Anthroposophische Psychotherapie: Ausbildung und Voraussetzungen

Die Anthroposophie-basierte Psychotherapie (AbP) ist ein psychotherapeutisches Konzept, das von den Psychiatern und Psychotherapeuten Markus Treichler und Johannes Reiner entwickelt wurde. Die wesentlichen Grundlagen sind die Anthroposophie Rudolf Steiners, die philosophische Anthropologie und die Anthropologische Psychiatrie (V. E. v. Gebsattel, H. Tellenbach, W. Blankenburg u.

Anthroposophie-basierte Psychotherapie ist eine seelenspezifische Psychotherapie. Sie orientiert und richtet sich primär an die Seele des zur Therapie kommenden Menschen. Sie ist insofern nicht störungsspezifisch. Jedes Leiden hat ein Beschwerdebild und eine Entstehungsgeschichte, es ereignet sich innerhalb der Biografie.

Neben den allgemeinen Wirkfaktoren der therapeutischen Beziehung und Haltung gibt es in der Anthroposophie-basierten Psychotherapie spezifische Interventionen, die am Beschwerdebild orientiert sind und dieses therapeutisch beeinflussen. Diese neue psychotherapeutische Richtung kann in Kursen am Anthroposophie-basierte Psychotherapie IAbP in Stuttgart erlernt werden.

Rudolf Steiner bezeichnete es 1924 im Anschluss an den Heilpädagogischen Kurs als eine anthroposophische Aufgabe, die Psychologie aus der Bewusstseinsseele heraus neu zu begründen, sie sollte aber keine neue Theorie, sondern eine spirituelle Betätigung werden.

Für Psychotherapie ist das Gespräch das Medium der therapeutischen Arbeit, die therapeutische Beziehung ein wesentlicher allgemeiner therapeutischer Wirkfaktor. Anthroposophie-basierte Psychotherapie ist eine Psychotherapie aus der Bewusstseinsseele und damit primär eine Therapie der inneren Haltung, die dem Erleben und dem Verhalten des Menschen vorausgeht.

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Innere Haltung veranlasst, prägt und bewertet unser Erleben und Verhalten. Dies geschieht zwar oft unbewusst, ist aber immer bewusstseinsfähig und insofern ein angemessener Ansatzpunkt für eine Psychotherapie, die das reflektierende Welt- und Selbstbewusstsein des Menschen ansprechen möchte.

Neben Sprache und Gespräch als Elemente des Erkennens und Reflektierens und neben der therapeutischen Beziehung als Gestaltungselement der therapeutischen Situation ist für die Anthroposophie-basierte Psychotherapie die therapeutische Haltung ein wesentlicher Wirkfaktor. therapeutisch gerecht werden. Dazu lassen sich in der Anthroposophie-basierten Psychotherapie verschiedene methodische Vorgehensweisen in der Therapie beschreiben mit fünf therapeutischen Ansätzen, die alleine oder in Kombination miteinander oder nacheinander, sich jeweils ergänzend, im Lauf einer Therapie angewandt werden können.

Die innere Haltung ist das Spezifikum der Anthroposophie-basierten Psychotherapie. Haltung ist eine wesentliche Qualität des menschlichen Daseins. Haltungen sind immer, auch wenn sie nicht in jedem Moment reflektiert werden, prinzipiell bewusstseinsfähig und der Reflexion zugänglich. Von der Haltung aus können daher auch Einstellungen über die bewusste Reflexion wieder korrigiert werden.

Empfindungsseele ist die Fähigkeit eines weltoffenen, weltinteressierten, emotional- empfindungsmäßig betonten Seelenlebens. Die Verstandesseele entspricht einer Seelenfähigkeit des erkenntnisoffenen, wahrheitsinteressierten, rational- kritischen Weltbezuges. Die Bewusstseinsseele wird zur Fähigkeit eines gefühlvollen, klardenkenden und bewusst- intentional gestalteten Weltbezugs unter Berücksichtigung von Selbst und Welt in der jeweiligen Begegnung.

Das Leben ereignet sich in Bezügen zu Ereignissen, zu Situationen oder Dingen der Welt, wie auch in Beziehungen zu Menschen und Lebewesen allgemein. In diesen Bezügen und Beziehungen zeigt sich unsere innere Haltung. Lebenssituation, seinen Reflexions- und Bewältigungsmöglichkeiten, seinen Ressourcen und seinen persönlichen Erwartungen und Zielen. Diese geben den therapeutischen Weg vor, nicht die Absichten des Therapeuten oder gesellschaftliche Normen.

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Anthroposophie-basierte Psychotherapie kann bei den meisten psychischen und psychosomatischen Erkrankungen, bei allen Formen von Krisen (biografische und zwischenmenschliche Krisen) und unterstützend auch bei körperlichen Erkrankungen angewendet werden. Ausnahmen sind akute psychotische Situationen, akute Suchterkrankungen, dementielle Syndrome, schwere Persönlichkeitsstörungen.

Das Konzept Anthroposophie-basierte Psychotherapie kann in Grund- und Aufbaukursen erlernt und in Fallbesprechungen erübt werden. Supervisionen statt. Die Schulung des Therapeuten in Anthroposophie-basierter Psychotherapie wird ergänzt durch die Selbstschulung durch Introvision in Form von Kontemplation als meditativem Erkenntnisweg, der die Entwicklung des Denkens zur Imagination, des Fühlens zur Inspiration und des Wollens zur Intuition anregt.

Die Waldorfpädagogischen Grundlagen können auch als Academic Expert Program, AEP absolviert werden. Für die Waldorfpädagogik sind berufspraktische Erfahrungen sehr wichtig und kommen den Schüler_innen und dem gesamten Schulleben zu Gute. Als grundlegende und erweiternde Kompetenzen müssen diese im Studium Waldorfpädagogik im Umfang von 30 ECTS deshalb systematisch erworben werden.

Haben Sie noch keine bzw. Es besteht die Möglichkeit, zunächst das AEP „Waldorfpädagogische Grundlagen“ zu studieren und parallel die für die Zulassung zum BA-Studium erforderliche Berufserfahrung zu erwerben.

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