Biologische Psychologie: Eine umfassende Übersicht

Das spannende Fachgebiet Biologische Psychologie erforscht die Zusammenhänge zwischen biologischen Prozessen und Verhalten. Dabei werden die Lebensprozesse aller Organe des Körpers, nicht nur des Gehirns, betrachtet.

Definition und Teilbereiche

Die Biopsychologie oder Psychobiologie (auch Biologische Psychologie, engl. teilweise biopsychology, sonst behavioral neuroscience) ist ein Teilgebiet der Psychologie.

Biopsychologische Forschung untersucht zum einen, wie biologische Strukturen und Vorgänge (beispielsweise des Gehirns, des kardiovaskulären, endokrinen und immunologischen Systems) sich auf Verhalten, Emotionen, Träume und Denken auswirken.

Die Biopsychologie lässt sich in sechs Teilbereiche einteilen. Diese haben unterschiedliche Schwerpunkte und damit verbunden auch verschiedene Herangehensweisen:

  • Physiologische Psychologie: Untersucht die neuronalen Mechanismen des Verhaltens durch Manipulation insbesondere des zentralen Nervensystems. Die Physiologische Psychologie ist stark grundlagenwissenschaftlich orientiert.
  • Psychopharmakologie: Untersucht die Wirkung von Pharmaka und Drogen auf Gehirn und Verhalten. Dabei beruft man sich oft auch auf Methoden der Psychophysiologie sowie neuropsychologischer Testverfahren.
  • Neuropsychologie: Untersucht psychische Effekte von Hirnschädigungen an menschlichen Patienten. Da hier aus ethischen Gründen keine Experimente durchgeführt werden können, untersucht man spezielle Einzelfälle.
  • Psychophysiologie: Untersucht die Beziehung zwischen physiologischer Aktivität und psychischen Prozessen am Menschen. Der Fokus der Untersuchungen liegt dabei oft auf Stress, Emotionen, biologischen Rhythmen, Belastung am Arbeitsplatz und der Analyse kognitiver Prozesse.
  • Kognitive Neurowissenschaft: Untersucht die neuronalen Mechanismen der menschlichen Kognition, hauptsächlich unter Verwendung funktionaler bildgebender Verfahren.
  • Vergleichende Psychologie: Untersucht die Evolution, Genetik und Adaptivität des Verhaltens verschiedener Spezies.

Forschungsmethoden in der Biologischen Psychologie

In der biologischen Psychologie bedient man sich dafür an einer Fülle von Methoden. Einerseits werden Menschen behandelt, insgesamt stützt sich die Biopsychologie jedoch stark auf Tierversuche, diese sind ein nicht wegzudenkender Kernbestandteil des Fachgebietes.

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Zur Untersuchung von dem Aufbau und den Funktionen des Nervensystems gibt es verschiedene mikroskopische Methoden, angefangen bei der Lichtmikroskopie, die jedoch nur Auflösungen bis maximal 0,25 μm machen kann.

Die Elektronenmikroskopie kann im Gegensatz zur Lichtmikroskopie bereits eine viel höhere Auflösung gewährleisten, nämlich bis zu einer Vergrößerung von 0,3 nm. Damit lassen sich bereits synaptische Systeme, Membranstrukturen und Ionenkanäle sichtbar machen.

Eine andere Möglichkeit ist die Fluoreszenzmikroskopie, dabei werden dem zu betrachtenden Gewebe bestimmte Chemikalien zugeführt, die sich dann je nach Struktur an einzelne Moleküle der Nervenzelle binden.

Auch gibt es zahlreiche Färbemethoden die das Mikroskopieren erleichtern. Sie werden verwendet um die verschiedenen Elemente des Nervensystems voneinander abzugrenzen.

Aus Sicht der Kognitiven Neurowissenschaft finden aber auch alle möglichen bildgebenden Verfahren Verwendung, insbesondere Magnetoenzephalographie (MEG), Elektroenzephalografie (EEG) und Funktionelle Magnetresonanztomographie (fMRT).

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Bedeutung und Entwicklung

Die Biologische Psychologie begann als Forschungsdisziplin im deutschen Sprachraum, wurde aber in den Jahren 1933-1945 dort fast völlig zerstört und konnte sich nur ungenügend erholen.

Seit einigen Jahren ist das Ansehen der Biopsychologie jedoch wieder gestiegen, da man deren Wichtigkeit erkannt hat, zum Beispiel bei der Eindämmung von Suchtkrankheiten.

Das Gesundheitswesen trägt sicherlich auch einen Teil dazu bei, dass sich die Biopsychologie in den letzten Jahren ausgeweitet hat, da es dort ein Umdenken gab.

Das Lehrbuch von Birbaumer und Schmidt

Das erfolgreiche Lehrbuch "Biologische Psychologie" liefert hier einen lebendigen und anschaulichen Gesamtüberblick sowohl der Physiologie als auch der Physiologischen Psychologie. Es beschreibt die biologischen Grundlagen unseres Verhaltens, von physiologischen Prozessen bis zu komplexen Funktionen des ZNS, wie Bewusstsein, Motivation und Kognitionen, sowie die engen Beziehungen zwischen "Kopf und Körper" in anschaulicher Weise.

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Die durchgehend farbigen Abbildungen veranschaulichen das Zusammenwirken von Verhaltensprinzipien und physiologischen Gesetzmäßigkeiten.

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