Psychiatrische Tagesklinik Fulda: Informationen und Einblicke

Dieser Artikel beleuchtet verschiedene Aspekte psychiatrischer Tageskliniken, insbesondere im Raum Fulda. Dabei werden sowohl klinische Angebote als auch Forschungsschwerpunkte und Karrieremöglichkeiten für Fachkräfte betrachtet.

Ein Vorfall in der Notaufnahme Fulda

In einer Notaufnahme in Fulda verletzte ein außer Kontrolle geratener 66-Jähriger neun Polizisten und Klinikmitarbeiter mit Pfefferspray. Der Mann war von den Beamten für eine psychiatrische Begutachtung ins Fuldaer Klinikum gebracht worden, wie die Polizei in der Nacht auf Samstag mitteilte. In der Notaufnahme wurde der 66-Jährige immer aggressiver. Deshalb forderten die Beamten Kollegen zur Unterstützung an. Plötzlich zog der Mann Pfefferspray hervor und setzte es gegen die Polizisten und das Klinikpersonal ein. Die Notaufnahme musste ihren Betrieb teilweise einstellen, bis die Feuerwehr den betroffenen Bereich gelüftet hatte. Der Mann wurde in die geschlossene Abteilung der Psychiatrie gebracht. Er muss sich wegen gefährlicher Körperverletzung und wegen des Widerstands gegen Vollstreckungsbeamte verantworten.

Forschungsschwerpunkte und wissenschaftlicher Werdegang von Lutz Eichler

Lutz Eichler hat zunächst an der Uni Nürnberg und anschließend an der Uni Frankfurt Sozialwissenschaften studiert. Er ist durch die Einflüsse der Frankfurter Schule geprägt, die die Soziologie mit der Sozialphilosophie sowie der Psychoanalyse verknüpft. Nach seiner Promotion zur psychischen Wirkung veränderter Arbeitsbedingungen kehrte er ans Erlanger Institut für Soziologie nach Franken zurück. Er arbeitete als wissenschaftlicher Mitarbeiter im Schnittfeld von Arbeitssoziologie und Sozialisationsforschung. Während dieser Zeit spezialisierte er sich auf die individuelle Psychologie. Er absolvierte eine Ausbildung zum tiefenpsychologisch fundierten Kinder- und Jugendlichenpsychotherapeuten in Deutschland und arbeitete in einer Jugendpsychiatrie. Nach kurzen Stationen an den Fachhochschulen in Darmstadt und Fulda kam er 2020 an die Fliedner Fachhochschule nach Düsseldorf. Dort war er für gesundheitliche, besonders psychopathologische Aspekte im Kontext von Sozialpädagogik und Beratung verantwortlich. Parallel betrieb er eine psychotherapeutische Praxis für Kinder- und Jugendliche in Frankfurt.

Schwerpunkte in der Forschung

Eichler forscht - kurz gesagt - zum Unbehagen in Bildung und Arbeit. Letzteres war sein Schwerpunkt bis zur Dissertation, ersteres seitdem. Die Fragestellungen drehen sich um individuelle Verarbeitungen „subjektivierter“ Anforderungen in Schule, Übergang und Arbeitswelt. In diesem Zusammenhang interessiert er sich entwicklungstheoretisch besonders für die Phase der Post-Adoleszenz und des jungen Erwachsenenalters. Methodisch kombiniert er biografisch-narrative Interviews mit Bindungs- und psychodynamischer Diagnostik. Sein zweites Standbein liegt in der psychoanalytischen Autoritarismusforschung. Auch dort interessieren ihn besonders die lebensgeschichtlichen und entwicklungspsychologischen Hintergründe der Entstehung autoritärer Wünsche und Phantasien.

Ausgewählte Publikationen

  • System und Selbst. Arbeit und Subjektivität im Zeitalter ihrer strategischen Anerkennung. Transcript Bielefeld 2013.
  • Adoleszente Triangulierung. Sozialpsychologische Studien zu Jugend, Arbeit und Autoritarismus. Gießen: Psychosozial 2024 (in Vorb.)
  • Working Knowledge: Arbeit gestalten in der Innovationsgesellschaft (mit Möslein, Kathrin u.a.). Transferjournal des BMBF-Metaprojekts BALANCE zwischen Flexibilität und Stabilität in einer sich wandelnden Forschungswelt. Erlangen: FAU UniversityPress 2013.
  • Flexibel, stabil, innovativ - Arbeit im 21. Jahrhundert. Konferenzband zur Multikonferenz Arbeitsgestaltung (mit Bullinger, Angelika u.a.). Göttingen: Cuvillier 2012.
  • Gleich, ungleich, verschieden. Warum man weder mit Kant noch mit Marx ernsthaft Antiziganismus versteht und dennoch beide unentbehrlich sind. In: Freie Assoziation, 1/2024, S. 68-74
  • Intrapsychische Abwehr. In: Marga Günther, Joachim Heilmann, Anke Kerschgens (Hg.). Psychoanalytische Pädagogik und Soziale Arbeit. Verstehensorientierte Beziehungsarbeit als Voraussetzung für professionelles Handeln. Gießen: Psychosozial, S. 171-190
  • Interpersonale, familiäre und institutionalisierte Abwehr. In: ebd., S. 191-210
  • Das Unbehagen in der Arbeitswelt. In: Helga Klug, Markus Brunner, Julia Skip-Schrötter (Hg.). Zum Unbehagen in der Kultur. Psychoanalytische Erkundungen in der Gegenwart. Gießen: Psychosozial 2021. S. 153-186.
  • Erosionen des adoleszenten Möglichkeitsraums und der Wandel von Berufsorientierungen. In: Psychologie und Gesellschaftskritik, 2021, 178 (2), S. 107-130.
  • Vater Staat und Mutterland. Autoritarismus als gescheiterte adoleszente Triangulierung. In: Decker, Oliver/Türcke, Christoph (Hg.): Autoritarismus. Kritische Theorie und psychoanalytische Praxis. Gießen: Psychosozial 2019, S. 123-152.
  • Widersprüchliche Adoleszenz. Narzissmus und Triangulierung im Postfordismus. Mit Andreas Fischer. In: Vierteljahrsschrift für wissenschaftliche Pädagogik, 2020, 96 (3), S. 413-430.
  • Distinktive Selbstverwirklichung. Mit Andreas Fischer. In: Soziale Welt, 2015, 66 Jg., 4, S. 389-410.
  • Subjektivierung - Distinktion - Narzissmus. Mit Daniel Dravenau. Österreichische Zeitschrift für Soziologie, 2012, 37 (4), S. 421-438.
  • Soziologie und Sozialpsychologie subjektivierter Arbeit. In: psychosozial 129, 2012, S. 71-84.
  • Von der Kritik der Akkumulation zur Akkumulation der Kritik. Reichweite und Grenzen der drei Jenenser Modelle kapitalismuskritischer Soziologie. In: Julia Gruhlich, Lena Weber, Kristina Binner, Maria Dammayr (Hg.): Soziologie im Dialog. Kritische Denkanstöße von Nachwuchs­wissen­schaftler_innen. Berlin u.a.: Lit, 2012, S. 61-82.
  • Gesellschaftstheoretischer Anspruch und die Beharrlichkeit des Besonderen - Theorie und Empirie in den industriesoziologischen Arbeiten des Instituts für Sozialforschung (Mit Hermann Kocyba und Wolfgang Menz). In: Hans J. Pongratz, Rainer Trinczek (Hg.): Industriesoziologische Fallstudien. Entwicklungspotenziale einer Forschungsstrategie. Berlin: edition sigma, 2010, S. 163-201.
  • Dialektik der flexiblen Subjektivität.Beitrag zur Sozialcharakterologie des Postfordismus. In: Stefan Müller (Hg.): Probleme der Dialektik heute. Wiesbaden: VS, 2009, S. 85-111.
  • Seelenlose Unternehmer ihrer Selbst? Über die psychische Wirkung subjektivierter Arbeit. In: Arbeitsgruppe SubArO (Hg.): Ökonomie der Subjektivität - Subjektivität der Ökonomie. Berlin: edition sigma, 2005, S. 203-226.

Ausgewählte Vorträge

  • Critique of homo ludens. The Deidealization of dance and play. Vortrag auf der 17th international Critical Theory Conference in Rome, May 12-14, 2025 at St. John's University Rome
  • Narzissmus im Postfordismus. Begriff und Gegenstand zwischen Individual- und Sozialpsychologie. Vortrag im Rahmen der Lüneburger Arbeitsgespräche für Kritische Theorie am 14.11.23 in Lüneburg
  • Narzissmus und Gesellschaftskritik. Vortrag im Kulturzentrum Irgendwo Bremen am 1.9.2023
  • Psychodynamik des Antisemitismus. Antrittsvorlesung an der Fliedner Fachhochschule Düsseldorf am 23.6.21
  • „Das ist eine Sache für Profis“ - Gesellschaftliche Reaktionen auf Fridays for Future. Leitung des Workshops auf der 7. Jahrestagung der Gesellschaft für psychoanalytische Sozialpsychologie in Frankfurt am 6./7.12.19
  • Verleugnete Abhängigkeit, Gemeinschaftssehnsucht. Vortrag im Forum Subjektivität und Weltbeziehung in und jenseits der Wachstumsgesellschaft und
  • Ungleicher Sinn der Arbeit im Forum Sinnvolle Arbeit - Arbeit neu denken in der Postwachstumsgesellschaft auf der Konferenz Great Transformation: Die Zukunft moderner Gesellschaften in Jena am 23.- 27.9.19.
  • Narzissmus und der Wandel der Arbeitswelt. Psychoanalytische Sozialpsychologie progressiv neoliberaler Arbeitspolitik. Vortrag im Rahmen der Reihe PSYCHOANALYSE - KULTUR - GESELLSCHAFT am Institut für Psychosoziale Intervention und Kommunikationsforschung in Innsbruck am 11.6.19.
  • Was kommt nach der Selbstverwirklichung? Widersprüche der Adoleszenz und ihre Folgen für das Verhältnis Jugendlicher zur Erwerbsarbeit. Vortrag im Oberseminar von Wolfgang Menz, Professur für Soziologie, insb. Arbeit, Organisation und Innovation an der Uni Hamburg am 22.05.19.
  • Die Jugend der Chefs. Zur Sozialisation der Gewalt. Impulsreferat und Leitung des Workshops auf der 6. Jahrestagung der Gesellschaft für psychoanalytische Sozialpsychologie in Frankfurt am 6./7.12.18.
  • Arbeit und gesellschaftliche Unbewusstheit. Subjektivierung und Narzissmus. Vortrag im Nürnberger Laienforum für Psychoanalyse e.V. in Nürnberg am 18.10.17
  • Horst-Eberhard Richters familientherapeutischer Ansatz. Vortrag im Rahmen der Fortbildung in der Vitos Klinik Rehberg in Herborn am 22.2.17.
  • Gesellschaftskritik und Subjekttheorie. Vortrag im Kolloquium von Stephan Lessenich, Institut für Soziologie an der LMU in München am 2.11.16.
  • Politische Psychologie des Antisemitismus. Vortrag im Rahmen der Ringvorlesung der Stiftung Demokratie Saarland in Saarbrücken am 14.3.16.
  • Horst-Eberhard Richters Theorie transgenerationaler Weitergabe psychischer Störungen und Traumata. Vortrag im Rahmen der Fortbildung in der Vitos Klinik Rehberg in Herborn am 22.3.16.
  • Wahl des Schicksals. Psycho- und Soziodynamik der Studienfachwahl. Impulsreferat und Leitung des Workshops auf der 3. Jahrestagung der Gesellschaft für psychoanalytische Sozialpsychologie in Frankfurt am 11./12.12.15.
  • Gescheiterte Generativität? Adoleszenztheoretische Zugänge zum Phänomen 'Islamischer Staat'. Impulsreferat und Leitung des workshops auf der 2.Jahrestagung der Gesellschaft für psychoanalytische Sozialpsychologie in Frankfurt am 5./6.12.14.
  • Faces of Uncertain Transitions to Adulthood across Cultures. Organisation und Leitung von 2 Sessions auf dem XVIII: World Congress of Sociology in Yokohama am 13.-19.7.14.
  • Adoleszenz und Arbeit. Impulsreferat und Leitung des Workshops auf der 1. Jahrestagung der Gesellschaft für psychoanalytische Sozialpsychologie in Frankfurt am 13./14. 12.13.
  • Wo werden nicht-ökonomische Wachstumszwänge kultiviert? Vortrag auf dem Workshop Wachstumszwänge im Kapitalismus des Kollegs Postwachstumsgesellschaften in Jena am 30.5.13.
  • Arbeit im Zeitalter ihrer strategischen Anerkennung. Vortrag im Kolloquium im Institut für Soziologie in Erlangen am 25.5.13.
  • Die Distinktion der Selbstverwirklichung - Symbolische Gewalt und Narzissmus. (Re-)Präsentationen der Arbeitswelt. Vortrag auf der 10.Graduiertenkonferenz in Erlangen am 13.11.11.
  • Das schwierige Selbstverständnis einer kritischen Soziologie im Postfordismus - Paradoxien und Ambivalenzen einer Ratlosigkeit. Vortrag auf der Tagung Soziologie im Dialog - Wo stehen wir heute? an der Uni in Paderborn am 27.10.11.
  • Legitimation und Leistung. Kommentar zu Wolfgang Menz. Konferenz “Bringing capitalism back in”. Panel Arbeit und Legitimationskrisen im Kapitalismus in Jena am 7./8.10.09.
  • „Leistung muss sich wieder lohnen“. Kommentar zu Wolfgang Menz: „Ende oder Rückkehr von Gerechtigkeit? Zum normativen Wandel im Umbruch der Leistungssteuerung“. Workshop des SFB 536 Reflexive Modernisierung“. „Arbeit im Übergang - Arbeit in der Krise? in München am 24.4.09.
  • (K)ein Fall für Fallstudien? Zum Verhältnis von Theorie und Empirie in den Arbeiten des Instituts für Sozialforschung. Zusammen mit Wolfgang Menz im Rahmen des Workshops „Industriesoziologische Fallstudien - Praxis einer Forschungsstrategie“ im Internationalen Begegnungszentrum IBZ München am 19.4.08.
  • Zur Dialektik von Autonomie und Herrschaft im projektbasierten Kapitalismus. Mit welchem psychosozialen Charakter haben wir in der entgrenzten und subjektivierten Arbeitswelt zu rechnen? Vortrag Im Rahmen der Ringvorlesung „Probleme der Dialektik heute“ an der UAS Frankfurt am 14.4.08.
  • Subjektivierte Arbeit und Narzissmus. Mit welchem psycho-sozialen Charakter haben wir in der entgrenzten und flexibilisierten Arbeitswelt zu rechnen? Vortrag im Kolloquium am Institut für Soziologie in Erlangen am 3.7.07.
  • Das mimetische Verhältnis der Arbeitenden zu ihren dinglichen Objekten - Fritz Böhles Analyse von subjektivierendem Arbeitshandeln und Adornos Ästhetische Theorie. Vortrag im ISF in München am 5.4.07.
  • Der mit der Maschine tanzt…. Fritz Böhles Insistenz auf die Subjektivität und Sinnlichkeit der Arbeitenden. Vortrag in der Arbeitsgruppe der Industrie- und Organisationssoziologen im IfS in Frankfurt, 30.11.06.
  • Der Alltag des Antisemitismus. Eröffnungsvortrag der Ausstellung "Eine alltägliche Bedrohung - aktueller Antisemitismus in Deutschland und Europa" in der Universitätsbibliothek in Marburg am 11.5.06.
  • Der Alltag des Antisemitismus. Eröffnungsvortrag zur Ausstellung „Eine alltägliche Bedrohung - aktueller Antisemitismus in Deutschland und Europa“ im Staatsarchiv in Darmstadt am 2.12.05.
  • Antiamerikanismus - zu Struktur und Konjunktur eines Vorurteils.

Karrierechancen in einer Privatklinik in Fulda

Eine Privatklinik für Psychiatrie, Psychotherapie und Psychosomatik in der Region Fulda sucht einen Facharzt (m/w/d) für Psychiatrie und Psychotherapie oder einen Facharzt (m/w/d) für Kinder- und Jugendpsychiatrie und -psychotherapie.

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Über die Klinik

In der Klinik werden alle Erkrankungen des psychiatrischen Spektrums mit dem Fokus auf affektiven, neurotischen und somatoformen Stressfolgeerkrankungen versorgt.

Ihre Aufgaben

  • Gezielter Einsatz Ihres Könnens mit den höchsten Ansprüchen einer hochfrequenten und intensiven Therapie sowie bei der medizinischen Diagnostik
  • Eigenverantwortliche Durchführung von Einzel- und Gruppentherapien sowie anderen Behandlungen
  • Verantwortung in einem multidisziplinären Team und Mitwirkung bei der Weiterentwicklung therapeutischer und diagnostischer Verfahren

Ihr Profil

  • Abgeschlossene Weiterbildung zum Facharzt (m/w/d) für Psychiatrie und Psychotherapie und/oder Facharzt (m/w/d) für Kinder- und Jugendpsychiatrie und -psychotherapie
  • Wertorientiertes Handeln und ein hohes Maß an Einfühlungsvermögen
  • Sicheres Auftreten und fachliche Kenntnisse störungsspezifischer Psychotherapien im Bereich depressiver und anderer psychischer Erkrankungen sowie Teamgeist und Flexibilität

Was die Klinik bietet

  • Leistungsgerechte und außertarifliche Vergütung
  • Förderung von internen und externen Fort- und Weiterbildungen
  • Regelmäßige Supervisionen
  • Die Möglichkeit, die Zukunft einer wachsenden internationalen Klinikgruppe aktiv mitzugestalten
  • Schönes Ambiente in einem modernisierten historischen Gebäudekomplex
  • Mittagsmenü aus hauseigener, frischer und regionaler Küche
  • Eine Mitarbeiterphilosophie aus Wertschätzung, Work-Life-Balance und Weiterbildung

Zusammenfassung der Jobdetails

AspektDetails
StartAb sofort
Stunden pro Woche40
BezahlungNach Vereinbarung
DienstverhältnisUnbefristet

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