Als erfahrene Psychiaterin, praktische Ärztin und Psychotherapeutin ist es mir ein besonderes Anliegen, Erwachsene und Kinder bei psychosomatischen und psychiatrischen Krankheitsbildern sowie Krisen individuell und ganzheitlich zu behandeln. Ich integriere Komplementärmedizin, um eine umfassende Therapie und Diagnostik anzubieten.
Was ist Komplementärmedizin?
Unter dem Begriff Komplementärmedizin wird ein breites Spektrum von Disziplinen und Behandlungsmethoden zusammengefasst, die auf anderen Modellen der Entstehung von Krankheiten und deren Behandlung basieren als jene der Schulmedizin. Alternativmedizin, "Complementary and Alternative Medicine" (CAM), Ganzheitsmedizin, Integrative Medizin, Naturheilkunde, traditionelle Medizin (z.B. chinesische, europäische, tibetische) sind verwandte Überbegriffe, die Heilmethoden oder diagnostische Konzepte bezeichnen.
Viele Vertreterinnen und Vertreter der Komplementärmedizin sehen Gesundheit nicht als Fehlen von Krankheit, sondern als Gleichgewicht miteinander wirkender interner oder externer Kräfte. Kommt es zu einem Ungleichgewicht zwischen Körper, Geist und Umwelt, manifestiert sich dies in Krankheit. Die komplementärmedizinische Therapie besteht insbesondere in der Stärkung (selbst)heilender Kräfte. Ein ganzheitlicher Ansatz in Diagnose und Behandlung ist für die meisten komplementärmedizinischen Methoden zentral.
Damit kann gemeint sein, dass neben den körperlichen auch die psychischen Aspekte einer Erkrankung mit einbezogen werden. Darüber hinaus können auch soziale Probleme berücksichtigt werden.
Komplementärmedizinische Methoden in der Psychiatrie
Ich biete eine ganzheitliche psychosomatische Diagnostik und eine wissenschaftlich fundierte, multimodale psychosomatisch-psychotherapeutische Betreuung. Mein Ansatz zeichnet sich durch intensive Behandlungsmöglichkeiten mit klar definiertem Zeitrahmen aus. Ich helfe meinen Patient*innen, ihre Situation besser zu verstehen und ihre Erkrankung zu bewältigen, u.a. auch durch unterstützende Maßnahmen wie die therapeutische Gemeinschaft.
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Im Rahmen eines einstündigen Erstgespräches erfolgt eine ganzheitliche Diagnostik. Gemeinsam mit den Patientinnen und Patienten wird ein individualisiertes Therapiekonzept entwickelt. Nicht medikamentöse Therapien (Psychotherapie, TDCS), personalisierte Pharmakotherapie (pharmakogenetische Untersuchungen) wie auch komplentärmedizinische Heilmethoden (Homöopathie, Orthomolekulare Medizin, Phytotherapie, Mikrobiom Diagnostik) werden gleichermaßen herangezogen.
Folgende komplementäre Methoden setze ich im Rahmen der Komplementärmedizin ein. Diese sind untereinander kombinierbar und können auch gemeinsam mit herkömmlichen („schulmedizinischen“) Medikamenten angewendet werden:
Homöopathie
Bei Interesse biete ich Ihnen gerne eine homöopathische Behandlung an. Aufgrund meiner Ausbildung zur Allgemeinmedizinerin ist mir das auch abseits von psychiatrischen Krankheitsbildern möglich. Die homöopathische Arznei kann je nach Beschwerdebild ergänzend zu herkömmlichen (allopathischen) Medikamenten oder fallweise auch allein zur Anwendung kommen. Ich arbeite klassisch homöopathisch. Das bedeutet, dass ich nach einem ausführlichen Anamnesegespräch strukturiert eine Arznei für Sie verordne.
NADA-Ohrakupunktur/Akupressur
NADA ist eine Form der Ohrakupunktur. Sie wurde 1985 in New York primär zur Behandlung von Suchtkranken entwickelt. Es kann einerseits bei Entzugsbehandlungen eingesetzt werden, weitere Einsatzmöglichkeiten sind unter anderem:
- Erschöpfung und Müdigkeitsgefühl
- Schlafstörungen
- Gedankenkreisen
Im Rahmen der Komplementärmedizin biete ich die Behandlung mittels Akupressur-Pflastern an.
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Bachblüten
Der englische Arzt Dr. Edward Bach (1886-1936) begründete die Bachblütentherapie. Dabei arbeitete er mit dem Ansatz, emotionale Disharmonien auszugleichen, um damit etwaigen körperlichen Krankheiten vorbeugend entgegenzuwirken. Sofern Sie an einer solchen Unterstützung mit Bachblüten interessiert sind, kann ich Sie über die Anwendungsmöglichkeiten gerne näher informieren. Auch in diesem naturheilkundlichen Bereich ist meine Vorgehensweise wiederum eine strukturierte: Im Rahmen eines Gesprächs bzw.
Weitere Therapieansätze
- Psychotherapie: Bei psychischen Erkrankungen, überfordernde Lebenssituationen und Krisen kann eine begleitende Einzel -oder Paar/ Familientherapie helfen, neue Sicht- und Verhaltensweisen sich anzueignen und soziale Interaktionen zu verbessern.
- TDCS (transkranielle Gleichstromstimulation): TDCS ist eine ergänzende, medikationsfreie, nebenwirkungsarme Therapieoption mit hoher Ansprechrate bei verschiedenen psychiatrischen Krankheitsbilder.
- Esketamin: Esketamin zeigt bei Erwachsenen mit therapieresistenter Depression eine schnelle, antidepressive Wirkung (Behandlungsansprechen innerhalb von 4 Wochen). Die Erhaltungstherapie erfolgt bei positiven Ansprechen für weitere 6-9 Monate.
- Pharmakogenetik: Durch die Bestimmung der pharmakogenetischen Eigenschaften können persönlich, angepasste Arzneimittel und die passende Dosis gefunden werden. Damit erzielt man eine bessere Wirkung, weniger Nebenwirkungen und mehr Arzneimittelsicherheit.
Komplementärmedizin in der Onkologie
Komplementärmedizinische Methoden werden von vielen Patienten auch in der Onkologie nachgefragt und kommen bei verantwortungsvoller Indikationsstellung mit dem Ziel, das Immunsystem zu unterstützen, Nebenwirkungen zu reduzieren sowie die Lebensqualität und Rehabilitation zu verbessern, zum Einsatz.
Komplementärmedizinische Methoden sind als Bestandteil eines integrativen onkologischen Behandlungsansatzes zu verstehen. Im Wesentlichen geht es darum, mit komplementärer Begleittherapie die Nebenwirkungen der klinischen Therapien wie Strahlentherapie, Chemotherapie und modernen zielgerichteten und Immuntherapien so weit wie möglich zu reduzieren und das Immunsystem zu unterstützen.
Zu vielen komplementärmedizinischen Ansätzen liegen heute wissenschaftliche publizierte Informationen vor. Die Methoden, die wir einsetzen, sind die am besten evidenzbasierten. Entscheidend ist nicht nur die richtige individuelle Auswahl, sondern auch die Sorgfalt, die Menge der komplementären Unterstützung auf das Wichtigste zu konzentrieren.
Ein anderer Schwerpunkt ist der orthomolekulare Ansatz, das heißt Vitamine, Spurenelemente, um freie Radikale zu puffern. Hier kommen vor allem Vitamin D und Selen, auch Coenzym Q10 und Zink - immer in Abhängigkeit von der individuellen Situation - zum Einsatz. Weitere Ansätze sind Cannabis-Produkte und andere pflanzliche Therapien wie Curcuma und Artesiminin. So sind beispielsweise japanische Pilze, wie Maitake und Shiitake-Pilz bereits gut untersucht.
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Als Leberschutz und „Entgiftung“ wiederum sind Präparate mit Mariendistel, aber auch Vitamin C erste Ansätze. Das Fatigue-Syndrom (Müdigkeitssyndrom), das unter klinischer Therapie auftritt, kann wiederum sehr gut mit hochdosiertem Vitamin C i.v. therapiert werden.
Die Auswahl erfolgt in Abhängigkeit von der Tumorerkrankung, der klinischen Therapie und dem Beschwerdebild. Die Entscheidungen sind individuell! Welche Tumorerkrankung liegt vor? Welche klinische Therapie bekommt der Patient beziehungsweise die Patientin. Wie sind die Nebenwirkungen? Kann man zu bestimmten Therapien überhaupt eine entsprechende komplementärmedizinische Therapie geben?
Die Grenze der Komplementärmedizin liegt a priori darin, dass sie die onkologische Therapie NICHT ersetzen kann und auch nicht ersetzen soll. Ein ganz wesentlicher Aspekt komplementärtherapeutischer Maßnahmen ist es, Betroffene wieder zu Bewegung zu animieren. Bewegung ist ein wesentlicher Faktor, um die Rehabilitation zu fördern und auch um Nebenwirkungen zu reduzieren. Ein weiterer Faktor neben der Bewegungstherapie ist Ernährung.
Alles, was wirkt, kann auch schaden. Jede Behandlungssituation kann, wenn sie falsch angewendet wird, theoretisch auch schaden. Ein Beispiel ist Johanniskraut, das Hypericin enthält und neben den meisten Chemotherapien NICHT gegeben werden darf, weil es die Wirksamkeit der Chemotherapie reduziert. Ebenso reduzieren Vitamine und Spurenelemente während der Strahlentherapie die Wirkung der Strahlentherapie und werden daher nicht begleitend zu einer solchen gegeben. Curcuma bei Taxantherapie reduziert die Wirkung.
Die meisten Krebserkrankten beschäftigen sich jedoch intensiv mit ihrer Erkrankung, beginnen zu recherchieren und kommen damit - meist übers Internet - unweigerlich mit begleitenden, komplementären und alternativen Ansätzen in Kontakt. Ich glaube schon, dass man selbst viel dazu beitragen kann, um eine Erkrankung zu überstehen; möglicherweise auch um sie zu bekommen. Ich glaube, dass es immer um den ganzen Menschen geht und wir daher viele Aspekte berücksichtigen müssen - auch bei Therapien.
Komplementäre Therapien sind auch mit dem Onkologen zu kommunizieren und auch zu diskutieren. Für ganz entscheidend halte ich es, Patienten nicht zwischen zwei Polen hin und her zu hetzen. Man muss einen gemeinsamen Weg gehen, ansonsten verliert der Patient das Vertrauen in die Behandlungssituation, und das würde der Salutogenese nicht helfen.
In den letzten Jahren haben wir seitens der Komplementärmedizin, auch weil es zunehmend Daten und Studien gibt, viel Informationsarbeit auch in der Onkologie geleistet, umgekehrt brauchen wir die Informationen etwa über moderne Immunotherapien und fragen nach, ob die Kollegen hier Erfahrungen mit zusätzlichen komplementärmedizinischen Methoden haben.
Weitere komplementäre Therapieformen
Neben den bereits genannten Methoden gibt es eine Vielzahl weiterer komplementärer Therapieformen, die in der Psychiatrie und anderen medizinischen Bereichen Anwendung finden:
- Mind-Body-Verfahren: Diese gründen auf dem wechselseitigen Einfluss von Psyche und Körper mit den zentralen Aspekten der Selbstwahrnehmung und Fürsorge.
- Manipulative Körpertherapien: Diese beinhalten verschiedene Verfahren zur Beeinflussung der Gewebe des Bewegungsapparats, die ihre Wirkung über spezielle Handgriffe (u. a. Osteopathie, Fußreflexzonen- und andere Massagetechniken) bzw. mit oder ohne Berührung erreichen sollen.
- Körperbezogene Praktiken: Hier werden verschiedene manuelle Techniken zusammengefasst.
- Alternative Bewegungskonzepte: Es gibt Methoden, die auf alternativen Bewegungskonzepten beruhen.
- Energetische Methoden: Diese arbeiten mit und ohne spirituellen Hintergrund mit der Vorstellung besonderer Kräfte oder "Energien".
- Kräuterheilkunde und Naturheilkunde: Diese fassen Methoden zusammen, die pflanzliche bzw. natürliche Substanzen innerlich und äußerlich einsetzen (z.B. Kräuter, Tees, Salben, Hausmittel usw.).
- Phytotherapie: In der Phytotherapie werden Pflanzen und deren Zubereitungen im Sinne einer angewandten Pharmakologie nach den Kriterien "Qualität, Wirksamkeit und Unbedenklichkeit" beurteilt. Phytotherapie ist ein Teilgebiet der Pharmakotherapie in der Schulmedizin. Zahlreiche Medikamente wurden ursprünglich als wirksame Inhaltsstoffe von Pflanzen entdeckt.
- Shiatsu: Shiatsu erfreut sich im Westen großer Beliebtheit. Gerade in Zeiten großer Herausforderungen.
Wichtige Hinweise
Es gibt derzeit kein Datenmaterial, das für eine permanente Vitamineinnahme einen Nutzen beweisen würde; weder bei Influenza noch in der Prävention von Krebserkrankungen. Auch Vitaminsupplementation sollte daher gezielt - bei entsprechender Indikation - gegeben werden.
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