Phobie vor Krankheiten: Ursachen, Symptome und Behandlung

Hypochondrie, auch als Krankheitsangst bekannt, ist eine Angststörung, die durch eine übermäßige Sorge um die eigene Gesundheit gekennzeichnet ist. Betroffene sind oft besessen von der Vorstellung, an einer schweren Krankheit zu leiden, obwohl keine medizinischen Beweise dafür vorliegen. Diese Angst kann das tägliche Leben erheblich beeinträchtigen und zu einer Einschränkung der Lebensqualität führen.

Definition von Hypochondrie

Hypochondrie ist eine Angststörung, bei der eine Person besessen ist von der Idee, an einer schweren Krankheit zu leiden, obwohl keine medizinischen Beweise dafür vorliegen. Menschen mit Hypochondrie sind oft besorgt über ihre Gesundheit und interpretieren jeden kleinen Schmerz oder jede Veränderung im Körper als Symptom einer schweren Erkrankung. Sie können sich ständig über mögliche Symptome informieren und sich selbst diagnostizieren, auch wenn ihre Ängste und Sorgen von Ärzten und medizinischen Untersuchungen widerlegt werden.

Diese Angst und Sorge kann sich auf viele Bereiche des Lebens auswirken und kann dazu führen, dass die betroffene Person ihre Arbeit, ihre Beziehungen und ihre allgemeine Lebensqualität beeinträchtigt. Menschen mit Hypochondrie können auch Angst davor haben, bestimmte Aktivitäten auszuführen oder Orte zu besuchen, weil sie Angst hat, dass dies ihre Gesundheit beeinträchtigen könnte.

Es kann auch vorkommen, dass die Person ihren Arzt oft aufsucht und sich Untersuchungen unterzieht, um sich zu vergewissern, dass alles in Ordnung ist, aber die Ergebnisse beruhigen sie nicht immer. In manchen Fällen kann die Hypochondrie so stark sein, dass die Person ihre Ängste und Sorgen nicht kontrollieren kann und es beeinträchtigt ihr tägliches Leben und ihre sozialen Interaktionen.

Symptome der Hypochondrie

Der Alltag einer Person mit Hypochondrie kann von Angst und Sorge geprägt sein. Sie kann sich ständig Gedanken darüber machen, an einer schweren Krankheit zu leiden, auch wenn keine medizinischen Beweise dafür vorliegen. Dies kann dazu führen, dass sie ihren Körper ständig auf mögliche Symptome untersucht und sich Sorgen darüber macht, dass ihre Symptome unerkannt bleiben und sie deshalb nicht richtig behandelt werden.

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Eine Person mit Hypochondrie kann oft ihren Arzt aufsuchen und sich Untersuchungen unterziehen, um sich zu vergewissern, dass alles in Ordnung ist. Sie kann jedoch unzufrieden sein mit den Ergebnissen und weiterhin besorgt bleiben. Dies kann dazu führen, dass sie sich selbst diagnostiziert und sich Sorgen darüber macht, dass ihre Symptome unerkannt bleiben und sie deshalb nicht richtig behandelt werden.

Eine Person mit Hypochondrie kann auch Angst davor haben, bestimmte Aktivitäten auszuführen oder Orte zu besuchen, weil sie Angst hat, dass dies ihre Gesundheit beeinträchtigen könnte. Sie kann auch Angst davor haben, mit anderen Menschen zusammen zu sein, weil sie Angst hat, dass sie ihre Angst oder Sorgen nicht verstehen oder ihnen nicht glauben werden.

Es kann auch vorkommen, dass die Person sich so sehr von ihrer Hypochondrie beeinflussen lässt, dass sie ihre Arbeit, ihre Beziehungen und ihre allgemeine Lebensqualität beeinträchtigt werden.

Ursachen der Hypochondrie

Hypochondrie ist eine komplexe Störung, die aus einer Vielzahl von Faktoren resultieren kann.

Einige der wichtigsten Risikofaktoren sind:

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  • Biologische Faktoren: Einige Studien haben gezeigt, dass Menschen mit Hypochondrie eine erhöhte Aktivität im Bereich des Gehirns haben, der für die Wahrnehmung und Verarbeitung von Schmerz und anderen körperlichen Symptomen verantwortlich ist. Dies kann dazu führen, dass sie körperliche Symptome intensiver wahrnehmen und sich eher Sorgen darum machen.
  • Psychologische Faktoren: Menschen mit Hypochondrie haben oft eine erhöhte Angst und Angst vor Krankheiten. Sie können auch eine negative Selbstwahrnehmung haben und sich unsicher über ihre eigene Gesundheit fühlen.
  • Soziale Faktoren: Sozialer Druck und Erwartungen können dazu beitragen, dass Menschen sich Sorgen um ihre Gesundheit machen. Dies kann besonders der Fall sein, wenn sie in einem sozialen Umfeld leben, in der Krankheit als etwas extrem negatives angesehen wird und in der es viele Informationen über Krankheiten gibt (Beispiel Gesundheitsberufe)
  • Trauma oder Belastung: Einige Menschen entwickeln Hypochondrie nach einem traumatischen Ereignis oder einer schwierigen Lebenssituation. Dies kann dazu führen, dass sie sich besonders sorgen um ihre Gesundheit und körperliche Symptome verstärkt wahrnehmen.

Es ist wichtig zu beachten, dass die Entstehung von Hypochondrie komplex ist und dass es keine einzelne Ursache dafür gibt. Eine Kombination aus verschiedenen Faktoren kann dazu beitragen, dass jemand an Hypochondrie erkrankt.

Cyberchondrie

Mit dem Internet ist es innerhalb von wenigen Augenblicken möglich, sich einen umfangreichen Überblick über verschiedenste Dinge zu verschaffen. Kein Zweifel - das Internet liefert zu allen Suchbegriffen die passenden Ergebnisse. Aber durch die riesige Bandbreite an Informationen ist es nicht immer so leicht, Seriöses herauszufiltern. Das Phänomen der sogenannten Cyberchondrie verbreitet sich durch die Nutzung des Internets schnell.

Abgeleitet von Hypochondrie beschreibt der Begriff das Suchen nach eigenen Symptomen im Web und das darauffolgende Einbilden einer schweren Krankheit. Bei der Suche im Internet nach bestimmten Symptomen werde man sehr schnell verunsichert, so Gropalis weiter. Auch in Österreich ist die Symptom-Suche im Web weit verbreitet: Mehr als jede*r dritte Österreicher*in hat sich gemäß einer Befragung schon im Web über Gesundheitsfragen informiert.

Ärztliche Untersuchungen haben allesamt ergeben, dass sie gesund ist, aber Leonie kann den Diagnosen keinen Glauben schenken. „Ich kann einfach nicht anders, ich suche regelrecht nach Hinweisen, die darauf hindeuten, dass ich ernsthaft krank bin“. Sie könne nicht mehr Urlaub fahren, weil ein Hotel zu weit von einem Krankenhaus entfernt sein könnte und auch ein Testament habe sie bereits festgelegt, sollte sie an einer tödlichen Krankheit leiden.

„Das ist keine Spaßkrankheit. […] Sie schämen sich, fühlen sich nicht ernst genommen. Doch die Symptome sind ja nicht eingebildet. Sie sind da, werden aber falsch interpretiert“, wie Gropalis weiter erläutert. Dahinter verbringt sich nämlich eine sogenannte Gesundheitsangststörung, die gemäß dem ICD-10 den somatoformen Störungen zuzuordnen ist (F45.2). Wie es genau zu dieser Krankheit kommt, ist bis heute nicht geklärt.

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Ein Erklärungsversuch für das Ausbilden der Erkrankung besteht im Wunsch nach mehr Aufmerksamkeit, was mit einem geringen Selbstbewusstsein einhergeht. Auch könnte Hypochondrie auf die Kindheit zurückgehen, indem negative Krankheitserlebnisse gemacht wurden oder auch nahestehende Personen erkrankt sind.

Behandlung von Hypochondrie

Ohne einer Behandlung wird die Angst meist schlimmer und die Einschränkungen im Leben größer. Die psychologische Behandlung einer Hypochondrie zielt darauf ab, die automatische Angstreaktion wieder zu verlernen. Die wissenschaftlich und medizinisch anerkannte S3 Leitlinie stellt dabei die Grundlage für unsere evidenzbasierte psychologische Therapie und Vorgehensweise dar.

Dazu muss das Gehirn erfahren, dass wir die angstbesetzte Situation überleben „können“. Wir müssen uns der Angst also stellen - langsam und Schritt für Schritt.

Als Vorbereitung dafür möchten wir Ihnen die Grundlagen der Entstehung und Aufrechterhaltung einer Angststörung näherbringen. Wie funktioniert sie? Warum kommt und geht sie wieder? Warum kommt sie manchmal und manchmal nicht?

Gemeinsam ermitteln wir die Einflussfaktoren, die an der Angst beteiligt sind. Das ist wichtig, um den nachhaltigen Erfolg der Behandlung zu sichern. Die Angst zu verstehen, bedeutet gleichzeitig sie beherrschen zu können. Denn wie so häufig: Wissen ist Macht und genau die möchten wir in Ihre Hände übergeben.

Passende Entspannungsmethoden werden erlernt, um für den „Ernstfall“ vorbereitet zu sein. Denn sobald wir die körperliche Angstreaktion im Griff haben, fällt es bedeutend leichter sich auf die nächsten Schritte einzulassen.

Hierbei wählen wir individuelle Techniken, also jene mit der größtmöglichen Wirksamkeit für Sie. Manche mögen körperliche Entspannungstechniken lieber, andere fühlen sich bei mentalen Techniken besser aufgehoben.

Gemeinsam erarbeiten wir schließlich ausgewählte Konfrontationsmöglichkeiten und begleiten Sie durch jede einzelne.

Mit jeder erfolgreichen Konfrontation warnt uns das Gehirn etwas weniger, bis hin zu einem angstfreien Erleben der gefürchteten Situation. Zu Beginn klingt das wie eine unmögliche Aufgabe, doch dafür sind wir da.

Und noch eine gute Nachricht: Angst ist die am meisten erforschte psychische Störung und seit Jahrzehnten erzielen nachweislich hilfreiche Behandlungsformen große Erfolge.

Nach diesen Behandlungsformen arbeiten auch wir: auf Basis wissenschaftlicher Erkenntnisse, lösungs- und zielorientiert!

Denn wenn die Krankheitsmerkmale bereits stark ausgeprägt sind und sie das Alltagsleben markant einschränken, so sollte professionelle Hilfe aufgesucht werden. Erste Anlaufstelle ist hierbei die/der Hausärztin/Hausarzt, die/der sodann an entsprechende Psychiater*innen bzw. Psycholog*innen überweist. Neben der Einzelsitzung können auch Gruppentherapien, beispielsweise in Form von Selbsthilfegruppen, hilfreich sein.

Auch Leonie hat ihre Symptom-Suche im Web als Hypochondrie erkannt. Sie besucht deswegen seit einigen Monaten eine Selbsthilfegruppe und macht auch Fortschritte: „Wir haben festgestellt, dass jeder schon mal gedacht hat, mindestens einmal an einem Gehirntumor erkrankt zu sein.

Psychotherapie

Der Psychotherapie kommt in der Behandlung von Angststörungen ein großer Stellenwert zu. Der Aufbau einer therapeutischen Beziehung ist dabei wesentlich. In vertrauensvollem Rahmen können Betroffene über ihre Ängste und Lebenssituation sprechen. Verhaltenstherapeutische Ansätze etwa haben sich in der Behandlung von Angststörungen sehr bewährt. Ein wichtiger Bestandteil in der Behandlung von Menschen mit psychischen Erkrankungen ist die Psychoedukation. Diese kommt auch bei der Psychotherapie zur Anwendung. Bei dieser erhalten Betroffene detaillierte Informationen rund um das Krankheitsgeschehen und die Behandlung. Sie lernen zudem, wie sie sich selbst helfen können.

Im Rahmen einer Psychotherapie können Betroffene auch Entspannungstechniken erlernen. Bei spezifischen Phobien (z.B. Höhenangst, Angst vor Spinnen) ist zudem eine sogenannte Exposition hilfreich. Dabei stellen sich Betroffene in sicherem Rahmen schrittweise auch im Alltag Situationen, die Ängste auslösen. So können sie Lösungsstrategien im Umgang damit finden.

Medikamente

Bei Angststörungen verschreibt die Ärztin/der Arzt unter anderem Medikamente, die auch zur Behandlung von Depressionen zur Anwendung kommen.

Panikstörungen und Agoraphobie: Citalopram, Escitalopram, Paroxetin, Sertralin oder auch Venlafaxin. Wenn diese Medikamente nicht wirken, kann Clomipramin zum Einsatz kommen.

Generalisierte Angststörung: Escitalopram, Paroxetin, Venlafaxin, Duloxitin, Buspiron oder Pregabalin.

Sozialphobie: Paroxetin, Sertralin, Escitalopram oder Venlafaxin. Oder auch Betablocker in ausgewählten stressigen Situationen.

Bei spezifischen Phobien (z.B. Höhenangst, Angst vor Spinnen) werden keine Medikamente von der medizinischen Fachwelt empfohlen, sondern wie oben genannt eine sogenannte Exposition im Rahmen einer Psychotherapie.

Bei allen Angststörungen kann in begründeten Ausnahmefällen oder in einer Akutsituation die Anwendung eines Beruhigungsmittels (Benzodiazepine) kurzfristig hilfreich sein. Die Anwendung muss dabei engmaschig ärztlich begleitet werden, um Abhängigkeit von Benzodiazepinen zu verhindern.

Was kann ich selbst tun?

  • Sport im Sinne von Ausdauertraining.
  • Mögliche Verstärker der Angst beobachten und vermeiden (z.B. negativer Stress, Medikamentenmissbrauch, Koffein etc.).
  • Der Besuch einer Selbsthilfegruppe.

Oft ist die Hemmschwelle groß, Hilfe bei starken Ängsten zu suchen. Professionelle Helferinnen/Helfer sind jedoch damit vertraut, zeigen dafür Verständnis und können kompetent weiterhelfen. Sie können zudem zuerst Ihre Ärztin/Ihren Arzt für Allgemeinmedizin kontaktieren und über diese/diesen gezielte Ansprechstellen finden. Auch klinische Psychologinnen/Psychologen können in die Diagnose und Behandlung mit einbezogen sein.

Ist die Krankheit sehr stark ausgeprägt, ist mitunter ein stationärer Krankenhausaufenthalt oder eine Rehabilitation notwendig.

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