kommen. Depressionen führen oft zu Schlaf- und Konzentrationsstörungen. Eine Depression kann nicht nur mit Mattigkeit, sondern auch mit erhöhter Erregbarkeit einhergehen.
Im Rahmen einer Depression kommt es im Allgemeinen zu negativen Erwartungen und Bewertungen - bezogen auf alle wichtigen Lebensbereiche. Es ist möglich, dass es zu psychotischen Symptomen kommt - vor allem bei schweren Depressionen.
Dabei treten Wahnideen auf, z.B. die Überzeugung, verarmt oder innerlich tot zu sein. Auch weitere körperliche Beschwerden können bei einer Depression auftreten. Kraftlosigkeit bzw. Nachlassendes bzw.
Bei älteren Menschen stehen oft nicht ganz eindeutige Symptome im Vordergrund. Die Symptome können von Person zu Person unterschiedlich sein. Es ist wichtig, sich daran zu erinnern, dass es in Ordnung ist, Hilfe zu suchen, wenn diese Symptome länger anhalten.
Lesen Sie auch: Erfahrungsberichte Depression
Ursachen und Risikofaktoren von Depressionen
Die Ursachen von Depressionen sind vielfältig und können durch ein Zusammenspiel aus genetischen, biologischen und psychologischen Faktoren entstehen. Als Ursache wird ein Zusammenspiel von genetischen, psychosozialen und biochemischen Prozessen vermutet.
Wie Depressionen entstehen, ist bisher nicht genau bekannt. Man geht davon aus, dass biologische Vorgänge, psychische und soziale Faktoren, die persönliche Situation und besondere Ereignisse im Leben dabei zusammenwirken.
Was genau die Ursachen für Depressionen sind und was dabei im Körper passiert, ist noch unklar - doch einige Zusammenhänge und Risikofaktoren sind bekannt. Die Gene, chronischer Stress, ein Schicksalsschlag oder ein frühkindliches Trauma - viele Umstände können dazu beitragen, dass eine Depression entsteht.
Tatsächlich ist die Krankheit sehr komplex und Forschende haben längst noch nicht alle Fragen zu den Ursachen geklärt. Zum Beispiel kann eine Person anfällig für psychische Probleme sein, weil sie in Ihrer Kindheit traumatische Erlebnisse durchgemacht hat und gleichzeitig genetisch vorbelastet ist.
Depressionen entstehen meist durch eine Kombination mehrerer Faktoren:
- Biologische Ursachen: Ungleichgewicht von Botenstoffen im Gehirn (Serotoninmangel)
- Familiäre Veranlagung: (genetische Faktoren)
- Psychische Belastungen: Traumatische Erlebnisse (z. B.
Weitere Risikofaktoren
- Genetische Veranlagung: Die genetische Veranlagung spielt eine wichtige Rolle bei der Entstehung von Depressionen. Die unterschiedlich hohen Risiken zwischen Menschen lassen sich zu bis zu 40 Prozent durch die Gene erklären.
- Stresshormonregulation: Studien haben herausgefunden, dass Menschen mit Depressionen häufig eine gestörte Regulation der Stresshormone Adrenalin, Noradrenalin und Cortisol haben. Das führt unter anderem dazu, dass die Konzentration des Cortisols im Gehirn stark ansteigen kann. Zu viel Cortisol kann dann wiederum zu Symptomen führen, die für eine Depression typisch sind.
- Chronischer Stress: Das zeigt sich auch in der Praxis: Chronischer Stress am Arbeitsplatz war in Studien ein klarer Risikofaktor für Depressionen. Und auch starker oder dauerhafter Stress in der Kindheit kann dazu beitragen, dass später Depressionen entstehen.
- Burnout-Syndrom: Eine mögliche Ursache für Depressionen ist das Burnout-Syndrom. Dabei leiden Betroffene wegen schwierigen - meist beruflichen - Lebenssituationen unter körperlicher, emotionaler und geistiger Erschöpfung. Aus Dauerstress und Burnout kann dann eine Depression entstehen.
- Körperliche Erkrankungen: Manche körperlichen Erkrankungen können depressive Symptome hervorrufen. Zum Beispiel kann eine Schilddrüsenunterfunktion den Hormonhaushalt des ganzen Körpers durcheinanderbringen und so auch massiv die Stimmung beeinflussen.
- Psychische Störungen: Depressionen oder depressive Symptome treten auch häufig zusammen mit einigen psychischen Störungen wie beispielsweise Angststörungen, Essstörungen oder Schizophrenie auf. Häufig gehen auch in diesen Fällen die Symptome wieder zurück, wenn die eigentliche Erkrankung behandelt wird. Depressionen können jedoch auch als Verstärker andere psychischer Störungen wirken.
- Lichtmangel: Manche Menschen reagieren möglicherweise auf Lichtmangel in der kalten Jahreszeit mit einer depressiven Verstimmung.
- Andere Erkrankungen: Auch nach einem Schlaganfall, Herzinfarkt oder etwa einer Krebserkrankung kann es zu einer Depression kommen.
Weitere Faktoren, die das Depressionsrisiko beeinflussen können:
- Geschlecht: Fachleute gehen etwa davon aus, dass u.a. unterschiedliche Arten, mit Problemen umzugehen, sowie Rollenbilder der Gesellschaft mögliche Faktoren sind, bei denen das Geschlecht eine Rolle bei der Entwicklung einer Depression spielen könnte.
- Sexuelle Orientierung: Menschen, die eine andere Geschlechtsorientierung oder sexuelle Orientierung aufweisen, haben ein höheres Risiko für Depressionen.
- Alter: Depressionen können zwar in jeder Lebensphase auftreten, auch schon bei Kindern, im Alter über 65 Jahren steigt das Risiko aber deutlich.
- Sozioökonomischer Status: Ein hoher Bildungsstand und sozioökonomischer Status scheinen einen gewissen Schutz vor Depressionen zu bieten.
- Soziale Kontakte: Auch der Familienstand und das soziale Umfeld spielen eine Rolle - Menschen, die keine feste Bezugsperson in ihrem Leben haben, haben ein höheres Depressionsrisiko. Das lässt sich zum Beispiel bei Verwitweten und Geschiedenen feststellen und generell bei Menschen, die wenige soziale Kontakte haben. Einsamkeit bzw.
- Drogen: Drogen können ebenfalls einen Einfluss haben.
Formen von Depressionen
Meist verlaufen Depressionen episodenhaft ab. Das bedeutet: Es kommt zu zeitlich begrenzten Phasen der Erkrankung. Dabei können folgende Formen bzw.
Man unterscheidet folgende Formen:
- Depressive Episode mit vollständiger Remission: Eine depressive Episode, die mit der Zeit endet.
- Depressive Episode mit unvollständiger Remission: Darunter verstehen Fachleute ebenso eine depressive Episode, die mit der Zeit endet. Es bleiben jedoch Restsymptome zurück.
- Dysthymie: Mindestens zwei Jahre lang bestehen Symptome einer Depression.
- Saisonale Depression (SAD): Diese Form der Depression tritt saisonal vor allem in der dunklen Jahreszeit auf. Besonders wirksam bei saisonaler Depression In den Wintermonaten leiden viele Menschen unter Winterdepressionen.
- Bipolare Störung: Kommt es abwechselnd zu depressiven und sogenannten hypomanischen oder manischen Episoden, spricht die Fachwelt von einer Bipolaren Störung.
Eine Depression kann einmalig stattfinden und dann abklingen. Kommt es öfter zu depressiven Episoden, spricht die Fachwelt von einer rezidivierenden Depression. Bei ungefähr 40 bis 60 Prozent der betroffenen Personen kommt es zu einem Rückfall.
Mit jeder weiteren depressiven Episode steigt das Risiko für einen Rückfall um weitere 16 Prozent. Das Risiko für einen Rückfall sinkt, je länger eine depressive Episode ausbleibt. Meist kommt es im Verlauf zu depressiven Episoden, die wiederkehren und sich mit beschwerdefreien Phasen abwechseln.
Behandlung von Depressionen
Depressionen sind behandelbar. Dank medizinischer Fortschritte lassen sich Depressionen heute sehr gut behandeln. Die Therapie richtet sich nach dem Schweregrad der Erkrankung. In leichten Fällen kann eine ambulante Therapie in meiner Praxis erfolgen.
Bei einer Depression gibt es verschiedene Behandlungsmöglichkeiten. Die wichtigsten sind eine Psychotherapie und / oder eine Behandlung mit Medikamenten. Daneben gibt es weitere Möglichkeiten wie Beratungsangebote, Selbsthilfegruppen, Psychoedukation, Onlineprogramme, Neurostimulation oder Bewegungstherapien.
Je nach Verlauf und Schwere kann eine Depression medikamentös (insbesondere mit Antidepressiva) und/oder mit nicht pharmakologischen Therapieverfahren (beispielsweise Psychotherapie) behandelt werden.
Klinisch-psychologische Behandlung: Depressionen sind behandelbar, und die klinisch-psychologische Behandlung bietet eine individuell abgestimmte Unterstützung, um mit den Herausforderungen dieser Erkrankung umzugehen. In der Behandlung wird gemeinsam an den zugrunde liegenden emotionalen und kognitiven Prozessen gearbeitet, um neue, gesunde Bewältigungsstrategien zu entwickeln.
Medikamentöse Behandlung: In einigen Fällen kann die Unterstützung durch Antidepressiva sinnvoll sein. Diese Medikamente helfen, das chemische Ungleichgewicht im Gehirn zu korrigieren und können die Symptome der Depression lindern. Serotonin wieder ins Gleichgewicht bringen Bei mittelschweren bis schweren Depressionen können Antidepressiva helfen, das Ungleichgewicht der Botenstoffe im Gehirn zu regulieren.
Selbsthilfemaßnahmen: Neben professioneller Hilfe können einfache, aber wirkungsvolle Selbsthilfestrategien den Heilungsprozess unterstützen. Regelmäßige Bewegung, z. B.
Natürliche Unterstützung für das Gehirn: Sport & Bewegung setzen körpereigene Glückshormone frei und helfen, depressive Symptome zu lindern. Gespräche helfen Therapeutische Gespräche sind essenziell, um negative Denkmuster zu durchbrechen und neue Bewältigungsstrategien zu entwickeln.
Soziale Unterstützung: Regelmäßige Tagesstruktur, soziale Kontakte und Hobbys sind wichtig, um Depressionen entgegenzuwirken.
Prognose und Verlauf von Depressionen
Depressionen können erfolgreich behandelt werden. Viele Menschen, die sich eine professionelle Behandlung suchen, berichten von erheblichen Verbesserungen. Es ist wichtig zu wissen, dass die Reise zur Heilung nicht immer linear verläuft.
Mit der richtigen Unterstützung und den richtigen Werkzeugen kann jeder Mensch lernen, mit Depressionen umzugehen und wieder Hoffnung und Lebensfreude zu finden.
Vorbeugung von Depressionen
Ein sicherer Schutz vor Depressionen ist kaum möglich. Man kann jedoch Schutzfaktoren stärken. Diese können unterstützen, schwierige Situationen im Leben besser zu bewältigen und das Risiko für eine Depression zu senken.
Bestimmte negative Einflüsse zu vermeiden oder einen anderen Umgang damit zu erlernen, kann das Risiko für eine Depression senken. Wer durch eine schwierige Lebenssituation belastet ist, kann frühzeitige psychologische Hilfe oder Beratungsangebote in Anspruch nehmen.
Für Menschen mit einem erhöhten Risiko für wiederholte Depressionen kommt eine schützende Langzeitbehandlung mit Medikamenten oder Psychotherapie infrage, um Rückfälle zu vermeiden.
Hilfe suchen
Wenn Sie den Verdacht haben, an einer Depression zu leiden, zögern Sie nicht, Ihre Hausärztin oder Ihren Hausarzt anzusprechen! Hausärzt*innen sind häufig die ersten Ansprechpartner und können bei Bedarf an Fachärzt*innen und Psychotherapeut*innen überweisen.
tags: #depression #ursachen #und #risikofaktoren