Stars und ihr Kampf gegen Bulimie

Viele Stars kämpfen mit inneren Dämonen, darunter auch mit Essstörungen wie Bulimie. Hier sind einige Geschichten von Prominenten, die offen über ihre Erfahrungen gesprochen haben.

Nicole Scherzinger

Nicole Scherzinger (36) sprach offen über ihre bulimische Vergangenheit im Interview mit der "Cosmopolitan". "Es ist so eine schreckliche, lähmende Erkrankung und es war so eine dunkle Zeit für mich", sagte Scherzinger im Interview.

Ihre Botschaft: "Daher kann ich gegenüber jenen Menschen, die mit ihren inneren Dämonen und gegen sich selbst kämpfen, nur betonen, dass es einem die Lebenslust raubt", erzählte die Freundin von Formel-1-Fahrer Hamilton. Scherzinger gestand auch, dass sie durch ihre Essstörung kurzzeitig an Stimmverlust litt und mehrere Schwächeanfälle erlebte.

Bereits im Jahr 2012 lüftete Scherzinger das Geheimnis über ihre Erkrankung. "Ich habe noch nie darüber gesprochen, ich wollte niemals das Opfer spielen und ich wollte nicht, dass meine Familie davon erfährt, weil es ihnen das Herz brechen würde", sagte die heute 36-Jährige gegenüber "VH1", einer Fernseh- und Tochtersender von MTV, damals.

"Ich glaube es war wie eine Sucht, ich habe nie Drogen genommen (...) Meine Bulimie war meine Sucht, mir selbst weh zu tun war meine Sucht", fuhr Scherzinger 2012 fort.

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Geri Halliwell

"Bulimie, aber niemandem ist das aufgefallen", erklärte Horner in der britischen Show Where Are They Now. "Dein Körpergewicht bleibt ziemlich exakt das Gleiche." "Ich fühlte mich meiner selbst so viel bewusster", erklärte Horner. "Wir nutzen alle verschiedene Methoden, um durchs Leben zu kommen." Erst dank einer Therapie lernte die Mutter einer zehnjährigen Tochter, wieder eine gesunde Beziehung zum Essen aufzubauen. Diese bestand aus einem 12-Punkte-Programm.

Prinzessin Diana

Es war ein offenes Geheimnis, dass Diana unter der Ess-Brechsucht litt. Doch hinter der Fassade sah Dianas Realität als Prinzessin alles andere als rosig aus. Lady Di entwickelte die tückische Essstörung Bulimie und litt jahrelang daran.

Mittlerweile weiß man, dass die Heirat zwischen dem jetzigen König Charles und Lady Diana mehr eine Heiratsvermittlung von Queen Elizabeth II. war als die große Liebeshochzeit - zumindest, was Charles betrifft.

Bei der Hochzeit war Diana gerade mal 20 Jahre alt (zwölf Jahre jünger als Charles) und wurde von einer behüteten Kindheit auf dem Land ins Blitzlichtgewitter der Weltpresse geworfen. Anstatt Diana bei der Eingewöhnung und dem Umgang mit diesem neuen, sehr öffentlichen Leben zu helfen, sei Charles emotional die meiste Zeit abwesend gewesen, heißt es.

Er liebte nämlich eine andere Frau: seine spätere Ehefrau Camilla Parker-Bowles. In einem Skandalinterview mit dem Journalisten Martin Bashir für den britischen TV-Sender BBC sagte Diana später trocken: "Es war eine Ehe zu dritt."

Elizabeth Emanuel, die Designerin des legendären Kleids, plaudert in Interviews buchstäblich aus dem Nähkästchen. So hatte Diana bei den ersten Messungen laut Emanuel einen Taillenumfang von 68 cm, nur wenige Tage vor der Hochzeit waren es nur noch 58 cm. Es zeigt, wie sehr die junge Diana die Unterstützung und den Halt von ihrem Partner Prinz Charles nötig gehabt hätte.

Autor Andrew Morton schrieb die Biografie "Diana: Her True Story" mit Hilfe von Tonbandaufnahmen, die Diana ihm habe zukommen lassen. In diesen Aufnahmen, so Morton, erzählt sie auch sehr offen über ihre Krankheit:

"Die Bulimie begann in der Woche, in der wir uns verlobt hatten - und es dauerte beinahe ein Jahrzehnt, um darüber hinwegzukommen. Mein Mann legte seine Hand auf meine Taille und sagte: 'Oh, sind wir hier ein bisschen pummelig?' und das löste etwas in mir aus." Die Bulimie sei ein Schrei nach Hilfe gewesen.

Ständig waren Leute um sie herum - Palastangestellte, Fotografen oder Politiker und Promis. Doch letztlich war sie allein, denn weder ihre Schwiegermutter Queen Elizabeth, ihr Ehemann Prinz Charles oder sonst ein Familienmitglied der Royals interessierten sich für die Belange der jungen Prinzessin.

Insider wollen wissen, dass es besonders schlecht um die Beziehung zu Charles Schwester, Prinzessin Anne, stand: Diese sei der Meinung gewesen, Diana solle sich nicht so anstellen und einfach ihre royalen Pflichten erfüllen.

In dem skandalös offenen Interview mit Robert Bashir von der BBC bestätigte Diana die Sicht ihrer angeheirateten Familie auf sie: "Ich glaube nicht, dass viele Leute mich als Königin wünschen. Ich meine vor allem das Establishment, in das ich hineingeheiratet habe. Für die bin ich ein Versager."

Kein Wunder, dass sie sich niemandem im royalen Inner Circle mit ihrer schlimmen Essstörung anvertrauen konnte. Diana war umgeben, so scheint es, von toxischen Beziehungen.

Ihr Koch Darren McGrady sagte 2017 in einem Interview mit dem britischen Magazin "Hello", dass er Prinzessin Dianas ungesundes Verhältnis mit Essen mitbekam, aber nur hilflos daneben stand: "Ich habe mich immer gefragt, warum um alles in der Welt sie all dieses Essen haben wollte, aber ich konnte nichts tun."

Diana sagte später im Interview mit der BBC auf die Frage, wieso sie es niemandem erzählt hat: “Man muss wissen, dass, wenn man bulimisch ist, man sich sehr für sich selbst schämt und sich selbst hasst.'' Mitglieder der royalen Familie hätten gedacht: “Du verschwendest Essen, also redest du nicht mit ihnen darüber''.

Diana rannte in eine Wand aus Ablehnung - keine Hilfe weit und breit, um aus dem Kreislauf der Bulimie auszubrechen.

Die Ursachen von Bulimie

Bulimie, auch Bulimia nervosa oder Ess-Brechsucht genannt, kann durch mehrere Faktoren ausgelöst werden.

  • Angst vor Gewichtszunahme
  • Angst vor Kontrollverlust
  • belastende Situationen wie Mobbing
  • Trennung

Bulimie kennzeichnen Binge-Phasen aus, in denen über den Hunger hinaus gegessen wird. Um dem entgegenzuwirken, wird das Gegessene dann wieder erbrochen. Der Magen ist also wieder leer, der Hunger wird so lange es geht ausgehalten, bis man einknickt und wieder einen Essanfall hat - begleitet vom Übergeben. Der Kreislauf scheint endlos und ist schwer zu durchbrechen.

Diana hat fast zehn Jahre dafür gebraucht. Im Interview mit der BBC bestätigte sie, dass sie mehrere Jahre an Bulimie litt. Ihre Erfahrung damit beschrieb sie so: "Es ist eine geheime Krankheit. Man erlegt sie sich selbst auf, weil das Selbstbewusstsein ganz unten ist und man denkt, man ist wertlos.

Als sie anfing, offen über ihre Erfahrung mit Bulimie zu sprechen, hatte sie die Krankheit schon besiegt. 1992, als sich Diana erstmals in der Biografie "Diana: Her True Story" zum Thema äußerte, gab es ein massives Wachstum an gemeldeten Bulimie-Fällen. Es war so auffällig, dass man es den "Diana-Effekt" nannte. Lady Dis Mut, ihre Leidensgeschichte und ihren Kampf mit der Bulimie offen zu machen, schenkte auch zahllosen Betroffenen Mut, sich der Krankheit zu stellen.

Janet Jackson

Janet Jackson hat ihre Autobiografie verfasst, in der sie über ihr Leben und ihren Kampf mit Depressionen und Esssucht spricht. „Es ist kein leichtes Leben. Essen ist immer noch ein Problem“, erzählte sie nun dem Larry-King-Nachfolger Piers Morgan in seiner TV-Show. Es gab Zeiten, da habe sie sich so unattraktiv gefühlt, „dass ich meinen Kopf gegen die Wand schlug“.

Lange Zeit stand sie, der in den 1980ern- und 1990er-Jahren im Schatten ihres Bruders Michael eine eigene Weltkarriere gelang, unter Beobachtung. Die Bilder ihrer durch Essstörungen stark schwankenden Figur wurden von den Boulevardmedien dankbar abgedruckt.

Ed Sheeran

Alkohol, Drogen, Suizidgedanken - und eine Essstörung: Hinter den Kulissen seines Erfolgs kämpft Ed Sheeran seit vielen Jahren gegen seine inneren Dämonen. Das hat der Sänger in einem Interview öffentlich gemacht. Er habe unter Bulimie gelitten.

Vergleiche mit anderen Musikern hätten Störungen in Bezug auf sein Körperbild hervorgerufen, erzählt Sheeran: "Ich war selbstbewusst, aber man kommt in eine Branche, in der man immer wieder mit anderen Popstars verglichen wird."

Diese Gedanken hätten schließlich zu einer Essstörung in Form von Bulimie geführt. Regelmäßige Essanfälle oder Heißhungerattacken sind charakteristisch für Bulimie, auch Ess-Brech-Sucht genannt. Dabei verzehren die Betroffenen in relativ kurzer Zeit deutlich mehr Nahrung als gesunde Menschen das tun würden.

Er habe sich immer wieder regelrecht "überfressen" und das Essen anschließend wieder erbrochen.

Ed Sheeran möchte mit seinem Geständnis ein Tabu brechen. Es sei unbequem, als Mann in der Öffentlichkeit über solche Themen zu sprechen. "Ich weiß, dass Leute ihre Meinung dazu haben werden. Aber es ist gut, ehrlich zu sein. Weil so viele Leute dasselbe tun und es ebenfalls verstecken."

Bis heute verspüre er großen Druck, wenn es ums Essen geht. "Ich habe ein wahres Essproblem", sagt er. "Ich bin ein echter Binge-Eater. Ich bin ein Binge-Alles." Inzwischen sei er aber mehr "Binge-Sportler" und "Binge-Papa", scherzt der Sänger.

Camila Mendes

Die 28-Jährige hat durch ihre Rolle der Veronica Lodge in der Serie "Riverdale" große Bekanntheit erlangt. Doch mit dem Ruhm kamen auch die Schattenseiten der Industrie wieder ans Licht. Im Zuge der Dreharbeiten zur ersten Staffel hatte die Schauspielerin mit ihrer Magersucht zu kämpfen.

Nur durch ihren Weg zu einer Therapeutin sowie die Zusammenarbeit mit einer Ernährungsberaterin schaffte sie den Weg aus der Magersucht. Sie half Mendes ihre Angst vor Brot zu überwinden. Mendes rät auch anderen, die unter Essstörungen oder anderen psychischen Problemen leiden, einen Experten aufzusuchen.

Karoline Herfurth

Die deutsche Schauspielerin Karoline Herfurth sprach kürzlich im Rahmen ihrer Dankesrede für den Ernst-Lubitsch-Preis, den sie als Regisseurin für ihre Tragikomödien "Wunderschön" und "Einfach mal was Schönes" bekam, erstmals offen über diese Phase ihres Lebens.

Die Schauspielerin spricht kürzlich im Rahmen ihrer Dankesrede für den Ernst-Lubitsch-Preis, den sie als Regisseurin für ihre Tragikomödien "Wunderschön" und "Einfach mal was Schönes" bekam, erstmals offen über diese Phase ihres Lebens.

Sie selbst hat sich mutig dazu entschieden, ihre persönliche Geschichte öffentlich zu machen, um anderen Betroffenen Mut zu machen und mehr Bewusstsein für dieses ernste Problem zu schaffen. Herfurth kämpfte jahrelang mit dem Druck, den perfekten Körper zu haben und den Erwartungen der Unterhaltungsbranche gerecht zu werden.

Mit großer Entschlossenheit und Unterstützung von Familie und Freunden gelang es der Schauspielerin schließlich, wieder gesund zu werden. Sie suchte sich professionelle Hilfe, um ihre Essstörung zu überwinden. Nun möchte sie auch anderen zeigen, dass es möglich ist, psychische Erkrankungen wie diese zu überwinden.

Heute setzt sich Karoline Herfurth aktiv für die Sensibilisierung und Prävention von Essstörungen ein. Sie nutzt ihre Bekanntheit, um auf die Bedeutung von Körperakzeptanz, Selbstliebe und mentaler Gesundheit aufmerksam zu machen.

Candace Cameron Bure

In „Reshaping It All“ beschreibt die heute 34-Jährige ihren Kampf gegen Bulimie, die Ess-Brech-Sucht, eine Essstörung, die meist durch Heißhungerattacken und das anschließende Wiederloswerden des eben in sich Hineingestopfte gekennzeichnet ist.

„Es ist ein gefährlicher Kreislauf, der dein ganzes Leben zu beeinflussen beginnt und es dann sogar bestimmt“, erzählte Cameron Bure. Seit dem Ende der Serie im Jahr 1995 habe sie unter der Essstörung gelitten, sie an ihr Leben in Kanada mit Bure angepasst. „Es ging nicht darum abzunehmen, Gewicht zu verlieren“, so die Schwester von Kirk Cameron, „es ging nur um Emotionen.“

Nun, nach Jahren des Kampfes, habe sie die Bulimie hinter sich gelassen - und sei „in der besten Form meines Lebens“.

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