Das Motivationsschreiben ist ein wesentlicher Bestandteil deiner Bewerbung um einen Studienplatz oder eine Ausbildung, insbesondere im Bereich der Psychotherapie. Es ergänzt deinen Lebenslauf und Zeugnisse, indem es deine persönlichen Qualifikationen, Fähigkeiten und Ziele hervorhebt. Viele Studiengänge und Ausbildungen verlangen ein Motivationsschreiben als obligatorische Ergänzung zu Zeugnissen und dem Lebenslauf.
Warum ist ein Motivationsschreiben wichtig?
Das Motivationsschreiben zeigt deine bisherigen akademischen Leistungen und bringt diese in Zusammenhang mit weiteren Qualifikationen, Fähigkeiten, Begabungen, Interessen, Engagements und beruflichen Zielen. Es präsentiert eine differenzierte und reflektierte Selbsteinschätzung und verbindet diese mit deinen Zukunftsplänen. Es ist wichtig herauszustellen, wie genau der gewählte Studiengang oder die Ausbildung deine Ziele unterstützt.
Die Kernteile deiner Bewerbung
Ein Motivationsschreiben bildet einen der drei Kernteile deiner Bewerbung. Mit einem überzeugenden Motivationsschreiben kannst du die Adressaten überzeugen und dir einen Ausbildungsplatz sichern!
Inhaltliche Aspekte des Motivationsschreibens
Alle Informationen in deinem Motivationsschreiben sollten akademisch relevant sein. Persönliche Interessen können unter Umständen nützlich sein, um zu zeigen, dass du einen vielseitigen Charakter hast. Achte aber darauf, dass es im Rahmen der Auswahlkriterien relevant bleibt.
Was gehört in ein Motivationsschreiben?
- Noten in deinen Schwerpunktfächern
- Mitwirken an Projekten oder AGs
- Anderweitige Qualifikationen
Bist du außerdem motiviert, anstrengungsbereit und hast eine hohe Selbstdisziplin? Das könnten Forschungsinteressen für eine spätere Promotion oder Begabungen sein, mit der sich die Hochschule renommieren könnte.
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Inhaltliche Checkliste
Gehe deine inhaltliche Checkliste durch: Hast du alle Fragen beantwortet, die die Universität vorgegeben hat? Hast du außerdem folgende Fragen im Motivationsschreiben fürs Studium prägnant beantwortet:
- Erfüllst du alle Voraussetzungen für das Studium?
- Welche Rolle spielt das Stipendium bezüglich deiner Karriere; wie würde es dir helfen (akademisch, beruflich, persönlich)?
Formale Kriterien des Motivationsschreibens
Die formalen Kriterien eines Motivationsschreibens sind mindestens genauso wichtig wie der Inhalt. Dein Name, deine Adresse und das Datum sowie die Anschrift des Empfängers gehören in den Briefkopf.
Formatierungstipps
- Ein 1,5 Zeilenabstand und Schriftgröße 12 kann das Lesen erfahrungsgemäß ebenfalls erleichtern.
- Halte das Motivationsschreiben mit 500-750 Wörtern relativ knapp.
- Hebe wichtige Keywords durch kursiv-Druck oder fett-Druck hervor.
- Solltest du eine traditionelle Paper-Pencil Bewerbung einreichen ist es wichtig, dass du einwandfreies Papier verwendest.
Durch den optischen Eindruck kannst du bereits eine logische Strukturierung deines Motivationsschreibens suggerieren und dem Leser nicht nur das Lesen erleichtern, sondern gleich wieder Punkte auf der Beliebtheitsskala sammeln.
Sprache und Stil
Verfasse das Motivationsschreiben in tadelloser Sprache. Das gilt für das deutsche Motivationsschreiben genauso wie für das Motivationsschreiben in einer anderen Sprache.
Dos and Don'ts
- Bewerbe dich nur für Studiengänge, für die du dich wirklich interessierst.
- Passe das Motivationsschreiben auf deine aktuelle Situation an.
- Stelle heraus, wieso du dich für das gewählte Zielland entschieden hast und dass Du dich mit soziokulturell Gepflogenheiten auskennst und dahingehend anpassungsfähig bist.
- Gehe auf dein Sprachniveau und deine sprachlichen Fähigkeiten ein.
- Sei nicht zu negativ!
- Vermeide Leistungen einfach aufzuzählen.
- Vermeide Verkürzungen, Umgangssprache, Witze und übertriebene Dramatik.
Aufbau des Motivationsschreibens
Einleitung
Wecke in der Einleitung des Motivationsschreibens das Interesse der Adressaten so sehr, dass sie dein Motivationsschreiben lesen wollen.
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Hauptteil
Im Mittelteil des Motivationsschreibens beschreibst du deine Kompetenzen und Voraussetzungen, die dich für den Studiengang, das Masterstudium an deiner gewählten Hochschule, das Auslandssemester oder ein Stipendium qualifizieren.
Abschluss
Im Abschluss des Motivationsschreibens schließt du deinen Argumentationskreis, indem du deine Eignung und Motivation für das Studium nochmals deutlich im Motivationsschreiben herausstellst.
Anpassung an verschiedene Situationen
Jedes Motivationsschreiben folgt dem gleichen Zweck: die Adressaten auf etwas persönlichere Art und Weise anzusprechen und sie davon zu überzeugen, dir einen Ausbildungsplatz für das gewünschte Studium zu geben. Die groben Unterschiede liegen zwischen einem Motivationsschreiben für den Bachelor, einem Motivationsschreiben für den Master, dem Motivationsschreiben für ein Auslandssemester oder aber einem Motivationsschreiben in ein anderes Land und in einer anderen Sprache.
Spezifische Situationen
- Gründe für die Wahl der entsprechenden Hochschule
- private Erfahrungen
- evtl.
Falls die Hochschule eine oder mehrere spezielle Fragestellung vorgibt, gilt es, sich für das Motivationsschreiben daran zu orientieren. Manche Studiengänge verlangen ganz eigene Texte.
Der Unterschied zwischen Psychologie und Psychotherapie
Die Psychologie wird wörtlich übersetzt als „Seelenkunde“ und ist die Wissenschaft vom Verhalten, Denken und Fühlen des Menschen. Psychotherapie ist die Behandlung psychischer Erkrankungen und Leidenszustände durch gezielte Gespräche und therapeutische Verfahren.
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Psychologie vs. Psychotherapie in Österreich
In Österreich ist das Psychologiestudium stark wissenschaftlich ausgerichtet und bietet eine solide Basisausbildung in verschiedenen Teilgebieten der Psychologie. In Österreich dauert das Psychologiestudium in der Regel sechs Semester. Ein darauffolgender Psychologie-Master dauert nochmal vier Semester. Da die Studienplätze stark begrenzt sind, für eine Bewerbung werden die Matura und die Teilnahme an einem strengen Aufnahmeverfahren vorausgesetzt.
Ausbildung zum Psychotherapeuten
Die Ausbildung zum Psychotherapeuten in Österreich ist umfangreich und verlangt in der Regel ein abgeschlossenes Studium (das muss nicht unbedingt ein Psychologie-Abschluss sein). Nach einem allgemeinen Theorieteil, dem sogenannten Propädeutikum, folgt eine vertiefende Ausbildung in einem der anerkannten therapeutischen Ansätze. Ab 2026 wird die Psychotherapie-Ausbildung an öffentlichen Unis angeboten.
Tätigkeitsbereiche
Psychologinnen und Psychologen in Österreich arbeiten in verschiedensten Bereichen. In der klinischen Psychologie zum Beispiel diagnostizieren und behandeln sie unterschiedliche psychische Störungen; in der Arbeitspsychologie optimieren sie Arbeitsbedingungen; in der Verkehrspsychologie beurteilen sie die Fahreignung. Psychotherapeutinnen und -therapeuten in Österreich behandeln Menschen mit psychischen Erkrankungen oder Leidenszuständen. Sie arbeiten in Privatpraxen, Krankenhäusern oder Beratungseinrichtungen.
Unterschiede und Gemeinsamkeiten
- Behandlung von psychischen Erkrankungen: Beide Berufsgruppen können Menschen mit psychischen Problemen oder Erkrankungen behandeln.
- Diagnosestellung: Klinische Psychologinnen und Psychologen dürfen psychische Störungen diagnostizieren.
- Medikamentöse Behandlung: Weder Psychotherapeutinnen und -therapeuten noch Psychologinnen und Psychologen dürfen Medikamente verschreiben.
- Durchführung von Tests: Klinische Psychologinnen und Psychologen sind speziell ausgebildet, um psychologische Tests durchzuführen.
- Beratung vs. Therapie: Psychologinnen und Psychologen übernehmen oft eine beratende Funktion in verschiedenen Bereichen (z. B. in der Arbeits- oder Schulpsychologie).
Voraussetzungen für die Psychotherapie-Ausbildung
Nein, in Österreich muss man nicht zwingend Psychologie studiert haben, um eine Psychotherapie-Ausbildung zu beginnen. Viele Psychotherapie-Ausbildungen setzen ein abgeschlossenes Studium voraus, das kann aber auch in einem anderen Fachgebiet sein.
Bewerbung für das Doktoratsstudium
Bewerber*innen für das Doktoratsstudium reichen ihre Unterlagen (akademische Abschlüsse, Nachweis der Psychotherapieausbildung bzw. psychotherapeutischer Kenntnisse, Lebenslauf, ggf. Publikationen, Entwurf des Dissertationsprojektes) bei der Promotionskommission ein.
Kriterien für die Aufnahme
Die Promotionskommission entscheidet über:
- Die Überprüfung der Vorstudien (Diplom, Magister oder B.A. plus M.A. Psychotherapieausbildung bzw. psychotherapeutische Vorkenntnisse (z.B. Propädeutikumszeugnis) bzw. die inhaltliche Nähe desselben zu den Forschungsschwerpunkten der Fakultät Psychotherapiewissenschaft bzw.
- Aufnahmegespräche mit Bewerberinnen bzw. Bewerber*innen.
Bewerber*innen, die keine Psychotherapieausbildung absolviert haben und auch nicht in Ausbildung stehen (PT i.A.u.S), müssen den Nachweis über 60 Stunden an psychotherapeutischer Selbsterfahrung bei einer eingetragenen Psychotherapeutin oder einem eingetragenen Psychotherapeuten erbringen. Von diesen 60 Stunden müssen mindestens 30 Stunden Einzelselbsterfahrung sein, die restlichen 30 Stunden können als Gruppenselbsterfahrung erbracht werden. Es genügen 50 Stunden, sofern die Selbsterfahrung im Rahmen des psychotherapeutischen Propädeutikums erbracht wird.
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