Verliebt sein: Anzeichen, Verhalten und was im Körper passiert

Endorphine rauschen durch den Körper, das Herz klopft und die ganze Welt erscheint plötzlich rosarot: Verliebt zu sein ist für viele Menschen das überwältigendste Gefühl der Welt. Oft fühlt man sich in dieser Phase auch schon so stark zum anderen hingezogen, dass man schnell von großer Liebe spricht.

Verliebtsein vs. Wahre Liebe

Du fragst dich, ob es wahre Liebe ist oder nur Verliebtheit? Ist das nur ein Flirt oder hast du vielleicht in ihr oder ihm die wahre Liebe gefunden? Wir erklären dir, wie sich tiefe Gefühle überhaupt entwickeln und verraten, wie du erkennen kannst, ob ihr euch wirklich liebt.

Das Gefühl der wahren Liebe entwickelt sich immer mit der Zeit. Meist ist man erst verliebt und spürt nach ein paar Wochen oder Monaten, dass die Bindung immer stärker geworden ist. Natürlich ist jeder Mensch unterschiedlich und auch die Vorstellung von Liebe kann sich unterscheiden, trotzdem spielen bei wahrer Liebe meist weitere Gefühle und ähnliche Werte, wie Vertrauen, Loyalität, Treue und Geborgenheit eine große Rolle.

Liebe kann sich aber auch aus einer Freundschaft entwickeln. In diesem Fall entwickelt sich das Verliebtsein später und nach und nach wird aus Freund:innen ein Liebespaar.

Anzeichen für wahre Liebe

  • Du kannst du selbst sein: Fühlst du eine tiefe Verbundenheit zwischen euch? Dann wirkst du merken, dass du nichts dafür leisten musst, um geliebt zu werden. Du darfst ganz du selbst sein und wirst so angenommen, wie du bist.
  • Ihr könnt offen kommunizieren: Ihr könnt ganz offen und ehrlich darüber sprechen, was ihr denkt und fühlt? Es gibt kein Thema, um das ihr einen Bogen macht oder bei dem einer ein ungutes Gefühl haben muss, wenn es angesprochen wird? Offene und ehrliche Kommunikation ist die Basis für eine vertrauensvolle Beziehung und auch ein Zeichen wahrer Liebe.
  • Deine Sehnsucht hält an: Bei echter Liebe passiert aber noch mehr auf der emotionalen Ebene, man reagiert dann nicht nur körperlich, sondern auch emotional. Es entsteht eine große Sehnsucht, man vermisst sich gegenseitig.
  • Ihr meistert Krisen: Schwere Schicksalsschläge, ein großer Streit, eine Kündigung im Job, eine finanzielle Notlage oder ein unerwarteter Umzug - was auch immer passiert, wahre Liebende meistern jede Krise.

Was passiert im Gehirn, wenn wir verliebt sind?

Wenn Menschen frisch verliebt sind, dreht sich alles nur noch um die eine wichtige Person in ihrem Leben. Warum wir uns so verhalten, versuchen Forschungsteams seit Jahrzehnten zu ergründen. Anteil hat einer Analyse australischer Wissenschaftler zufolge ein durch positive Anreize angeregter Mechanismus, der bestimmte Verhaltensweisen aktiviert. Insbesondere frisch Verliebte neigen dazu, den geliebten Menschen auf ein Podest zu stellen: Er wird idealisiert, alle Gedanken kreisen um ihn, man möchte ihm körperlich nah sein und seine Wünsche und Bedürfnisse erfüllen. Alles andere bleibt dabei oftmals auf der Strecke.

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Das überschäumende anfängliche Verliebtsein ist mit neuronaler Aktivität in Hirnbereichen verbunden, die etwa bei Belohnung und Motivation, Emotionen sowie sexuellem Verlangen und Erregung involviert sind. Bekannt ist, dass bestimmte Hirnareale, die bei romantischer Liebe eine Rolle spielen, sich mit dem sogenannten Annäherungssystem oder auch Verhaltensaktivierungssystem, kurz BAS (Behavioral Activation System), überschneiden.

Das BAS bewirkt, dass wir positive Reize verstärkt wahrnehmen, uns mehr für sie interessieren, neugieriger sind und selbstbewusster handeln, wie das Forscherduo im Fachjournal "Behavioural Sciences" erläutert. Dabei unterscheidet sich die BAS-Sensitivität und damit die Stärke der Reaktion auf positive Anreize bei einzelnen Menschen.

"Menschen, die romantische Liebe erleben, zeigen eine Reihe von Kognitionen, Emotionen und Verhaltensweisen, die auf eine gesteigerte BAS-Aktivität hindeuten", heißt es in der Studie von Adam Bode von der Australian National University in Canberra und Phillip Kavanagh von der University of Canberra. Sie untersuchten den möglichen Zusammenhang zwischen BAS und romantischer Liebe nun genauer. Mit ihrer neu entwickelten Methode konnten die Forscher sogar erfassen, wie stark das Annäherungssystem jeweils auf den geliebten Menschen reagiert.

"Dass wir geliebten Menschen eine besondere Bedeutung zukommen lassen, liegt am Zusammenspiel der Hormone Oxytocin und Dopamin, die unser Gehirn freisetzt, wenn wir verliebt sind", erläuterte Kavanagh. "Im BAS sorgen diese Hormone dafür, dass soziale Reize - wie etwa der oder die Geliebte - stärker wahrgenommen werden. Im Wesentlichen aktiviert Liebe also Mechanismen im Gehirn, die mit positiven Gefühlen verbunden sind."

"Ein heftig verliebtes Gehirn ist einem besonderen neurochemischen Cocktail ausgesetzt. Der Zustand ist ein wenig wie unter Drogeneinwirkung", erklärte Christian Weiss, Facharzt für Psychiatrie und Psychotherapie, der selbst nicht an der Studie beteiligt war. "Diese Veränderung im Botenstoff- und Hormonhaushalt kann auch mit risikobereiterem Verhalten einhergehen.

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Verliebtsein lässt sich nicht nur mit der Wirkung von Drogen vergleichen, sondern weist sogar Parallelen mit einer Zwangsstörung auf. "In bestimmten Hirnregionen kann man sowohl bei Verliebten als auch bei Menschen mit einer Zwangsstörung erhöhte Aktivitätsmuster beobachten. Diese Bereiche sind Teil des Belohnungssystems und werden mit Gefühlen der Euphorie und Motivation verbunden", erklärt Christian Weiss.

Das Verhalten verliebter Menschen

Bei diesem Cocktail an Hormonen ist es gar kein Wunder, dass Menschen, die verliebt sind, sich in den Augen Nicht-Verliebter oft komisch verhalten. Immerhin sind sie nicht mehr Herr ihrer Sinne.

  • Nicht essen: Vor lauter Verliebtheit vergeht der Appetit. Liebende leben förmlich nur von „Luft und Liebe“.
  • Ständig lächeln: Menschen in einer neuen Partnerschaft grinsen ununterbrochen und unkontrolliert. Nur beim Gedanken an den Anderen bewegen sich die Mundwinkel automatisch nach oben.
  • Übermäßig stylen: Und das passiert in einer übertriebenen Art und Weise, wie es sonst nicht der Fall ist. Sie stehen permanent vor dem Spiegel und zupfen jedes einzelne Haar zurecht.
  • Vieles vergessen: Verliebtheit führt dazu, dass Dinge oft vergessen werden, etwa der Geburtstag der Tante oder das Abendessen mit der besten Freundin.
  • Oft vermissen: Ist die Beziehung ganz frisch suhlen sich Liebende förmlich in Sehnsucht und denken ununterbrochen an den Anderen.

Die Rolle von Oxytocin

Das Kuschelhormon Oxytocin sorgt dafür, dass die Liebe bestehen bleibt. Das Hormon wird in der Hirnanhangsdrüse (Hypothalamus) gebildet.

Neugeborene und Babys stoßen vermehrt Oxytocin aus, um sich an ihre Mutter zu binden und Vertrauen aufzubauen. Dasselbe passiert bei Pärchen, die verliebt sind. Gerade in der Anfangsphase möchten Verliebte jede freie Sekunde miteinander verbringen und sich noch besser kennenlernen.

Die Bedeutung des Küssens

Beim Küssen berühren sich unsere Lippen und Zungen. Dadurch geben Frau und Mann ihre körperliche Distanz nahezu völlig auf und zeigen sich verletzlich. Beim Küssen werden Neurotransmitter und Glückshormone wie Serotonin, Adrenalin und Endorphine ausgeschüttet, die uns in positiven Stress versetzen. Auch das Kuschelhormon Oxytocin wird vermehrt ausgeschüttet.

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Ein Kuss wirkt außerdem wie ein echter Jungbrunnen. Und ein kleiner Nebeneffekt: Bei einem leidenschaftlichen Kuss beanspruchen wir bis zu 34 verschiedene Gesichtsmuskeln und verbrennen durchschnittlich 12 Kalorien. Zudem wird beim Küssen unser Immunsystem trainiert und die Durchblutung angeregt. Der positive Stress steigert auch die Leistungsfähigkeit unseres Herzens. Die schönste Sache der Welt hat also eine Reihe an gesundheitsfördernden Wirkungen.

Wie man erkennt, ob er verliebt ist

Wenn du dich fragst: „Ist er in mich verliebt?“, bist du nicht alleine. Die Signale, die jemand für dich hat, sind oft subtil, aber es gibt klare Anzeichen, an denen du erkennen kannst, ob er wirklich Interesse an dir hat.

  1. Wenn er in dich verliebt ist, wird er stets versuchen, den Kontakt zu dir zu suchen.
  2. Ein weiteres Zeichen, dass er in dich verliebt ist, ist, dass er sich kleine Dinge über dich merkt.
  3. Eifersucht kann ein Zeichen für tiefere Gefühle sein.
  4. Körpersprache ist ein starkes Indiz dafür, wie jemand fühlt. Achte auf seine Gesten, Mimik und Haltung.
  5. Ein verliebter Mann möchte mehr über dein Leben wissen.
  6. Komplimente sind eine der einfachsten und doch aussagekräftigsten Arten, Interesse zu zeigen.
  7. Wenn er in dich verliebt ist, wird er auch an der Zukunft mit dir interessiert sein.
  8. Ein Mann, der wirklich verliebt ist, wird immer darauf bedacht sein, dir zu gefallen und deine Bedürfnisse zu erfüllen.
  9. Egal wie beschäftigt er ist - ein verliebter Mann wird immer Zeit für dich finden.
  10. Wenn er dich seinen Freunden vorstellt und stolz von dir spricht, ist das ein klares Zeichen dafür, dass er in dich verliebt ist.

Flirten: Das Spiel der Zuneigung

Flirten ist, wenn durch das Verhalten erotische Zuneigung gezeigt wird. Es ist wie ein Spiel, wo es darum geht, mit Blicken, Gesten und Komplimenten ein „Knistern” aufzubauen. Daher schauen sich die Leute beim Flirten viel und tief in die Augen und lächeln viel. Körperlich wird so versucht sich näherzukommen ohne sich wirklich stark zu berühren. Häufig wirken Berührungen „wie zufällig”.

Worüber gesprochen wird, ist beim Flirten eigentlich nebensächlich, es geht eher um die Stimmung im Gespräch. Auch Komplimente gehören beim Flirten dazu. Hier gilt die einfache Regel, dass Komplimente über den Körper der anderen Person am Anfang oft unpassend sind und bei der anderen Person auch oft nicht gut ankommen. Daher werden zuerst eher Komplimente über Verhalten und Eigenschaften gemacht, z.B. „ich mag deinen Humor”, „du hast ein wunderschönes Lachen” oder „du hast einen tollen Style”.

Was passiert in Gehirn und Körper?

Die Liebe beschäftigt Forschende schon seit Langem, dennoch ist bis heute nicht vollständig geklärt, welche Mechanismen im Gehirn dafür verantwortlich sind, dass wir uns zu jemandem mehr als nur freundschaftlich hingezogen fühlen.

Laut aktuellem Stand der Wissenschaft ist zu vermuten, dass das Gefühl der Anziehung bestimmte Gehirnareale aktiviert, in denen auch das Belohnungszentrum sitzt. Diese Areale produzieren Dopamin. Das ist ein Hormon und Nervenbotenstoff, der einen antriebs- und motivationssteigernden Effekt hat. Wie Serotonin gilt es umgangssprachlich als Glückshormon. Im Vergleich zu Serotonin hält die positive Wirkung von Dopamin aber länger an.

Ein großes Gefühlschaos im Körper entsteht in der frühen Phase des Verliebtseins wohl deshalb, weil zu Dopamin auch ein Anstieg von Cortisol kommt. Das ist ein Stresshormon, das unter anderem den Spiegel von Serotonin absinken lässt.

Ein weiteres Hormon, das beim sich Verlieben eine Rolle spielt, ist Oxytocin, auch als Kuschelhormon bekannt. Der Körper setzt es zum Beispiel bei Hautberührung frei. Es erzeugt ein Gefühl von Ruhe und Sicherheit.

Wie fühlt sich verliebt sein an?

Wie es sich anfühlt, verliebt zu sein, ist individuell verschieden und hängt unter anderem davon ab, ob der oder die Begehrte die Gefühle erwidert. Typischerweise löst Verliebtsein unter anderem folgende Reaktionen aus:

  • Abgelenkt und irrational: Verliebtsein erzeugt ähnliche Symptome wie eine Abhängigkeit, beispielsweise von Drogen oder Glücksspiel. Verliebte Menschen sind abgelenkt, irrational und wenig verlässlich.
  • Wie beschwipst: Als hätten Sie ein bisschen zu tief ins Glas geschaut, auch so kann sich Verliebtsein anfühlen. Betroffene sind weniger gehemmt und ängstlich.
  • Appetitlos: Von Luft und Liebe leben? Das kann tatsächlich passieren. Manchen Menschen wird übel, wenn sie verliebt sind.

Wie bleibt man verliebt?

Verliebtsein ist eine intensive Reaktion, die mit der Zeit weniger wird. Es gibt jedoch einige Tipps, wie Sie Ihre Beziehung stärken.

  • Küsse und Zärtlichkeiten austauschen
  • Miteinander lachen
  • Lob und Anerkennung
  • Gegenseitige Unterstützung
  • Rituale
  • Wagen Sie regelmäßig etwas Neues

Wie verlieben sich Männer?

Auch wenn sich die Geschlechter nicht pauschal in eine Schublade stecken lassen, kommt es trotzdem häufig vor, dass Männer sich bei ihren Gefühlen eher bedeckt halten. Viele Frauen oder Männer, die sich in einen eher verschlossenen Mann verguckt haben, fragen sich dann, wie sie erkennen können, ob er auch ein Kribbeln im Bauch hat oder sogar verliebt ist? Die Antwort lautet: an seinem Verhalten. Denn das ist bei verliebten Männern häufig ähnlich. Aber wie verlieben sich Männer eigentlich im Allgemeinen und wie verliebt er sich in dich? Auf folgende Hinweise kannst du achten.

  • Ist ein Mann verliebt, will er dich treffen
  • Er ist aufmerksam und hört dir zu
  • Verliebte Männer suchen Körperkontakt
  • Verliebte Männer zeigen Verletzlichkeit
  • Er will dich seinen Freunden vorstellen
  • Verliebte Männer planen langfristig

tags: #verhalten #verliebt #sein