Viele Menschen leiden unter beruflichen oder privaten Belastungen, welche in weiterer Folge zu einem erhöhten Stresserleben führen. Kurzfristig kann sich der menschliche Körper an solche Belastungen anpassen und damit umgehen. Problematisch kann die Situation jedoch werden, wenn der Auslöser - der sogenannte Stressor - andauert. Anhaltender Stress kann zu einer depressiven Symptomatik führen oder am Anfang einer Angststörung stehen. Daher ist es wichtig, diese Symptomatik von einer vorübergehenden Phase der Erschöpfung abzugrenzen.
Die Bedeutung psychosomatischer Ansätze
Psychische und soziale Faktoren können in fast allen Stadien einer Erkrankung eine Rolle spielen und negative Auswirkungen auf das Immunsystem haben. Aus der Forschung weiß man heute zum Beispiel, dass psychischer Stress oftmals entzündliche Prozesse im Körper fördert. Er kann aber auch den Krankheitsverlauf und Heilungsprozess beeinflussen, indem er etwa die Wundheilung deutlich verlangsamt.
Manchmal führt psychosozialer Stress aber auch zu körperlichen Beschwerden, für die keine eindeutige Ursache gefunden werden kann. Zu sogenannten psychosomatischen bzw. somatoformen Störungen und Erkrankungen.
Integrierte Psychosomatische Kurzzeittherapie
Die Integrierte psychosomatische Kurzzeittherapie ist ein kostenloses Angebot der Klinischen Psychologie am Standort Elisabethinen. Sie kann von allen Patientinnen und Patienten, die stationär oder ambulant in Behandlung sind, in Anspruch genommen werden.
Mag. Birgit Wille-Wagner, Leiterin der Klinischen Psychologie: "Durch die Integrierte psychosomatische Kurzzeittherapie können wir Patienten, deren Erkrankungsursprung oder -verlauf vermutlich durch psychosoziale Faktoren beeinflusst wurde, eine genaue integrierte Abklärung, Beratung oder Behandlung anbieten."
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In einem zweiwöchigen Behandlungsprogramm erhalten Patientinnen und Patienten die Chance körperliche Erkrankungen vor dem Hintergrund psychosozialer (psychischer und sozialer) Einflüsse zu durchleuchten. In Vorträgen und Selbstreflexionen erhalten Sie eine Idee davon, was ihre Erkrankung mit ihren Lebensumständen zu tun haben könnte und bekommen so ein ganzheitliches Verständnis über die Zusammenhänge von Körper, Geist und Seele.
Integrativer Ansatz in der Therapie
Als Integrativer Ansatz wird ein Therapieansatz bezeichnet, der sich an den humanistischen Verfahren der Integrativen Therapie oder der Integrativen Gestalttherapie orientiert. Dieser methodische Zugang integriert Elemente der Psychoanalyse, der Gestaltpsychologie, des Existentialismus, der Körperpsychotherapie, des Sensory Awareness, der Phänomenologie und östlicher Philosophien.
Psycholog*innen, die mit dem integrativen Ansatz arbeiten, verbinden in ihrer Arbeit Elemente der Psychoanalyse, der Gestaltpsychologie, des Existentialismus, der Körperpsychotherapie, des Sensory Awareness, der Phänomenologie und östlicher Philosophien.
Rehabilitation im Bereich der Psychosomatik
Während einer psychosomatischen Rehabilitation in der Klinik Pirawarth bekommen unsere Gäste die Möglichkeit, sich von akuten Belastungen zu erholen und wieder mit sich selbst in Kontakt zu treten. Sie können sich die nötige Zeit nehmen, um Bewegung, Ernährung, Körper und Psyche wieder ins Lot zu bringen.
Durch psychologische Gespräche, Körper-, Atem- und Wahrnehmungsübungen, sowie diverse andere Therapien können Spannungen abgebaut und Symptome gelindert werden. Das Psychosomatik-Team, bestehend aus Ärzt*innen und Therapeut*innen, vermittelt den Betroffenen auch Wissen und Strategien, wie sie mit Stress- und Belastungssituationen besser umgehen können. Der Fokus liegt unter anderem auf dem Erlernen von Selbstfürsorge, dem Wiedererlangen von Autonomie und Selbstvertrauen, sowie der Stärkung der Sozialkompetenz.
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Umgang mit Schlafstörungen
Wenn Sie von Schlafstörungen betroffen sind, fühlen Sie sich wahrscheinlich tagsüber erschöpft und getrieben gleichzeitig, sind leicht reizbar oder auch niedergeschlagen. In der Klinik Pirawarth analysieren wir Ihren Schlaf und unterstützen Sie auf Basis der Diagnostik mit einer Kombination aus aktivierenden und entspannenden Therapien, um Ihren Schlaf zu verbessern.
Formen der Rehabilitation
Eine Rehabilitation kann stationär oder ambulant erfolgen. Welche Rehabilitationsform für Sie geeignet ist, ist abhängig von Ihrem Krankheitsbild und dem Angebot der Rehabilitationseinrichtung.
- Stationäre Rehabilitation: Bei einem stationären Rehabilitationsaufenthalt sind Sie mehrere Wochen in einer Rehabilitationseinrichtung untergebracht. Die genaue Dauer ist abhängig von Ihrem Krankheitsbild.
- Ambulante Rehabilitation: Bei einer ambulanten Rehabilitation werden nur die Behandlungen in einer Rehabilitationseinrichtung durchgeführt und anschließend kehren Sie in Ihr gewohntes Umfeld zurück.
Die Einrichtungen sind für spezifische Krankheitsbilder entsprechend ausgestattet.
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