Menschen sind imho nicht grundsätzlich „normal“ oder „verrückt“.
Urvertrauen als Fundament
Wenn wir ein grundlegendes Sicherheitsgefühl im Leben haben, das uns in den meisten Situationen wie selbstverständlich zur Verfügung steht, dann deshalb, weil wir in unserer frühen seelischen Entwicklung genug von ebendiesem Gefühl tanken konnten: Urvertrauen. Je besser das gelingt, desto stabiler sind unsere psychischen Strukturen.
Das Haus hat ein tragfähiges Fundament, und wir können gelegentlich in den Keller lachen gehen. ;) Oder, um bei meinem vorher gewählten Bild zu bleiben: Das Floß, auf dem wir stehen, ist dann aus massiven Balken gebaut und schwimmt in vielen Situationen zuverlässig oben. Das Wort Urvertrauen klingt ein wenig danach, als müsste jede/r es automatisch besitzen, als könnte dieses Grundgefühl gar kein anderes sein.
Doch je weniger ein neuer Mensch an diesem Gefühl satt werden konnte, desto instabiler fällt seine Struktur aus, und desto geringer ist sein Urvertrauen. In der frühen Entwicklung gibt es noch kein Ich, das Angst, Schmerz, Hunger, Nähebedürfnis adäquat erkennen, zuordnen oder benennen und damit in irgendeiner Art „verarbeiten“ könnte.
Das Ich-Sein und dessen Funktionen lernt es erst durch die tausendfach wiederholte Interaktion mit seinen engsten Bezugspersonen. Sie reagieren auf das Kind, spiegeln ihm zurück, was schlimm ist und was weniger schlimm, trösten es, geben dem Problem einen Namen und vermitteln, dass es kein Todesurteil ist, sondern durch unterschiedliche Maßnahmen lösbar. Ein Ausbleiben der Resonanz von außen, ein völliges Alleinbleiben ist für einen Säugling bereits eine existenziell bedrohliche Situation.
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Selbstwert und Anerkennung
Was wir ebenfalls im Laufe unserer Entwicklung tanken (sollen (könnten)), ist ein Gefühl des Selbstwerts. Niemand lernt von allein, etwas wert zu sein und das auch für sich allein so zu empfinden. Wir lernen das, indem uns jemand zeigt: du bist wertvoll und liebenswert!
Vielleicht ist das zentrale Bedürfnis der Seele, angenommen und geliebt zu werden, auf seine schnöde archaische Notwendigkeit zurückzuführen: Als Säuglinge wären wir schonmal überhaupt nicht überlebensfähig, wenn wir ungeliebt wären und daher alleingelassen würden.
Und als Erwachsene/r war es den Großteil unserer Evolution lang unabdingbar, weiterhin zur Gruppe zu gehören, um nicht zu verhungern und zu erfrieren. Eine heutzutage scheinbar halbwegs machbare Autarkie des/der Einzelnen ist evolutionär selbst noch ein Säugling und daher für das archaische Hirn vernachlässigbar. Um zur Gruppe zu gehören, muss man annehmbar sein. Daher müssen wir uns wohl angenommen fühlen können, um psychisch ruhig zu sein. Und auch vor uns selbst als liebenswert = annehmbar gelten.
Ob wir es nun weitgehend akzeptieren, dass unser Wohlbefinden stark von diesem Faktor abhängt, oder ob wir diese Abhängigkeit vor uns selbst und anderen bestreiten und bekämpfen - wir drehen uns seelisch ums Angenommen-Werden.
Wir sind soziale Wesen, niemand von uns kann einen absolut autonomen Selbstwert aufrechterhalten ohne die Anerkennung, Bestätigung und Zuwendung von anderen Menschen. Wir sind alle narzisstisch. Weil die Psyche also keine reine Selbstversorgerin ist, suchen wir Anerkennung im Außen. Unser soziales Ich ist überhaupt nur in der Interaktion mit anderen Menschen wach und am Leben. Wir versuchen, nicht dumm dazustehen, gemocht zu werden, witzig zu sein - alles, um uns an anderen zu bestätigen und zu spiegeln, aber auch zu reiben.
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Psychische Abwehrmechanismen
Die Psyche erwirbt im Laufe ihrer Entwicklung verschiedene Tricks für ihr Repertoire, um ihr individuell maximal mögliches Gleichgewicht beizubehalten oder wiederherzustellen. Ungewohnte, kritische, emotional schwierige Situationen und Gefühle zerteilt die Psyche gern in verarbeitbare Häppchen. Dazu stehen ihr eine Reihe psychischer Abwehrmechanismen zur Verfügung. Je instabiler die zugrundeliegende Struktur, desto höher und vielschichtiger muss die Psyche die Abwehr dosieren.
Der Psyche geht es vielmehr darum, einem Zusammenbruch ihrer selbst zuvorzukommen. Als biologische Wesen sind unsere Gehirne auf Überleben programmiert, und dafür müssen wir vor allem eins: sicher sein. Allerlei psychische oder biologische Funktionen wie Angst, Ekel, Aggression sollen vor allem unser Überleben sichern, damit wir unsere Art durch Vermehrung sichern können. Somit ist vermutlich alles Psychische im Grunde eine Unterkategorie des Bedürfnisses „sicher sein“.
Die Psyche versucht, sich selbst und ihren Menschen vor allzu schwerwiegenden Wirklichkeiten zu schützen - und wird im Fall eines Traumas, das ihren Reizschutz durchbricht, eher ganze Bereiche ihrer selbst abspalten, als einen völligen Zusammenbruch zu riskieren.
Eine Gruppe der Abwehrmechanismen wird als primitiv bezeichnet. Projektion zählt zu diesen frühen Mechanismen, genauso Dissoziation, also das Zerteilen der psychischen und körperlichen Gesamtheit, „Abdriften“ und Tagträumen, Ausweichen auf andere Bewusstseinsebenen, auch mithilfe von Drogen, Amnesien, bis hin zu ausgewachsenen dissoziativen Störungen. Und auch die Regression gehört zu den primitiven Mechanismen, also der temporäre Rückschritt auf eine sichere, frühere Entwicklungsstufe. Regression hilft uns nicht nur bei akuten schwierigen Gefühlen, sondern auch beim Spielen, Kreativsein, Entspannen und beim Einschlafen. Sie ist also nicht nur eine hilfreiche psychische Strategie, sondern, in Maßen, eine Notwendigkeit.
Auch Affekte durch andere Affekte zu verdrängen ist möglich. „Psychosoziale Arrangements“ dienen gemeinsamer Abwehr mehrerer Personen.
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Psychische Weiterentwicklung bedeutet, dass auf eine akute Abwehrreaktion idealerweise ein allmählicher Übergang folgt, in dem Coping-Strategien zur Bewältigung entwickelt und angewendet werden, statt alle schwierigen Gefühle weiterhin reflexartig abzuwehren. Auf lange Sicht verbraucht psychische Abwehr nämlich eine enorme Menge an psychischer Energie, und das bei mangelnder Effektivität: Sie führt nicht zu restloser Aufhebung der schwierigen Gefühle, nur zum Schutz vor Zusammenbruch.
Die Gefühle zeigen sich dann an anderer Stelle, als Niedergeschlagenheit, Antriebslosigkeit, Aggression, Depri, Burn-Out. Nicht, dass Bewältigung/Coping keine psychische Energie kosten würde - meine Fresse, kann das zehrend und tränenreich sein! - aber sie bringt uns seelisch weiter und lässt uns (wieder oder erstmals) die Beweglichkeit der Bäume sehen, quasi.
Ausgeprägte Abwehrhaltungen sind nicht förderlich für zwischenmenschliche Beziehungen. Abwehr reduziert ihrem Zweck nach den Kontakt zur eigenen Gefühlswelt, das bedeutet aber auch Defizite beim Mit-Gefühl. Relativ ungerührte Personen, die ständig projizieren, die Realität verdrehen und die Opferrolle für sich gepachtet haben, vergraulen ihre Bezugspersonen. Ihr Rückzug ruft weitere unwillkommene Gefühle hervor, und damit weitere Abwehr.
Bewältigung ist anstrengend, langwierig und tut vor allem weh - genau das, was die Abwehr vermeidet - die Bereitschaft dazu kann aber zwischenmenschliche Beziehungen retten.
Ambiguitätstoleranz und Kontrolle
Die Natur ist unstet, uneindeutig, oft unvorhersehbar. Die Welt ist oft unklar und unbegreiflich. Von wirtschaftlichen und sozialen Gefügen ganz zu schweigen. Wir leben in hochkomplexen Systemen, die obendrein oft widersprüchlich und mehrdeutig sind. Die Fähigkeit, diese allgegenwärtige Uneindeutigkeit, Unwägbarkeit und Unklarheit auszuhalten, das eigene Nichtverstehen zu ertragen, ohne zu polarisieren oder aggressiv zu werden, nennt man Ambiguitätstoleranz (lat. ambo = beides, lat. Die Dinge der Welt sind aber nicht per se gut oder böse. Staaten, Kulturen, soziale Gesellschaften, Gruppen, einzelne Menschen sind es auch nicht. Alles bewegt sich vielmehr auf einem changierenden Spektrum der Perspektiven und auch der geistigen Offenheit, ist abhängig vom Kontext, von der Perspektive, von der Kultur.
Erträgt man dieses Gefühl nicht, dann muss man genauso auf der Stelle verharren, und alles Äußere hat sich dann dieser einen Perspektive zu fügen. Oder vielmehr: die innere Entsprechung dieses Äußeren muss sich fügen, in eine Spaltung in zwei entgegengesetzte Pole. Stillstand oder Bewegung. Licht oder Schatten. Freilich wird davon nicht die tatsächliche Kontrolle größer, sondern nur die innere Abwehr der Realität. Aber es gibt ein Gefühl der Kontrolle - nämlich über die diffuse Angst vor dieser allgegenwärtigen Uneindeutigkeit. Man erspart sich selbst so den Anblick eines beweglichen Baumes. Und damit den Hinweis auf seine Existenz.
Wir streben danach, die aus mangelnder Ambiguitätstoleranz entstehenden psychischen Spannungen durch Gewissheit / Kontrolle aufzulösen. Dafür hat die Menschheit sich Kontroll-Instrumente und auch Illusionen geschaffen: Religion, Aberglaube, aber auch die Wissenschaft, Medizin, Psychologie; die Sprache selbst - sie alle dienen im Grunde dazu, Komplexität zu reduzieren, Dinge benennbar, eindeutig und damit auch vorhersagbar zu machen, sodass sie (besser) kontrollierbar sind oder uns zumindest so erscheinen.
Wir glauben dann, wir hätten unseren Körper unter Kontrolle, unsere Gefühle natürlich; unser Umfeld, Verwandte, Eltern, Kinder - unser Leben.
Projektion und Selbstbetrug
Wer sich seines Angenommenseins nicht sicher (genug) ist, und wer die beschriebene Uneindeutigkeit in der Welt nicht gut verträgt, der verträgt sie meist auch nicht an und in sich selbst. Die Psyche bietet für solche Fälle die Möglichkeit, alles Böse und Schlechte auszulagern und bei den anderen zu verorten. Natürlich glaubt niemand von sich, dass er seine dunklen Seiten und unerwünschten Persönlichkeitsanteile auf andere projizieren würde, um sich selbst gegenüber sein ideales Selbstbild zu wahren.
Die Schuld für eigenes Fehlverhalten oder Scheitern anderen zuzuschieben ist auch eine Art von Projektion. Man deutet sich selbst in eine Opferrolle und wehrt so sein eigenes Gefühl von Schuld oder Scham ab. Solche Mechanismen werden schnell zur Gewohnheit, weil sie den (freilich vorübergehenden) Bonus haben, ein womöglich drohendes „Selber schuld!“ von außen in Mitgefühl für das arme Opfer zu verwandeln. Massiven Projektionen als Abwehr kann ein labiler Selbstwert bis hin zu Selbsthass zugrundeliegen.
Um sich selbst annehmen zu können, muss die Psyche mitunter das eigene Spiegelbild ein bisschen aufhübschen. Aus der Kindheit nehmen wir so viel Bestätigung mit, wie wir nur können - und so viel Narzissmus, wie wir brauchen, um die Löcher zu stopfen, die uns unsere Misserfolge und unsere menschliche Umwelt in unsere Seelenhaut ballern.
Menschen, die sich selbst idealisieren und für besser halten als den Rest der Welt, haben oft auch kein Schuldbewusstsein, können keine Fehler eingestehen. Selbstbetrüger gibt es sehr viele unter uns, mehr als man allgemein glauben möchte.
„Es ist wahrlich erstaunlich, wie viele Menschen sich falsch einschätzen, wie häufig Fremd- und Eigenwahrnehmung auseinanderklaffen. Ich rede jetzt in erster Linie von Menschen, die sich selbst idealisieren, die sich stets überschätzen und lange nicht so gut sind, wie sie selbst von sich annehmen“, betont der Wiener Neurologe, Psychiater und Psychotherapeut Univ.-Doz. DDr. Raphael Bonelli von der Sigmund Freud Universität Wien. Er und seine Kollegen würden immer wieder auf regelrechte „Meister des Selbstbetrugs“ treffen, bei denen das idealisierte Ich meilenweit von der Realität entfernt sei.
Und wehe dem, der so einen Selbsttäuscher auf sein reales Ich aufmerksam macht, der ihn quasi entlarvt. „Das führt zu einer massigen Kränkung, denn im tiefsten Inneren fürchten diese Personen schon, dass sie gar nicht so toll sind, wie sie sich selbst vorgaukeln. „Narzissten haben ein gesteigertes, aber recht oft brüchiges Selbstwertgefühl“, weiß der Fachmann. „Sie fürchten ständig, aufgeblattelt zu werden. Wenn es dann passiert, reagieren sie meist mit Aggression.“ Denn freilich sei es peinlich und unangenehm, von anderen durchschaut zu werden.
Ob echte Narzissten oder einfache Selbstbetrüger, beide leiden darunter, dass andere sie nicht erkennen, dass andere nicht sehen, wie toll sie doch sind. Sie sagen dann gerne: „Die verstehen mich einfach nicht.“ Sie fühlen sich zurückgesetzt, verkannt und als „Opferlämmer“. Schuld sind immer nur die anderen. „Die Einstellung ,Die bösen anderen' gehört heutzutage schon fast ein bisschen zum Zeitgeist“, so Bonelli.
Selbstbetrüger rutschen auch viel leichter ins Burnout. „Ist ja auch kein Wunder, denn sie fühlen sich als Opfer, das immer die Arbeit der anderen zugeschanzt bekommt, das immer alles ausbaden muss. In diesem Fall hat Burnout nichts mit Arbeitsüberlastung zu tun, die Betroffenen schätzen sich einfach falsch ein und sind unglücklich. Stets erhalten die Lebensumstände die Schuld für das eigene Schicksal.“ Das sei im Moment einfacher, als selbst Verantwortung zu übernehmen.
Freilich machen solche Menschen mit den nicht gerade glücklichen Charaktereigenschaften auch andere unglücklich. Wie der Partner, der die Schuld immer nur beim anderen sucht. „Ich habe häufig Frauen in meiner Praxis, die klagen, dass ihre Männer nicht den geringsten Fehler zugeben können, sich für perfekt halten und Unzulänglichkeiten immer nur beim anderen sehen. Das ist eine partnerschaftliche Katastrophe.“ Katastrophal kann es auch enden, wenn ein Selbstüberschätzer, der keinerlei Empathie besitzt, Psychologie studiert und dann auf seine Klienten losgelassen wird.
Selbstbetrüger sind häufig auch einsam. Zum einen, weil ja alle anderen blöder sind als sie selbst. Vor allem aber: „Von Menschen, die nicht authentisch sind, die immer nur bluffen, die sich immer besser dünken als all die anderen, wendet man sich bald einmal ab. Denn dieses Oberlehrerhafte hat etwas unheimlich Unsympathisches“, betont Bonelli. Selbstbetrüger dürften sich also nicht wundern, wenn sie irgendwann links liegen gelassen, isoliert und schließlich verbittert werden.
„Ich erlebe immer und immer wieder, dass so ein Selbstbetrüger unheimlich erleichtert ist, wenn er dann einmal einen Fehler eingestehen kann“, erzählt Bonelli. Es lebe sich dann viel unbeschwerter, weil man ja nicht mehr ständig auf der Hut sein müsse, nicht ständig abwehren müsse, dass man aufgedeckt werden könnte.
„Zugeben, dass man auch Fehler machen, dass man auch schuldig sein kann, kann viel heilen. Die Wahrheit macht frei“, erläutert Bonelli. Und letztlich: Wer den ständigen Selbstbetrug aufgibt, wer die Schuld nicht immer nur bei anderen sucht, wer auch Fehler zugeben kann, wird wieder liebenswerter und beliebter. So gesehen kann Ehrlichkeit gegen sich selbst auch ein Weg aus der Isolation, ein Tor für neue Freundschaften sein.
Shit-Tests und Provokationen
Immer wieder passiert es Dir beim Flirten und Dating, dass Du von Frauen einen sogenannten Shittest an den Kopf geschmettert bekommst: Sie sagen provokante Dinge, die Dich aus dem Konzept bringen sollen. Sie versuchen, Dich eifersüchtig zu machen. Du musst die Shittests also dringend bestehen und darfst keine Unsicherheit zeigen, wenn Du sie erfolgreich verführen willst.
Solange Deine Auserwählte Interesse bzw. Frauen müssen fortlaufend prüfen, ob Du noch der richtige Partner mit den gewünschten männlichen Eigenschaften bist - zu ihrer eigenen Sicherheit. Wenn Frauen Dich ständig testen, kann das natürlich sehr anstrengend sein. So ein Shittest ist oftmals sehr unangenehm und bringt Dich ordentlich ins Schwitzen.
Würde sie Dich von vornherein total langweilig, unmännlich und abstoßend finden, würde sie sich gar nicht erst die Mühe machen, Dich auf die Probe zu stellen. Warum auch? Ein Shittest zählt also zu den wichtigsten Flirtsignalen, an denen Du das Interesse einer Frau erkennen kannst. Siehe solche Tests am besten als Spiel, als einen witzigen Schlagabtausch zwischen Mann und Frau.
Nicht nur beim Ansprechen auf der Straße, auch beim näheren Kennenlernen ist Deine Schlagfertigkeit gefragt. Oftmals kommen die feinen Damen zu spät zum Date, ohne dass es einen ersichtlichen Grund dafür gibt. Wartest Du eine halbe Ewigkeit am Treffpunkt und lässt ihre grundlose Verspätung auch noch unkommentiert? Zeigst sogar Verständnis dafür?
Wer eifersüchtig reagiert, hat immer Verlustängste aufgrund eines geringen Selbstwertgefühls. Das wissen auch die Frauen. Beim Date im Café flirtet sie zum Beispiel mit dem Kellner und macht ihm schöne Augen. Oder sie erzählt von ihrem „guten Freund“, mit dem sie sich regelmäßig zum Musizieren trifft.
Oder sie beschimpft Dich als „dummen Idioten“ und lacht dabei herzlich. Und wird beim Dating aus einer Mücke ein Elefant gemacht, obwohl es eigentlich gar keinen Anlass für Streit gibt, ist die Wahrscheinlichkeit ebenfalls hoch, dass Deine Auserwählte nur eine Show abzieht, um Dich zu testen.
Einmal durch einen Test zu fallen ist kein Drama. Ansonsten musst Du Dich nicht ärgern, wenn Du wegen eines nicht bestandenen Shittests eine Frau verlierst! Wichtig ist nur, hieraus zu lernen, damit Du denselben Fehler in Zukunft vermeidest.
Im Laufe unseres Lebens befinden wir uns alle hin und wieder in Situationen, in denen wir von anderen Menschen provoziert werden, z. B. "Provoziert werden" bedeutet, dass uns jemand herausfordert und bei uns eine Reaktion hervorrufen will. Z. B. jemand sagt zu dir "Warum schaust du mich so blöd an?". Eine Provokation muss aber nicht immer böse gemeint sein. Ein Lehrer, der auf deine Antwort sagt: "Das verstehe ich nicht. Manchmal kann es hilfreich sein, sich zuerst einmal zu überlegen, was hinter einer Provokation stecken könnte.
Leider gibt es keine einfache Strategie, die du in allen Situationen anwenden kannst. Es spielt auch eine Rolle, ob du befürchten musst, dass die provozierende Person körperlich gewalttätig werden könnte. Bei körperlich gewaltbereiten Personen muss man sich oft anders verhalten, als bei nicht gewaltbereiten Personen. Diese Unterscheidung ist sicher nicht immer leicht zu treffen, aber in manchen Fällen möglich, wenn du z. B. Auch wenn es dir vielleicht manchmal so vorkommt ? du bist nicht der einzige Mensch der provoziert wird. Du könntest einmal ganz bewusst in deiner Klasse oder in deiner Arbeit darauf achten, wie andere Personen damit umgehen, wenn sie provoziert werden. Durch deine Körpersprache kannst du zeigen, dass du dir nicht alles gefallen lässt und auf andere selbstbewusst wirken. Bei einem blöden Spruch eines Schulkollegen könntest du z. B. du dich möglichst groß machst und gerade stehst (z. B. Wir alle kennen diese Situationen: Wir werden provoziert und wollen etwas zurück sagen, aber es fällt uns gerade nichts Passendes ein. Ärgerlich! Aber: "Schlagfertigkeit" im Gespräch kann man lernen und trainieren!
Es kann auch gelingen, jemanden die Lust am Provozieren zu verderben, wenn du etwas machst, womit der andere nicht rechnen würde ? z. B. etwas total Übertriebenes oder Verrücktes. Damit kannst du die provozierende Person aus dem Konzept bringen und machst sie vielleicht unsicher. Z. B. jemand beleidigt dich.
Wenn du das Gefühl hast, der oder die anderen könnten körperlich gewalttätig werden, ist es empfehlenswert, sich so zu verhalten, dass es zu keiner körperlichen Auseinandersetzung kommt, selbst wenn du dich stärker und überlegen fühlst. Bei einer körperlichen Auseinandersetzung ist immer die Gefahr, dass du oder der andere verletzt wirst/wird, auch wenn das vielleicht gar nicht beabsichtigt war.
Das Gesetz der Resonanz und zwischenmenschliche Beziehungen
„Je freundlicher ich bin, desto unausstehlicher wird mein Partner,“ schreibt eine Leserin und wünscht sich von mir eine Begründung dafür. Schließlich verweise ich immer wieder auf das sogenannte Gesetz der Resonanz, welches besagt, dass Gleiches Gleiches anzieht. Das aber widerspricht der Tatsache, dass andere Menschen sich uns gegenüber oft richtig mies verhalten, obwohl wir höflich und liebevoll agieren.
Bestimmt kennst du dieses Verhalten aus der Familien- oder Freundeskreisstruktur. Jemand, den wir täglich oder zumindest mehrmals pro Monat sehen, bekommt von uns wesentlich weniger Aufmerksamkeit als derjenige, der sich nur halbjährlich bei uns blicken lässt. Der seltene Gast stellt also eine Rarität - etwas besonders Wertvolles - dar.
Lass mich dir vorerst anhand einer Partnerschaft aufzeigen, was passiert, wenn wir ständig zu lieb sind, es allen anderen recht machen, uns selber hintenanstellen und keine Grenzen setzen können. Sabine vergöttert Jakob. Sie bemüht sich stets, ihm bloß keine Umstände zu machen und ihm seine Wünsche von der Nasenspitze abzulesen. Bei Jakob führt dieses Verhalten zu einer Abwehr, die sich dadurch zeigt, dass er sich genervt gibt.
Sein Selbstwertgefühl wird durch Sabines Art, ihm in allem Recht zu geben und die Schuld stetig bei sich zu suchen, gepusht. Nun steht Jakob bildlich gesprochen auf der Bühne - ungefähr zwei Meter über Sabine, die von hier aus betrachtet wirkt wie ein gewöhnlicher Fan, von denen es tausende gibt.
Natürlich ist dieses Beispiel etwas überspitzt dargestellt. In der Regel ist es häufig so, dass in der Partnerschaft die Bühne gewechselt wird. D.h. einmal fühlt sich der eine überlegen - dann wieder der andere. Solange sich beide Partner wertvoll fühlen und in der Lage sind dem jeweils anderen seine Grenzen aufzuzeigen, wenn er verletzend, kränkend oder unhöflich agiert, ist das völlig okay.
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