Die Katarakt-OP, auch bekannt als Grauer Star-Operation, ist ein häufiger und erfolgreicher Eingriff, der vielen Menschen ihre Sehschärfe zurückgibt. Doch selbst nachdem die Operation erfolgreich abgeschlossen ist, gibt es bestimmte Aspekte, auf die Patienten besonders achten sollten, um einen reibungslosen Genesungsprozess zu gewährleisten. Im Zuge der Nachbehandlung einer Augenoperation müssen die Nachsorgetermine unbedingt eingehalten werden.
Ärztliche Nachsorge
Im Anschluss an jedwede Form der Augenoperation ist eine gründliche, ärztliche Betreuung wichtig. In der Regel bleibt der Patient die ersten Stunden nach der OP noch unter ärztlicher Kontrolle in der Praxis oder Klinik, um eventuell auftretende Komplikationen umgehend behandeln zu können. In der Folgezeit sollte man sich in regelmäßigen Abständen vom Augenarzt untersuchen lassen. Bei einem Laser-Eingriff zur Verbesserung des Sehvermögens wie zum Beispiel bei der LASIK-Operation, finden diese Kontrollen im Normalfall einen Tag, eine Woche, einen Monat, drei Monate und ein Jahr nach der OP statt. Im Falle einer Kurzsichtigkeitskorrektur mittels PRK (photorefraktive Keratektomie) sollte das Auge zu Beginn sogar täglich überprüft werden, da in den ersten Tagen zumeist eine therapeutische Kontaktlinse getragen werden muss, um die freiliegenden Hornhautnerven zu schützen.
Wichtigkeit der Augentropfen
Da bei einer Laser-Augenoperation die Hornhaut entweder oberflächlich abgetragen oder durchtrennt wird, werden die feinen Hornhautnerven geschädigt. Aufgrund der fehlenden Nervenenden reagiert die Hornhaut in der ersten Zeit nach der Operation weniger sensibel auf ihre Umwelt. Das Auge kann sich deshalb nicht mehr optimal auf die Umgebung einstellen und die Tränenfilm-Produktion nimmt ab.
Zur Unterstützung der Augenbefeuchtung und der Wundheilung werden daher für die Nachbehandlung in der Regel befeuchtende Augentropfen eingesetzt. Diese werden in den ersten Tagen nach der OP stündlich, später dann nach Bedarf gegeben. Bei einigen Augenoperationen (zum Beispiel Grauer Star, PRK) werden in der Nachsorge auch entzündungshemmende und/oder antibiotisch wirkende Augentropfen verabreicht.
Nachstar nach Katarakt-OP
Grauer Star (Katarakt) zählt zu den häufigsten Augenkrankheiten in Deutschland. Bei der operativen Behandlung wird die eingetrübte Linse entfernt und durch eine Kunstlinse ersetzt, die äußere Hälfte der Linse, der Kapselsack, bleibt erhalten. In etwa einem Fünftel der Fälle entsteht einige Monate nach der Katarakt-OP ein sogenannter Nachstar. Hierbei handelt es sich um eine Trübung des im Auge verbliebenen hinteren Teils des Kapselsacks durch natürliches Zellwachstum. Der Nachstar verläuft schmerzfrei, ist ungefährlich und kann mit einem speziellen Laser ambulant behandelt und entfernt werden.
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Allgemeine Verhaltensregeln nach der Augenoperation
Egal ob nach einer Katarakt-OP oder einem refraktiven Eingriff zur Verbesserung des Sehvermögens, die wichtigste Regel bei der Nachbehandlung lautet: Den ärztlichen Anweisungen folgen und Geduld haben. Direkt nach der Augenoperation empfiehlt es sich, eine Zeit lang die Augen geschlossen zu halten, um den Heilungsprozess zu unterstützen. Für die Zeit danach gilt es folgende, allgemeine Hinweise zu beachten:
- In den ersten 24 Stunden auf die Teilnahme am Straßenverkehr verzichten
- Übermäßige körperliche Anstrengung in den ersten Tagen vermeiden
- Nicht am frisch operierten Auge reiben oder drücken
- Ärztliche Nachsorgetermine unbedingt einhalten
- Verordnete Augenmedikamente nach Vorschrift verwenden
Die tägliche Körperpflege ist problemlos möglich. Die Augen sollten jedoch nicht in Kontakt mit Wasser, Seife oder Shampoo geraten. Auf zusätzliche Sehhilfen verzichten, auch wenn die Sehkraft nach der OP noch eingeschränkt ist. Der ständige Wechsel erschwert es dem Gehirn, sich dauerhaft auf die neuen Verhältnisse einzustellen.
Erholungszeit und Krankschreibung nach Katarakt-OP
Die Erholungszeit nach einer Katarakt-Operation variiert, aber in den meisten Fällen benötigen Patienten einige Tage bis Wochen, um sich vollständig zu erholen. In der Regel beträgt die Krankschreibung nach einer Grauer Star-Operation etwa ein bis zwei Wochen. Die Grauer Star-Operation Schonung danach ist entscheidend, um Komplikationen zu vermeiden und eine optimale Genesung zu gewährleisten. Während Berufe, die keine schwere körperliche Anstrengung erfordern, oft eine kürzere Krankschreibungsdauer zulassen, kann es bei körperlich anstrengenden Tätigkeiten notwendig sein, eine längere Schonzeit einzuhalten.
Nachsorge nach dem Lasern des Nachstars
In den meisten Fällen benötigen Patienten nach dem Lasern des Nachstars keine längere Krankschreibung. Wenige Stunden nach dem Eingriff ist es normal, dass das Auge noch etwas gereizt und lichtempfindlich ist. Patienten sollten sich daher am besten ausruhen und körperliche Anstrengungen vermeiden.
Direkt nach der OP: Sie werden möglicherweise gebeten, eine Sonnenbrille zu tragen, um das Auge vor hellem Licht zu schützen.
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Schonung danach: Ruhe und Schonung sind in den ersten 24 Stunden entscheidend.
Erholungszeit: In den ersten 24 Stunden ist es wichtig, sich zu erholen und viel zu ruhen.
Leichte Schmerzen: Diese können mit rezeptfreien Schmerzmitteln behandelt werden.
Wann darf man nach Grauer Star OP wieder lesen?: Das Lesen ist in der Regel nach wenigen Tagen möglich, wenn sich das Sehvermögen stabilisiert hat.
Weitere wichtige Verhaltensregeln
Nach einer Kataraktoperation ist es wichtig, einige grundlegende Verhaltensregeln zu befolgen, um die Genesung zu unterstützen und mögliche Komplikationen zu vermeiden:
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- Ruhen Sie sich aus und vermeiden Sie körperliche Anstrengung: Nach der Operation ist es wichtig, sich ausreichend zu schonen und sich viel Ruhe zu gönnen.
- Tragen Sie eine Schutzbrille: Ihr Arzt wird Ihnen wahrscheinlich eine Schutzbrille geben, die Sie in den ersten Tagen nach der Operation tragen sollten, um Ihre Augen vor Stößen oder Reizstoffen zu schützen.
- Vermeiden Sie das Reiben der Augen: Um das Risiko von Infektionen zu minimieren, ist es wichtig, Ihre Augen nicht zu reiben oder zu berühren, auch wenn sie jucken oder unangenehm sind. Dafür bekommen Sie beruhigende Augentropfen.
- Tropfen und Medikamente: Befolgen Sie die Anweisungen Ihres Arztes genau in Bezug auf Augentropfen und andere verschriebene Medikamente. Diese sind entscheidend für die Heilung und die Vermeidung von Infektionen.
- Regelmäßige Ruhephasen für die Augen: Geben Sie Ihren Augen regelmäßige Pausen, besonders wenn Sie viel Zeit vor Bildschirmen verbringen.
Regelmäßige Nachkontrollen
Nach einer Kataraktoperation sind regelmäßige Nachkontrollen entscheidend, um sicherzustellen, dass Ihre Augen richtig heilen und Ihr Sehvermögen optimal wiederhergestellt wird.
- Erste Nachkontrolle: Diese findet in der Regel wenige Tage nach der Operation statt, um den Heilungsverlauf zu überprüfen und sicherzustellen, dass keine Komplikationen auftreten.
- Zweite Nachkontrolle: Diese findet einige Wochen oder Monate später statt, abhängig von Ihrem individuellen Heilungsverlauf. Bei dieser Nachkontrolle wird erneut Ihr Sehvermögen getestet und der Arzt wird feststellen, ob Ihre Augen vollständig geheilt sind.
Es ist wichtig, diese Termine einzuhalten und alle Fragen oder Bedenken, die Sie haben, mit Ihrem Arzt zu besprechen.
Mögliche Komplikationen und Beschwerden
Die Dauer der Heilung nach einer Kataraktoperation kann von Person zu Person variieren, aber die meisten Patienten erleben eine deutliche Verbesserung ihres Sehvermögens innerhalb weniger Tage nach der Katarakt-OP.
- Lichtempfindlichkeit: Ihre Augen können empfindlicher auf helles Licht reagieren. Tragen Sie daher eine Sonnenbrille im Freien.
- Gelegentliche Irritationen: Reizungen oder leichte Beschwerden können in den ersten Tagen nach der Operation auftreten, aber diese sollten sich im Laufe der Zeit verbessern.
- Entzündung: Infektionen des Auges sind ebenfalls möglich. Mit der richtigen Pflege und Hygiene können diese jedoch meist vermieden werden.
Weitere Tipps für eine erfolgreiche Genesung
- Ernährung und Hydratation: Eine ausgewogene Ernährung, die reich an Vitaminen und Nährstoffen ist, kann zur Heilung beitragen.
- Aktivitätsbeschränkungen: Vermeiden Sie anstrengende Aktivitäten wie schweres Heben oder intensiven Sport während der ersten Wochen nach der Operation.
- Regelmäßige Augenuntersuchungen: Auch nach der vollständigen Genesung ist es wichtig, regelmäßige Augenuntersuchungen durchführen zu lassen, um andere Augenerkrankungen frühzeitig zu erkennen und zu behandeln.
Linsenimplantation
Bei einer Linsen OP wird entweder die natürliche, meist altersschwache Linse gegen eine künstliche Linse ausgetauscht (Mono- oder Multifokallinsen-Behandlung/ MIOL), oder es wird zusätzlich zur augeneigenen Linse eine Kunstlinse eingesetzt (ICL-Behandlung). Beide Behandlungsarten haben den Abschied von Brille und Kontaktlinsen zum Ziel.
Voruntersuchung und Operation
Die Anmeldung zur Grauen Star Operation erfolgt über ihren Augenarzt entweder über Faxanmeldung oder per Überweisung an unsere Ambulanz. Die Voruntersuchung dient dazu, den Ablauf am Operationstag selbst zu vereinfachen und dauert ca. 3 bis 4 Stunden. In der Regel erhalten Sie von unserer Sekretärin einen Termin, ungefähr eine Woche vor der Operation, an dem die Voruntersuchung stattfinden soll. Die Voruntersuchung dient dazu, Ihre Augen genau zu untersuchen und zu vermessen. Dafür ist es notwendig, Ihre Pupillen mit entsprechenden Augentropfen zu erweitern.
Die Graue Star Operation dauert ca. 15 Minuten. Die Betäubung erfolgt in den meisten Fällen örtlich mittels Augentropfen. Weiters wird eine Beruhigungstablette verabreicht.
Sobald die Operation erfolgreich verlaufen ist, bekommen Sie auf das operierte Auge eine durchsichtige Plastikschale und werden von unserem Pflegepersonal wieder aus dem Operationssaal geführt. Sie sollten danach noch ein wenig entspannen.
Entlassung und Nachsorge
Die Aushändigung der Entlassungspapiere (Arztbrief, Rezept, Aufenthaltsbestätigung) erfolgt bei der Entlassung. Besorgen Sie sich gleich danach die verordnete Augentherapie in der Apotheke und tropfen Sie das Auge wie vorgeschrieben ordnungsgemäß und regelmäßig ein. Für eine erforderliche Krankmeldung nach der Operation wenden Sie sich bitte an Ihren praktischen Arzt. Bitte machen Sie auch schon rechtzeitig den Kontrolltermin nach der Operation in der Ordination bei Ihrem Augenfacharzt aus.
Teilnahme an medizinischen Studien
Das „Institut für Forschung und Innovation der Augenchirurgie - Ein Karl-Landsteiner Institut“ ist seit seiner Gründung 2010 eines der führenden wissenschaftlichen Institute im Bereich der Augenchirurgie. Im Rahmen der Voruntersuchung werden durch die Mitarbeiter/innen unseres wissenschaftlichen Institutes zusätzliche Messungen vorgenommen, um zu prüfen ob Sie in eine der Forschungsstudien miteinbezogen werden können. Anschließend findet ein ausführliches Aufklärungsgespräch statt, wonach der Patient entscheidet ob er an der Studie teilnehmen möchte.