Schilddrüsenhormone steuern sowohl direkt als auch indirekt viele metabolische Vorgänge, welche für Wachstum, Entwicklung und Stoffwechsel entscheidend sind.
Die Rolle von Mikronährstoffen für die Schilddrüsenfunktion
Ein essenzieller Mikronährstoff für die Schilddrüsenhormonproduktion ist Jod, welches einen Bestandteil der Schilddrüsenhormone Triiodthyronin (T3) und Thyroxin (T4) bildet.
Selen trägt in der Form der Aminosäure Selenocystein als Bestandteil von Dejodinasen einen maßgeblichen Teil zur Funktion der Schilddrüse bei, zum Beispiel bei der Umwandlung zwischen aktiven und inaktiven Formen von Schilddrüsenhormonen.
Die bisher vorhandenen klinischen Daten deuten insgesamt auf ein beachtliches Potenzial von Selensupplementation bei Hypothyreose oder Autoimmunerkrankungen der Schilddrüse hin.
Für andere Vitamine und Mineralstoffe wie Zink, Magnesium, Eisen, Vitamin D und C ist die derzeitige Studienlage unzureichend, um eine Empfehlung auszusprechen.
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Jodmangel und Jodversorgung
Österreich ist aufgrund der geografischen Lage für Jodmangel prädisponiert.
Etwa 14 % aller Länder weltweit werden derzeit als Jodmangelländer bezeichnet und zeigen ein erhöhtes Risiko für Jodmangel auch während der Schwangerschaft auf.
Allgemein empfiehlt die World Health Organization (WHO) eine tägliche Jodaufnahme von 150 µg, um eine adäquate Versorgung sicherzustellen.
Die WHO empfiehlt 250 μg Jod/Tag für schwangere und stillende Frauen aufgrund des höheren Bedarfs in der Schwangerschaft und Stillzeit.
Salzwasserfische, Algen, Seetang und Meeresfrüchte haben aufgrund des Jodgehalts des Meerwassers einen höheren Jodgehalt als andere Lebensmittel.
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Andere wichtige Jodquellen sind Milchprodukte und Brot.
Die verpflichtende Jodierung des Speisesalzes ist jedoch die kosteneffizienteste Methode zur Jodversorgung.
Selen und seine Bedeutung
Als Bestandteil der Aminosäure Selenocystein ist Selen Teil des aktiven Zentrums einer Reihe von Selenoenzymen, die einen maßgeblichen Teil zur Funktion der Schilddrüse beitragen.
Die laut D‑A-CH-Verband empfohlene tägliche Verzehrsmenge beträgt 70 µg/Tag bei Männern und 60 µg/Tag bei Frauen mit einer maximalen Zufuhrmenge von 300 µg Selen pro Tag, da eine längerfristige Überdosierung von Selen die Gesamtmortalität erhöhen kann.
Nahrungsergänzungsmittel und Schilddrüse
Neben oder statt einer medikamentösen Therapie sind manche Patientinnen und Patienten versucht, Nahrungsergänzungsmittel zu nehmen, welche als „Unterstützung“ für die Schilddrüse oder Ähnliches vermarktet werden.
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In diesen Präparaten oft verwendete Stoffe, z. B. L‑Tyrosin, B‑Vitamine, Knoblauch, Ingwer, Lakritze, Magnesium, Mangan, Haferflocken, Kalium u. v. m., konnten in klinischen oder präklinischen Studien keinen thyromimetischen Effekt vorweisen.
Diese Nahrungsergänzungsmittel sollten jedoch mit Vorsicht genossen werden.
Dopaminmangel: Ursachen und Behandlung
Bei Dopaminmangel fehlt es dem Körper an einem wichtigen Botenstoff.
Ein Dopaminmangel liegt vor, wenn die Dopamin-Konzentration im Körper oder Gehirn unter dem normalen Bereich liegt.
Dopamin hat vielfältige Aufgaben: Im Gehirn ist es als Nervenbotenstoff (Neurotransmitter) wesentlich an der Regulierung von Emotionen, Motivation, Belohnungsgefühlen und der Bewegungskoordination beteiligt (zentrales Dopamin).
Im restlichen Körper trägt Dopamin beispielsweise zur Blutdruckregulierung bei (peripheres Dopamin).
Die Behandlung eines Dopaminmangels richtet sich nach der Ursache und den individuellen Symptomen.
Was Sie selbst tun können
Bei einem leichten Dopaminmangel hilft möglicherweise auch eine Lebensstil-Anpassung:
- Eine gesunde Ernährung mit eiweißreichen Lebensmitteln (z.B. Hülsenfrüchte, Nüsse, Fisch) versorgt den Körper mit wichtigen Aminosäuren, die zur Dopaminproduktion benötigt werden.
- In ärztlicher Absprache kann zum Ausgleich eines Dopaminmangels die Einnahme von Nahrungsergänzungsmitteln sinnvoll sein, etwa mit L-Tyrosin (Ausgangsstoff von Dopamin) oder Vitamin D (beeinflusst die Dopaminbildung).
Ernährung in stressigen Zeiten
Gerade wenn es hektisch zugeht, sollten wir uns die Zeit nehmen, Körper, Geist und Seele mit wertvollen Nahrungsmitteln zu stärken.
Gute Nervennahrung enthält Vorstufen von Neurotransmittern bzw. Substanzen, die für die Bildung dieser Gehirnbotenstoffe nötig sind.
Ein solcher Stoff ist das Dopamin, unter dessen Einfluss wir Gefühle des Genießens und der Zufriedenheit verspüren.
Dopamin wird aus dem Eiweißbaustoff Tyrosin aufgebaut, der in Fisch, Fleisch, Hülsenfrüchten, Milch und Milchprodukten enthalten ist.
Ebenfalls wichtig für das Wohlbefinden ist der Botenstoff Serotonin, den das Gehirn aus dem Eiweißbaustoff Tryptophan erzeugt.
Tabelle: Empfohlene Tagesdosis für Jod und Selen
| Nährstoff | Empfohlene Tagesdosis | Hinweise |
|---|---|---|
| Jod | 150 µg (allgemein), 250 µg (schwangere und stillende Frauen) | Wichtig für die Schilddrüsenhormonproduktion |
| Selen | 70 µg (Männer), 60 µg (Frauen) | Maximal 300 µg pro Tag |
Diese Informationen dienen als allgemeiner Überblick und sollten nicht als Ersatz für professionelle medizinische Beratung betrachtet werden. Bei spezifischen Fragen oder Bedenken konsultieren Sie bitte einen Arzt oder qualifizierten Ernährungsberater.