CBD bei Panikattacken: Studien und Anwendung

Angst ist ein Gefühl, das jeder von uns kennt und verspürt - bewusst wie auch unbewusst. Sie kann uns vor brenzlichen Situationen schützen und vor Gefahren bewahren. Angst und Furcht sind somit ein sinnvolles und auch notwendiges Muster, welches sich bereits früh als nützlich erwiesen hat. Der Physiologe Walter Cannon beschrieb dies als „Kampf-oder-Flucht“ Reaktion. Also Angst als eine positive Stressreaktion, welche eine rasche Anpassung der Betroffenen an eine Gefahrensituation ermöglicht. In einem gewissen Grad ist Angst also normal und auch erforderlich.

Nehmen die Angstzustände ein übersteigertes Ausmaß an ist es wichtig, diese ernst zu nehmen. Angsterkrankungen zählen zu psychischen Erkrankungen und steigen, wie auch Depressionen, in den letzten Jahren stetig. Sie werden als „exzessive Furcht- und Angstreaktionen mit entsprechenden Verhaltensauffälligkeiten“ deklariert. Diese manifestieren sich meist erst im Erwachsenenalter. Die Angstzustände zählen als Multifaktorelle Erkrankung - an deren Entstehung sind somit genetische Prädispositionen sowie externe Umweltfaktoren beteiligt.

Studien deuten darauf hin, dass Gene, im speziellen aus dem serotonergen, dopaminergen und noradrenergen System, bei der Entstehung der Angst beteiligt sind.

Formen von Angststörungen

  • Panikstörungen: In diesem Fall tritt die Angst plötzlich auf und wird von körperlichen Symptomen begleitet, wie etwa Herzrasen, Schwindel oder Übelkeit. Die Attacken können aus dem nichts kommen und Personen leiden unter immenser Angst und fürchten sich in dieser Situation vor Ohnmacht oder auch Schlimmeres.
  • Spezifische Phobien: Die Angst ist auf ein bestimmtes Objekt fokussiert.

Unter Panikattacken werden kurze Phasen der intensiven Angst verstanden. Die Phasen werden von körperlichen und emotionalen Symptomen begleitet, welche die Betroffenen in extreme Leidenszustände versetzen.

Aufgrund der Vermutung, dass die Erkrankung auf neurobiologische Zustände und Imbalancen zurückgeht, werden die Symptome häufig medikamentös behandelt. Psychotherapie ist hier eine erfolgreich angewendete Therapiemethode. Im Fokus steht hier ein vertrauensvolles Verhältnis zwischen Patient und Psychotherapeut, in welchem über mögliche Probleme und Anliegen des Betroffenen gesprochen wird.

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Zusätzlich können Betroffene auch selbst aktiv werden, um die Symptome abzuschwächen. Wie bereits erwähnt, kann jeder selbst aktiv werden, um die Symptome abzuschwächen. Es wurde bereits wissenschaftlich nachgewiesen, dass sich Bewegung und Sport positiv auf die psychische und körperliche Gesundheit auswirken und sogar Stresshormone abbauen kann. Zum einen werden Glückshormone ausgeschüttet und zum anderen das Stresshormon Cortison abgebaut. Des Weiteren muss es nicht zwingend Sport sein, auch kleine Spaziergänge an der frischen Luft können bereits förderlich sein. Zusätzlich soll es kein Zwang sein, sondern Spaß machen. Gerne kann man auch Freunde hinzuziehen, denn zu zweit fällt es häufig leichter, sich zu motivieren.

Getreu dem Motto „Nahrung ist die beste Medizin“ wirkt sich die Ernährung ebenfalls nachhaltig auf das Wohlbefinden aus, sowohl körperlich wie auch psychisch. Hier empfiehlt es sich, zu ausreichend Obst und Gemüse zu greifen umso den Körper mit den notwendigen Vitaminen und Mineralstoffen zu versorgen. Bevorzugen Sie zusätzlich pflanzliches Eiweiß sowie komplexe Kohlenhydrate. Neue Forschungen weisen darauf hin, dass auch Hormone bei Angstzuständen mit beteiligt sein können - gerade Cortisol, Insulin und Östrogen. Gerade Frauen weisen häufig einen Östrogenmangel auf, welcher, mit einer gezielten Ernährung, kompensiert werden kann.

Die Bedeutung von Schlaf wird häufig unterschätzt. Der Mensch braucht ausreichend Ruhephasen, um sich vom Tag erholen zu können und die notwendige Energie für den nächsten Tag sammeln zu können. Auch der Aspekt der mentalen Gesundheit sollte bei Angstzuständen nicht unterschätzt werden. Psychotherapie, als mögliche Behandlungsmethode, leistet hier bereits einen großen Beitrag, um mögliche Auslöser zu erkennen und die Eigenreflexion zu fördern.

Rituale geben Halt und bringen Struktur ins Leben, was für Betroffenen zusätzlich beruhigend wirken kann. Bereits die Einführung kleiner Gewohnheiten, wie Mediation oder Journal schreiben, kann dabei helfen, achtsamer durch den Alltag zu gehen. Achtsamkeit hat seine Ursprünge in östlichen Meditationswegen und findet zum einen Platz in der Psychotherapie, aber auch in spirituellen Bereichen. Bei Achtsamkeit geht es um die Ausrichtung der Aufmerksamkeit im Alltag. Achtsam zu sein bedeutet, mit den unmittelbaren Erfahrungen des Hier und Jetzt in lebendigen Kontakt zu sein.

Herausfordernd, denn allgemein tendieren Menschen dazu, mit den Gedanken in der Vergangenheit oder der Zukunft zu sein, oder in Tagträumen sowie abstrakten Gedanken zu versinken. Bei Achtsamkeit geht es darum, den aktuellen Gefühlszuständen Aufmerksamkeit zu schenken. Hier gibt es unterschiedliche Möglichkeiten, um die eigene Achtsamkeit zu trainieren. Sie kann dabei helfen, Gedanken und Gefühle zu beobachten und zu kontrollieren. Es ist ein gutes Instrument, um die psychische Gesundheit zu fördern. Die positiven Effekte konnten bereits mittels Studien nachgewiesen werden.

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„Journaling“, also Journal schreiben, ist eine Schreibtherapie zur Persönlichkeitsentwicklung. Es kann dabei helfen, Situationen aus anderen Perspektiven zu betrachten und kritisch zu Reflektieren. Schwierigkeiten oder Probleme können so überschaubar werden und Zusammenhänge leichter festgestellt. Aber auch positives kann so schriftlich festgehalten werden. Journalschreiben kann somit neue Erkenntnisse bringen und kann gerade bei Angstzuständen ein wertvolles Instrument sein.

Unter Mantras versteht man positive Affirmationen. Dies können Worte oder positive kleine Sätze und Sprüche sein. Auch bei Ängsten und Zweifel kann sich dies positiv auswirken, um sich selbst zu stärken und positive Gefühle zu fördern. Glaubenssätze können unser tägliches Verhalten und Handeln prägen - umso wichtiger ist es, dass diese positiv sind. Gedanken und Emotionen sind wie Besucher, sie kommen und gehen. Dieser Satz kann sich positiv auf das eigene Selbstvertrauen auswirken.

Dies sind alles kleine Anregungen, die Sie zusätzlich in Ihren Alltag integrieren können, um so mögliche Symptome der Angstzustände abzuschwächen. Jeder Mensch ist individuell, weshalb auch die im vorliegenden Artikel erwähnten Anregungen unterschiedlich aufgenommen werden.

CBD als natürliche Unterstützung

CBD ist eine natürliche Alternative, die unterstützend bei Angstzuständen eingesetzt werden kann. Das Cannabinoid ersetzt jedoch keine ärztliche Behandlung. Sprechen Sie die Einnahme von CBD Produkten mit Ihrem Arzt ab, um mögliche Wechselwirkungen mit Medikamenten zu vermeiden.

Cannabidiol (CBD) zeigt in zahlreichen Humanstudien ein vielversprechendes Potenzial zur Reduktion von Angstzuständen, insbesondere bei sozialer Angststörung (SAD) und akuten Belastungssituationen. Randomisierte kontrollierte Studien belegen, dass Einzeldosen zwischen 300 und 600 mg signifikant angstlösende Effekte erzeugen können. Die anxiolytische Wirkung basiert auf mehreren neurobiologischen Mechanismen: CBD moduliert das limbische System (u. a. Amygdala), aktiviert indirekt 5-HT1A-Rezeptoren und erhöht die Spiegel des körpereigenen Endocannabinoids Anandamid.

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Diese Prozesse stabilisieren emotionale Reizverarbeitung und senken die Stressreaktion. Während die Wirkung bei situativen Ängsten rasch einsetzt, entfaltet sich der Effekt bei chronischen Angststörungen über kontinuierliche Einnahme hinweg.

Die systematische Analyse von hochwertigen Studien zeigt, dass Cannabidiol (CBD) ein vielversprechendes anxiolytisches Potenzial besitzt, insbesondere bei sozialer Angststörung (SAD), posttraumatischer Belastungsstörung (PTBS) und allgemeinen Angstsymptomen. In den meisten Studien wurden Einzeldosen zwischen 300 und 600 mg CBD oral verabreicht, seltener auch über längere Zeiträume (bis zu 6 Monate). Mehrere randomisierte, kontrollierte Studien (RCTs) - z. B. von Zuardi et al. (1993), Bergamaschi et al. (2011) und Bolsoni Zuardi et al. (2022) - konnten die akute Wirkung von CBD bei sozialer Phobie und Trauma-induzierter Angst nachweisen.

Funktionelle Bildgebungsstudien (z. B. Langzeitdaten liegen überwiegend aus Fallstudien und offenen Beobachtungsprotokollen vor. Klinische Relevanz: CBD ist aktuell kein zugelassenes Arzneimittel zur Behandlung von Angststörungen. Dennoch deuten die vorliegenden Daten darauf hin, dass es bei ausgewählten Patientengruppen mit therapieresistenter oder subklinischer Angst als Add-on-Therapie unter ärztlicher Aufsicht hilfreich sein kann.

Wirkung von CBD auf das zentrale Nervensystem

CBD wirkt im zentralen Nervensystem nicht sedierend, sondern regulierend. Es stabilisiert das emotionale Gleichgewicht durch Modulation von Serotonin, Anandamid und neuronalen Schaltkreisen der Angstverarbeitung.

Einnahme von CBD bei Angst

Die Einnahme von Cannabidiol (CBD) gegen Angst sollte zielgerichtet nach Art, Schwere und Dauer der Symptome erfolgen. Die Dosis und der Einnahmezeitpunkt sind entscheidend für die Wirksamkeit.

Die Dosierung ist hier sehr individuell und ein subjektiv-intuitiver Ansatz bei der Einnahme von CBD empfiehlt sich. Die Präparate werden meist in Form von Ölen oder Kapseln eingenommen.

Studien weisen darauf hin, dass B-Vitaminen und Magnesium uns widerstandsfähiger machen und unser Nervenkostüm stärken [7].

Sicherheit von CBD

Die Sicherheit von CBD wurde in Studien mit SAD belegt, wohingegen bei Panikstörung oder Zwangsstörung noch keine ausreichenden Humandaten vorliegen. Trotz positiver Fallberichte ist der Einsatz off-label, da CBD (Stand 2025) nicht für die Indikation Angst zugelassen ist.

CBD gilt bei sozialer Angststörung (SAD) in Dosen bis 600 mg/Tag als sicher und gut verträglich. Für Panikstörungen liegen keine validen Humanstudien vor.

Wirkungseintritt von CBD

Die Wirkung von Cannabidiol (CBD) bei Angstzuständen setzt abhängig von Darreichungsform, Dosis und individueller Pharmakokinetik unterschiedlich schnell ein. Bei akuten Angstzuständen, etwa situativer Redeangst, zeigen Studien eine Wirksamkeit innerhalb von 30 bis 90 Minuten - insbesondere nach sublingualer oder oraler Gabe von Einzeldosen zwischen 300 und 600 mg. In einer placebokontrollierten Studie von Bergamaschi et al. (2011) wurde eine signifikante Reduktion der sozialen Angst bereits eine Stunde nach Einnahme von 600 mg CBD beobachtet.

Auch Linares et al. (2019) zeigten in einem ähnlichen Versuchsdesign eine anxiolytische Wirkung mit optimalem Effekt etwa eine Stunde nach 300 mg CBD. Bei chronischen Angststörungen wie der generalisierten Angststörung (GAD) erfolgt die Wirkung hingegen verzögert und setzt nach kontinuierlicher Einnahme über mehrere Tage bis Wochen ein. Shannon et al. (2019) beobachteten bei täglicher Einnahme von 25-175 mg CBD eine Reduktion der Angstsymptomatik bei 79 % der Teilnehmenden, wobei erste Verbesserungen ab dem dritten Tag eintraten.

Bei akuter Angst kann CBD innerhalb einer Stunde wirken, bei chronischen Zuständen braucht es eine regelmäßige, mehrtägige Einnahme, um stabile anxiolytische Effekte zu erzielen.

Geeignete CBD-Produkte

Zur Unterstützung bei Angstzuständen eignen sich insbesondere CBD-Produkte mit systemischer Wirkung, die eine ausreichende Bioverfügbarkeit und reproduzierbare Dosierung ermöglichen. Dabei haben sich sublinguale Öle und Kapseln in Studien und klinischen Beobachtungen am besten bewährt. Entscheidend ist nicht nur die Produktform, sondern auch die CBD-Konzentration, Reinheit, THC-Gehalt und galenische Qualität.

Wechselwirkungen mit anderen Medikamenten

Cannabidiol (CBD) kann mit verschiedenen angstlösenden Medikamenten pharmakokinetisch und pharmakodynamisch interagieren, insbesondere über die Beeinflussung des Cytochrom-P450-Enzymsystems (CYP450). Das betrifft viele Psychopharmaka, insbesondere Benzodiazepine, SSRI, SNRI und trizyklische Antidepressiva. Die Interaktionen können zu erhöhten Plasmaspiegeln, Wirkungsverstärkung oder veränderten Nebenwirkungsprofilen führen.

Nutzererfahrungen mit CBD

Nutzererfahrungen mit CBD bei Angststörungen sind überwiegend positiv, jedoch auch uneinheitlich und nicht mit randomisierten Studien gleichzusetzen. In Online-Befragungen, Fallberichten und Anwendungsbeobachtungen schildern viele Betroffene eine spürbare Reduktion von Angstzuständen, insbesondere bei sozialer Phobie, generalisierter Angst und stressbedingten Symptomen. Häufig berichten Nutzer zudem über eine bessere Schlafqualität, innere Ruhe, geringere Reizbarkeit und weniger Panikgefühle.

Kleiner Tipp aus der Aromatherapie: Linalool ist auch im ätherischen Lavendelöl enthalten, welches über eine Duftlampe verdampft werden kann, um so zusätzlich für Entspannung zu sorgen.

Hier ist eine Tabelle, die die verschiedenen Studien und ihre Ergebnisse zusammenfasst:

Studie Fokus Ergebnisse
Zuardi et al. (1993) Soziale Phobie Akute anxiolytische Effekte
Bergamaschi et al. (2011) Soziale Phobie Signifikante Reduktion der sozialen Angst nach Einnahme von 600 mg CBD
Shannon et al. (2019) Generalisierte Angststörung (GAD) Reduktion der Angstsymptomatik bei 79 % der Teilnehmenden nach täglicher Einnahme von 25-175 mg CBD

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