Verhalten von Elefanten

Afrikanische Savannenelefanten sind die größten und stärksten Landtiere der Erde. Bullen bringen bis zu 10 Tonnen auf die Waage - so viel wie 10 Autos. Ein Elefanten-Baby wiegt bei der Geburt bereits durchschnittlich 100 Kilo. Das ist Weltrekord!

Arten und Lebensraum

Elefanten sind Herdentiere. Es gibt zwei Arten des Afrikanischen Elefanten: Der größere der beiden ist der Afrikanische Savannenelefant (Loxodonta africana), auch Steppenelefant genannt. Du erkennst ihn an seinen riesigen, fast dreieckigen Ohren. Der zweite Afrikaner mit den runden Ohren lebt im immergrünen Tropenwald: der Afrikanische Waldelefant.

Am liebsten streifen Savannenelefanten durch trockenes, flaches Land, wo es viele Gräser und andere pflanzliche Nahrung gibt. Manche haben sich jedoch an das Leben in der Wüste angepasst und können so auch in sehr trockenen Gebieten überleben. Die Wildtiere wandern bis zu 25 Kilometer pro Tag, durchschnittlich aber fünf bis 13.

Ernährung und Bedürfnisse

Elefanten trinken täglich bis zu 190 Liter Wasser - so viel, wie in eine Badewanne passt. Der Rüssel kann perfekt als „eingebaute Dusche“ verwendet werden. Auch mit Sand duschen Elefanten gerne. Sie schleudern ihn mit dem Rüssel über ihren Rücken. Eine herrliche Sanddusche!

Neben Futter und Wasser brauchen Elefanten auch Salz. Aber nicht wegen des Geschmacks! Wie bei anderen Pflanzenfressern auch, versorgt das Salz ihren Körper mit überlebenswichtigen Mineralstoffen. Dazu suchen die Elefanten sogenannte Salzlecken auf.

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Der Rüssel und die Stoßzähne

Der Rüssel ersetzt die Oberlippe, während die Schneidezähne des Oberkiefers zu den typischen Stoßzähnen umgewandelt sind. Bei den Bullen können sie über drei Meter lang werden und ein einzelner Stoßzahn kann bis zu 100 Kilogramm wiegen. Vorne in ihrem Rüssel haben afrikanische Elefanten zwei kleine Greiffinger.

Leider sind diese tollen Zähne, auch Elfenbein genannt, oft das Todesurteil der Elefanten. Obwohl der Handel mit Elfenbein verboten ist, werden viele Elefanten deswegen illegal gejagt und getötet.

Sozialverhalten und Kommunikation

Viele Forschungsarbeiten, die sich mit der Kommunikation von Tieren befassen, konzentrieren sich entweder auf Laute oder Gesten. Nun haben Tierverhaltensforscher*innen der Universität Wien in einer Studie umfassend untersucht, wie afrikanische Elefanten sich begrüßen und dabei alle Aspekte in Betracht gezogen. Sie konnten zeigen: Elefanten kombinieren Laute mit bewussten Gesten, wenn sie sich grüßen. Je nachdem ob Blickkontakt besteht oder nicht unterscheiden sich die Begrüßungen sogar. Die Ergebnisse wurden aktuell im Fachmagazin Communications Biology veröffentlicht.

Elefanten haben ausgefeilte Begrüßungsrituale, bei denen sie Laute von sich geben und sich bewegen. Bislang war aber unklar, ob es sich dabei um bewusste Gesten zur Kommunikation handelt oder um unbewusste Bewegungen. Die Verhaltensforscherin Angela Stöger konzentriert sich in ihrer Arbeit auf Lautforschung, die Doktorandin Vesta Eleuteri beschäftigt sich in ihrer Forschung mit Körpersprache von Tieren (Elefanten und Schimpansen) - zusammen haben die beiden Wissenschafterinnen der Universität Wien in ihrer neuen Studie nun gezeigt, dass afrikanische Elefanten Laute und Gesten sogar situationsabhängig kombinieren, wenn sie sich begrüßen.

Sie beobachteten neun afrikanische Savannenelefanten im Jafuta-Reservat in Simbabwe und fanden dabei heraus, dass Elefanten zur Begrüßung trompeten, brüllen oder Rumble-Laute produzieren - der sogenannte Rumble ist der häufigste Elefantenlaut und ähnelt einem tiefen Grollen. Neben diesen Lauten spielen bei Begrüßungen auch bewusste Gesten eine Rolle. Die Elefanten klappen beispielsweise die Ohren ein oder spreizen sie ab oder sie berühren einen anderen Elefanten mit dem Schwanz. Neben Lauten und Gesten setzen Elefanten sogar Gerüche zur Kommunikation ein, mittels Pheromone die zum Beispiel im Urin, aber auch im Sekret der Schläfendrüse enthalten sind. Gesten wie das Schwanzwedeln oder auch das Ohrenwackeln unterstützen vermutlich auch diese Kommunikation via Geruch.

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Eine spannende Beobachtung des Teams war, dass die Elefanten sich unterschiedlich begrüßen, je nachdem ob sie Blickkontakt haben oder nicht. "Wenn ihr Partner sie beobachtet, strecken oder schwingen Elefanten den Rüssel oder strecken auch die Ohren ab. Gibt es hingegen keinen Blickkontakt berühren sie den anderen oder benutzen Gesten, die Geräusche produzieren - etwa klappen sie die Ohren ein und erzeugen so ein Klatschen. Unsere Beobachtungen deuten also darauf hin, dass die Elefanten in ihrer Kommunikation berücksichtigen können, ob es Blickkontakt mit dem begrüßten Elefanten gibt oder nicht", erklärt die Erstautorin Vesta Eleuteri. "Zudem haben wir herausgefunden, dass Elefanten spezifische Gesten und Laute kombinieren. Die häufigste Kombination ist der Rumble mit einer Ohrengeste, wie dem mehrfachen Einund Aufklappen der Ohren.

Auch bei den Elefanten gibt es Verhaltensregeln. Sie folgen einer bestimmten Rangordnung in ihrer Gruppe und grüßen einander, sobald sie auf Artgenossen treffen. „Selbst wenn zwei Elefanten nur zehn Minuten voneinander getrennt sind - gegrüßt wird immer“, erklärt die Zoologin Angela Stöger von der Universität Wien und der Österreichischen Akademie der Wissenschaften (ÖAW) gegenüber science.ORF.at. „Die Begrüßung gehört für die Elefanten sozusagen zum guten Ton.“

Um mehr über die sozialen Interaktionen der Tiere herauszufinden, analysierten Stöger und das Forschungsteam um die Verhaltensforscherin Vesta Eleuteri von der Universität Wien 89 Begrüßungen zwischen neun Afrikanischen Elefanten im Jafuta-Reservat in Simbabwe. Das Ergebnis der Untersuchung präsentieren die Forscherinnen und Forscher nun im Fachjournal „Communications Biology“.

Afrikanische Elefanten leben normalerweise in Gruppen von rund 25 Tieren. Innerhalb dieser klar geregelten Gemeinschaften sind auch soziale Interaktionen gefordert. Die Elefanten legen verschiedene Verhaltensmuster an den Tag, um mit ihren Artgenossen zu kommunizieren. Sie nutzen zum Teil komplexe Kombinationen aus Geräuschen, Gesten, Berührungen und Gerüchen - vom Klatschen mit den Ohren, lautem Tröten oder tiefem Grollen bis hin zum lautlosen Wackeln der Ohren und dem Wedeln mit dem Schwanz passen sie ihre Reaktion immer an die jeweilige Situation an.

Bei der Begrüßung von Artgenossen ist das nicht anders. „Der ganze Körper begrüßt sich sozusagen, die Elefanten produzieren viele Laute, sie ‚rumblen‘, sie trompeten, aber es sind auch viele Körperbewegungen da“, so Stöger. Beim „Rumble“ handelt es sich um den häufigsten Elefantenlaut, der einem tiefen Grollen ähnelt.

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Abhängig davon, wie gut sich die Tiere kennen, unterscheidet sich auch die Begrüßung. „Elefanten passen ihren Gruß an das Gegenüber an - je intensiver die Freundschaft ist, desto intensiver begrüßen sie sich auch“, erklärt die Zoologin. Auch wie lange die Tiere voneinander getrennt waren, spielte bei den Elefanten in Simbabwe eine Rolle.

Das Forschungsteam konnte aufzeigen, dass die Elefanten bestimmte Gesten und Laute besonders gerne kombinierten. „Die häufigste Kombination ist der ‚Rumble‘ mit einer Ohrengeste wie dem mehrfachen Ein- und Aufklappen. Vor allem weibliche Elefanten verwenden diese Begrüßung untereinander“, so Stöger.

Die Elefanten achteten auch darauf, ob Blickkontakt mit dem Gegenüber bestand oder nicht. „Wenn die Aufmerksamkeit des anderen auf sie gelenkt ist, setzen sie Gestiken ein, die sichtbar sind. Und wenn der Elefant wegschaut, dann werden eher Laute produziert, um eben die Aufmerksamkeit des anderen zu bekommen“, so Stöger.

Dass die Elefanten ihre Begrüßungen so bewusst an ihr Gegenüber anpassen, ist laut der Zoologin ein weiterer Beweis für die soziale Intelligenz der Tiere. Sie geht davon aus, dass diese Eigenschaften auch bei den Asiatischen Elefanten ähnlich gut ausgeprägt sind.

Links- und Rechtsrüssler

Ähnlich wie Menschen Rechts- oder Linkshänder sind, gibt es auch bei Elefanten Links- und Rechtsrüssler: Sie befördern ihre Nahrung entweder von der rechten oder der linken Seite mit dem Rüssel ins Maul. Forscherinnen und Forscher vermuten, dass die seitliche Nahrungsaufnahme über das Maul die Vorliebe der Tiere entweder für die rechte oder die linke Seite fördert, wie die Humboldt-Universität zu Berlin am Dienstag in einer Aussendung mitteilte. Dass Elefanten die Nahrung nicht direkt mit dem Maul, sondern mit Hilfe des Rüssels aufnehmen, könnte ebenfalls eine Rolle bei der Links- oder Rechtsrüsseligkeit spielen.

Das internationale Forschungsteam stellte bei der Beobachtung von asiatischen Elefanten im Berliner Zoo nun fest, dass sich die Schnurrhaare rund um das Maul von Elefanten von denen anderer Säugetiere unterscheiden. Die Fachleute gehen davon aus, dass diese anatomische Besonderheit das Phänomen erklären könnte.

Die meisten Säugetiere haben kurze, dicht beieinander liegende Schnurrhaare vorne um das Maul herum, die an der Feinkontrolle der Nahrung beim Fressen beteiligt sind. An der Seite des Mauls haben die meisten Säuger hingegen längere Schnurrhaare, mit deren Hilfe sie das Maul grob auf die Nahrung ausrichten. Bei Elefanten ist es genau umgekehrt: Elefanten haben kurze Schnurrhaare auf beiden Seiten des Mauls und lange Schnurrhaare vorne. Daher nehmen sie Nahrung nicht wie andere Tiere frontal auf, sondern seitlich.

Nach Einschätzung der Forscherinnen und Forscher könnte dieses Verhalten die Ausbildung von Links- oder Rechtsrüsseligkeit fördern.

Größe und Gewicht:

  • Bullen sind bis zu 7,5 Meter lang, bis zu 4 Meter hoch und 10 Tonnen schwer - meistens aber etwa 6 Tonnen.

Nahrung:

  • Frisst hauptsächlich Gräser, Blätter, Wurzeln und Baumrinden.

Sozialverhalten:

  • Weibchen und Jungtiere leben in Gruppen von etwa zehn Tieren, erwachsene Männchen leben meist alleine.

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