Akupressurpunkte zur Linderung von Panikattacken

Wie können wir uns in herausfordernden Situationen selbst helfen, unser Nervensystem beruhigen und wieder in Balance kommen? Die Akupressurpunkte unseres Körpers sind mit unserem Energie- und Nervensystem verbunden und können im Alltag schnell und einfach angesteuert werden. Akupressur wird seit über 5.000 praktiziert und ist eine anerkannte Therapieform der Traditionellen Chinesischen Medizin (TCM). „Druck-Akupunktur“ übt hauptsächlich Druck mit den Fingern aus und gilt deshalb als sanfte Therapieform.

Bei der Akupunktur-Behandlung steht also im Fokus, das Energie-Gleichgewicht im Körper wieder herzustellen, wodurch ein starkes Gefühl der Entspannung und mentalen Gesundheit entstehen. Die Wirksamkeit von Akupressur bei Panikattacken beruht also auf dem Prinzip des Lösens von Energieblockaden im Körper.

In der Akupressur gibt es besonders Druckpunkte, welche Angstzustände und Panik-Symptome reduzieren.

Die wichtigsten Druckpunkte bei Panikattacken oder Angst

Herz und Lunge (HT7) - Shenmen:

Dieser Punkt, auch als „Tor des Geistes“ bekannt, befindet sich an der Handgelenksfalte, direkt unterhalb des kleinen Fingers, in einer Vertiefung neben der Sehne des Musculus flexor carpi ulnaris. Die Stimulation dieses Punktes beruhigt den Geist und kann besonders hilfreich sein, um Angstzustände, Schlaflosigkeit und übermäßiges Herzklopfen zu lindern. Massiere diesen Punkt sanft, aber mit festem Druck für einige Minuten, um seine vollen Vorteile zu nutzen.

Herzfrequenz und Angst (PC6) - Nei-Guan-Punkt:

Dieser Punkt befindet sich etwa zwei Fingerbreiten unterhalb der Handgelenksfalte, zwischen den beiden zentralen Sehnen des Unterarms (der unterste Punkt in der Grafik). Laut Traditioneller Chinesischer Medizin (TCM) kann die Stimulation dieses Punktes das innere Gleichgewicht wiederherstellen und das Herz beruhigen. Die Druckmassage von PC6 kann Symptome wie Übelkeit, Herzklopfen und Angstzustände lindern. Darüber hinaus wird er häufig zur Behandlung von Reisekrankheit, Übelkeit und Kopfschmerzen eingesetzt.

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Lunge 7 (LU7) - Lieque:

Dieser Punkt liegt an der Daumenseite des Handgelenks. In der traditionellen chinesischen Medizin wird er oft zur Behandlung von Atemproblemen und zur Stärkung der Lungenfunktion verwendet. Durch die Massage dieses Punktes können Atemprobleme, die oft mit Panikattacken einhergehen, gelindert werden.

Du kannst Akupressur auch selbst durchführen. Hier sind einige Tipps und Antworten, um dir den Einstieg zu erleichtern:

  • Wie lange muss ich die Druckmassage je Massage-Punkte ausüben? Für jeden Akupressurpunkt empfiehlt es sich, etwa 2 Minuten zu massieren.
  • Wie viel Druck muss ich geben? Übe mittleren Druck aus, es sollte sich fest, aber nicht schmerzhaft anfühlen. Höre auf deinen Körper; wenn es schmerzt, übst du wahrscheinlich zu viel Druck aus.
  • Nach wie vielen Minuten treten die ersten Effekte ein? Die Wirkung kann sofort oder innerhalb weniger Minuten nach der Massage eintreten. Bei manchen Menschen kann es jedoch etwas länger dauern, bis sie die vollen Vorteile spüren.

Als Panikattacken-Betroffener stellst du dir natürlich folgende Frage:

Kann mich Akupressur für immer von meinen Panikattacken heilen?

Ja, das ist tatsächlich möglich!

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Akupressur kann uns dabei helfen, das emotionale Gleichgewicht wiederherzustellen und den akuten Panik-Zustand zu lindern. Neben der Reduzierung von Stress und Panik-Akutsituationen sorgt die Stimulation der Akupressur-Punkte für die Freisetzung von Endorphinen. Ein weiterer Ansatz, der sich perfekt kombinieren lässt, ist Mindfulness-Meditation, also die Praxis der Achtsamkeit.

Beweise zur Wirksamkeit von Akupressur gegen Panikattacken

In einer kürzlich durchgeführten Meta-Analyse, die sich mit den Auswirkungen der Akupressur auf Angstzustände befasste, wurde festgestellt, dass diese Akupressur tatsächliche Angstsymptome nachweislich und langfristig lindert.

Dabei wurden 27 Studien genau analysiert, mit dem Ergebnis, dass Akupressur Angstsymptome signifikant reduziert, wobei ein standardisierter Mittelwertunterschied von 1,152 erzielt wurde, was eine besonders starke Wirksamkeit nachweist.

Besonders interessant: Die Studie zeigte, dass die Akupressur in der Finger-Region am wirksamsten gegen Angst- und Panikattacken ist und Panikattacken loswerden kann.

Anleitung zur EFT-Klopfakupressur (Selbstbehandlung)

Eine effektive Technik zur Selbstbehandlung von Panikattacken ist die EFT-Klopf-Akupressur. Hierbei klopfst du sanft mit deinen Fingerspitzen auf bestimmte Akupressurpunkte, während du dich auf deine Angst konzentrierst. Dadurch kannst du die emotionale Belastung reduzieren und dich beruhigen.

Wie kann EFT-Klopf-Akupressur bei Panikattacken helfen?

EFT-Klopf-Akupressur kombiniert die Vorteile von Akupressur mit der Fokussierung auf die spezifische emotionale Belastung. Indem du die Akupressurpunkte sanft klopfst und dabei deine Ängste ansprichst, kannst du den Energiefluss im Körper ausgleichen und die belastenden Emotionen lösen.

Weitere Akupressurpunkte

  • „Yintan“: Wandere mit deinem Zeigefinger in die Mitte deiner Augenbrauen.
  • Ohren: Deine Ohren besitzen zahlreiche Nerven, die über das Nervensystem mit deinem gesamten Körper verbunden sind. Der hilfreichste dieser Punkte befindet sich ganz unten am Ohrläppchen.
  • „Talsenke“: Am Handrücken zwischen Daumen und Zeigefinger befindet sich die „Talsenke“. Drücke mit dem Daumen auf diese Stelle 10 Sekunden. Mache danach 2 Sekunden Pause bevor du wieder den Druck erhöhst.
  • „Notfallpunkt“: Dieser Punkt wirkt Wunder und kann vor Prüfungen oder anderen herausfordernden Situationen in Sekunden Stress und Angst vertreiben. Der sogenannte „Notfallpunkt“ liegt in der Mitte der Handinnenfläche.
  • „Nei guan“: Das „inner Passtor“ vertreibt Stress und innere Unruhe. Drücke am Handgelenk, etwa zwei Daumen breit unterhalb der Handflächenunterkante, diesen Punkt rund eine Minute und atme dabei tief ein und wieder aus.
  • „Pia-San“: Das Drücken des „Pia-San”-Punktes hilft, Müdigkeit und Erschöpfung entgegenzuwirken. Diesen findest du in der ersten Beuge des kleinen Fingers.
  • „Solar-Plexus“: Halte die Hände nah am Körper zwischen Herz und Bauch, etwas über dem Bauchnabel. Drücke die Handflächen auf dieser Höhe aneinander, sodass sich alle Fingerkuppen berühren. Lege beide Daumen übereinander und verkreuze diese. Atme tief ein und aus.
  • „Wurzel-Chakra“: Berühre mit deinem Daumen den Zeigefinger auf derselben Hand und forme einen Kreis (wie beim meditieren). Lege deine Hände entspannt auf die Knie während du weiterhin einen Kreis mit dem Daumen und Zeigefinger formst. Drücke Daumen und Zeigefinger leicht zusammen. Spüre den leichten Druck, den du ausübst. Das Wurzelchakra beruhigt und stärkt dich zugleich.
  • „3. Auge“: Balle eine leichte Faust mit beiden Händen auf Brusthöhe. Der Daumen bleibt dabei heraußen und ist sichtbar. Lege die 2 sanft geballten Fäuste aneinander, sodass sich die Fingerbeugen berühren. Strecke beide Zeigefinger dabei aus und presse diese leicht aneinander. Versuche ein schönes Dreieck mit deinen Zeigefingern zu bilden. Der Druck auf den Zeigefinger ist etwas stärker als der auf den Fingerbeugen, diese berühren sich nur leicht.
  • „Schwertfortsatz“: Den Brustpunkt gegen Stress findest du oberhalb des Bauchnabels. Der sogenannte „Schwertfortsatz“ liegt dort, wo die Knochen des Brustbeins zusammenlaufen.
  • „Göttliche Gleichmut“: Setze dich hin und lege beide Hände locker auf die Knie. Dort, wo der Ringfinger jetzt liegt, findest du den Punkt „Göttliche Gleichmut“.

Fußreflexzonenmassage

Die Stimulation der Reizpunkte am Fuß wird auch als Fußreflexzonenmassage bezeichnet und hilft dir zur Ruhe zu kommen und besser einzuschlafen. Ertaste die Stelle auf der Fußsohle unterhalb des Fußballens und massieren diesen mehrmals für jeweils 30 Sekunden.

Weitere Tipps

Der Großteil des Stresses, den Sie im Laufe eines gewöhnlichen Arbeitstages aufbauen, führt zu Verspannungen der Schulter- und Nackenmuskulatur. Wenn man auf bestimmte Punkte in diesen Regionen etwas Druck ausübt, entspannen sich die Muskeln und Stress wird abgebaut. Legen Sie dafür die Finger auf die Stirn, so dass sich die Fingerspitzen in der Mitte berühren. Die Daumen ruhen auf den Schläfen. Üben Sie nun sanften aber konstanten Druck auf die Stirn aus. Wandern Sie mit leichten Druck mit den Fingern langsam Richtung Haaransatz. Wenn Sie die Unterseite des Schädels erreicht haben, wandern Sie wieder nach vorne. Wenn die Zeit nicht für eine vollständige Kopfmassage reicht, massieren Sie ca.

Der Akupressurpunkt am Ohr wird auch „Shen Men“ oder das „Tor zum Geiste“ genannt. Manchen Experten zufolge ist das der beste Punkt ist, um Stress abzubauen. In der Reflexologie wird der Akupressurpunkt am Ohr behandelt, um Schmerzen und Entzündungen im ganzen Körper zu lindern. Massieren Sie mit einem Wattebausch, einem Stift oder Ihren Fingern den Punkt, der direkt oberhalb des Gehörgangs liegt. Atmen Sie dabei langsam tief ein und aus. Schauen Sie bei der Einatmung nach links und bei der Ausatmung nach rechts. Beobachten Sie, wie Sie sich fühlen, wenn der Körper sich langsam beruhigt.

Durch Stress wird die Atmung oft unregelmäßig und oberflächlich. Im schlimmsten Fall vergisst man sogar völlig zu atmen. Eine Massage des Brustbeins kann hier Abhilfe schaffen, da sie hilft, den Stress zu verarbeiten und gleichzeitig stimuliert sie den Körper, wieder regelmäßig und normal zu atmen. Massieren Sie das Brustbein mit drei Fingern. Üben Sie hierbei ausreichend Druck aus, um den Schmerz und die Verspannung zu lösen. Auch rhythmisches Klopfen mit einem Finger und gleichzeitiges tiefes Ein- und Ausatmen wirkt entspannend. Für den richtigen Effekt sollte die Massage ungefähr zwei bis drei Minuten dauern.

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