COVID-19: Verhalten und Behandlung zu Hause

COVID-19 ist eine Infektionskrankheit, die durch das Coronavirus SARS-CoV-2 hervorgerufen wird. Die Erkrankung, die durch das Virus ausgelöst wird, trägt den Namen COVID-19. Seit dem 1. Juli 2023 ist COVID-19 keine meldepflichtige Krankheit mehr.

Übertragung und Symptome

Das Coronavirus SARS-CoV-2 ist von Mensch zu Mensch übertragbar. Die Übertragung erfolgt hauptsächlich über die Atemwege. Das bedeutet: Die Viren werden von Betroffenen beim Ausatmen, Niesen, Husten sowie beim lauten Sprechen und Singen verbreitet und von anderen mit der Atemluft aufgenommen. Im Umkreis von ein bis zwei Metern um eine infizierte Person ist die Wahrscheinlichkeit am größten, mit dem Virus in Kontakt zu kommen.

Die möglichen Beschwerden von COVID-19 sind verschieden, es ist ein breites Spektrum an Symptomen möglich. Dazu zählen z.B. Beschwerden der Atemwege, Kopfschmerzen, Fieber oder Müdigkeit. COVID-19 kann auch ohne Symptome verlaufen.

Zu den am häufigsten beobachteten Symptomen zählen: Fieber, Schüttelfrost und Halsschmerzen. Häufig sind außerdem Husten, Atembeschwerden, Allgemeinsymptome, wie z. B. In schwereren Fällen führt die Infektion unter anderem zu starker Atemnot (in Ruhe oder beim Sprechen), Verwirrtheit, Benommenheit oder Bewusstseinsverlust, Schmerzen oder Druckgefühl in der Brust und zu einer blasse bis bläulichen Hautfarbe.

Diagnose

Eine Infektion mit dem Coronavirus kann nur durch einen PCR-Test zuverlässig nachgewiesen werden. Die Ärztin oder der Arzt kann die Diagnose alleine anhand der Beschwerden nicht sicher stellen. Die Diagnose einer COVID-19-Erkrankung wird durch direkten Nachweis des Coronavirus gestellt. PCR-Tests können - abhängig von der Qualität der Probe - mit hoher Genauigkeit das Vorhandensein des Virus nachweisen. Bei einem positiven PCR-Test gilt eine SARS-CoV-2-Infektion als gesichert. Bei einem positiven Antigentest gehen Fachleute von einer wahrscheinlichen Infektion mit dem SARS-CoV-2-Virus aus.

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Verhalten bei einer milden Erkrankung zu Hause

Der Großteil der Infektionen mit dem Coronavirus verläuft milde, die Patienten sind zu Hause in Quarantäne. Doch was ist zu beachten, wenn man sich selbst zu Hause auskuriert? Die Behandlung besteht bei milden COVID-19-Erkrankungen in erster Linie darin, Symptome zu lindern und sich zu schonen.

Einschätzung des eigenen Risikos

Zwei Fragen sind wichtig, für sich zu beantworten, wenn ein positiver Test vorliegt: Gehöre ich einer Risikogruppe an? Und: Lebe ich mit einer Risikoperson im gleichen Haushalt? Risikofaktoren für eine schwere Covid-Erkrankung sind: höheres Alter, starkes Übergewicht, Herz-Kreislauf- oder Lungenerkrankungen, Krebsleiden, Diabetes oder die Einnahme von Medikamenten, die das Immunsystem unterdrücken.

Symptom-Tagebuch führen

Bei der Omikron-Variante gestalten sich die Symptome etwas anders als bei der Delta-Variante. Der Verlust von Geruchs- und Geschmackssinn kommt seltener vor, im Gegenzug stellt sich Fatigue, ein genereller Erschöpfungszustand, häufiger ein. Aus England kommen auch Meldungen mit neuen Symptomen wie Körperschmerzen, Nachtschweiß und Appetitlosigkeit. Dazu gehört, dass bereits vor dem Aufstehen, noch im Bett liegend, Atemfrequenz - wie oft atme ich pro Minute ein und aus? - und Körpertemperatur gemessen werden. Die normale Atemfrequenz liegt bei 12 bis 18 Atemzügen pro Minute. Man kann die Intensität von Husten, Hals- oder Körperschmerzen anhand einer Skala von 0 bis 10 bewerten und so den Verlauf der Erkrankung dokumentieren.

Schonen Sie sich

Für Covid-19 gilt dasselbe wie für andere Virusinfektionen: Der Körper ist damit beschäftigt, das Virus zu bekämpfen, dafür braucht er Ruhe und Schonung. Gleichzeitig ist es aber gerade bei Covid-19 wichtig, Thrombosen zu verhindern - daher wird empfohlen, regelmäßig aus dem Bett aufzustehen und sich etwas zu bewegen, etwa einige Schritte im Zimmer auf und ab zu gehen.

Trinken Sie ausreichend

Flüssigkeitszufuhr ist bei Infektionen sehr wichtig: Trinken Sie ausreichend Wasser und Kräutertee (ungesüßt!). Auch ein fiebersenkendes Mittel sollte man für den Bedarfsfall zu Hause haben.

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Fieber nicht sofort senken

Eine mäßig erhöhte Körpertemperatur bis etwa 38,5 Grad sollte man - wenn keine Vorerkrankungen vorliegen - nicht sofort mit einem fiebersenkenden Mittel behandeln. Denn: Durch eine erhöhte Körpertemperatur werden die Immunabwehrprozesse im Körper beschleunigt, Fieber unterstützt das Immunsystem also in der Krankheitsabwehr.

Atemübungen machen

Bernhard Haas rät all seinen Covid-Patienten dazu, regelmäßig Atemgymnastik zu machen. Dadurch dehnt sich der Brustkorb, die Atemluft gelangt tiefer in die Lunge und damit werden alle Teile der Lunge gut belüftet. Eine Minderbelüftung von Lungenteilen soll verhindert werden, da diese zusätzliche Infektionen durch Bakterien begünstigt. Wichtig ist dabei stets durch die Nase einzuatmen, bei Schmerzen oder starkem Hustenreiz sollte man diese Übungen stoppen.

Zwei Beispiele sind hier angeführt:

  • Der „Halbmond“: Diese Übung kann im Stehen oder im Liegen gemacht werden. Man streckt den rechten Arm nach oben über den Kopf und dehnt sich nach links auf, sodass der Körper ein angedeutetes „C“ bildet. Dabei weiter tief atmen und die Dehnung für 15 Sekunden halten. Dann die Seite wechseln.
  • Durch einen aufgerichteten Oberkörper haben Lunge und Zwerchfell mehr Freiraum zum Atmen. Setzen Sie sich auf einen Hocker oder Stuhl ohne Lehne, lassen Sie die Arme neben dem Körper hängen. Drehen Sie beim Einatmen die Handinnenflächen nach außen, ziehen Sie die Arme leicht hinter den Körper und bringen Sie die Schulterblätter zusammen. Dadurch entsteht eine aufrechte Haltung. Beim Ausatmen die Bewegung in die umgekehrte Richtung ausführen, den Rücken leicht runden. Bei der Übung bewusst tief ein- und ausatmen, die Übung 15 Mal wiederholen.

Auf Zeichen der Verschlechterung achten

Für die gesamte Erkrankungsdauer gilt, dass man seinen Zustand und den Symptomverlauf genau beobachten soll. Was sind nun Anzeichen einer Verschlechterung? Jegliche Anzeichen von Atemnot und Schwierigkeiten beim Atmen: Gefühle wie, ich bekomme keine Luft oder nach dem Einatmen habe ich zu wenig Luft im Körper, sind Alarmzeichen. Auch Druck oder Schmerzen in der Brust sollte man ernst nehmen. Neurologische Symptome: Ist der Erkrankte verwirrt, hat Probleme, wachzubleiben, leidet an einer anfallsartigen Müdigkeit, können das Anzeichen einer Verschlechterung sein. Oft sind das Anzeichen, die zuerst den Angehörigen auffallen.

Kontrolle nach sieben bis zehn Tagen

Nach sieben bis zehn Tagen sollte der Zustand des Patienten von einem Arzt kontrolliert werden, wenn noch immer Symptome vorliegen. Haben sich die Symptome nicht verbessert oder gar verschlechtert, sollte der Arzt über eine Einweisung ins Spital entscheiden, vor allem dann, wenn noch immer Fieber oder Atemprobleme vorliegen.

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Weitere Tipps

  • Tipp 2: Einen Pulsoximeter besorgen. Das Gerät wird wie ein Clip auf den Finger gesteckt und misst die arterielle Sauerstoffsättigung des Bluts und den Puls. Die Fingeroximeter sind in Apotheken und Elektronikgeschäften erhältlich und kosten zwischen 25 und 100 Euro.
  • Tipp 3: Zwischen dem 7. und dem 10. Tag nach den ersten Symptomen kann sich der Zustand der erkrankten Person wieder verschlimmern. In diesem Zeitraum den Körper besonders genau beobachten.
  • Tipp 3: Auch wenn es schwer fällt, muss der Erkrankte auf jeden Körperkontakt zu den anderen Personen im gemeinsamen Haushalt verzichten.
  • Tipp 5: Textilien wie Handtücher oder Bettwäsche bei 60°C waschen.
  • Tipp 6: Bad, Toilette und Türschnallen regelmäßig am Tag mit Desinfektionsmitteln reinigen, die viruzid oder bedingt viruzid sind.

Vorbeugende Maßnahmen

Vorbeugende Schutzmaßnahmen leisten einen wichtigen Beitrag, um sich selbst und andere vor einer Ansteckung mit dem Coronavirus zu schützen. Dazu zählen z.B.

  • Die Corona-Schutzimpfung schützt in hohem Maße davor, schwer an COVID-19 zu erkranken. Allerdings verläuft eine COVID-19-Erkrankung bei geimpften Personen deutlich milder. Komplikationen und Todesfälle werden weitestgehend vermieden.
  • Richtig husten und niesen: Husten und niesen Sie in ein Papiertaschentuch, nicht in Ihre Hände. Entsorgen Sie das Papiertaschentuch umgehend. Berühren Sie mit ungewaschenen Händen nicht Augen, Nase oder Mund.
  • Das Tragen eines Mund-Nasen-Schutzes, insbesondere einer FFP-2-Maske, bietet einen guten Schutz vor einer Infektion mit Coronaviren.
  • Wenn Sie sich krank fühlen, bleiben Sie zu Hause und schränken Sie den Kontakt mit anderen Personen so weit wie möglich ein.

Wichtige Kontakte

Erkrankte sollten sich schon vorab durchdenken, wen sie bei Verschlechterung kontaktieren. Erste Anlaufstelle ist der Hausarzt und das Gesundheitstelefon 1450, kommt man dort allerdings nicht durch und verschlechtert sich der Zustand dramatisch, sollte man keine Scheu haben, die Rettung unter 144 zu rufen.

Für die Abklärung und Behandlung von COVID-19 bzw. Die e-card ist Ihr persönlicher Schlüssel zu den Leistungen der gesetzlichen Krankenversicherung. Alle notwendigen und zweckmäßigen Diagnose- und Therapiemaßnahmen werden von Ihrem zuständigen Sozialversicherungsträger übernommen. Bei bestimmten Leistungen kann ein Selbstbehalt oder Kostenbeitrag anfallen. Detaillierte Informationen erhalten Sie bei Ihrem Sozialversicherungsträger.

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