Unter Laien wird mit dem Schizophreniebegriff meistens eine "gespaltene Persönlichkeit" verbunden, was jedoch im klinischen Alltag keine Relevanz hat. Etwa ein Prozent der österreichischen Bevölkerung leidet an Schizophrenie. Die Psychiater, die die Krankheit erst im 20. Jahrhundert einführten, hielten sie für eine „Spaltung der Seele“. Heute unterscheidet die Wissenschaft eine ganze Reihe von Störungsmustern und Ausprägungen des komplexen Krankheitsbildes.
Schizophrenie entwickelt sich bei Betroffenen meist im frühen Erwachsenenalter und bei Männern tendenziell früher als bei Frauen. Der individuelle Leidensdruck und das gesellschaftliche Stigma der Erkrankten sind groß. Schizophrenie ist eine psychiatrische Erkrankung. Entscheidend für die Prognose ist, die Krankheit früh zu erkennen und zu behandeln. Männer, Frauen, Kinder und Jugendliche können gleichermaßen betroffen sein - unabhängig von ihrem sozialen oder kulturellen Hintergrund.
Die Schizophrenie zeigt sich vielgestaltig und umfasst verschiedene Störungen. Die Schizophrenie ist gut behandelbar, aber nicht heilbar. Die psychischen Beschwerden beeinflussen vor allem die Denkstruktur, die Sinneswahrnehmung und wie Reize verarbeitet werden. Das beeinträchtigt unter anderem das Hören, Sehen oder Riechen betroffener Personen. Dadurch werden Eindrücke fehlinterpretiert, was sich oft negativ auf die Gefühlswelt der Betroffenen auswirkt.
Als Folge fällt es ihnen zunehmend schwer, ihren Alltag und Beruf zu bewältigen. Frühzeitig erkannt und behandelt, lassen sich mögliche Folgen vermeiden oder hinauszögern. Experten schätzen, dass etwa sieben von 1.000 Personen an Schizophrenie erkranken - und zwar unabhängig vom kulturellen oder sozialen Hintergrund. Schizophrenie kann zudem in jedem Alter auftreten, manifestiert sich jedoch am häufigsten zwischen dem 15. und 35. Lebensjahr.
Menschen, die bei der Geburt als männlich zugewiesen wurden, erkranken in der Regel etwa fünf Jahre früher als weiblich gelesene Personen und weisen auch eine etwas höhere Neuerkrankungsrate auf.
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Typische Symptome der Schizophrenie
Wesentliche Anhaltspunkte einer Schizophreniediagnose sind sog. verflachte Affekte, formale oder inhaltliche Denkstörungen wie zB. Gedankenabbrüche, Gedankenlautwerden, Gedankenausbreitung oder -eingebungen. Es finden sich auch sog. Störungen des Ich-Erlebens, wie zB das Gefühl, von außen gelenkt oder gesteuert zu werden. Hinzu kommen oft Wahnvorstellungen oder auch akustische Halluzinationen. Zu den typischen Symptomen zählen soziale Isolation, das laute und zwanghafte Äußern von Gedanken oder Wahnvorstellungen. Viele Patienten hören außerdem Stimmen.
Bei der akuten Phase überwiegen die Positiv-Symptome - das bedeutet, dass eine Wahrnehmung hinzukommt. Dann sind Halluzinationen (z.B. Negativsymptome zeigen sich häufig in stabileren Phasen. Auch kognitive Beeinträchtigungen wie Konzentrationsstörungen oder ein verlangsamtes Denken sind typisch. In manchen Fällen kommt es zu Bewegungsauffälligkeiten (z. B. Betroffene können nicht mehr zwischen der eigenen Person und der Umwelt unterscheiden.
Sie erleben sich selbst und ihre Umwelt als fremd, unwirklich und verändert. Sie sind mitunter davon überzeugt, dass andere Menschen ihre Gedanken lesen können, ihnen neue eingeben oder ihnen Gedanken entziehen. Sie fühlen sich vielfach von außen manipuliert, ferngesteuert oder hypnotisiert. Aufmerksamkeitsstörungen, Gedächtnis- und Konzentrationsprobleme sind typische Symptome einer Schizophrenie.
Das Denken ist zusammenhangslos, durcheinander, unlogisch oder nicht nachvollziehbar. Gedankengänge brechen abrupt ab oder wechseln schnell. Häufig kommt es zu Wortneubildungen und einem gestörten Satzbau. Denken und Sprechen können stark verlangsamt oder beschleunigt sein. Betroffene sind nicht mehr in der Lage, die Realität so zu sehen, wie sie ist. Sie sind überzeugt, dass das, was sie erleben, real ist und lassen sich auch durch gutes Zureden nicht vom Gegenteil überzeugen.
Häufig fühlen sie sich von einzelnen Menschen, Behörden oder einer höheren Macht beobachtet und verfolgt. Anschuldigungen, man wolle sie vergiften oder gefährlicher Strahlung aussetzen, sind ebenfalls typisch. Halluzinationen sind Wahrnehmungen, die nur der Betroffene wahrnimmt. Besonders häufig treten akustische Halluzinationen auf. Dabei hören die Betroffenen Stimmen, ohne dass jemand spricht. Des Weiteren finden sich dialogische Stimmen (der Erkrankte meint, Unterhaltungen über seine Person mitzuhören), kommentierende Stimmen (beschreiben alle Handlungen des Patienten) und auffordernde Stimmen, die dem Betroffenen Handlungsanweisungen geben.
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Je nachdem, welche Symptome vorherrschen, können die Körperbewegungen übermäßig oder stark reduziert ausfallen. Viele Betroffene erleben gleichzeitig oder kurz hintereinander widerstreitende Gefühle. Sie empfinden häufig große Angst, fühlen sich niedergeschlagen, innerlich leer und reagieren gleichgültig. Zudem ist der Gesichtsausdruck oft starr, sowie die Gestik und Mimik reduziert.
Häufig ziehen sich betroffene Menschen von Familie und Freunden zurück und sind gleichzeitig wenig an dem interessiert, was um sie herum passiert. Neben den oben genannten Aspekten kommt es bei Erkrankten typischerweise zu Verhaltensauffälligkeiten. Manifest Schizophrene wirken auf ihre Mitmenschen oft bizarr oder unlogisch. Es kommt zur Krankenhauseinweisung wenn die Betroffenen durch ihr Verhalten sich selbst oder andere gefährden. Die Krankheit bricht oft im jungen Erwachsenenalter aus und es kommt zum Leistungsknick.
Akustische Halluzinationen im Detail
Halluzinationen sind Wahrnehmungsstörungen, die uns real erscheinen, aber letztendlich nur eine geistige Einbildung sind. Halluzinationen können das Hören, Sehen, Riechen, Schmecken und Fühlen beeinträchtigen. Akustische Halluzinationen sind die häufigste Form der Halluzinationen. Sie sind ein Symptom für Schizophrenie und bipolare Störungen, aber auch 10 bis 15 Prozent der gesunden Bevölkerung halluzinieren von Zeit zu Zeit.
Einige Betroffene hören Stimmen (teleologische Halluzinationen), während andere verschiedene Klänge und Geräusche hören. Die Stimmen im Kopf können klingen, als würde jemand mit Ihnen sprechen oder Ihnen direkte Anweisungen geben. Sie können freundlich, feindselig oder gleichgültig sein. Nicht nur Erwachsene sind von den akustischen Halluzinationen betroffen. Studien zeigen, dass sie auch bei vorpubertären Kindern in psychiatrischen Kliniken häufig vorkommen.
Ursachen für akustische Störungen:
- Psychische Erkrankungen
- Demenz und Alzheimer
- Parkinson-Krankheit (Morbus Parkinson)
- Alkohol
- Illegale halluzinogene Drogen
- Schlaf
- Verschreibungspflichtige Medikamente
- Migräne
- Schilddrüsenerkrankungen
- Tinnitus
- Musikalische Halluzinationen
- Hörverlust
- Epilepsie
- Infektionen und Fieber
Chinesische Forscher haben untersucht, was sich im Gehirn bei akustischen Halluzinationen tut. Eine Gruppe von Forschern um Xing Tian von der New York University Shanghai hat sich in einer neuen Studie mit der Frage beschäftigt, was im Gehirn von Schizophrenen passiert, wenn bei ihnen solche akustischen Halluzinationen auftreten (Plos Biology, 3.10.). Betroffene haben laut den Autoren oft Schwierigkeiten, ihre eigenen Gedanken und Stimmen von Geräuschen von außen zu unterscheiden. Viele nehmen ihre innere Stimme als eine fremde wahr.
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Dadurch sinke die Fähigkeit, Gedanken als Produkt des eigenen Verstandes zu erkennen. Um der Sache auf den Grund zu gehen, maßen die Forscher die Gehirnströme von zwei Gruppen von Schizophrenie-Patienten, eine mit und eine ohne akustische Halluzinationen. In zwei Situationen stellten sich die Probanden einer unvorbereiteten und einer vorbereiteten Gesprächssituation, bei der sie eine vorgegebene Silbe aussprechen mussten.
Die Ergebnisse zeigten, dass beide Gruppen im Experiment im Vergleich zu gesunden Menschen eine Störung jener Gehirnfunktionen aufwiesen, die beim Sprechen normalerweise das Geräusch der eigenen Stimme unterdrücken. Bei den Schizophrenen, die Stimmen hören, ist diese Störung allerdings noch gravierender. Da die Verarbeitung ihrer Reaktionen auf Geräusche beeinträchtigt ist, verstärkt das Gehirn sogar falsche oder unerwartete Klänge. Die natürliche Reizblockade des Gehirns funktioniert genau andersrum als vorgesehen.
Der Schluss, den die Autoren daraus ziehen: Sind Verbindungen zwischen dem Wahrnehmungs- und dem motorischen Apparat im Gehirn beschädigt, führe das „zum Verlust der Fähigkeit, Fantasie von Realität zu unterscheiden“.
Diagnose und Prognose der paranoiden Schizophrenie
Ungefähr die Hälfte aller Schizophrenie-Betroffenen zeigt im Verlauf der Erkrankung Symptome einer paranoiden Schizophrenie. Diese entwickelt sich meist später als andere Schizophrenie-Formen. Oft taucht sie erst bei Menschen im mittleren Lebensalter auf. Im Durchschnitt manifestieren sich die Symptome der paranoiden Schizophrenie zwischen dem 25. und 35. Geburtstag.
Nach der „Internationalen statistischen Klassifikation der Krankheiten und verwandter Gesundheitsprobleme“ (derzeit noch ICD-10) müssen folgende Kriterien für die Diagnose einer paranoiden Schizophrenie zutreffen:
- Die allgemeinen Kriterien einer Schizophrenie liegen vor.
- Die Betroffenen haben Wahnvorstellungen oder Halluzinationen (vorwiegend akustische Halluzinationen).
- Unpassende Emotionen oder Ausdruckslosigkeit (sogenannter „flacher Affekt“) treten nicht oder nur schwach auf.
Viele Betroffene und Angehörige beschäftigt vor allem eine Frage: Ist eine paranoide Schizophrenie heilbar? Die Antwort darauf ist nicht ganz einfach. Manche Patienten und Patientinnen erleben nur eine akute Krankheitsphase und werden danach wieder ganz gesund. Andere kehren erst nach mehreren akuten Phasen in die „Normalität“ zurück. Eine paranoide Schizophrenie kann aber auch chronisch verlaufen mit dauerhaften Defiziten und Beeinträchtigungen.
Generell gilt: Die paranoide Schizophrenie hat bei entsprechender Behandlung eine gute Prognose. Antipsychotische Medikamente (Neuroleptika) wirken in vielen Fällen gut. Vor allem bei frühzeitiger Behandlung können die Wahnvorstellungen und Halluzinationen schnell gestoppt werden. Zusätzlich sollten Patienten auch eine psychotherapeutische Behandlung erhalten und psychosoziale Maßnahmen in Anspruch nehmen.
Diese Maßnahmen verbessern den Umgang der Patienten mit ihrer Erkrankung und helfen, mögliche auslösende Stressfaktoren frühzeitig zu erkennen und zu beseitigen. Das senkt zusätzlich das Risiko eines Rückfalls von paranoider Schizophrenie. Je nachdem, welchen Verlauf die Erkrankung nimmt, ist die Lebenserwartung mit paranoider Schizophrenie normal. Sie unterscheidet sich nicht wesentlich von der durchschnittlichen Lebenserwartung der Allgemeinbevölkerung.
Die Schizophrenie selbst begünstigt aber Stoffwechsel- und Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Bei einem langanhaltenden oder schweren Verlauf der paranoiden Schizophrenie können diese Erkrankungen ebenfalls auftreten und die Lebenserwartung kann sinken.
Behandlung von Schizophrenie
Im Vordergrund der Behandlung steht zunächst eine Behandlung mit Medikamenten. Diese sind hochwirksam und heutzutage wesentlich besser verträglich als in den Anfängen der modernen Psychiatrie. Eine begleitende Gesprächstherapie kann grundsätzlich als sinnvoll erachtet werden. Die große Herausforderung stellt die Krankheitsakzeptanz dar und die Bereitschaft des Patienten, dauerhaft Medikamente einzunehmen. Für Angehörige werden spezielle Selbsthilfegruppen empfohlen.
Da die Schizophrenie viele Erscheinungsbilder hat, ist es gerade zu Beginn schwierig, die Erkrankung eindeutig zu diagnostizieren. Es ist sinnvoll Angehörige miteinzubeziehen, da sie aus einem anderen Blickwinkel berichten können. Darüber hinaus ist es wichtig das Beschwerdebild gegenüber anderen möglichen psychiatrischen Störungen abzugrenzen - etwa einer Persönlichkeitsstörung, einer bipolaren Erkrankung, Zwangsstörungen oder Autismus-Spektrum-Störungen.
Eine Schizophrenie ist gut behandelbar. Auch wenn sie häufig chronisch verläuft, kann bei vielen Betroffenen eine langfristige Stabilisierung ohne akute Episoden erreicht werden. Bei der Behandlung der Schizophrenie kommen vor allem antipsychotisch wirkende Medikamente zum Einsatz. Diese wurden früher auch als Neuroleptika bezeichnet. Antipsychotika dienen dazu, die im Gehirn aus der Balance geratenen Botenstoffe wie Dopamin und Serotonin wieder „ins Lot“ zu bringen.
Bis der Patient oder die Pantientin medikamentös gut eingestellt ist, können durchaus mehrere Wochen vergehen. Bleibt der gewünschte Erfolg aus, kann nach dieser Zeit ein Wechsel der Medikation notwendig werden. Schlägt das Präparat an, kann die Dosis mit der Zeit in kleinen Schritten verringert werden. Erst wenn der Patient symptomfrei ist, folgt eine Erhaltungstherapie. Anders verhält es sich, wenn der Schizophrenie-Patient mehrere Rückfälle erleidet. In diesem Fall raten Experten zur Gabe einer so genannten Erhaltungsdosis nach Abklingen der akuten Phase.
Ist eine ausreichende Stabilisierung erreicht, helfen psychotherapeutische Angebote wie kognitive Verhaltenstherapie oder Psychoedukation, den Umgang mit der Erkrankung zu verbessern. Ziel ist es, Selbstwirksamkeit zu stärken, Rückfällen vorzubeugen und Alltagskompetenzen zu fördern. Auch wenn die Symptome der Schizophrenie abgeklungen sind, können kognitive Einschränkungen zurückbleiben, die das Konzentrationsvermögen, die Aufmerksamkeit und die Fähigkeit zu planen betreffen. Um diese Einschränkungen auszugleichen, haben sich computergestützte Trainings und neuropsychologische Therapie bewährt.
Sich selbst helfen zu können, setzt die Einsicht voraus, behandlungsbedürftig erkrankt zu sein und frühzeitig professionelle Hilfe anzunehmen. Als hilfreich und stabilisierend hat sich der Besuch einer Selbsthilfegruppe erwiesen, wo man sich mit anderen Betroffenen in einem geschützten Raum austauschen kann.
Innovative Therapieansätze: Die AVATAR-Therapie
Menschen mit psychotischen Erkrankungen wie Schizophrenie werden häufig von Stimmen geplagt, die nur in ihrem Kopf existieren. Das kann anstrengend bis beängstigend sein. Britische Forschende um Prof. Philippa Garety vom King’s College London haben nun einen kreativen Ansatz entwickelt, um die Quälgeister zu zähmen.
Gemeinsam mit den betroffenen Patientinnen und Patienten verliehen sie den Stimmen am Computer ein passendes Gesicht. Anschließend konnten sie mithilfe künstlicher Intelligenz Gespräche mit ihnen führen. Zum Teil schlüpften auch die Therapeutinnen und Therapeuten in die Rolle der Avatare. Auf diese Weise bannten die Betroffenen die Stimmen aus dem Kopf auf den Monitor.
In mehreren therapeutischen Sitzungen erlernten sie, sich den Stimmen zu widersetzen und gewannen mehr Kontrolle über die zuvor unsichtbaren Begleiter. Für die Studie hatte das Team 345 betroffene Männer und Frauen aus acht klinischen Einrichtungen rekrutiert, die mit den Universitäten Glasgow und Manchester sowie dem University College London und King's College verbunden sind.
Nach dem Zufallsprinzip enthielten sie entweder eine AVATAR-Kurztherapie (sechs Sitzungen) oder eine erweiterte AVATAR-Therapie (12 Sitzungen mit verstärkter personalisierter Therapie). Eine Kontrollgruppe erhielt die klassische therapeutische Begleitung. Nach 16 und 28 Wochen führten die Forschenden Nachbefragungen durch, um die Wirksamkeit der Intervention abzuschätzen.
Das Ergebnis: Sowohl die kürzere als auch die intensivere, längere Avatar-Therapie verringerte die Schwere der Halluzinationen und verbesserte die Lebensqualität. Bei der 16-wöchigen Intervention reduzierte sich außerdem die Häufigkeit der akustischen Halluzinationen. „Soweit wir wissen, ist dies die erste therapeutische Intervention, die einen direkten und nachhaltigen Einfluss auf die Häufigkeit des Stimmenhörens hat“, erklärt Hauptautorin Garety.
Die meisten Menschen, die Stimmen hören, haben zudem nicht nur einen Begleiter, sondern hören gleich mehrere. „Ich hörte 40 bis 50 Stimmen pro Tag. Mithilfe der AVATAR-Therapie ging die Zahl auf 4 oder 5 zurück. Ich hatte das Gefühl, die Kontrolle über mein Leben zurückzuerlangen“; berichtet beispielsweise Nick, einer der Teilnehmenden der Therapie.
Interessanterweise scheint das auch zu funktionieren, obwohl die Teilnehmenden jeweils nur einen einzigen Avatar für nur eine Stimme entwickelten. „Unsere Studie bestätigt, dass eine AVATAR-Therapie eine innovative und wirksame Behandlung für eine der hartnäckigsten und belastendsten Erfahrungen der Schizophrenie ist“, erklärt auch Thomas Craig, einer der Co-Autoren der Studie.
Statistiken und Häufigkeit
Geschätzte sechs bis 15 Prozent der Bevölkerung dürften ab und zu eine solche Fehlwahrnehmung erleben. Von September 2016 bis Mai 2017 nahmen mehr als 10.400 Personen (fast 70 Prozent waren weiblich) im Alter von 14 bis 88 Jahren daran teil.
80 Prozent der Teilnehmerinnen und Teilnehmer hatten mindestens einmal im Leben eine Halluzination erlebt, die Hälfte sogar im vergangenen Monat und ein Drittel in der vorangegangenen Woche. Am häufigsten sind demnach akustische Halluzinationen: Ein Drittel hatte eine solche im vergangenen Monat erlebt. Ein gutes Fünftel berichtete von optischen Fehlwahrnehmungen, etwas weniger von gefühlten und gerochenen.
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