Was die Freundschaft besonders macht: Die Beteiligten sind befreundet, verstehen sich super und schlafen auch miteinander. Ein festes Paar sind sie allerdings nicht. Im Bestfall funktioniert Freundschaft Plus ganz ohne Drama und Liebeskummer. Doch das ist nicht immer so einfach.
Wir verraten dir, was Freundschaft Plus genau bedeutet, welche Regeln es gibt und wo du jemanden für eine Freundschaft Plus finden kannst.
Was ist Freundschaft Plus?
Freundschaft Plus ist, wenn zwei Personen nicht nur miteinander befreundet sind, sondern auch miteinander schlafen. Beide kennen und vertrauen sich, jede:r weiß, woran er oder sie ist und dann kann man auch noch zusammen Spaß haben - klingt zu schön, um wahr zu sein, oder?
Freundschaft zwischen Mann und Frau - geht das überhaupt?
Erinnerst du dich noch an den Film "Friends with benefits" mit Ashton Kutcher und Natalie Portman? Man könnte meinen, dass der Film 2011 eine echte Trendwelle in Gang brachte - zumindest, was das Dating-Leben anging.
Plötzlich schien es das Normalste der Welt zu sein und avancierte von einer Art Tabuthema zu einem hippen und vollkommen normalen Zustand.
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Nicht nur bei Ashton Kutcher und Natalie Portman funken dann doch die Gefühle dazwischen. Auch in der Praxis entwickeln sich solche Verbindungen in eine komplizierte Richtung, spätestens, wenn eine:r von euch beiden verliebt ist.
Um eine erfolgreiche Freundschaft Plus zu führen, gibt es ein paar Regeln, die wir dir im Folgenden erklären.
Wie erkenne ich Freundschaft Plus?
Eine Freundschaft Plus erkennst du daran, dass bei euch beiden keine Gefühle von Liebe im Spiel sind. Trotz gegenseitiger Sympathie fühlt ihr euch lediglich auf körperlicher Ebene zueinander hingezogen.
Man hört immer wieder, dass eine Freundschaft zwischen Mann und Frau bei Heterosexuellen nicht möglich ist, genauso wie eine Freundschaft zwischen Mann und Mann oder Frau und Frau bei Homosexuellen. Doch viele beweisen: Es ist eben doch möglich.
Entweder in deinem direkten Freundeskreis oder auf Dating-Plattformen wie Lovoo, Bumble, Tinder und Co. Dort suchen immer mehr Menschen nach etwas Lockerem und wollen trotzdem eine tiefere Bindung eingehen, ohne die bloße oberflächliche Körperlichkeit. Beides hat klare Vor-, aber auch Nachteile.
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Eine Person aus deinem engeren Umfeld kennst du schon und kannst daher genau einschätzen, ob er oder sie in Frage für eine Freundschaft Plus kommt oder eben nicht. Online-Dating hat den Vorteil, dass du einen neuen Freund dazu gewinnen kannst und niemanden aus deinem Freundeskreis verlierst, sollte es doch schief laufen.
Einige ziehen auch in Betracht mit dem Ex eine Freundschaft Plus einzugehen. Das ist in den wenigsten Fällen eine gute Idee, da schnell wieder Gefühle hochkommen können.
Was darf man bei Freundschaft Plus? Diese 5 Regeln musst du beachten
Wie in jeder menschlichen Beziehung, gibt es auch bei Freundschaft Plus Regeln, damit es klappt. Wie muss eine Freundschaft Plus für dich funktionieren? Wie oft möchtest du die andere Person bei einer Freundschaft Plus treffen? Was ist dir außerdem wichtig?
Hierfür gibt es keine pauschalen Antworten, da ihr gemeinsam und ganz individuell einen Weg finden solltet, der zu deinen, aber auch zu den Vorstellungen der anderen Person passt. Trotzdem gibt es ein paar Regeln für Freundschaft Plus, die hilfreich dafür sein können, dass es funktioniert.
Diese 5 Regeln musste du bei einer Freundschaft Plus beachten:
- Einigkeit: Kommuniziert von Anfang an eure Definition einer Freundschaft Plus, also auch Erwartungen und Grenzen. Darüber solltet ihr euch auf jeden Fall einig sein.
- Keine zu hohen Erwartungen: Du hoffst insgeheim, dass sich daraus eine Beziehung entwickelt? Bitte nicht! Die Gefahr, enttäuscht zu werden, ist groß und eine Freundschaft Plus unter diesem Umständen nicht das Richtige für dich.
- Die Wahrnehmung von Außen: Besprecht, ob und was ihr nach außen kommuniziert. Soll eure Freundschaft Plus geheim bleiben? Geht ihr offen damit um? Es ist wichtig, das zu klären.
- Deine Komfortzone: Natürlich kann eine Freundschaft Plus dich ein wenig aus deiner Komfortzone locken und das ist nichts Schlechtes, im Gegenteil. Du musst allerdings darauf achten, dass du dich dennoch wohl fühlst und deine Grenzen für niemanden fallen lässt.
- Besprecht das Ende: Nichts ist für die Ewigkeit und schon gar keine Freundschaft Plus. Um nicht plötzlich aus allen Wolken zu fallen, ist es von Vorteil, vorher zu klären, ob es eine zeitliche Begrenzung für eure Freundschaft Plus gibt und unter welchen Umständen ihr diese beendet.
Freundschaft Plus beenden: So geht's!
Sofern zu viel Plus und zu wenig Freundschaft im Spiel ist, kann sich die einst so unkomplizierte Affäre zu echtem Herzschmerz entwickeln. Spätestens dann ist es höchste Zeit, eure Freundschaft Plus zu beenden. Es gibt natürlich noch weitere Gründe.
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3 Gründe, warum eine Freundschaft Plus zerbricht:
- Eine:r von euch hat sich verliebt (und das können die Anzeichen dafür sein).
- Eine:r von euch hat außerhalb von eurer Freundschaft Plus jemanden kennengelernt.
- Ihr habt nicht (mehr) dieselben Vorstellung davon, wie eure Freundschaft Plus funktionieren soll.
Und so kannst du deine Freundschaft Plus beenden:
- Überlege dir im Vorfeld, wie du deinen Wunsch möglichst konkret und einfühlsam besprechen kannst. Selbst, wenn keine Liebe im Spiel ist, kann es auf eine gewisse Art verletzend sein.
- Sei offen und ehrlich und kommuniziere, dass du die Freundschaft Plus beenden möchtest, direkt.
- Stehe zu deiner Entscheidung und bleibe dabei, selbst wenn dich die andere oder der andere dazu überreden möchte, es nicht zu tun.
- Baut eure platonische Freundschaft wieder auf, sofern ihr weiterhin miteinander befreundet sein möchtet.
Noch ein Hinweis: Sollten sich auf beiden Seiten Gefühle entwickeln, ist es ebenfalls ratsam, die Freundschaft Plus zu beenden. Wir Menschen sehnen uns nach Freundschaften und schätzen es, wenn wir Freunde haben.
Denn wir sind auf soziale Kontakte ausgerichtet und wir wissen beinahe instinktiv, dass wir ohne diese nicht leben können und wollen. Denn Freundschaften und das Gefühl, das ein anderer das Leben mit uns teilt und für uns da ist, machen unser Leben erst richtig lebenswert.
Manche Freundschaften bestehen über eine bestimmte Lebensphase oder einen Abschnitt, andere begleiten Menschen vielleicht schon ihr ganzes Leben lang. Solche Freunde sind fester Bestandteil des Lebensweges und haben schon einige Höhe-, Tief- und Wendepunkte im Leben miterlebt und mitgeprägt.
Wenn Sie sich auch Gedanken über Freundschaften machen, was deren Kennzeichen sind, warum diese so relevant für Menschen sind und welche Arten es gibt, werden Sie dazu Antworten im folgenden Artikel finden. Außerdem erfahren Sie, ob (und wie) sich Online-Freundschaften gestalten lassen, wie Freundschaften bei Kindern und Jugendlichen aussehen und woran Sie Falsche Freunde erkennen.
Zum Schluss des Artikels finden Sie Tipps, wie Sie Freundschaften entwickeln und pflegen können. Was ist eine Freundschaft? KennzeichenWarum sind Freundschaften so wichtig? Welche Arten von Freundschaften gibt es?Online-Freundschaften: Ist das möglich?Freundschaften bei Kindern und JugendlichenWas sind falsche Freunde?Freundschaften pflegen - TippsFazit Was ist eine Freundschaft? KennzeichenEine Freundschaft ist eine freiwillige Verbindung zwischen zwei (oder mehreren) Personen, die sich auf gegenseitigem Vertrauen und einem Verbundenheitsgefühl gründet.
Sie ist geprägt durch gegenseitiges Wohlwollen, Loyalität, Unterstützung und Offenheit. Freundschaften bieten in der Art der Gestaltung (Intensivität, Nähe, Offenheit, Häufigkeit der Treffen etc.) großen Spielraum und sind je nach Übereinkunft der Freunde sehr individuell. Um eine Freundschaft zu entwickeln und zu pflegen, braucht es vor allem Zeit.
Forschungen zeigen, dass die miteinander verbrachte Zeit gerade am Anfang einer Freundschaft ausschlaggebend dafür ist, ob aus Bekannten Freunde werden. Dabei gaben sie folgende Richtwerte an:
| Status | Benötigte Zeit |
|---|---|
| Bekannter → Freund | ca. 50 Stunden |
| Freund → guter Freund | ca. 90 weitere Stunden |
| guter Freund → sehr guter/bester Freund | ca. 200 Stunden |
Weil sehr gute Freundschaften so viele Zeit und Pflege benötigen, sind sie sehr selten und die Anzahl hält sich normalerweise konstant. Es gibt Menschen, die haben keine, viele nur einen oder zwei Freunde.
Kommen neue hinzu, kann es dazu kommen, dass alte vernachlässigt werden und schließlich weichen müssen - nicht aus Böswilligkeit oder Berechnung, sondern einfach, weil die zeitlichen Möglichkeiten nur für eine Handvoll guter Freunde ausreichen.
Ein sehr guter Freund weiß, wie der andere tickt und wie es ihm geht, noch bevor er irgendetwas sagt, weil er ihn gut kennt. Aus diesem Grund kann sich unter Freunden eine große Offenheit entwickeln. Die eigene Meinung wird nicht aus Höflichkeit zurückgehalten. Es herrscht eine Atmosphäre von: „Hier kann ich sein, wie ich bin“.
Normalerweise ist eine Freundschaft geprägt von gemeinsamen Interessen und Aktivitäten. Es kann jedoch auch Phasen geben, in denen wenig (physischer) Kontakt besteht und die Freundschaft trotzdem weiter bestehen bleibt, weil sie über viele Jahre gewachsen ist und damit ein Fundament bildet.
Eine gute Balance zwischen „Dranbleiben“, aber auch Verständnis dafür, wenn der andere einmal keine Zeit hat, ist dafür unerlässlich. Eine dauerhafte Vernachlässigung oder einen Kontaktverlust kann eine Freundschaft langfristig nicht überleben. Ein erneutes Beleben, auch nach Jahren, ist aber auch dann nicht ausgeschlossen.
Im Unterschied zur Partnerschaft, wo durch die starke Nähe mehr Schwächen offenbar werden und die Partner untereinander eher kritikbereit sind, ist bei der Freundschaft ein besseres Nähe-Distanz-Verhältnis möglich. Aber: Ein guter Partner ist auch ein guter Freund, der zwar Nähe möchte (und manchmal vielleicht sogar einfordert), aber auch Freiraum lässt.
In manchen Fällen kann die Gefahr bestehen, dass ein besseres Verhältnis zum Freund herrscht als zum Partner. In diesem Fall kann die emotionale Verbundenheit stärker sein und es entsteht möglichweise sogar eine Konkurrenz zwischen dem Freund und dem Partner.
Und manchmal entwickelt sich eine Freundschaft zur Partnerschaft, weil sich Menschen mit diesem einen, sehr guten Freund gut verstehen. Dies passiert meistens dann, wenn diese Freundschaft sehr exklusiv und besonders ist. Ein einseitiges Drängen eines Freundes hin zu einer Partnerschaft geht jedoch meist schief.
In diesem Fall ist es besser trotz der Gefühle, die Freundschaft wertzuschätzen und nicht durch ein „Mehr-Wollen“ möglicherweise sogar zu zerstören.
Warum sind Freundschaften so wichtig?
Freundschaften sind aus unterschiedlichen Gründen sehr wichtig für uns:
- Sie stiften Sinn: Menschen sind auf soziale Kontakte und Verbundenheit zu anderen ausgelegt und finden darin Erfüllung.
- Sie bieten die Möglichkeit zum Austausch: Bei einem Freund findet sich meist ein offenes Ohr für Probleme und Schwierigkeiten. Ein guter Freund teilt aber auch ehrlich seine Meinung mit. Der Freund sieht (z.B. anders als der Partner) die Dinge von außen, aus einer gewissen Distanz und eröffnet damit neue Perspektiven.
- Freunde helfen bei Entscheidungen: Sie hören zu und geben Ratschläge, ohne zu verurteilen, was dabei hilft, die eigenen Gedanken zu sortieren und Prioritäten zu setzen. Sie machen Mut und stärken so das Selbstvertrauen, um Herausforderungen anzugehen.
- Sie vermitteln ein Gefühl der Unterstützung: Sie sind für den Freund da und erweitern damit das soziale Netzwerk. Im Notfall kann man sich auf ihre Hilfe verlassen.
All das trägt dazu bei, dass bei vertrauensvollen, gleichberechtigten Freundschaften viele positive Effekte nachweisbar sind.
Unter anderem steigt z.B. das Wohlbefinden bei Menschen mit guten Freunden stark an, da sie auch bei Herausforderungen mit dem Wissen um die freundschaftliche Unterstützung weniger Stress empfinden. Das steigert die empfundene Ruhe und Sicherheit, denn Schwierigkeiten werden als weniger bedrohlich empfunden, wenn man weiß, dass man sich im Notfall auf die Unterstützung des Freundes verlassen kann.
In der Folge weisen Menschen mit einem guten freundschaftlichen Netzwerk eine bessere körperliche und geistige Gesundheit auf. Sie leiden weniger häufig an körperlichen Erkrankungen, z.B. Herz-Kreislauf-Problemen, und psychischen Erkrankungen, wie Depressionen.
Da ein guter Freund auch in schweren Zeiten für einen da ist, kann er viel auffangen und erfüllt damit ähnliche Funktionen und Aufgaben wie z.B. ein Psychotherapeut.
Gute Freundschaften verlängern aus all diesen Gründen nachgewiesenermaßen das Leben. Zweckbündnisse oder oberflächliche Bekanntschaften haben dagegen nicht diese positiven Effekte.
Welche Arten von Freundschaften gibt es?
Bereits Aristoteles schreibt über das Wesen der Freundschaft und unterscheidet zwischen drei Arten: der Freundschaft des Nutzens, der Lust und „vollkommener“ Freundschaft.
- Eine Freundschaft des Nutzens besteht, wenn zwei Menschen nur befreundet sind, weil sie voneinander Gutes erfahren (sich z.B. unterstützen oder weil sie nicht allein sein wollen). Diese Art kommt häufiger unter alten Menschen vor.
- Eine Freundschaft der Lust bezeichnet eine Verbindung, die gepflegt wird, weil sie einem Vergnügen oder Spaß bereitet. Dies ist häufig unter jüngeren anzutreffen.
- Eine vollkommene, echte Freundschaft ist nach Aristoteles die höchste Form der Freundschaft. Der andere wird dabei aufgrund seiner Persönlichkeit und seiner Tugenden geschätzt. Der Freund wünscht dem anderen um seinetwillen Gutes und ist damit selbstlos in seinem Wohlwollen. Gleichzeitig kann eine echte Freundschaft auch nützlich oder lustbringend sein.
Online-Freundschaften: Ist das möglich?
Über die Sozialen Medien haben sich die sozialen Beziehungen verändert. als „Freunde“ deklariert, wovon viele eigentlich nur Bekannte sind. Forscher bezweifeln, dass online tatsächlich echte Freundschaften geknüpft werden können, da für ein Kennenlernen und die dafür notwendige Nähe auch der Aspekt des realen Treffens eine Rolle spielt. Mehr nicht.
In Zeiten, in denen die Mobilität steigt, Menschen öfter ihren Wohnsitz und ihren Arbeitsplatz wechseln kann es auf diese Weise gelingen, zumindest eine gewissen Kontinuität in den gepflegten Freundschaften aufrechtzuerhalten.
Freundschaften bei Kindern und Jugendlichen
Bei Kindern und Jugendlichen unterscheiden sich Freundschaften sowohl in der Gestaltung als auch der Relevanz erheblich von Freundschaften im Erwachsenenalter. Bereits bei Kindern ist beobachtbar, dass sie sich einen Lieblingsspielkameraden auswählen. Ab dem Alter von drei Jahren schließen Kinder bereits Freundschaften.
Diese sind jedoch eher kurzfristig und können durch (objektiv) kleine Meinungsverschiedenheiten schnell in die Brüche gehen. Beim Streiten fällt dann schonmal der berühmte Satz: „Jetzt bist du aber nicht mehr mein Freund“.
Verantwortlich dafür ist die noch sehr stark ausgeprägt Ich-Bezogenheit, sowie die sich erst ausbildende Fähigkeit, eigene Bedürfnisse zurückzustellen.
Gerade bei Kindern sind Freundschaften deshalb häufig Zweckbündnisse, die die Heranwachsenden deshalb eingehen, weil sie jemanden zum gemeinsamen Spielen möchten oder um sich mit jemandem gegen ein anderes Kind oder einen Erwachsenen zu verbünden.
Können die Eltern in der Kindergartenzeit noch mit Einfluss darauf nehmen, mit dem sich das Kind trifft, beginnen Kinder spätestens um den Schuleintritt herum damit, ihre Freunde selbst auszusuchen. Ab der Zeit der Pubertät gewinnen Freundschaften noch einmal stark an Wichtigkeit hinzu.
Bei manchen Jugendlichen sind Freunde sogar wichtiger als die familiären Beziehungen zu den Eltern oder Geschwistern. Dies hat mit deren starken Autonomiestreben und Identitätssuche in dieser Entwicklungsphase zu tun, dem die familiären Bindungen (zunächst) im Weg stehen.
Mädchen in diesem Alter bevorzugen es, eine „beste Freundin“ zu haben, der sie alles anvertrauen. Auch die Jungen haben häufig einen besten Freund, allerdings verbringen sie auch gerne mal Zeit im größeren Freundeskreis.
Was sind falsche Freunde?
Manche Freundschaften sind von Abhängigkeiten, Druck oder Manipulation geprägt, weil einer (oder auch beide) der Freunde ein Falscher Freund ist, der die Freundschaft nur als Bühne benutzt und/oder den anderen ausnutzt.
In solchen Fällen verschiebt sich das normalerweise bestehende Gleichgewicht unter Freunden zu Gunsten des einen - es handelt sich um eine toxische Beziehung. Dies äußert sich z.B. in folgenden Punkten:
- Hohe Erwartungen an den Freund: der eine will alles von seinem Freund, gibt selbst aber nichts und „saugt“ den anderen damit aus.
- Ständige Kontaktversuche: ständige Forderung nach Treffen, „volllabern“ am Telefon oder zutexten über Messenger-Dienste. Der andere muss immer parat sein. Gegenüber ist austauschbar: nach dem Motto „Hauptsache irgendjemand hört zu“. Das ruft bei dem anderen das Gefühl hervor, Lückenbüßer oder nur eine Nummer zu sein, und selbst nicht gesehen und gehört zu werden.
- Bei Konfrontation Rechtfertigung oder emotionale Manipulation: Es fallen dann z.B. Sätze wie: „Mir geht es aber so schlecht. Wenn du auch noch gehst, wird es noch schlimmer. Ich habe doch sonst niemanden…“ etc.
- Neid und Eifersucht: Sie möchten selbst die Nummer 1 sein und gönnen dem Freund die Erfolge und Anerkennung durch andere nicht. Dies äußert sich darin, dass sie sich nicht mitfreuen und den anderen teilweise offen, teilweise hinter deren Rücken klein reden.
Versuche einer Korrektur und Aussprache funktionieren häufig nicht, da es sich meistens um strukturelle Probleme der Beziehung oder Persönlichkeitszüge handelt, die sich nicht so schnell ändern lassen - oder einfach, weil der Wille dazu nicht da ist, da der „falsche Freund“ von seinem Verhalten profitiert und es deshalb nicht ändern will. In einem solchen Fall ist Akzeptanz notwendig, dass die Freundschaft nicht echt ist und wahrscheinlich eine Trennung notwendig ist.
Konkret müssen Sie davor jedoch eine Entscheidung darüber treffen, wie Sie mit dem Verhalten des (falschen) Freundes umgehen möchten. Dafür gibt es drei Möglichkeiten: