Dieser Artikel bietet einen detaillierten Einblick in die Welt der psychologischen Psychotherapeuten in Bielefeld, Deutschland. Dabei werden insbesondere die Bereiche Traumatherapie und systemische Therapie beleuchtet.
Psychotherapeutische Angebote in Bielefeld
In Bielefeld gibt es eine Vielzahl von psychologischen Psychotherapeuten, die unterschiedliche Therapieansätze anbieten. Dazu gehören:
- Verhaltenstherapie
- Systemische Psychotherapie
- Psychodynamische Therapie
- Traumatherapie
Systemische Psychotherapie
Die Systemische Psychotherapie betrachtet den Menschen eingebettet in seinem sozialen Gefüge. Psychisches Leiden ist somit das Ergebnis von problemerzeugenden Strukturen, wie Krisen in der Paarbeziehung, einem belasteten Eltern-Kind-System oder Konflikten am Arbeitsplatz. Das System, in dem ich lebe, hat Einfluss auf mich und mein Verhalten. Aber auch umgekehrt habe ich einen Einfluss auf das System. Ändere ich mein Verhalten, so wird dies auch Auswirkungen auf das System haben.
Traumatherapie
Seit 2002 hat sich das erste Institut in Österreich für Psychotraumatherapie die Aufgabe gestellt, den Weiterbildungslehrgang “Spezielle Psychotraumatherapie (SPTT)” anzubieten. Das theoretische und praktische Wissen über die Möglichkeit der Behandlung psychisch traumatisierter Menschen wird nach Kriterien (von höchster Qualität und Stimmigkeit) in Form und Inhalt didaktisch aufbereitet und vermittelt.
Bedeutende Persönlichkeiten in Bielefeld
Einige der bekanntesten Namen im Bereich der Psychotherapie in Bielefeld sind:
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- Prof.in Dr.in Luise Reddemann: Von 1985 bis 2003 leitete sie am Johannes-Krankenhaus in Bielefeld die Abteilung für psychotherapeutische und psychosomatische Medizin.
- Dipl.Psych. Hahn: Ihr Arbeitsschwerpunkt liegt auf komplexen Traumafolgestörungen, Ressourcen und Resilienz, sowie würdeorientierter Traumatherapie. Sie ist langjährige Assistentin bei Frau Prof. Dr. Luise Reddemann und akkreditiert als PITT-Ausbildnerin.
Prof. Dr. Luise Reddemann
Studierte Humanmedizin in Freiburg, München und Köln (1970 als Ärztin approbiert, 1973 Promotion an der Universität Düsseldorf). Mitte der 1970er-Jahre wurde sie Fachärztin für Nervenheilkunde und Psychotherapie. Sie ist auch Psychoanalytikerin. 1985-2003 leitete Frau Prof.in Dr.in Reddemann am Johannes-Krankenhaus in Bielefeld die Abteilung für psychotherapeutische und psychosomatische Medizin.
Wann ist eine Psychotherapie sinnvoll?
Eine Psychotherapie ist dann sinnvoll, wenn Sie einen Leidensdruck verspüren und etwas in Ihrem Leben ändern wollen.
Häufige Problemstellungen:
- Ich fühle mit antriebs- und lustlos, erschöpft oder ständig überfordert.
- Ich bin oft niedergeschlagen und habe keine Freude am Leben
- Ich lebe in einer Beziehung, die mich sehr belastet.
- Ich fühle mich innerlich gezwungen, ständig dasselbe zu denken oder zu tun (z.B. zwanghaftes Waschen, Zusperren, Grübeln,…), obwohl dies mein Leben sehr einengt.
- Ich befinde mich in einer belastenden Umbruchsituation (z.B. schwere Krankheit, Tod, Arbeitslosigkeit, Scheidung, Trennung, Unfälle,…), die schwer zu bewältigen ist.
- Ich bin traurig und vereinsamt.
- Ich sollte meine Fähigkeiten besser ausschöpfen und weiß nicht wie.
Wie läuft eine Psychotherapie ab?
Die übliche Sitzungsfrequenz beträgt wöchentlich bis dreiwöchentlich - je nach Auftrag und Thema. In Krisen oder am Beginn der Therapie kann auch eine wöchentliche Frequenz empfehlenswert sein. Eine Psychotherapie orientiert sich an den Anliegen und Zielen der Klient/innen, da sie die Experten/innen für ihr Leben sind. Die Dauer der Therapie korreliert daher mit der Themenstellung und den Zielvorstellungen der Klienten/innen. In vielen Fällen verläuft die Therapie in einem Zeitraum von einer paar Sitzungen und Sitzungen über ein Jahr.
Alles Gesagte und alle Aufzeichnungen unterliegen der strengen psychotherapeutischen Verschwiegenheitspflicht.
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Das Erstgespräch
In einem Erstgespräch geht es in erster Linie darum, herausfinden, ob Sie sich bei dem/der Therapeuten/in wohl fühlen und Sie sich vorstellen können, mit ihm/ihr eine Therapie zu beginnen. Für den Erfolg einer Therapie ist es ganz entscheidend, dass die Beziehungsebene zwischen Ihnen und dem/der Therapeut/in gut passt. Studien, die sich mit der Wirkung von Psychotherapie beschäftigten, kamen zu dem Ergebnis, dass für den Erfolg einer Therapie primär die Beziehung und sekundär die Methode entscheidend ist.
Die erste Stunde bietet Ihnen Raum, darüber zu sprechen, woran Sie leiden und weshalb Sie in Psychotherapie gehen möchten. Es ist für uns entscheidend, dass Sie Ihr Anliegen, Ihr Therapieziel, selbst formulieren, da Sie der/die Experte/in für Ihr Leben sind. Nicht immer fällt es leicht, das Anliegen klar zu formulieren. Unsere Erfahrung zeigt, dass hinter einem geschilderten Problem in machen Fällen ein weiteres Anliegen stehen kann. Eine der Aufgaben des/der systemischen Therapeuten/in ist es dabei, situationsabhängig genauer nachzufragen und Sie dabei zu unterstützen, Ihr Therapieziel so „messbar“ wie möglich zu formulieren.
Als systemische/r Therapeut/in fragen wir auch nach Ihrem Beziehungssystem (Familie, Partner etc.). Wir sind der Annahme, dass Systeme Probleme erzeugen können. Verhaltensänderung von Ihnen kann auch das Verhalten der anderen beeinflussen.
Das Honorar des Erstgesprächs ist gleich hoch wie das Honorar der Folgestunden.
Literaturempfehlungen
Ein kleiner Auszug an Literaturempfehlungen:
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- DE SHAZER, Steve: Der Dreh: Überraschende Wendungen und Lösungen in der Kurzzeittherapie Heidelberg: Carl-Auer Verlag, 2010, 11. Auflage.
- GRÖNE, Margret: Wie lasse ich meine Bulimie verhungern?: Ein systemischer Ansatz zur Beschreibung und Behandlung der Bulimie, Heidelberg: Carl-Auer Verlag, 2007, 5 Auflage.
- Mall, Ram Adhar/Peikert, Damian: Philosophie als Therapie. Eine interkulturelle Perspektive. Freiburg/München: Karl Alber Veralg, 2017.
- NARDONE, Giorgio: Systemische Kurztherapie bei Ess-Störungen: Einführung und Fallstudien. Verlag: Huber, 2003.
- SATIR, Virginia: Selbstwert und Kommunikation. Familientherapie für Berater und zur Selbsthilfe (Leben Lernen 18). Stuttgart: Klett Cotta Verlag, 2002.
- WATZLAWICK, Paul: Anleitung zum Unglücklichsein. München: Piper Verlag, 2007, 5 Auflage.
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