Depression: Plötzlich gute Laune – Ursachen und Hintergründe

Depressionen zählen zu den häufigsten Erkrankungen. Oft sehen wir alles grau in grau und haben nichts, worauf wir uns freuen können, und sagen: "Das alles deprimiert mich so". Sowohl biologische als auch psychische und soziale Faktoren beeinflussen das Entstehen einer Depression. So kann z. B. Stress bei einer depressiven Veranlagung zum Ausbruch bzw. Wiederauftreten der Erkrankung führen. Traurige Ereignisse können einen depressiven Schub auslösen. Isolation und Einsamkeit begünstigen die Entstehung einer Depression.

Die Diagnose wird bei einem ausführlichen Gespräch mit dem Arzt oder Facharzt für Neurologie bzw. Psychiatrie gestellt. Gewisse psychologische Tests können auf das Vorliegen einer Depression hinweisen. Um andere Ursachen für die Symptome auszuschließen (wie z. B. körperliche Erkrankungen), sind eventuell weitere Untersuchungen (z. B. Blutbild, EKG) erforderlich.

Verschiedene Formen der Depression

Man unterscheidet grundsätzlich zwei Formen der Depression: Die unipolare Depression ist die häufigste Form. Hier treten Anzeichen von Niedergeschlagenheit, Erschöpfung sowie Freud- und Antriebslosigkeit über mindestens zwei Wochen auf. Beschwerden wie Appetitlosigkeit und Schlafstörungen können hinzukommen.

Die zweite Form, die sogenannte bipolare Depression, ist auch unter der Bezeichnung manisch-depressive Erkrankung bekannt. Menschen mit dieser Störung durchleben wechselnde Phasen extremer Stimmungsschwankungen: In der einen Phase zeigen sich die typischen Symptome einer Depression. In der anderen Phase schlägt die Stimmung ins Gegenteil um. Die Betroffenen sind dann plötzlich in Hochstimmung, sehr reizbar, extrem aktiv und selbstbewusst. Sie leiden unter Schlaf- und Konzentrationsstörungen. In diesen euphorischen Phasen verlieren viele Patient:innen den Bezug zur Wirklichkeit und können halluzinieren.

Diese bipolaren Störungen treten bei etwa einem Fünftel der Patient:innen, die an depressiven Episoden erkranken, auf. Auch die Schwere der Erkrankung kann unterschiedlich sein: Es gibt leichte, mittelgradige und schwere Depressionen.

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Spezielle Formen der Depression

In manchen Lebensphasen zeigen sich Depressionen in ganz speziellen Formen. Eine Depression im Alter zeigt sich anders als bei einer Frau nach der Geburt eines Babys. Auch beim Geschlecht gibt es Unterschiede: Eine Depression hat bei Männern oft andere Anzeichen als bei Frauen. Depressionen verdienen in jedem Alter und bei jede:r Betroffenen eine rasche und professionelle Behandlung.

  • Winterdepression: Die immer kürzer werdenden Tage sowie die abnehmende Lichtintensität führen dazu, dass der Körper Serotonin verstärkt zum Gewebshormon Melatonin abbaut. Die Winterdepression beginnt zumeist in den Herbstmonaten und endet in den Frühjahrsmonaten. In dieser Zeit klagen die Betroffenen über Energielosigkeit und übermäßige Traurigkeit. Sie haben mehr Appetit - vor allem auf Süßigkeiten.
  • Postnatale Depression: Viele Frauen erleben nach der Geburt die sogenannten "Heultage". Die postpartale Depression hingegen ist eine milde bis mittelschwere Depression, welche meistens 10 - 12 Wochen nach der Entbindung auftritt. Im Vordergrund stehen häufig massive Schuld- und Schamgefühle wegen der angeblichen Unfähigkeit eine gute Mutter zu sein.
  • Erschöpfungsdepression (Burn-out): Der Begriff Burn-out beschreibt einen Zustand tiefer emotionaler, körperlicher und geistiger Erschöpfung. Manche sagen auch Erschöpfungsdepression dazu. Die Unterscheidung zwischen Depression und Burn-out ist nicht einfach. Manche Expert:innen sagen, dass Burn-out keine eigenständige Krankheit ist, sondern eine Art der Depression.
  • Altersdepression: Etwa 11 - 18 % der über 60-Jährigen entwickeln eine Depression, wobei vor allem ältere Menschen in Heimen und Spitälern davon betroffen sind. Oft getrauen sich ältere Menschen nicht, eine verschlechterte Stimmungslage zuzugeben oder gar als Krankheitssymptom zu bezeichnen.
  • Dysthymie: Darunter versteht man eine leichte depressive Verstimmung mit chronischem Verlauf (mindestens 2 Jahre). Dazwischenliegende Perioden normaler Stimmung dauern selten länger als einige Wochen.
  • Atypische Depression: In der Psychologie ist dieser Begriff noch nicht etabliert. Die Bezeichnung "atypische Depression" umfasst allerdings im Wesentlichen die selbe Symptomatik. Zwischen 15 und 40 % der depressiv erkrankten Menschen sind Schätzungen zufolge von dieser Form betroffen.

Depressionen bei Männern

Männern fällt es manchmal schwer, über Gefühle oder ihre Depression zu sprechen. Die Rolle des starken Mannes legen viele nur schwer ab. Sie verdrängen Gefühle von Verlust, Angst und Traurigkeit. Diese zeigen sich dann auf eine andere Art und Weise, Depressionen bei Männern haben aber oft auch andere Anzeichen.So kann sich eine Depression bei Männern zeigen: Unruhe und Unzufriedenheit, Feindseligkeit, Wutausbrüche, die überraschend und untypisch sind. Vermehrtes Risiko-Verhalten wie: gefährliche Sportarten, schnelles Autofahren, Flucht vor der Wirklichkeit wie: dauernd Fernsehen oder Hobbys, die viel Zeit brauchen, Alkohol trinken, um sich zu betäuben und um nichts mehr zu empfinden.Es müssen nicht immer alle Anzeichen vorkommen.

Depressionen nach einer Geburt

Die Hormone nach der Geburt können bei Müttern eine Depression auslösen. Nach der Geburt können die Gefühle einer Achterbahnfahrt gleichen: Aufregung, Freude, Angst und Sorge wechseln einander ab. Das kann eine natürliche Antwort auf die neue Situation sein. Die Hormone stellen sich um, sobald das Kind auf der Welt ist. Durch diese Umstellung kann eine Depression ausgelöst oder begünstigt werden. Traurigkeit, Sorgen und Angst überwiegen dann. In diesem Fall ist es wichtig, genau hinzusehen.Zusätzlich spüren viele Mütter einen hohen Druck durch die Erwartungen von ihrem Umfeld. Das kann Anzeichen einer postpartalen Depression verstärken und zu Gefühlen von Schuld führen. Viele schämen sich dann und reden nicht darüber. Das macht aber alles nur noch schlimmer.

Weitere Begriffe im Zusammenhang mit Depressionen

  • Agitierte Depression: Betroffene Depressive haben keinen verminderten Antrieb, sondern im Gegenteil einen permanenten, rastlosen Bewegungsdrang und eine starke innere Unruhe. Oft kommen Schlaflosigkeit und Angstzustände hinzu.
  • Larvierte Depression: Unter einer larvierten Depression versteht man eine depressive Episode, die mit körperlichen Beschwerden einhergeht, bzw. sich hinter diesen verbirgt. Die Diagnose ist schwierig, weil die Betroffenen über körperliche Symptome klagen.

Ursachen von Depressionen

Die Ursachen von Depressionen sind vielfältig. Heute geht man davon aus, dass das gemeinsame Auftreten verschiedener Faktoren zur Ausprägung einer Depression führt (multifaktoriell). Als wichtige Ursachen sind vor allem belastende Lebensereignisse, wie Arbeitswechsel, Arbeitsverlust, Tod von nahestehenden Personen, Stress, chronische Erkrankungen, etc. zu nennen.

Bestimmte negative Gedanken wie „Ich bin dem hilflos ausgeliefert“, „Es wird alles immer schlimmer“, „Ich bin eine Belastung für die Familie“, „Ich bin schuld an . . .“ spielen ebenfalls eine Rolle. Weiters spielen ungünstige Einflüsse bei der Entwicklung im Kindes- und Jugendalter eine Rolle, wie z.B. Vernachlässigung, Missbrauch, etc.

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Genetische Einflüsse sind teilweise ebenfalls vorhanden, wobei Geschwister nur in 15-20% ein gleichzeitiges Auftreten von Depression zeigen.

Behandlung von Depressionen

Eine Depression muss so früh als möglich behandelt werden, um eine Verschlechterung oder gar Chronifizierung zu vermeiden. Gut gemeinte Ratschläge (z. B. ein paar Tage verreisen) und Aufmunterungsversuche schlagen meist fehl. Es ist sinnlos, an den Willen der Depressiven zu appellieren. Mit Depressiven soll über die Selbstmordgefährdung offen gesprochen werden, da man sich dadurch ein Bild über das wirkliche Risiko machen kann. Es ist bedeutsam, das Befinden von Depressiven so anzunehmen, wie es von diesen geschildert wird.

Anders als bei vielen physischen Erkrankungen ist die erfolgreiche Behandlung einer Depression sehr stark von der erkrankten Person abhängig. Wie schwierig die Situation auch sein mag, hoffnungslos ist sie nie. Ein erster wichtiger Schritt ist es, über die Depression Bescheid zu wissen und nicht das Gefühl abzulegen, sich für seine Traurigkeit schämen zu müssen.

Zum Erfolg kann eine Psychotherapie beitragen, oftmals in Kombination mit Antidepressiva. Auch im Alltag bieten sich der Patient:in Möglichkeiten zur Verbesserung der Symptomatik. Studien belegen etwa den extrem positiven Einfluss von Sport. Manche Sportarten wie Yoga erzielen besonders gute Ergebnisse, prinzipiell ist aber jede Art von regelmäßiger Bewegung förderlich für die psychische Gesundheit.

Psychologische Therapie

Die psychologische Therapie setzt sich aus verschiedenen Ansatzupunkten zusammen. Bei der kognitiven Umstrukturierung geht es darum, bestimmte negative Gedanken zu identifizieren, die häufig die Ursache für die Depression sind. Depressive Personen neigen oft dazu, sich selbst übermäßig zu kritisieren ("Ich kann das nicht", "Ich bin schuld", etc.) und unangenehme Erfahrungen eigenen psychischen, moralischen oder körperlichen Mängeln zuzuschreiben.

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Bei der kognitiven Umstrukturierung lernt der Patient, diese Gedanken gemeinsam mit dem Therapeuten zu erkennen und zu überprüfen, ob diese Gedanken einer Situation angemessen oder übertrieben negativ ausgeprägt sind. Es werden dann andere Interpretationen herausgearbeitet und der Patient lernt, eine Situation von verschiedenen Seiten zu sehen und nicht immer die schlechteste Variante als gegeben hinzunehmen.

Weiters haben sich Ressourcen-Aktivierung und Achtsamkeit bewährt. Mit Hilfe von Neurofeedback lernen die Patienten, ihre Gehirnwellen zu verändern und dadurch die Stimmung nachhaltig zu verbessern.

Medikamentöse Therapie

Bei der medikamentösen Therapie kommen sogenannte Antidepressiva zum Einsatz. Heute werden vor allem SSRI (Selektive Serotonin Wiederaufnahme Hemmer) und SNRI (Serotonin-Noradrenalin Wiederaufnahme Hemmer) verwendet, die sich durch geringere Nebenwirkungen auszeichnen. Jedoch sind es diese Nebenwirkungen, die unangenehm sein können und dazu führen, dass die Medikamenteneinnahme manchmal abgebrochen wird. Zudem tritt die Wirkung erst nach 2-3 Wochen ein.

Es ist wichtig, dass sich der Patient auf diese „Anfangsprobleme“ einstellt, um die Therapie nicht frühzeitig abzubrechen. Bei Problemen sollte jedoch der behandelnde Arzt informiert und eventuelle Medikamentenänderungen besprochen werden.

Lichttherapie

Mit speziellen Lichttherapie-Lampen wird ein helles Licht erzeugt (bis 10.000 lux), das dem Körper und der Psyche wieder auf die Sprünge hilft. Dazu ist es notwendig, dass man ca. 30-45 Minuten pro Tag vor dieser Lichttherapie-Lampe sitzt. Man kann daneben lesen oder fernsehen; einmal pro Minute sollte man direkt in das Licht sehen.

Weitere Behandlungsansätze

  • Aromatherapie: Eine Aromatherapie mit den ätherischen Ölen von z. B. Orange, Rose, Patschouli, Zitrone, Geranie, Grapefruit, Jasmin, Lavendel, Lemongrass und Mandarine verspricht Hilfe.
  • Bach-Blüten-Therapie: Ulme, Ackersenf, Edelkastanie, Heckenrose, Stechginster, Hainbuche, Bitterer Enzian und Olive können Ihnen z. B. zu besserer Stimmungslage verhelfen.
  • Pflanzliche Mittel: Johanniskraut, Baldrian, Hopfen, Melisse, Ginseng und Guarana besitzen beruhigende Inhaltsstoffe. Sie können diese Substanzen in Form von Tees, Tabletten oder Tinkturen zu sich nehmen.
  • Ernährung: Avocados schmecken nicht nur gut, sondern tragen auch zu guter Laune bei. Sie enthalten Eiweißbausteine und zusätzlich u. a. B-Vitamine. Schokolade enthält u. a. eine stimmungsaufhellende Substanz namens Phenylethylamin, die auch ausgeschüttet wird, wenn wir verliebt sind. Bauen Sie Schokolade sinnvoll in ihren Essalltag ein.
  • Körperliche Aktivität: Körperliche Aktivität hebt die Stimmung, da Ihr Körper viel natürliches Licht benötigt, sollten Sie sich viel im Freien bewegen.

Reizbarkeit als Symptom

Reizbarkeit gilt nicht als eigenständiges Erkrankungsbild, sondern als ein Symptom, hinter dem verschiedene Ursachen stecken können. Diese können sowohl mentaler als auch körperlicher Natur sein. Ein falscher Blick, ein unfreundliches Wort, eine kleine Unverlässlichkeit und wir reagieren verärgert.

Unter Reizbarkeit versteht man eine schwankende, unsichere oder auch haltlose Stimmung. Schon geringe äußere Faktoren oder Reize reichen bei erhöhter Reizbarkeit aus, um bei einem Menschen negative Reaktionen im Verhalten hervorzurufen.

Die Ursachen und Auslöser von Reizbarkeit sind enorm vielfältig. Bei manchen reicht womöglich bereits der Umstand, an einem Tag ohne Kaffee auskommen zu müssen, andere sind leichter gereizt als sonst, wenn sie z. B. bedingt durch Sportverletzungen weniger Sport zum Ausgleich von Stress betreiben können.

Mögliche Ursachen für Reizbarkeit können sein: Nervosität und innere Unruhe, psychische Störungsbilder, Burn-out, Schlafmangel, Schilddrüsenüberfunktion, hormonelle Schwankungen, Mangel an Serotonin.

Die Behandlung der Reizbarkeit richtet sich also nach der Ursache und hat zum Ziel, die zugrundeliegende Ursprungserkrankung zu therapieren.

Wichtiger Hinweis: Bei erhöhter Reizbarkeit kann man sich an medizinisches, klinisch-psychologisches und psychotherapeutisches Fachpersonal zur weiteren Abklärung der Gereiztheit wenden.

Alkohol und Depression

Viele Menschen, die eine Depression ertragen müssen, erleben solche Tage regelmäßig. Ohne eine passende Therapie oder die richtigen Medikamente können sie ihre Krankheit nur schwer überwinden. Viele von ihnen greifen zu alkoholischen Getränken, um die Last der depressiven Episoden zumindest ein wenig erträglicher zu gestalten. Das kann fatale Folgen haben, denn Alkohol und Depressionen verstärken sich gegenseitig.

Wer depressiv ist, vermisst in seinem Leben vor allem das Gefühl der Freude. Das liegt unter anderem daran, dass bei einer Depression die Ausschüttung von bestimmten Neurotransmittern im Gehirn gestört ist. So sind insbesondere die sogenannten Glückshormone wie Serotonin nur noch in verringerter Anzahl vorhanden. Alkohol wird genau dort aktiv, wo diese Lücken auftreten. Er aktiviert die Ausschüttung der Glückshormone, was dafür sorgt, dass der Betroffene sich zumindest kurzzeitig wieder besser fühlt.

Wenn eine depressive Störung vorliegt, kann der Konsum von Alkohol dafür sorgen, dass die Symptome sich verstärken und die negativen Gefühle sich ausweiten. Der Genuss alkoholischer Getränke hat einen direkten Einfluss auf die chemischen Vorgänge im Gehirn des Menschen und aktiviert das Belohnungszentrum, die entsprechenden Neurotransmitter auszuschütten. Sobald die Wirkung des Alkohols nachlässt, sinkt auch der Serotoninspiegel wieder ab. Dieser Zustand wird nun als noch erdrückender empfunden. Auf lange Sicht gerät der Neurotransmitter-Stoffwechsel aufgrund der Alkohol-Einwirkung völlig durcheinander. Eine Folge ist die sogenannte Toleranzwirkung, bei welcher der Betroffene immer mehr Alkohol trinken muss, um dieselben stimmungshebenden Effekte zu verspüren. Dies kann langfristig zu einem gefährlichen Alkoholmissbrauch und letztendlich in die Abhängigkeit führen.

Was tun bei Verdacht auf Depression?

Bemerkst du Anzeichen einer Depression bei jemanden aus deinem Bekanntenkreis, solltest du auf jeden Fall handeln. Wichtig ist es, nicht zu werten oder die Person gleich mit gut gemeinten Ratschlägen zu bombardieren. Nachfragen und vor allem zuhören ist der erste und vielleicht auch der wichtigste Schritt. Viele Menschen, die an Depressionen leiden, empfinden oftmals eine tiefe Scham. Was es natürlich schwer macht, für sie sich Hilfe zu suchen.

Sollte sich die betroffene Person weigern, einen Psychologen aufzusuchen, kann man ihr zuerst einmal raten, zu einem Allgemeinmediziner zu gehen. Auch ein einfacher Besuch beim Hausarzt ist schon ein großer Schritt. Denn es ist eine Verbindung zu einer ersten Form der Hilfe.

Ein weiterer wichtiger Punkt ist die Unterstützung im alltäglichen Leben. Man könnte zum Beispiel anbieten, im Haushalt zu helfen oder zusammen einkaufen zu gehen. An Depressionen erkrankte Menschen haben oftmals nicht nur keine Energie für den Haushalt, auch Sachen wie Körperpflege können einem schwer fallen. Man kann Betroffene zu einem Bad oder einer Dusche motivieren, indem man alles vorbereitet.

All dies soll man mit Gefühl und sanft an die betroffene Person herantragen. Man darf depressive Menschen auf keinen Fall zu sehr bedrängen oder ihnen Vorwürfe machen. Sätze wie: „Natürlich geht es dir nicht besser, wenn du nur zuhause sitzt.“ sind kontraproduktiv.

Einteilung nach Schweregrad

Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) unterscheidet in der ICD-10:

  • leichte depressive Episode
  • mittelgradige depressive Episode
  • schwere depressive Episode

Entscheidend sind die Anzahl der auftretenden Haupt- und Zusatzsymptome sowie die Dauer der Verstimmtheit. Halten die Beschwerden 2 Wochen oder länger an, kann man von einer depressiven Episode sprechen.

Hauptsymptome:

  • anhaltend gedrückte Stimmung, oft begleitet von innerer Leere
  • Interessensverlust und Freudlosigkeit - selbst Aufmunterung durch andere hilft nicht
  • Antriebslosigkeit und anhaltende Müdigkeit, sodass selbst einfache Tätigkeiten schwerfallen

Zusatzsymptome:

  • Konzentrationsprobleme
  • geringes Selbstwertgefühl und Selbstvertrauen
  • Schuldgefühle
  • Appetitveränderungen
  • Schlafstörungen
  • pessimistische Zukunftsperspektive
  • Suizidgedanken

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