Das ambulant betreute Wohnen ist ein Angebot für Menschen mit psychischen Erkrankungen, die Unterstützung im Alltag benötigen, aber dennoch ein möglichst selbstständiges und integriertes Leben führen möchten. Es gehört zu den Hauptanliegen dieser Arbeit, Klientinnen und Klienten die Integration in weitestgehend normale Wohn- und Lebensverhältnissen zu ermöglichen.
Zielgruppe und Ziele
Zielgruppe sind in der Regel Menschen über 18 Jahre mit schweren oder chronischen psychischen Erkrankungen. Ziel ist es, psychisch erkrankten Menschen durch sozialpsychiatrische Betreuung ein möglichst eigenständiges und integriertes Leben zu ermöglichen. Durch Hilfsangebote im lebenspraktischen und psychosozialen Bereich wird eine Stabilisierung und Verbesserung von psychischem und sozialem Wohlbefinden angestrebt. Die Förderung gesunder Persönlichkeitsanteile soll das Fortschreiten von Chronifizierung verhindern.
Ihnen wird eine weitestgehend normale Lebensführung und Teilhabe am gesellschaftlichen Leben ermöglicht. Gemeinsam arbeiten wir daran, vorhandene Ressourcen zu erhalten, neue Fähigkeiten und Fertigkeiten dazu zu lernen und eine bestmögliche Alltagsbewältigung zu fördern.
Die Fähigkeit, ein überwiegend eigenständiges Leben führen zu können, ist für das Selbstbild aller Menschen bedeutsam. Unsere Angebote sind darauf ausgerichtet, dass Menschen mit psychischer Erkrankung (wieder) einen möglichst selbstbestimmten Alltag leben können. Außerhalb von Institutionen und - mit so viel Unterstützung wie nötig - sich selbst versorgend.
Formen des Betreuten Wohnens
Es gibt verschiedene Formen des betreuten Wohnens, die sich nach dem Grad der benötigten Unterstützung unterscheiden:
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- Vollbetreutes Wohnen: Sichert eine kontinuierliche Betreuung durch qualifiziertes Fachpersonal und bietet ein strukturiertes Tagesprogramm, das Stabilität und Routine schafft. Diese Wohnform bietet ein strukturiertes Tagesprogramm, das Stabilität und Routine schafft. Für manche ist diese Betreuungsform ein Übergang zu einem selbstständigeren Leben, etwa in Form des Teilbetreuten Wohnens. Bei Bedarf ist das Vollbetreute Wohnen dauerhaft möglich und wird durch eine Tagesstruktur ergänzt.
- Teilbetreutes Wohnen: Ermöglicht ein selbstständiges Leben in der eigenen Wohnung oder in einer Wohngemeinschaft, die von einer Trägerorganisation zur Verfügung gestellt wird, durch individuelle Betreuung und Unterstützung im Alltag. Im Vordergrund stehen Selbstbestimmung und Förderung der Selbstständigkeit.
- Mobile Betreuung: Umfasst lebens- und alltagspraktische Unterstützung, die bei individuellen Treffen in der eigenen Wohnung oder in den Standortbüros sowie in Form von Begleitung im öffentlichen Raum stattfinden. Die Begleitung wird individuell vereinbart und findet üblicherweise wochentags von Montag bis Freitag statt. Voraussetzung für die Inanspruchnahme einer Wohnbetreuung ist der Wunsch, ein selbständiges und selbstbestimmtes Leben in einer eigenen Wohnung zu führen.
Inhalte der Betreuung
Die Betreuung umfasst verschiedene Bereiche, die individuell auf die Bedürfnisse der Betroffenen abgestimmt werden:
- Wohnen: Unterstützung bei Wohnungswechsel, Einrichtung und Instandhaltung, Haushaltsführung.
- Verpflegung: Unterstützung bei Einkäufen, Essenszubereitung.
- Betreuung im Alltag: Begleitung, Beratung, Förderung, Anleitung, Hilfestellung.
Zentrales Element dieser Betreuungsform ist die Beziehungsarbeit, wobei Beziehungs- und Betreuungskontinuität durch ein BezugsbetreuerInnensystem gewährleistet werden muss. Die Schaffung eines positiven sozialen Wohnklimas, welches der Möglichkeit von Gemeinschaftsaktivitäten wie auch dem Bedürfnis nach Rückzug und privater Intimität Rechnung trägt, soll den Rahmen für die Unterstützungsleistungen darstellen.
Die Einrichtung unterstützt ein selbstbestimmtes Leben durch ein ausgewogenes Verhältnis von Gemeinschaftsaktivitäten und privaten Rückzugsmöglichkeiten. Vollzeitbetreute Einrichtungen fördern die soziale Interaktion und bieten Gemeinschaftsaktivitäten, die den Bewohner*innen helfen, Isolation zu vermeiden und soziale Fähigkeiten zu entwickeln oder zu erhalten. Für Familienmitglieder und Angehörige von Menschen mit psychischen Erkrankungen kann vollzeitbetreutes Wohnen eine wesentliche Entlastung bedeuten.
Unsere Grundhaltung zu jeder Art von Tätigkeit ist es, die Selbstständigkeit und Autonomie der Bewohner_innen zu erhalten. Dafür ist es wesentlich, Beziehungen entsprechend gesellschaftlich angemessener Normen, mit Rücksicht auf die Würde und Privatsphäre der Bewohner_innen, zu gestalten. Dabei gilt stets unser Grundsatz:„So viel Unterstützung wie nötig, so wenig wie möglich“
Finanzierung
Die Regelungen zur Finanzierung und Nutzung der Dienste sind unterschiedlich und können regional variieren. Nehmen Sie Kontakt mit uns auf. Alle Anfragen und Informationen werden von uns vertraulich behandelt. Bei uns finden Sie ein breites Angebot, damit Sie die Unterstützung bekommen, die Sie brauchen.
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Diese Maßnahmen werden aus Mitteln des Landes Salzburg und vom Magistrat Salzburg finanziert. Laut 80:20 Teilung werden 80 Prozent des Einkommens als Eigenleistung abgezogen.
Voraussetzungen für die Inanspruchnahme in Wien
Der Fonds Soziales Wien gestaltet den Anmeldeprozess für einen Betreuungsplatz im Bereich „Wohnen mit Behinderung“ mit Anfang September neu. Die Anmeldung für einen Betreuungsplatz in Wien erfolgt mit Stichtag 01.09.2022 ausschließlich über den Fonds Soziales Wien. Das heißt, sowohl die Antragsstellung, als auch die Vormerkung, laufen ab September nur mehr über den Fonds Soziales Wien. Hierfür ist ab sofort das Beratungszentrum Behindertenhilfe vom Fonds Soziales Wien zuständig.
Die Voraussetzung für eine Vormerkung eines Betreuungsplatzes in Wien ist die Förderbewilligung des Fonds Soziales Wien. Zunächst muss ein Antrag auf Förderung von Leistungen beim Fonds Soziales Wien gestellt werden. Anschließend prüft der Fonds Soziales Wien den Antrag und entscheidet über eine Förderbewilligung.
Für eine Vormerkung ist das Beratungszentrum Behindertenhilfe vom Fonds Soziales Wien zuständig. Nähere Informationen zum Thema „Wohnen mit Behinderung“ erhalten Sie beim Fonds Soziales Wien unter diesem Link. Nach erfolgreicher Zuweisung eines Betreuungsplatzes bei pro mente Wien, findet von unserer Seite eine Kontaktaufnahme statt und es kommt zu einem Erstgespräch mit der jeweiligen Standortleitung.
Am Bedarf orientierte Unterstützung
Die Symptome, Belastbarkeit und Stabilität psychisch Erkrankter sind sehr unterschiedlich. So unterschiedlich sind auch ihre Bedürfnisse.
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Jeder psychisch Kranke hat ein Potenzial zur Rehabilitation. Unsere Zentren für psychische Gesundheit in Imst, Lienz und Reutte verfügen über kleine Wohnungen, die fallweise für betreutes Wohnen vergeben werden können.
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