Viele Jahrzehnte waren psychische Erkrankungen gesellschaftlich kein Thema, und dies, obwohl oder vielleicht sogar, weil sie zu den häufigsten Leidenszuständen zählen. Organische Krankheiten wie Krebs oder Herzinfarkt waren viel eher im Zentrum der Aufmerksamkeit. Heute ist es vielen von uns durchaus bewusst, dass darüber gesprochen werden muss. Fast jeder Mensch ist im Laufe seines Lebens mit depressiven Verstimmungen konfrontiert, jeder Vierte erleidet eine Depression, die behandlungsbedürftig wäre.
Obwohl Depression, Angst und Panik häufig Akuteinsätze von Notärzten bedingen, sind sie nur selten ein Grund, warum konsequente haus- oder fachärztliche Hilfe in Anspruch genommen wird. Viel häufiger sind körperliche Symptome, wie Schwindel, Kopf- und Rückenschmerzen, Herzbeschwerden, Störungen der Verdauung, seltener auch Sexualität Thema der ärztlichen Sprechstunde. Danach folgt eine Reaktion, die verständlich, aber wenig sinnvoll ist: „Gott sei Dank - nur die Psyche (… oder die Nerven), da werd ich mich schon z’am reißen!“ denkt sich mancher Betroffene und dann werden Verhaltensänderungen, wie mehr Sport oder Schlaf und weniger Stress und weniger Alkohol geplant. Die Folge: die Symptome verschwinden vielleicht für einige Zeit.
Im Laufe des Lebens entwickelt rund ein Viertel der Menschen in Österreich irgendwann eine Depression. Experten gehen aktuell von rund 500.000 betroffenen Österreichern aus. Die Dunkelziffer liegt hoch, da viele Patienten sich schämen, rechtzeitig zum Arzt zu gehen.
Die vielen Gesichter der Depression
Depression hat viele unterschiedliche Gesichter. Es gibt keine „typischen“ Bilder - diese Krankheit ist bei jedem Menschen so verschieden, wie das Leben selbst.
Fallbeispiele:
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- Anita (22): „Ich war schon als Kind oft traurig, habe mich gern zurückgezogen und allein gespielt, gelesen, Musik gehört. Die Schule ging recht gut - ich hatte gute Noten, wurde für meine Leistungen gelobt. In den Ferien, vor allem im Winter, konnte ich nicht viel mit mir anfangen. Ich hing herum. Mit Freundinnen ins Kino und auf Partys zu gehen, machte mir Angst. Nach der Matura war es ganz schlimm, ich hatte das Gefühl in ein Loch zu fallen, hatte keine Perspektive. Alle glaubten, ich weiß nicht, was ich machen soll, aber ich konnte mich nicht einmal dazu aufraffen, ein Vorlesungsverzeichnis auszuborgen oder in eine Zeitung mit der Stellenbörse zu schauen. Es wurde immer schlimmer. Ich konnte in der Früh nicht mehr aufstehen und abends fand ich nicht ins Bett. Obwohl ich „nichts“ tat, keine Freunde traf oder etwas las. Dazu das immer stärker werdende Gefühl, es ist nur ein kleiner Schritt nötig und ich falle noch viel tiefer. Ich fühlte mich unendlich verletzlich und schwach. Ich tat mir selber sehr leid, und glaubte die Welt ist schuld an meinem Unglück."
- Franz (45), selbständiger Personalberater: „… lange Zeit ging’s mir gut. Vielleicht zu gut. Die Firma lief, die Leute nahmen mich ernst. Ich konnte vielen einen guten Job vermitteln, hatte Freude daran. Die Auftraggeber schätzten mich, weil ich Gott und die Welt kannte und überall die richtigen Leute auf den richtigen Posten brachte. Mit meiner Familie war alles in Ordnung. Aber dann - wie aus heiterem Himmel - konnte ich plötzlich nicht mehr so gut verhandeln, ich hatte Angst, man würde mich über den Tisch ziehen. Das Schlimmste war: Ich konnte mir plötzlich die Gesichter meiner Kunden nicht mehr merken, verwechselte sie. Ich traute mir nichts mehr zu."
- Egon (39), Gendarmerie-Postenkommandant: „Ich hatte monatelang Kopfschmerzen, leichten Schwindel und Ohrensausen. Sonst nichts. Der Arzt schickte mich zur Durchuntersuchung. Mir fehlte nichts. Dann schickte er mich zum Neurologen. Der fragte nach und dann fiel mir erst auf, wie oft ich matt oder unentschlossen war, wie sehr mir eigentlich der gute Schlaf abgeht, den ich früher hatte."
- Lisa (55): nach einem Verkehrsunfall vor 17 Jahren anhaltende Schmerzen im Bereich der Verletzungsnarben und unerklärliche Kopfschmerzen: „Ich war immer hart zu mir selbst, sagte mir, dass ich das aushalten muss. Ließ mich nicht unterkriegen. Schmerzmittel nahm ich so gut wie nie. Aber jetzt bin ich fertig, ich kann nicht mehr schlafen. Habe fast jede Nacht Kopfschmerzen. Auch tagsüber finde ich keine Ruhe."
Warum zögern Betroffene, Hilfe zu suchen?
Sehr häufig sind es die Symptome der Traurigkeit, Angst, Selbstwertminderung und Lust- und Freudlosigkeit, die auch den medizinischen Laien an eine depressive Verstimmung denken lassen. Aber auch das Fehlen von stärkeren negativen Emotionen, sich nicht ärgern können, nicht traurig oder wütend sein können, kann ein wichtiges Symptom für Depression sein. Ebenso können Schlaf- oder Appetit- bzw. Dennoch führt dies den Leidenden sehr selten zum Arzt und noch seltener zum Facharzt, der die vernünftigste Hilfe dafür anbieten kann. Immer noch gelten Psychotherapeut und Psychiater als letzte Lösung, wenn es gar nicht mehr anders geht. Dabei gilt auch für diese Krankheit, dass frühe Hilfe leichter und weniger aufwendig ist.
Zusätzlich zum Problem des „Nicht-erkennens“ besteht die große Gefahr, dass Depression zwar vom Betroffenen und seinen Angehörigen erkannt, jedoch versteckt und tabuisiert wird. Nicht selten ist der Betroffene selbst nicht bereit, sich sein Leiden einzugestehen, sondern sieht es als seine Schwäche und sein Versagen an. Er leidet an dem Gefühl der Sinnlosigkeit, daran, fehlerhaft zu sein und Schuld auf sich geladen zu haben. Diese Schuldgedanken kreisen in seinem Kopf und nehmen einen sehr großen Teil seiner geistigen Leistungsfähigkeit in Anspruch.
Alkohol kann an dieser Stelle scheinbar ein wenig Linderung bringen, führt aber zu noch schlimmeren Problemen - für so manchen Trinker bleibt dies der einzige Ausweg aus dem Dilemma, die Basis dazu ist aber im Grunde die Depression. Mit und ohne Alkohol, ein langfristig Depressiver kann sich sehr erschöpfen - es kommt zu einem Teufelskreis, der in einen Abgrund führt: Aufgrund der Belastung durch die Depression versagt der Betroffene im täglichen Leben - es gibt Schwierigkeiten im Beruf: Er wird unkonzentriert, müde und schlecht motivierbar und er macht Fehler, die er als Beweis für seine Minderwertigkeit ansieht.
Eine Schande? Die Tatsache, dass seelische Krankheiten häufig als Schande, Unart, Nachlässigkeit oder Erziehungsschwäche angesehen werden, führt mitunter zur Verleugnung. Es wird verschwiegen, wenn jemand unter einer solchen Krankheit leidet und er möchte es auch selbst nicht wahrhaben. Diese Tabuisierung führt zu Vereinsamung der Betroffenen und ihrer Familien oder auch zu einem Ausweichen auf körperliche Symptome, die vielleicht überhöhte Wichtigkeit bekommen. Unzählige Arztbesuche, Notarzteinsätze und Krankenhausaufnahmen werden aus diesem Grund getätigt. Kostspielige Durchuntersuchungen werden veranlasst, mitunter sogar teure Medikamente verschrieben, die auf die Symptome zielen, nicht aber auf die Erkrankung selbst.
Symptome einer Depression
Die Symptome einer Depression können sehr verschieden sein: Sie betreffen nicht immer nur das Gefühlsleben. Seelische Anzeichen sind Niedergeschlagenheit, gedrückte Stimmung, Sinnlosigkeit, Angst oder Verzweiflung. Aber es können auch körperliche Leiden als erste im Vordergrund stehen: Herzprobleme, Schlafstörung, Appetitlosigkeit, Kopfschmerzen, Darmprobleme, Rückenschmerzen.
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Hauptsymptome einer Depression
- Niedergedrückte Stimmung
- Innere Leere und Verlust von Interessen
- Antriebslosigkeit und Müdigkeit
Nebensymptome einer Depression
- Starke Selbstzweifel
- Schuldgefühle und Selbstvorwürfe
- Konzentrations- und Aufmerksamkeitsstörungen
- Extremes Schlafbedürfnis oder Schlafstörungen
- Starke Unruhe und innere Erregtheit
- Verlust des sexuellen Interesses
Körperliche Symptome einer Depression
- Herz-Kreislauf-Beschwerden
- Kopf- und Rückenschmerzen
- Magen- und Darmprobleme
- Schlafstörungen
- Appetitlosigkeit
- Sexuelle Unlust
Während Schlafstörungen und Lustlosigkeit, Verzweiflung und Traurigkeit sehr rasch schon vom Laien, sicherlich aber von jedem Arzt als Warnsymptome einer Depression angesehen werden, sind die oben beschriebenen Beschwerden nicht immer gleich einzuordnen.
Bei Männern besteht oft eine Tendenz zu aggressivem Verhalten. Die Symptome zeigen sich in erhöhter Reizbarkeit, Verstimmung, schnelles Aufbrausen, vermehrte Aggression oder Wutanfälle, Neigung zu Vorwürfen und nachtragendem Verhalten, erhöhter Risikobereitschaft, exzessiver Sportausübung, oder auch in Form von intensivem Alkohol- und Nikotinkonsum.
Wie beeinflusst die Chemie unser Verhalten und unsere Persönlichkeit?
Immer wieder wird an die Medizin die Anforderung gestellt, alle menschlichen Probleme klären und bekämpfen zu können. Aber was ist wirklich möglich? Das Gehirn ist ein Netzwerk: Jede Nervenzelle steht mit Tausenden anderen in Verbindung. Die Überleitung von einer Nervenzelle zur nächsten ist nicht mit einer elektronischen zu vergleichen, wie bei Telefon oder Computer, sondern findet an einer speziellen Einrichtung der Nervenzelle statt: der Synapse. Durch die Freisetzung winziger Partikel chemischer Substanzen (Transmitter) wird in der folgenden Zelle eine bestimmte Reaktion ausgelöst. Dies kann die Weiterleitung (Bahnung) eines Signals oder seine Blockierung bedeuten. Es gibt Synapsen, die auf die Weiterleitung und andere, die auf Hemmung von Reizen spezialisiert sind. Denn es kann nicht alles weitergegeben werden, was unser Körper wahrnimmt. Ein heilloses Durcheinander von verschiedensten Signalen würde uns völlig erstarren lassen!
Da die Weiterleitung von Signalen Neurotransmitter verbraucht, wären diese auch bald erschöpft. Ein ausgewogenes elektro-chemisches Gleichgewicht von Übertragung und Hemmung ist notwendig, körperliche und seelische Funktionen aufrechtzuerhalten. Starke und andauernde Reize (z.B. Stress, Überforderung) fördern die Ausschwemmung von Transmittern in gleicher Weise, wie der Versuch, gegen alte Traumen, Ängste und eingefahrene Muster anzukämpfen. Durch diesen Verbrauch von Transmittern stellt sich eine Gefühlsleere, eine Abgestumpftheit, Überdruss ein. Lernen, Neugierde und Können -Erfolg verlieren ihre Reize, da neben den vielen positiven Lernbereichen die negativen Überhand nehmen. Aber Ruhe und das sich Zurückziehen werden wichtiger.
Unsere Kompetenz Entscheidungen zu fällen wird schwächer, wenn wir in unseren Gefühlen unsicher sind. Wer sich als Persönlichkeit schwach fühlt, hat auch geringen Selbstwert und es fällt ihm schwer, Entscheidungen zu treffen, initiativ zu sein. Kreativität bleibt auf der Strecke und meist wird jemand, der entscheidungs- und antriebsschwach erscheint auch als schwache Persönlichkeit eingestuft. - Ein Teufelskreis. Es ist daher verständlich, dass die Krankheit „Depression“ nicht nur mit Gefühlsverlust, sondern auch mit Unsicherheit, Veränderungen im Antrieb, Entscheidungen zu treffen, Verantwortung zu übernehmen einhergeht.
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Es gibt viele Erklärungsmodelle, aber - stark vereinfacht - scheint es sinnvoll sich am Bild eines Erschöpfungszustandes zu orientieren: Jeder Gesunde, der zu viel arbeitet und zu wenig schläft, wird Leere, Antriebs- und Entscheidungsschwäche erleben. Stark vereinfacht kann also „Depression“ als Prozess des Auslaugens bestimmter Zentren des Gehirns, als Fehlen von Transmittersubstanzen gesehen werden. Eine Behandlung sollte dann nicht wie das Flicken eines kaputten Schlauches gesehen werden. Durch die Regeneration der erschöpften Zentren, soll es dem Betroffenen möglich werden die Muster und Mechanismen die zu diesem Zustand geführt haben zu finden und zu verbessern.
Die Erkenntnis der Neurobiologie besagt: die Basis für unser Schwächegefühl, für unsere Antriebslosigkeit, das fehlende Selbstwertgefühl und alle anderen Symptome der Depression liegt in einem Ungleichgewicht der Überträgersubstanzen.
- Noradrenalin: das Stress- und Leistungshormon des vegetativen Nervensystems hat im Gehirn entscheidende Auswirkungen auf die Stimmung, das Selbstwertgefühl (steigernd), auf Appetit (hemmend) und sexuelles Verlangen (verstärkend).
- GABA (Gamma-Amino Buttersäure): ein hemmender Transmitter, der heute in der Epilepsieforschung große Beachtung findet. Sie bewirkt auch auf psychischem Bereich Erhöhung der Stabilität, Ausgleich und Ruhe.
- Endorphine (z.B. ß-Endorphin) und Enkephaline: können als „Belohnungshormone“ tituliert werden, denn sie vermitteln ein Glücksgefühl besonders nach körperlichen Leistungen, reduzieren Schmerz und sind Basis für Reproduktion und Lernen. Im Gehirn sind sie u.a. dort zu finden, wo Schmerz kontrolliert wird und Gedächtnisinhalte eingespeichert werden.
Behandlungsmöglichkeiten
Grundsätzlich ist eine Depression gut behandelbar, was nicht heißt, dass man sie für immer los wird und es zu keinem Rückfall kommen kann. Scham ist fehl am Platz, lieber früh die Hausärztin oder den Hausarzt aufsuchen, damit die psychische Erkrankung nicht chronisch wird. Die Expertin oder der Experte entscheidet über Behandlung oder überweist zur Fachärztin oder Facharzt für Psychiatrie und/oder zu einer Psychotherapeutin oder einem Psychotherapeuten.
Abhängig von der Schwere wird in der Regel mit Psychotherapie, antidepressiven Medikamenten oder einer Kombination behandelt. Wer sich auf eine Psychotherapie einlässt, kann nicht nur die Erkrankung überwinden, sondern verbessert auch seine psychische Stabilität und Widerstandsfähigkeit.
Psychopharmaka
Substanzen, die sich auf die Wirkungen der Transmittersubstanzen in den für psychisches Erleben zuständigen Hirnregionen (z.B. Mittelhirn, limbisches System, Hirnstamm, Thalamus) auswirken werden Psychopharmaka genannt.
Früher war die Einnahme dieser Substanzen mit massiven Nebenwirkungen verbunden. Mundtrockenheit, Müdigkeit, Konzentrations- und Bewegungsstörungen waren zu befürchten. Die Menschen waren gezeichnet und mussten oft monatelange Krankenhausaufenthalte in Kauf nehmen um Genesung zu erlangen . Dies ist heute nicht mehr so - die modernen Medikamente haben wenig unerwünschte Wirkungen, sind nicht giftig und können neben dem normalen Alltag eingenommen werden. Die Betroffenen können nach etwa zwei Wochen mit dem Einsetzen der Wirkung rechnen und wieder am Arbeitsprozess teilnehmen.
Die modernen Psychopharmaka verbessern die natürliche Wirkung eines (z. B. Serotonin) oder mehrerer (Serotonin und Noradrenalin) Neurotransmitter, in dem sie deren zu raschen Abbau verhindern. Sie stören daher nicht den Hirnstoffwechsel, sondern verbessern ihn. Die wesentlichste Frage, die gestellt wird ist: „Wenn ich diese Pulver nehme, bin ich dann noch ich selber?“ - Die Antwort darauf lautet: Medikamente die Menschen blitzartig und grundlegend verändern gehören in die Horrorvision der Science-Fiction.
Die heute verordneten modernen Medikamente haben nur in den ersten Tagen der Einnahme wesentliche Nebenwirkungen: Müdigkeit, Übelkeit, Kreislaufschwäche, Schwindel können auftreten, verschwinden aber bald wieder. Spätestens nach 5-6 Tagen gehen diese Beschwerden zurück. Sexualstörungen oder Mundtrockenheit können länger anhalten. Meist werden die Nebenwirkungen geringer, je länger das Medikament eingenommen wird.
Je nach der im Vordergrund stehenden Symptomatik, wird der Arzt ein Medikament auswählen, das die belastendenden Symptome zuerst verbessert. Diese Hauptwirkung setzt nach 1-2 Wochen ein.
Systemische Therapie
In der systemischen Therapie werden die Zusammenhänge zwischen Fühlen, Denken und Handeln hergestellt sowie erweiterte Sichtweisen thematisiert. Ein wesentlicher Aspekt zu Beginn der Therapie ist die Frage nach dem Krankheitskonzept des Klienten - ist die Depression ein schicksalhafter Umstand“ oder die normale Folge eines ungelösten Konfliktes. Wichtig ist die Frage nach der Lösung des Problems. Ist für den Betroffenen der Zustand der Depression, Antriebsarmut oder Schlafstörung unerwünschter und daher veränderungsbedürftig. Letztlich ist die systemische Therapie ressourcenorientiert.
Was tun bei Suizidgedanken?
Die negativen Gedanken werden bei schweren Depressionen manchmal so stark, dass Suizidgedanken aufkommen. Es besteht Selbsttötungsgefahr! Wenn Sie selbst an Suizid denken oder Suizidgedanken bei einem Angehörigen vermuten, suchen Sie unverzüglich Hilfe. Hoffnungslosigkeit und scheinbare Ausweglosigkeit sind Anzeichen der Depression, die sich mit der richtigen Unterstützung überwinden lassen.
Erste Hilfe bei Depressionen und Suizidgedanken erhalten Sie unter der Helpline des Berufsverbandes Österreichischer Psychologinnen und Psychologen mit der Nummer 14079192. Weitere Kontaktstellen und Hilfsangebote finden Sie unter www.buendnis-depression.at.
Prävention
Ein sicherer Schutz vor Depressionen ist kaum möglich. Man kann jedoch Schutzfaktoren stärken. Diese können unterstützen, schwierige Situationen im Leben besser zu bewältigen und das Risiko für eine Depression zu senken.
Wer sein Risiko verringern möchte, sollte Dauerstress vermeiden, den Selbstwert stärken und wohltuende soziale Beziehungen pflegen, sich mit Angehörigen oder Freunden über Sorgen, Freud und Leid austauschen. Sport und regelmäßige Bewegung sind für die seelische Gesundheit wichtig.
Möglichst viel Freude, möglichst wenig Stress, das kann wie eine Formel zum Selbstschutz vor Depressionen angewendet werden.