Panikattacken und Homöopathie: Ein umfassender Überblick

Panikattacken sind an sich keine eigene psychische Erkrankung, sondern können im Zuge einer Panikstörung oder anderen psychischen und organischen Krankheiten auftreten. Angst ist ein großes Thema in der Medizin und in der Psychotherapie. Kein Wunder: Angststörungen wie die temporäre ängstliche Verstimmung oder die Generalisierte Angststörung gehören zu den häufigsten Erkrankungen der Psyche überhaupt. Panikattacken können allerdings auch ohne Panikstörung auftreten. Frauen sind doppelt so häufig davon betroffen.

Was sind Panikattacken?

Von einer Panikattacke spricht man dann, wenn intensive Angst oder intensives Unbehagen plötzlich und unerwartet „anflutet“, wie es in der psychiatrischen Fachsprache heißt. Diese Anflutung kann sowohl aus einem bereits ängstlichen Zustand als auch aus einer entspannten Situation heraus entstehen. Charakteristisch für eine Panikattacke ist, dass der Zustand der Angst während der gesamten Attacke anhält und sich innerhalb von wenigen Minuten einem Höhepunkt der Angst nähert. Laut dem Diagnostischen und Statistischen Manual für psychische Störungen (DSM-5) braucht es mindestens vier von insgesamt 13 Symptomen für eine Panikattacke. Beben bzw.Folge von Substanzmissbrauch (z. B. Kokain) kann ebenso Panikattacken auslösen. Etwaige Erkrankungen können überdies für Panikattacken sorgen. Panikattacken können allerdings genauso ohne einen bewussten Auslöser auftreten. Während einer Panikattacke können sogenannte Katastrophengedanken („Jetzt werde ich gleich sterben!“ oder „Das Haus wird einstürzen!“) die Symptome noch verschlimmern. Ebenso kann eine falsche, zu intensive Atmung während der Panikattacke zur Verschlimmerung der Angst führen. Aufgrund des Gefühls von Atemnot atmen manche Betroffene während einer Attacke schneller und tiefer ein (Hyperventilation), was Schwindel hervorrufen kann und die Beschwerden generell verschlimmert. Abgesehen vom geschilderten Akutfall können auch allgemeine Verhaltensverweisen zur Verschlimmerung der Panikattacken führen. Dazu gehört z. B.

Symptome von Panikattacken

Folgende Symptome können bei einer Panikattacke auftreten:
  • Herzrasen
  • Schwitzen
  • Gefühl von Atemnot

Ursachen und Auslöser

Wie bei der Entstehung der meisten psychischen Erkrankungen wird auch für Panikstörungen und Panikattacken ein Zusammenspiel aus bio-psycho-sozialen Faktoren als Ursache angenommen. Panikattacken können durch individuell vorhandene, offensichtliche Reize bei Betroffenen ausgelöst werden. Etwa durch Katastrophengedanken oder durch spezifische, individuell ängstigende Situationen. Auch der Missbrauch bestimmter Substanzen wie beispielsweise Kokain kann ebenso Panikattacken auslösen. Etwaige Erkrankungen (siehe weiter unten) können überdies für Panikattacken sorgen. Panikattacken können allerdings genauso ohne einen bewussten Auslöser auftreten.

Panikstörung: Wenn Panikattacken zur Erkrankung werden

Bei einer Panikstörung kommt es typischerweise zu wiederholten Panikattacken, die unerwartet auftreten. Um eine Panikstörung zu diagnostizieren, müssen die Attacken der Panik demnach mehr als einmal auftreten und auch den Aspekt des Unerwarteten erfüllen. Das heißt, dass die Anfälle ohne für Betroffene ersichtlichen Auslöser oder Reiz auftreten. Bei einer Panikstörung müssen aber nicht nur solche Attacken aus heiterem Himmel auftreten. Denn ca. die Hälfte aller Betroffenen in Europa hat sowohl unerwartete als auch erwartete Panikattacken im Zuge einer Panikstörung. Wenn Panikattacken also auch durch erwartete Reize auftreten, ist das noch kein Ausschlussgrund für die Diagnose „Panikstörung“. Neben den wiederkehrenden, unerwarteten Panikattacken kommt es bei Patient:innen der Panikstörung auch zu anhaltenden Sorgen über das neuerliche Auftreten der Panikattacken (Angst vor der Angst) sowie zu deutlichen Verhaltensanpassungen, um mögliche Attacken zu verhindern. Die Erkrankung entsteht häufig während der frühen 20er Jahre im Leben. Selten beginnt eine Panikstörung erst nach dem 45.

"Angst vor der Angst"

Als „Angst vor der Angst“ wird das Phänomen bezeichnet, das charakteristisch für Panikstörungen ist: Patient:innen entwickeln eine immerwährende vorhandene Besorgnis oder intensiv spürbare Sorge davor, dass eine neuerliche Panik auftreten könnte. Dabei geht es beispielsweise um körperliche sowie auch um soziale Ängste im Hinblick auf die nächste Panikattacke. Etwa mit dem Gedanken, ob hinter dem Auftreten einer neuerlichen Attacke nicht doch ein organischer Notfall stecken könnte (z. B. Herzinfarkt) oder auch die Sorge, was andere Menschen denken könnten, wenn man in der Öffentlichkeit einer Panikattacke ausgesetzt ist.

Wie der Körper auf Panik reagiert

Wenn der Mensch Angst hat, stellt sich der Körper auf eine sogenannte Alarmsituation als Reaktion auf die Gefahr bzw. den entstehenden Stress ein. Das sympathische Nervensystem wird damit aktiv. Bei einer Panikattacke agiert das Nervensystem ohne tatsächlich vorhandene Gefahr so, dass unser Körper auf Kampf oder Flucht vorbereitet wird. Im Anschluss an die „Gefahrensituation“ übernimmt wieder das parasympathische Nervensystem, um den Körper in seinen normalen Zustand zu versetzen.

Was tun bei einer akuten Panikattacke?

Im Akutfall einer Panikattacke können Selbsthilfemaßnahmen zu einer rascheren Entspannung beitragen. Eine spezifische Therapie einer akuten Panikattacke ist zumeist nicht notwendig. In bestimmten Fällen, die laut medizinischer Leitlinie begründete Ausnahmen darstellen sollen, kann ein Beruhigungsmittel die Attacke schnell beenden.Selbsthilfetechniken:
  • Bewusstmachung: Dieser Zustand vergeht wieder und bleibt nicht anhaltend.
  • Muskelentspannung: Während einer Panikattacke wird sich die Muskulatur verspannen.
  • Bauchatmung: Sie versuchen ganz bewusst und langsam in den Bauch zu atmen. Es kann hilfreich sein, bestimmte Verfahren für die Muskelentspannung sowie Atemtechniken zu üben.

Behandlung von Panikattacken

Langfristig können Psychotherapie und Medikamente wie auch aus der Phytotherapie in der Behandlung zum Einsatz kommen. Bei Panikstörungen sollten Betroffene sowohl über Psychotherapie als auch über Pharmakotherapie aufgeklärt werden. Die Wahl der passenden Behandlungsform bei wiederkehrenden unerwarteten Panikattacken sollte sich nach deren Ausprägung sowie nach den Bedürfnissen der Patient:innen richten. Psychotherapeutische Maßnahmen sind bei Angsterkrankungen als alleinige oder als ergänzende Behandlungsform angezeigt. In Österreich gibt es über 20 verschiedene anerkannte psychotherapeutische Methoden.

Die Rolle der Phytotherapie

Gerade im Bereich der Angsterkrankungen kommt auch der Phytotherapie zunehmend große Bedeutung in der Behandlung zu. Vor allem der Wirkstoff Silexan® ist dabei hervorzuheben. Er wird aus dem medizinischen Lavendel gewonnen und unter dem Handelsnamen Lasea® wirksam zur Behandlung von ängstlicher Verstimmung eingesetzt. Dieses Krankheitsbild ist unter anderem durch anhaltende Sorgen und kreisende Gedanken gekennzeichnet. Wie weiter oben erwähnt, können Panikattacken bei einer Panikstörung auch mit anhaltender Besorgnis und dauerhaften Sorgen (Angst vor der Angst) vor der nächsten Attacke einhergehen.

Homöopathie als Therapieansatz

Kleine und wirksame Dosen erlauben auch viele Arzneimittel aus dem Bereich der Homöopathie. Sie sorgen auf pflanzlicher Basis für die Herstellung des inneren Gleichgewichts. Verbunden mit einer ausgewogenen Ernährung, die viele Vitamine, Mineralien und Spurenelemente enthält, etwas Bewegung und dem Wunsch, sich mit den eigenen Bedürfnissen auseinanderzusetzen, kann die Gelassenheit dauerhaft erzielt werden.Für die Herstellung und Zubereitung homöopathischer Heilmittel werden bestimmte natürliche Grundsubstanzen genutzt, die potenziert, dementsprechend stark verdünnt werden. Zum einen soll das Verdünnen die Giftigkeit der verwendeten Inhaltsstoffe ausgrenzen, zum anderen wird, nach dem Gründer Hahnemann, durch das Potenzieren die verborgene Kraft der genutzten Pflanzen und Inhaltsstoffe herauskristallisiert.Mittel auf rein homöopathischer Basis gibt es von „Globuli“, „Hevert“, „Combustin“, „Pflüger“ und anderen. Da sich die Alternativmedizin neben der Schulmedizin durch die erzielten Erfolge immer mehr durchsetzt, sind auch in der Apotheke verschiedene Arzneimittel mit homöopathischen Inhaltstoffen erhältlich, derzeit etwa 2.500 Mittel in Tropfen, Kapseln, Tabletten, Streukügelchen, als Essenz oder Salze. Sie helfen gegen viele Beschwerden auf natürlichem Weg, haben keine Nebenwirkungen und machen auch nicht abhängig.Gerade im Bereich schwieriger Lebensumstände, wenn die innere Unruhe auch zu anderen Beschwerden führt, gibt es Medikamente, die wieder Entspannung und ein ausgeglichenes Empfinden bewirken. Es gibt Mittel gegen Niedergeschlagenheit, Nervosität, Unruhe, Selbstzweifel und Stress, homöopathische Einzelmittel die für den gesunden Schlaf und für eine bessere Stimmung sorgen, die Gelassenheit und neuen Lebensmut zurückbringen und auch körperliche Beschwerden lindern.

Beliebte Homöopathische Mittel

* Aconitum Napellus: Bei Angstzuständen kommt oft der homöopathische Wirkstoff Aconitum Napellus zum Einsatz. Der Wirkstoff stammt aus der Wurzelknolle des blauen Eisenhuts. Die Heilpflanze gehört zu unserer heimischen Flora und ist häufig auf feuchten Bergwiesen und Wasserläufen anzutreffen. * Es soll akute Beschwerden aller Art mildern, die in direktem Zusammenhang mit einem Schreck oder einem Schock stehen. * Auch neuralgische Beschwerden mit Taubheitsgefühlen und Schmerzen soll Aconitum lindern können. Das Gleiche gilt für Augenentzündungen, Husten und Kehlkopfentzündungen.* Argentum nitricum: Das homöopathische Mittel Argentum nitricum kommt besonders bei Lampenfieber oder Prüfungsangst zum Einsatz. Körperliche Symptome, die dabei entstehen können, sind Zittrigkeit, Nervosität, Schwindel oder nervöse Verdauungsbeschwerden. Außerdem verwenden Homöopathen das Mittel bei Bindehautentzündungen und Halsschmerzen. * Sie können Argentum nitricum direkt bei Nervenproblemen wie zum Beispiel Ängsten, Unruhe, Gedächtnisschwäche oder Zittrigkeit einsetzen. * Aber auch daraus resultierende Beschwerden wie nervöse Verdauungsbeschwerden, Schlafprobleme oder Kopfschmerzen sollen mit homöopathischem Silbernitrat behandelbar sein. * Da das Mittel eventuell auch an den Schleimhäuten des Körpers wirken kann, werden damit außerdem Entzündungen und andere Erkrankungen der Augen, der Verdauungsorgane, des Kehlkopfs und der Harnwege mit Argentum nitricum behandelt.

Apozema Nr. 13 Depressionstropfen Ignatia complex

Apozema Nr. 13 Depressionstropfen Ignatia complex sind ein homöopathisches Arzneimittel, das auf rein pflanzlicher und mineralischer Basis wirkt und die natürlichen Abwehrkräfte des Körpers unterstützt und reguliert. Die ausgesuchte Wirkstoff-Kombination der Apozema-Tropfen Nr. 13 wird in der Homöopathie erfolgreich bei Erschöpfungszuständen, Stress sowie bei altersbedingtem Leistungsverlust eingesetzt und verfügt im Gegensatz zu zahlreichen chemisch-sythetisch produzierten Arzneimitteln über eine sehr gute Verträglichkeit.* Ignatia (lgnatiusbohne) bekämpft Melancholie, Schwermut und depressive Verstimmung.* Acidum phosphoricum (Phosphorsäure) wird bei geistigen und körperlichen Erschöpfungszuständen eingesetzt.* Aurum colloidale (Kolloidales Gold) bewährt sich bei Schwermut, der mit zu hohem Blutdruck einhergeht.* Cimicifuga (Wanzenkraut) wird bei nervöser und depressiver Erschöpfung, beispielsweise als Folge der Wechseljahre verwendet. Es hat sich daher als ausgezeichnetes Frauenmittel bewährt.* Hypericum (Johanniskraut) verbessert funktionell bedingte depressive Verstimmungen und schützt die Gehirngefäße vor vorzeitiger Verkalkung.* Mandragora e radice (Alraune) wirkt gegen Schwermut, Unlustgefühle sowie Müdigkeit und Schlaflosigkeit.* Platinum (Platin) gleicht Gemütsschwankungen aus und lindert Kopfschmerzen.* Sepia (Getrocknete Tinte des Tintenfisches) hat sich vor allem bei Depressionen in den Wechseljahren bewährt und mildert Schlafstörungen, Kopfschmerzen und Erschöpfungszustände.Apozema Nr. 13 Depressionstropfen Ignatia complex werden gemäß des homöopathischen Arzneimittelbildes bei depressiver oder ängstlicher Verstimmung, Melancholie und geistiger Erschöpfung angewendet. Gleichzeitig regen sie die Selbstheilungskräfte an und unterstützen den Körper bei dessen Regeneration.

Weitere unterstützende Maßnahmen

Neben den genannten Therapieansätzen können auch folgende Maßnahmen hilfreich sein:* Techniken: Es gibt Atemtechniken und Entspannungsübungen für den Akutfall einer Panikattacke.* Für Familie und Freunde: Für Familie und Freunde von Betroffenen mit Panikattacken ist der Umgang mit den Patient:innen nicht immer einfach, zumal Panikattacken auch für Außenstehende oft wie ein medizinischer Notfall aussehen und kaum von einem solchen zu unterscheiden sind. * Psychoedukation: Informieren Sie sich über das Krankheitsbild. * Kommunikation: Sprechen Sie offen mit den Betroffenen darüber, was Betroffene von Ihnen benötigen, um gegebenenfalls nach den entsprechenden Wünschen reagieren zu können. * Unterstützung: Bieten Sie an, gemeinsam Unterstützungsmaßnahmen zu ergreifen und bei der Wahl der passenden Therapien hilfreich zur Seite zu stehen. Respektieren Sie gleichzeitig geduldig, wenn Betroffene Ihre Unterstützung erst einmal nicht annehmen. * Grenzen wahren: Gleichzeitig ist es wichtig, dass auch Sie auf Ihre Grenzen achten. Sprechen Sie mit den Patient:innen darüber, wie Sie die Situation erleben und was Sie dabei leisten können und was nicht. Achten Sie selbst gut auf Ihre Gesundheit.

Zahlen und Fakten zu Angststörungen

Die Häufigkeit von Panikattacken unterscheidet sich im internationalen Vergleich deutlich. Die Ein-Jahres-Prävalenz in Europa wird auf 2,7 bis 3,3 Prozent geschätzt. In den USA hingegen liegt das Risiko dafür, innerhalb von 12 Monaten eine Panikattacke zu erleiden, bei Erwachsenen bei über 11 Prozent. Unter Frauen treten Panikattacken generell signifikant häufiger auf. Bei Kindern sind Panikattacken relativ selten. Zahlen aus den USA zeigen, dass das mittlere Beginnalter von Panikattacken zwischen 22 und 23 Jahren liegt. Panikattacken können bei Menschen alle paar Monate auftauchen oder sich sogar täglich mehrmals wiederholen.Das Risiko, an einer Angststörung zu erkranken, liegt zwischen 14 und 29 Prozent. Eine echte Panikstörung betrifft 1 bis 5 Prozent der Bevölkerung im Lauf ihres Lebens. 50 Prozent der psychischen Erkrankungen beginnen vor dem 14. Lebensjahr, 75 Prozent vor dem 24. Lebensjahr.

Tabelle: Übersicht über pflanzliche Mittel bei Angst und Unruhe

Pflanze Wirkung Anwendung Hinweise
Lavendel Wirkt positiv auf die Psyche und den Schlaf Einnahme als Kapseln mit ätherischem Öl Nicht gemeinsam mit anderen angstlösenden Mitteln, Beruhigungsmitteln oder Alkohol einnehmen.
Passionsblume Wirkt beruhigend bei nervöser Unruhe Verwendung des Krauts der Pflanze
Baldrian Wirkt beruhigend und schlaffördernd Verwendung der Wurzel der Pflanze Kann Magen-Darm-Probleme verursachen. Nicht für Schwangere, Stillende und Kinder unter 12 Jahren geeignet.
Hopfen Wirkt schlaffördernd und beruhigend Verwendung der Hopfenzapfen der weiblichen Pflanzen
Melisse Wirkt beruhigend und angstlösend Verwendung der Blätter der Pflanze

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