Was ist Misophonie? Eine Definition und Erklärungen

Das Wort Misophonie stammt aus dem Griechischen und leitet sich von misos „Hass“ und phone „Geräusch“ ab. Wörtlich übersetzt bedeutet es „Hass auf Geräusche“. Es handelt sich dabei um eine Form der verminderten Geräuschtoleranz gegenüber bestimmten Geräuschen.

Wie sich Misophonie äußert

Menschen, die unter Misophonie leiden, sind überempfindlich gegenüber bestimmten Alltagsgeräuschen, die für die meisten Menschen keine oder nur geringe Irritation verursachen. Diese Hypersensibilität, die unabhängig von der Lautstärke des Geräusches auftritt, kann zu Gefühlen wie Abneigung, Ekel und/oder Wut führen.

Als Misophonie wird eine besonders negative emotionale Reaktion auf bestimmte Geräusche bezeichnet. Dabei löst ein unwillkürliches Körpergeräusch (wie zum Beispiel Kau-Geräusche beim Essen) unmittelbar und automatisch ein heftiges Gefühl von Wut, Hass und Zorn oder auch Ekel aus!

Regelmäßig beginnt diese Leiden in der Jugend mit einem einzigen Köpergeräusch (z.B. + Essende Menschen (z. B. + Wiederholendes Klopfen (z. B. + Rascheln (z. B. + Menschen, die nasale Geräusche machen (z. B. + Menschen, die Rachengeräusche machen (z. B. + Bestimmte Konsonanten und/oder Vokale (z. B. + Umweltgeräusche (z. B.

Wie entsteht Misophonie?

Misophonie kann viele Ursachen haben. Oft findet ein Zusammenspiel aus genetischer Veranlagung und erhöhter Aufmerksamkeit gegenüber den unangenehmen Geräuschen statt. Während einige Theorien eine sensorische neuronale Überreaktivität vermuten, verweisen andere auf einen unbeabsichtigten Lernprozess, bei dem negative Erfahrungen aus z.B. der Kindheit in Verbindung mit einem (ursprünglich neutralem) Geräusch zu einer (Fehl-)Verknüpfung von Synapsen führt.

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Dementsprechend werden bestimmte Geräusche mit negativen Erfahrungen oder Emotionen in Verbindung gebracht, was wiederum starke emotionale Reaktionen auslösen kann.

Welche Auswirkungen hat Misophonie?

Die Auswirkungen sind vielschichtig und können das tägliche Leben von Betroffenen stark einschränken. Misophonie führt unbehandelt oft dazu, dass Betroffene gewisse Situationen meiden oder sich gar isolieren, um den unangenehmen Geräuschen zu entkommen. Im Gegenteil, sie kann im Laufe der Zeit schlimmer werden und weitere Folgeerkrankungen und Einschränkungen nach sich ziehen.

Was hilft gegen Misophonie?

Die Behandlung fokussiert sich auf die Bewältigung und das Erlernen von Strategien, um die emotionalen Reaktionen auf auslösende Geräusche zu reduzieren bzw. zu verändern. Das Konzept beinhaltet das Erlernen von Entspannungstechniken, die Bearbeitung und Veränderungen der negativen Bewertung der Geräusche, die Verbesserung der Gefühlsregulation sowie die Konfrontation mit dem auslösenden Geräusch, um langfristig eine Gewöhnung daran zu erreichen.

Mit der richtigen Behandlung erlangen Sie Schritt für Schritt wieder Kontrolle in Ihrem Leben.

Abgrenzung zu anderen Störungen

Von Misophonie abzugrenzen ist die Phonophobie, welche eine allgemeine Angst vor Geräuschen beschreibt, wobei hier die primäre Emotion Angst ist, während bei der Misophonie Abscheu, Ekel und Wut dominieren. Weiters abzugrenzen ist die Hyperakusis (griechisch hyper: über, akuo: ich höre), die sich durch eine krankhafte Überempfindlichkeit gegenüber Schall und Geräuschen normaler Lautstärke auszeichnet. Hier besteht eine Abneigung gegen „alle“ lauten Geräusche, während bei der Misophonie meist nur bestimmte ausgewählte Geräusche, unabhängig von der eigentlichen Lautstärke, als belastend wahrgenommen werden.

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Misophonie fällt streng genommen nicht in den Bereich der Angststörungen, sondern ist viel eher als Belastung- bzw. Anpassungsstörung zu sehen. Aufgrund der stark unterschiedlichen individuellen Ausprägung besteht bis heute keine einheitliche Definition in gängigen Diagnosesystemen. Darüber hinaus werden Überschneidungen mit Störungen der Sinnesverarbeitung gesehen. Aufgrund der noch geringen Validität dieses Konzeptes ist es jedoch schwer, diesen Zusammenhang systematisch zu belegen. Forscher gehen insbesondere von Zusammenhängen mit dem Subtyp sensorische Überreaktivität aus. Die Autoren definieren dieses Syndrom als das Erleben natürlicherweise nicht schädlicher Sinneseindrücke schneller und anhaltender als gefährlich, schmerzhaft oder ablenkend. Betroffenen kann die Habituation an sensorischen Input und die Fähigkeit, sich bei der Anwesenheit funktional zu verhalten, fehlen.

Behandlung von Misophonie

Phobius hat sich unter anderem auf die Behandlung von Misophonie spezialisiert. Im ersten Teil der Behandlung erfahren Sie, was Misophonie ist, wie sie sich individuell bei Ihnen zeigt und welche Auswirkungen auf gedanklicher, körperlicher und verhaltensbezogener Ebene damit einhergehen. Gemeinsam wird Ihr individuelles Misophonie-Modell erarbeitet. Im zweiten Teil lernen Sie körperliche Beruhigungstechniken, angeleitet mittels Biofeedback, kennen. Im dritten Teil dienen verschiedene Konfrontations- und Verhaltensübungen dazu, sich Schritt für Schritt an die Trigger-Geräusche zu gewöhnen bzw.

Therapiestart Kennenlernen, Exploration Angst verstehen (1. Angst kontrollieren (2. Angst bewältigen (3.

Noch gibt es keine einheitliche Therapie, die allen Betroffenen gleichermaßen hilft.

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