Homöopathie bei Depressionen: Erfahrungen und Anwendung

Der optimistischste Mensch hat ab und zu ein Stimmungstief. Es lässt sich nicht vermeiden, zu viele Faktoren und Einflüsse aus der Umwelt prasseln täglich auf uns ein. In der Beziehung läuft es wunderbar, dafür ist der neue Chef blöd und die Kinder sind auch nur noch am Nörgeln... wer da ständig bei guter Laune bleibt, vollbringt ein wahres Kunststück. Ständig schlecht drauf sollte allerdings auch niemand sein, denn das wäre nur verschwendete Zeit. Dass die Stimmung dabei nicht ständig in Bestform sein kann, ist nur naheliegend. Entscheidungen müssen getroffen werden, der Alltag will bewältigt werden und manchmal passieren Dinge, die nicht leicht zu verarbeiten sind.

Was aber, wenn sich die Stimmung gar nicht mehr aufhellen will? Gründe für schlechte Stimmung gibt es viele. Noch dazu reagiert jeder Mensch unterschiedlich sensibel auf seine Umwelt. Während einer das Büro abends bester Laune verlässt, auch wenn viel mit dem Chef diskutiert wurde, leidet ein anderer dadurch an Kopfschmerzen, Appetitlosigkeit und kann nachts nicht einschlafen. Wichtig ist die Unterscheidung, warum die Stimmung so schlecht ist und ob sie sich von allein wieder bessert. Während einer schwierigen Entscheidungsphase verfliegt die schlechte Stimmung bestimmt ganz schnell. Wenn sich die Ursache dagegen länger im Leben des betroffenen Menschen befinden wird, dann sollte durchaus darüber nachgedacht werden, etwas zur Stimmungsaufhellung zu unternehmen.

Es kann sein, dass ein Mangel an Nährstoffen vorliegt, insbesondere an Vitaminen und Mineralstoffen. Ein mögliches Symptom davon wäre ein Stimmungstief. Denkbar sind auch körperliche oder seelische Erkrankungen wie eine Depression, die vom betroffenen Patienten aber gar nicht als solche erkannt werden. Viele Menschen neigen dazu, echte Erkrankungen so lange zu bagatellisieren, bis sie offensichtlich sind. Dabei wäre es viel besser, Stimmungsdämpfer wie Mangel an Nährstoffen oder unentdeckte Depressionen so früh wie möglich zu behandeln. Auch das geht homöopathisch auf die sanfte Weise - natürlich besonders dann, wenn frühzeitig gehandelt wird. Umso schneller stellen sich die ersten Erfolge der Behandlung ein und es kommen wieder bessere Tage.

Aber muss es immer gleich ein hochwirksames Medikament sein, das womöglich noch Nebenwirkungen hat? Dieses Thema spielt besonders bei Patienten mit Grunderkrankungen wie Rheuma oder chronischen Schmerzen eine Rolle, denn sie nehmen ohnehin schon viele Medikamente ein. Eine Selbstbehandlung mit einem weiteren Arzneimittel ist dann absolut nicht zu empfehlen.

Die Homöopathie als sanfte Alternative

Alternativmedizinische Ansätze wie etwa die Homöopathie verkaufen sich häufig als "sanftere" Heilmethode. Eine Alternative zur oft als unpersönlich empfundenen evidenzbasierten Medizin soll sie bieten. Statt eine "Nummer" im Praxis- und Krankenhausbetrieb zu sein, widmen einem Arzt oder Ärztin - wahlweise auch Praktizierende einer bestimmten Methode - Zeit und Aufmerksamkeit, hört man oft. Statt eines schnellen Rezepts für ein pharmazeutisches Medikament bekommt man eine umfassende Anamnese, persönliche Krankengeschichte, individuelle Symptome und Befindlichkeiten werden ausführlich besprochen, ist ein vielzitiertes Argument.

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Wirksamkeit und Anwendung

Ist die Homöopathie wirklich wirkungslos? Alles nur Placebo? Das ist höchst fraglich, denn viele Patienten berichten von sehr positiven Erfahrungen mit homöopathischen Globuli. Bei richtiger Auswahl und Verordnung durch einen erfahrenen Homöopathen sind die Globuli im Rahmen einer Therapie für manche Patienten genau das Richtige. Hilfreich sind sie vor allem dann, wenn ein Patient für sich selbst die Entscheidung gefällt hat, die Stimmungsaufhellung bewusst nicht mit hochwirksamen Psychopharmaka anzugehen und die Nebenwirkungen solcher Medikamente in Kauf zu nehmen. Denn diese werden von manchen Menschen als genauso schlimm empfunden wie das Stimmungstief an sich. Homöopathische Produkte wie Phosphoricum oder homöopathische Komplexmittel dagegen werden von fast jedem Menschen sehr gut vertragen und weisen fast keine Nebenwirkungen auf. Letztlich trägt auch der Glaube an die Wirksamkeit dazu bei, das Problem der schlechten Stimmung auf homöopathischem Wege zu lösen. Dennoch muss jeder die Entscheidung für sich selbst treffen, es homöopathisch zu versuchen oder auf die Schulmedizin zu vertrauen.

Zur Behandlung von Depressionen und Verstimmungen hilft das Hypericum von Stada. Die Homöopathie ist eine besonders sanfte Heilmethode: Sie eignet sich daher für Menschen jeden Lebensalters - selbst Neugeborene, Schwangere oder stillende Mütter können bedenkenlos homöopathisch behandelt werden, vorausgesetzt ein speziell geschulter Arzt erstellt Diagnose und Therapie.

Die Homöopathische Medizin zählt zu den komplementären Heilmethoden. Denn durch Homöopathika wird im Organismus ein Reiz gesetzt, der die Selbstheilungskräfte gezielt anregt. Das Ungleichgewicht im Körper kommt wieder ins Lot. Die bekannteste Darreichungsform homöopathischer Mittel sind sicherlich die kleinen Zuckerkügelchen, Globuli genannt. Doch auch als Tabletten und Tropfen kommen diese Mittel zum Einsatz.

In der Homöopathie wird ein Mittel, das bestimmte Symptome verursacht, in stark verdünnter und verschüttelter Dosis zur Heilung einer Krankheit, die diese Symptome hervorruft, verwendet. Das homöopathische Mittel wirkt wie ein Reiz, der die Selbstheilungskräfte aktiviert. Deshalb lautet der Grundsatz der klassischen Homöopathie: Ähnliches möge durch Ähnliches geheilt werden. Ein Beispiel: Ein Bienenstich verursacht einen stechenden Schmerz mit geröteter, heißer Schwellung. Äußert sich eine Krankheit durch eine entzündliche Schwellung, könnte sie mit einer stark verdünnten Dosis von Bienengift (Apis) behandelt werden. Dadurch werden die Selbstheilungskräfte des Körpers angeregt.

Die Homöopathie ist eine Regulationsmethode: Sie greift regulierend in den Organismus ein und wirkt überall, wo Prozesse gestört sind. Ihre Heilkraft kann sowohl akute als auch chronische Krankheiten körperlicher oder seelischer Natur positiv beeinflussen. Sind Strukturen jedoch bereits zerstört, kann die Homöopathie daran nichts mehr ursächlich ausrichten, sondern lediglich Symptome mildern.

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Ein großer Vorteil der Heilmethode besteht darin, dass sie fast frei von unerwünschten Neben- und Wechselwirkungen ist. Homöopathika gibt es in verschiedenen Potenzen: Sie geben an, wie stark der Ausgangsstoff verdünnt und verschüttelt wurde. Niedrige Potenzen (z. B. D6 oder D12) eignen sich gut für die Selbstbehandlung und werden oft mehrmals täglich eingenommen. Mittlere Potenzen (z. B. C30) und Höchstpotenzen (C200 und höher) sollten wie LM- und Q-Potenzen ausschließlich in Homöopathen-Hand bleiben.

Je nach Art und Stärke der Beschwerden wird die Homöopathie unterschiedlich lange eingesetzt: Höchstpotenzen müssen manchmal nur einmalig eingenommen werden. Niedrige Potenzen können sogar dauerhaft eingenommen werden.

Anwendungshinweise

Die Mittel werden am Besten über die Schleimhaut im Mund in den Körper aufgenommen. Globuli und Tabletten deshalb nie gleich runterschlucken, sondern ganz langsam im Mund zergehen lassen! Auch Tropfen vor dem Runterschlucken etwa für eine Minute im Mund lassen. Übrigens: Tropfen nicht mit einem Metalllöffel einnehmen. Verwenden Sie Plastik- oder Porzellanlöffel. Und: Alle homöopathischen Darreichungsformen nie zu einer Mahlzeit einnehmen! Dazu eine Viertelstunde Abstand halten. Dasselbe gilt fürs Zähneputzen.

Sind Sie bei einem Homöopathen in Behandlung, informieren Sie ihn immer über Veränderungen Ihres Befindens: Teilen Sie ihm sowohl eine Besserung, als auch eine Verschlechterung oder ein Gleichbleiben der Beschwerden mit. Ein seriöser - speziell ausgebildeter - Therapeut, wird Ihr Befinden aber auch immer abfragen.

Gut selbst anwenden kann man Niedrigpotenzen oder sogenannte Komplexmittel - das sind fertig zusammengestellte Kombinationen bewährter homöopathischer Substanzen bei bestimmten Erkrankungen oder Befindlichkeitsstörungen. Apotheker dürfen nur Empfehlungen für solche homöopathischen Mittel aussprechen.

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Die Homöopathie kann nur regulierend in den Organismus eingreifen. Die Kosten für die Behandlung durch einen Homöopathen variieren stark: Zum einen, weil es keine gesetzliche Preisregelung gibt. Zum anderen, weil ihre Dauer von der Schwere und Art der Erkrankung abhängt. Insbesondere die Erstanamnese bei einem Homöopathen vor Behandlungsbeginn mit homöopathischen Arzneimitteln kann mit 100 bis 250 Euro recht teuer erscheinen. Sie erfolgt besonders gründlich, da der homöopathisch ausgebildete Arzt nach den Regeln der Homöopathie den ganzen Menschen im Blick hat. Bis alle körperlichen, psychischen und sozialen Details aufgenommen sind, um auch die zum Individuum passende homöopathischen Substanz zu bestimmen, können gut und gerne 2 bis 2,5 Stunden vergehen.

Bekannte homöopathische Mittel bei Depressionen

Es gibt verschiedene homöopathische Mittel, die bei Depressionen eingesetzt werden. Einige der bekanntesten sind:

  • Ignatia (Ignatiusbohne): Ein Konstitutionsmittel für das zentrale Nervensystem. Es bekämpft Melancholie, Schwermut und depressive Verstimmung. Typische Ignatia-amara-Symptome sind Aufregung, Ärger und Kummer. Ignatia ist eines der gängigsten homöopathischen Mittel für Beschwerden, die infolge einer emotionalen Krise auftreten.
  • Acidum phosphoricum (Phosphorsäure): Wird homöopathisch bei geistigen und körperlichen Erschöpfungszuständen angewendet. Die Wirkungsrichtung ist das Nervensystem, als Arzneimittelbild zeigen sich Sorgen und Kummer, in Ruhe viele Gedanken, Kopfmüdigkeit und Benommenheit.
  • Hypericum (Johanniskraut): Hat als Wirkungsrichtung das periphere und zentrale Nervensystem. Das Arzneimittelbild zeigt Depression, Verstimmung, Erregung, Angst und Niedergeschlagenheit. Verbessert funktionell bedingte depressive Verstimmungen und schützt die Gehirngefäße vor vorzeitiger Verkalkung.
  • Cimicifuga (Wanzenkraut): Ist ein bewährtes Frauenmittel und wird in der Homöopathie bei nervöser oder depressiver Erschöpfung, beispielsweise als Folge der Wechseljahre verwendet.
  • Platinum (Platin): Hat als Charakteristikum gesteigerte Erregbarkeit bei rasch wechselnder Gemütslage bis hin zu Verstimmung. Gleicht Gemütsschwankungen aus und lindert Kopfschmerzen.
  • Sepia (Getrocknete Tinte des Tintenfisches): Hat sich vor allem bei Depressionen in den Wechseljahren bewährt und mildert Schlafstörungen, Kopfschmerzen und Erschöpfungszustände.

Apozema Nr. 13 Depressionstropfen Ignatia complex

Apozema Nr. 13 Depressionstropfen Ignatia complex sind ein homöopathisches Arzneimittel, das auf rein pflanzlicher und mineralischer Basis wirkt und die natürlichen Abwehrkräfte des Körpers unterstützt und reguliert. Apozema Nr. 13 Depressionstropfen Ignatia complex werden gemäß des homöopathischen Arzneimittelbildes bei depressiver oder ängstlicher Verstimmung, Melancholie und geistiger Erschöpfung angewendet. Gleichzeitig regen sie die Selbstheilungskräfte an und unterstützen den Körper bei dessen Regeneration. Jeweils 21 Apozema Nr. 13 Depressionstropfen Ignatia complex werden drei- bis fünfmal täglich vor einer Mahlzeit eingenommen. Ihre Wirkung lässt sich noch verbessern, in dem man die Tropfen direkt mit etwas Wasser verdünnt auf die Zunge gibt. Apozema Nr. 13 Depressionstropfen Ignatia complex werden dann nicht sofort hinuntergeschluckt, sondern mit Hilfe der Zunge auf den Mundschleimhäuten verteilt.

Zusammensetzung:

100 Gramm enthalten Acidum phosphoricum Dil. D6, Aurum colloidale Dil. D4, Cimicifuga Dil. D4, Hypericum Dil. D2, Ignatia Dil. D6, Mandragora e radice Dil. D4, Platinum Dil. D8, Sepia Dil. D6 jeweils 2,0 g; Alkoholgehalt ca.

Ignatia Amara: Details und Anwendung

Globuli für die Seele: Ignatia amara ist eines der gebräuchlichsten homöopathischen Mittel, wenn es um die Behandlung nervlich bedingter Beschwerden geht. Es wird zum Beispiel bei Aufregung, Ärger und Kummer verwendet. Außerdem setzen Homöopathen Ignatia bei Kopfschmerzen, Migräne, Asthma, Magen- und Menstruationsbeschwerden ein.

Dem homöopathischen Mittel wird eine Wirkung auf die Psyche nachgesagt. Wenn Homöopathen beispielsweise einen Zusammenhang zwischen einer Krankheit und einer psychischen Ausnahmesituation vermuten, ziehen sie häufig eine Ignatia-Anwendung in Betracht. Darüber hinaus können Sie Ignatia auch gut bei bestimmten rein körperlichen Beschwerden einsetzen. Bei Wechseljahresbeschwerden empfehlen Therapeutinnen gerne Kombinationspräparte mit Ignatia, Cimicifuga, Sanguinaria und Sepia.

Typische Krankheiten und Zustände, die gut auf Ignatia ansprechen sollen:

  • Ängste
  • Depressive Verstimmungen
  • Ärger / Wut
  • Trauer
  • Reizhusten
  • Asthma
  • Halsschmerzen
  • Kopfschmerzen / Migräne
  • Magenverstimmung
  • Schlafstörungen
  • Hämorrhoiden / Mastdarmvorfall
  • Menstruationsstörungen
  • Wechseljahresbeschwerden
  • Muskelkrämpfe

Folgende Symptome und Beschwerden sollen auf Ignatia hinweisen:

  • Beschwerden nach Trauer, Angst, Depressionen, unangenehmen Situationen
  • Stark wechselhafte Stimmungslage
  • Person zieht sich zurück und will keine Nähe oder Zuwendung
  • Krampfhaftes Weinen, Seufzen, Schluchzen
  • Auffallend tiefe Einatmung
  • Gefühl eines Klumpens (beispielsweise im Hals, in der Brust, im Magen, im Darm)
  • Zucken der Gesichtsmuskulatur
  • Schluckauf und Magenkrämpfe
  • Spitzer Schmerz im Enddarm
  • Kitzelnder Hustenreiz, der durch Husten noch schlimmer wird
  • Krampfhaftes Gähnen
  • Widersprüchliches wie Zahnschmerzen, die sich beim Kauen bessern
  • Magenschmerzen und Brechreiz, die sich durch Essen bessern
  • Gesichtsrötung beim Frieren

Die Beschwerden werden besser durch:

  • Wärme
  • Wechsel der Körperposition
  • Druck auf die schmerzende Stelle
  • Ablenkung

Die Beschwerden werden schlimmer durch:

  • Kummer, Sorge und Ärger
  • Beleidigung und emotionale Verletzungen
  • Kalte, frische Luft
  • Bei Berührung
  • Durch Süßigkeiten
  • Durch Kaffee, Alkohol, Tabak
  • Durch starke Gerüche
  • Durch Trost von Außenstehenden
  • Durch das Denken an die Krankheit
  • Vor und nach der Menstruation
  • In den Wechseljahren

Diese Symptome können die eigentlichen Krankheitszeichen sein oder die Krankheit begleiten. In der Homöopathie gelten sie als Hinweise dafür, dass Ignatia-Globuli für den Kranken hilfreich sein können.

Ignatia: Baby und Kind

Ein Kind, das der homöopathischen Lehre zufolge Ignatia zugeordnet wird, äußert seine Gefühle zunächst nicht und wehrt sich nicht, wenn es verletzt wird. Stattdessen frisst es Ärger, Trauer und Angst in sich hinein, zieht sich zurück und tut so, als ob alles in Ordnung wäre. Irgendwann explodiert ein typisches Ignatia-Kind dann in einem Wutanfall oder hat einen hysterischen Ausbruch. Obwohl sich solche Kinder sogar über Kleinigkeiten sehr aufregen können, dauern ihre Wutanfälle nicht lange und gewalttätiges Verhalten liegt ihnen fern. Auffällig oft finden sich bei den Kindern Stimmungsschwankungen.

Ignatia-Babys sind oft nervös, unruhig und schreckhaft. Tagsüber lassen sie sich nach einem lauten Geräusch kaum wieder beruhigen. Nachts erwachen sie beim geringsten Laut.

Ignatia können Sie bei Kindern beispielsweise bei Schwierigkeiten beim Zahnen oder bei langanhaltendem Reizhusten ausprobieren. Auch dann, wenn ein Kind nach der Geburt eines Geschwisterchens zunehmend auffällig reagiert, wird das homöopathische Mittel angewendet.

Was charakterisiert den Ignatia-Typ?

Die Ignatia-Homöopathie wird öfter bei Frauen als bei Männern angewendet. Die Ignatia-Persönlichkeit ist der homöopathischen Lehre zufolge in allem, was sie tut und denkt, romantisch und idealistisch. Zusätzlich findet sich oft eine starke, emotionale Überempfindlichkeit. Diese Kombination führt in vielen Fällen zu großen Enttäuschungen, die bis zur Verbitterung gehen können. Allerdings können die typischen Ignatia-Konstitutionstypen ihren Gefühlen schlecht freien Lauf lassen, auch wenn sie noch so verletzt sind. Stattdessen halten sie ihre Gefühle innerlich fest und erscheinen defensiv, grob, argwöhnisch oder herausfordernd.

Wie wird Ignatia angewendet?

Homöopathische Einzelmittel wenden Sie üblicherweise in Form von kleinen Streukügelchen (Ignatia-amara-Globuli) an. Außerdem gibt es das Mittel in Form von homöopathischen Tropfen und Tabletten.

Ignatia wird in der Selbstbehandlung von akuten Krankheiten in niedrigen Potenzen angewendet. Man beginnt mit der Potenz D6, D12 oder D30. Um schnell einen Erfolg zu sehen, können Sie mehrmals täglich je drei Globuli einnehmen. Dabei gilt:

  • Ignatia D6 können Sie im Notfall halbstündlich einnehmen, aber insgesamt nicht öfter als zehnmal in 24 Stunden.
  • Sind die Beschwerden ausgeprägter oder bestehen schon länger, nehmen Sie am besten Ignatia D12 oder D30. Diese Potenzen sollten Sie allerdings nicht öfter als sechsmal am Tag einnehmen.
  • Sollen durch die Ignatia-Wirkung Psyche und Nervenkostüm positiv beeinflusst werden, benötigen Sie höhere Potenzen. Wenn Sie eine Selbstbehandlung versuchen, machen Sie das vorsichtig mit einer einmaligen Gabe von drei Kügelchen Ignatia C30.
  • Bei Beschwerden, die eine sehr stark psychische Komponente haben, sowie bei chronischen oder schweren Krankheiten müssen höhere Potenzen verwendet werden. In diesen Fällen setzen Homöopathinnen beispielsweise wiederholt Ignatia C30 oder Ignatia C200 ein. Auch Ignatia C1000 wird manchmal empfohlen. Diese hohen Potenzen sollten Sie aber nur nach der Verordnung durch die Homöopathin einnehmen. Sie kann den Behandlungsfortschritt engmaschig kontrollieren.

In der Regel soll das Mittel bei akuten Krankheiten innerhalb von wenigen Stunden oder Tagen Effekte zeigen. Bei chronischen Beschwerden kann es länger dauern. Abhängig ist das auch von der Potenz, die Sie ausgewählt haben, und wie oft Sie das Mittel einnehmen.

Homöopathische Arzneimittel haben keine Nebenwirkungen. Falls sich die Beschwerden aber nach Anwendungsbeginn verstärken (Erstverschlimmerung), muss die homöopathische Behandlung unterbrochen werden.

Typische Anwendungsgebiete von Ignatia

Symptom/Krankheit Begleitfaktoren Dosierung
Depressive Verstimmung - kein Appetit - zu keiner Unterredung oder Aufheiterung zu bewegen - häufiges Seufzen - redefaul - Stimmungsschwankungen 3 Globuli Ignatia C30. Nach einer Woche wiederholen.
Kummer / Trauer - kommt über einen Kummer oder eine Kränkung nicht hinweg - trauert still vor sich hin, ist in sich gekehrt, ärgerlich und griesgrämig 3 Globuli Ignatia C30. Nach einer Woche wiederholen.
Reizhusten - trockener, krampfhafter Husten - fortwährendes Kitzeln im Hals - je mehr man hustet, desto schlimmer wird der Reiz - schlimmer abends und nachts 3 Globuli Ignatia D6 bis zu zehnmal täglich oder 3 Globuli Ignatia D12 oder Ignatia D30 bis zu sechsmal täglich.
Asthma - Atemnot mit erschwertem Einatmen - schlimmer abends und nachts - unwillkürliches, tiefes, ängstliches Seufzen Ignatia nur als homöopathische Begleittherapie nach ärztlicher Untersuchung und zusätzlich zur schulmedizinischen Therapie: 3 Globuli Ignatia D6 bis zu zehnmal täglich oder 3 Globuli Ignatia D12 bis zu sechsmal täglich.
Halsschmerzen - Kloßgefühl im Hals - Schmerzen am schlimmsten, wenn man nicht schluckt - Schmerzen besser durch das Schlucken fester Speisen 3 Globuli Ignatia D6 bis zu zehnmal täglich oder 3 Globuli Ignatia D12 oder D30 bis zu sechsmal täglich.
Kopfschmerzen / Migräne - berstende, pulsierende Schmerzen - Schmerz wechselt anfallsweise die Stelle - Schmerzen wie von einem eingeschlagenen Nagel in der Schläfe - schlimmer oder ausgelöst durch: Sprechen, Gedankenarbeit, Tabakrauch, helles Licht 3 Globuli Ignatia D6 bis zu zehnmal täglich oder 3 Globuli Ignatia D12 oder D30 bis zu sechsmal täglich.
Schlafstörungen - unruhiger Schlaf - schreckt aus dem Schlaf auf - durch schlimme Träume gequält - erwacht müde und mürrisch 3 Globuli Ignatia C30. Nach einer Woche wiederholen.
Magen-Darmstörungen - Leere- und Schwächegefühl im Magen, als hinge der Magen schlaff herab - reichliches, krampfartiges Aufstoßen - Magenschmerzen und Krämpfe nach seelischer Erregung - Magenschmerzen bei leerem Magen, die sich durch Essen bessern 3 Globuli Ignatia D6 bis zu zehnmal täglich oder 3 Globuli Ignatia D12 oder D30 bis zu sechsmal täglich.
Hämorrhoiden / Mastdarmvorfall - erfolgloser Stuhldrang - Stiche im After, den Mastdarm hinauf - Besserung durch Herumgehen - Aftervorfall durch starkes Pressen beim Stuhlgang - Hämorrhoiden mit Wundheit - krampfhaftes Zusammenschnüren des Afters Bei Hämorrhoiden: Zwei Wochen lang ein- bis zweimal täglich 3 Globuli Ignatia D6. Bei Mastdarmvorfall: Einen Monat lang wöchentlich 3 Globuli Ignatia C30.
Menstruationsstörungen - Regel zu früh oder verspätet - Blutung dunkel und zu stark - Blut übelriechend - Krämpfe - Drängen nach unten mit Ausfluss 3 Globuli Ignatia C30. Nach einer Woche wiederholen.
Muskelkrämpfe - Zuckungen und Krämpfe in Armen und Beinen beim Einschlafen 3 Globuli Ignatia D6 bis zu zehnmal täglich oder 3 Globuli Ignatia D12 oder D30 bis zu sechsmal täglich.

Wichtiger Hinweis: Das Konzept der Homöopathie und ihre spezifische Wirksamkeit sind in der Wissenschaft umstritten und durch Studien nicht eindeutig belegt.

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