Angst kann sowohl seelische als auch körperliche (z.B. Schilddrüsenüberfunktion) Gründe haben. Neben Freude, Wut und Trauer ist Angst eine wichtige und natürliche Emotion, die sich auf der körperlichen Ebene (z.B. erhöhter Blutdruck, erhöhte Herzfrequenz, Herzrasen, Schwitzen, schnellere Atmung, Zittern), der gedanklichen Ebene (z.B. Gedanken an Herzinfarkt, Kontrollverlust, Ohnmacht, Panik) und im Verhalten (z.B. Angriff, Erstarren, Flucht, Vermeidung) äußert.
Grundsätzlich ist die Angst ein sehr nützliches Gefühl, da sie uns vor Gefahren (z.B. im Straßenverkehr oder beim Bergsteigen) warnt und damit einen wichtigen Beitrag zu unserem Überleben leistet. Wenn Angst aber ein sinnvolles Ausmaß überschreitet, bringt sie mehr Nachteile als Vorteile. Im Rahmen vieler psychischer Erkrankungen (z.B. Depressionen, Persönlichkeitsstörungen, Zwängen) tritt Angst als Symptom auf.
Bei Angststörungen wird die Angst oft grundlos oder durch Harmloses ausgelöst, ist unangemessen oder übermäßig stark, lässt nicht mehr nach und wird mit der Zeit immer größer und gehen oft mit einem Gefühl des Kontrollverlustes einher. Die Ängste verursachen einen starken Leidensdruck, führen dazu, dass bestimmte Situationen vermeiden und dadurch Einschränkungen im beruflichen und privaten Leben auftreten und beeinträchtigt das Leben von Betroffenen dadurch ungemein.
Die Ursachen von Angststörungen sind sehr vielfältig und setzen sich in der Regel aus eine Kombination von genetischer Vorbelastung, neurobiologischen Faktoren, negativen Lebensereignissen und Persönlichkeitsmerkmalen zusammen. Mögliche Entstehungsbedingungen werden auch durch ein erhöhtes Stressniveau, Überlastung, negative Erfahrungen in der Vergangenheit, Lernen am Modell und fehlende Lernerfahrungen begünstigt.
Es gibt viele unterschiedliche Formen von Angststörungen, deren Beschwerden von leichtem Unbehagen bis hin zu Panikattacken reichen. Häufig auftretende Symptome sind beispielsweise Atemnot, Beklemmungsgefühle in der Brust, Herzrasen, Kälteschauer, Muskelverspannungen, Schweißausbrüche und Zittern.
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Angststörungen können sich auf bestimmte Situationen oder Dinge - spezifische und soziale Phobien - beziehen. Wenn die Angst dauerhaft ist und sich auf mehrere verschiedene Lebensbereiche bezieht, spricht man von der generalisierten Angststörung. Zu den Ebenfalls zu den Angststörungen zählen die Panikstörung (Angstattacken mit körperlichen Symptomen) und die Posttraumatische Belastungsstörung, welche nach dem Erleben von traumatischen Ereignissen auftritt.
Heutzutage können Angststörungen sehr wirksam behandelt werden. Je früher eine individuell passende Therapie erfolgt, desto besser ist dies für den Krankheitsverlauf. Eine effektive Behandlung hilft Menschen dabei, ihren Zustand zu kontrollieren, damit die Angst nicht sie kontrolliert. Die Art der Behandlung hängt von der jeweiligen Störung ab.
Leichte Symptome können durch Änderungen im Lebensstil (zum Beispiel regelmäßiger Sport) gelindert werden. Im Fall, dass die Symptome der Angststörung mittelgradig bis schwer sind, sind eher psychologische und/oder medizinische Behandlungen erforderlich.
Formen von Angststörungen
Die Internationale statistische Klassifikation der Krankheiten und verwandter Gesundheitsprobleme (ICD: International Statistical Classification of Diseases and Related Health Problems) unterscheidet mehrere Arten von Angstzuständen:- Die generalisierte Angststörung: Die Angst ist generalisiert und anhaltend. Sie ist nicht auf bestimmte Umgebungsbedingungen beschränkt, oder auch nur besonders betont in solchen Situationen, sie ist vielmehr „frei flottierend“. Die wesentlichen Symptome sind variabel, Beschwerden wie ständige Nervosität, Zittern, Muskelspannung, Schwitzen, Benommenheit, Herzklopfen, Schwindelgefühle oder Oberbauchbeschwerden gehören zu diesem Bild. Häufig wird die Befürchtung geäußert, der Patient selbst oder ein Angehöriger könnten demnächst erkranken oder einen Unfall haben.
- Panikstörungen: Das wesentliche Kennzeichen sind wiederkehrende schwere Angstattacken (Panik), die sich nicht auf eine spezifische Situation oder besondere Umstände beschränken und deshalb auch nicht vorhersehbar sind. Wie bei anderen Angsterkrankungen zählen zu den wesentlichen Symptomen plötzlich auftretendes Herzklopfen, Brustschmerz, Erstickungsgefühle, Schwindel und Entfremdungsgefühle (Depersonalisation oder Derealisation). Oft entsteht sekundär auch die Furcht zu sterben, vor Kontrollverlust oder die Angst, wahnsinnig zu werden. Die Panikstörung soll nicht als Hauptdiagnose verwendet werden, wenn der Betroffene bei Beginn der Panikattacken an einer depressiven Störung leidet. Unter diesen Umständen sind die Panikattacken wahrscheinlich sekundäre Folge der Depression.
- Phobien: Eine Gruppe von Störungen, bei der Angst ausschließlich oder überwiegend durch eindeutig definierte, eigentlich ungefährliche Situationen hervorgerufen wird. In der Folge werden diese Situationen typischerweise vermieden oder mit Furcht ertragen. Die Befürchtungen des Patienten können sich auf Einzelsymptome wie Herzklopfen oder Schwächegefühl beziehen, häufig gemeinsam mit sekundären Ängsten vor dem Sterben, Kontrollverlust oder dem Gefühl, wahnsinnig zu werden. Allein die Vorstellung, dass die phobische Situation eintreten könnte, erzeugt meist schon Erwartungsangst. Phobische Angst tritt häufig gleichzeitig mit Depression auf. Ob zwei Diagnosen, phobische Störung und depressive Episode, erforderlich sind, richtet sich nach dem zeitlichen Verlauf beider Zustandsbilder und nach therapeutischen Erwägungen zum Zeitpunkt der Konsultation.
- Soziale Angststörungen (soziale Phobie): Furcht vor prüfender Betrachtung durch andere Menschen, die zu Vermeidung sozialer Situationen führt. Umfassendere soziale Phobien sind in der Regel mit niedrigem Selbstwertgefühl und Furcht vor Kritik verbunden. Sie können sich in Beschwerden wie Erröten, Händezittern, Übelkeit oder Drang zum Wasserlassen äußern. Dabei meint die betreffende Person manchmal, dass eine dieser sekundären Manifestationen der Angst das primäre Problem darstellt. Die Symptome können sich bis zu Panikattacken steigern.
- Zwangsstörungen: Wesentliche Kennzeichen sind wiederkehrende Zwangsgedanken und Zwangshandlungen. Zwangsgedanken sind Ideen, Vorstellungen oder Impulse, die den Patienten immer wieder stereotyp beschäftigen. Sie sind fast immer quälend, der Patient versucht häufig erfolglos, Widerstand zu leisten. Die Gedanken werden als zur eigenen Person gehörig erlebt, selbst wenn sie als unwillkürlich und häufig abstoßend empfunden werden. Zwangshandlungen oder -rituale sind Stereotypien, die ständig wiederholt werden. Sie werden weder als angenehm empfunden, noch dienen sie dazu, an sich nützliche Aufgaben zu erfüllen. Der Patient erlebt sie oft als Vorbeugung gegen ein objektiv unwahrscheinliches Ereignis, das ihm Schaden bringen oder bei dem er selbst Unheil anrichten könnte. Im Allgemeinen wird dieses Verhalten als sinnlos und ineffektiv erlebt, es wird immer wieder versucht, dagegen anzugehen. Angst ist meist ständig vorhanden. Werden Zwangshandlungen unterdrückt, verstärkt sich die Angst deutlich.
- Posttraumatische Belastungsstörungen: Diese entsteht als eine verzögerte oder protrahierte Reaktion auf ein belastendes Ereignis oder eine Situation kürzerer oder längerer Dauer, mit außergewöhnlicher Bedrohung oder katastrophenartigem Ausmaß, die bei fast jedem eine tiefe Verzweiflung hervorrufen würde. Prädisponierende Faktoren wie bestimmte, z.B. zwanghafte oder asthenische Persönlichkeitszüge oder neurotische Krankheiten in der Vorgeschichte können die Schwelle für die Entwicklung dieses Syndroms senken und seinen Verlauf erschweren, aber die letztgenannten Faktoren sind weder notwendig noch ausreichend, um das Auftreten der Störung zu erklären. Typische Merkmale sind das wiederholte Erleben des Traumas in sich aufdrängenden Erinnerungen (Nachhallerinnerungen, Flashbacks), Träumen oder Albträumen, die vor dem Hintergrund eines andauernden Gefühls von Betäubtsein und emotionaler Stumpfheit auftreten. Ferner finden sich Gleichgültigkeit gegenüber anderen Menschen, Teilnahmslosigkeit der Umgebung gegenüber, Freudlosigkeit sowie Vermeidung von Aktivitäten und Situationen, die Erinnerungen an das Trauma wachrufen könnten. Meist tritt ein Zustand von vegetativer Übererregtheit mit Vigilanzsteigerung, einer übermäßigen Schreckhaftigkeit und Schlafstörung auf. Angst und Depression sind häufig mit den genannten Symptomen und Merkmalen assoziiert und Suizidgedanken sind nicht selten. Der Beginn folgt dem Trauma mit einer Latenz, die wenige Wochen bis Monate dauern kann. Der Verlauf ist wechselhaft, in der Mehrzahl der Fälle kann jedoch eine Heilung erwartet werden. In wenigen Fällen nimmt die Störung über viele Jahre einen chronischen Verlauf und geht dann in eine andauernde Persönlichkeitsänderung (F62.0) über.
Psychotherapie bei Angststörungen
Obwohl viele Arten von Angststörungen existieren, deutet die Forschung darauf hin, dass die meisten von ähnlichen zugrunde liegenden Prozessen angetrieben werden. Menschen mit Angststörungen neigen dazu, leicht von ihren Emotionen überwältigt zu werden, und sie neigen dazu, besonders negative Reaktionen auf diese unangenehmen Gefühle und Situationen zu haben. Oft versuchen Menschen, mit diesen negativen Reaktionen fertig zu werden, indem sie Situationen oder Erfahrungen vermeiden, die sie ängstlich machen. Leider kann die Vermeidung nach hinten losgehen und die Angst tatsächlich nähren.
Psychotherapeut:innen sind darin geschult, Angststörungen zu diagnostizieren und Patient:innen gesündere, effektivere Wege zur Bewältigung zu befähigen. Es gibt mehrere Psychotherapiemethoden, die bei der Behandlung von Angststörungen sehr effektiv sind. Durch Psychotherapie helfen Psychotherapeut:innen Patient:innen, die Faktoren zu identifizieren und zu verwalten, die zu ihrer Angst beitragen.
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Was zu erwarten ist
Psychotherapie ist ein Prozess, bei dem Psychotherapeut:innen und Patient:innen zusammenarbeiten, um spezifische Bedenken zu identifizieren und konkrete Fähigkeiten und Techniken zur Bewältigung von Angstzuständen zu entwickeln. Patient:innen können erwarten, ihre neuen Fähigkeiten außerhalb der Sitzungen zu üben, um Angstzustände in Situationen zu bewältigen, die sie unbequem machen könnten. Psychotherapeut:innen werden die Patienten jedoch nicht in solche Szenarien drängen, bis sie sicher sind, dass sie die Fähigkeiten haben, die sie benötigen, um ihre Ängste wirksam zu konfrontieren.
Psychotherapeut:innen verwenden manchmal auch andere Settings, um Angststörungen zu behandeln: Gruppenpsychotherapie, an der in der Regel mehrere Menschen beteiligt sind, die alle Angststörungen haben, kann sowohl zur Behandlung von Angstzuständen als auch zur Unterstützung von Patient:innen wirksam sein.
Familienpsychotherapie kann Familienmitgliedern helfen, die Angst ihrer Angehörigen zu verstehen und ihnen zu helfen, Wege zu lernen, zu interagieren, die ängstliche Gewohnheiten nicht verstärken. Die Familientherapie kann besonders für Kinder und Jugendliche mit Angststörungen hilfreich sein.
Angststörungen sind sehr behandelbar. Die meisten Patient:innen, die unter Angstzuständen leiden, sind in der Lage, die Symptome nach mehreren (oder weniger) Monaten Psychotherapie zu reduzieren oder zu beseitigen, und viele Patient:innen bemerken eine Verbesserung nach nur wenigen Sitzungen.
Behandlung der Generalisierten Angststörung
Eine generalisierte Angststörung behandelt man vor allem mit Psychotherapie und Medikamenten. Bei der Therapieplanung berücksichtigen Mediziner auch die Wünsche der betroffenen Person.Psychotherapie
Als Therapieform empfehlen Experten in erster Linie eine Kognitive Verhaltenstherapie (KVT). Zur Überbrückung bis zum Beginn der KVT oder begleitend bietet sich eine KVT-basierte Internetintervention an. Eine mögliche Alternative zur Kognitiven Verhaltenstherapie ist eine psychodynamische Psychotherapie. Sie kommt zur Anwendung, wenn die KVT nicht wirkt, nicht verfügbar ist oder der Angstpatient diese Therapieform bevorzugt.Kognitive Verhaltenstherapie (KVT)
Die Kognitive Verhaltenstherapie (KVT) konzentriert sich vor allem auf das Verhalten und die Gedanken des Patienten. Zunächst erklärt der Therapeut dem Betroffenen den Mechanismus der Angststörung: Die Sorgen verstärken sich gegenseitig und werden immer stärker. Menschen mit Generalisierter Angststörung suchen zudem regelrecht nach Gründen für ihre Sorgen. Ein wichtiger Ansatzpunkt ist daher, die Aufmerksamkeit von negativen Reizen wegzulenken. Der Patient lernt, diese zu hinterfragen und durch realistische Gedanken zu ersetzen.
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Ein Hauptproblem bei der Generalisierten Angststörung ist, dass die Gedanken von einer Sorge zur nächsten springen und diese somit nicht wirklich verarbeitet werden. In der KVT soll sich der Betroffene mit Hilfe des Therapeuten deshalb intensiv mit einer Angst auseinandersetzen. Die gedankliche Konfrontation mit beunruhigenden Ereignissen dient dazu, den Patienten an die negativen Vorstellungen zu gewöhnen. Die Angstintensität nimmt so mit der Zeit ab.
KVT-basierte Internetintervention
Die KVT-basierte Internetintervention eignet sich nicht als alleinige Behandlung einer Generalisierten Angststörung. Sie kann aber eine Anleitung zur Selbsthilfe bieten, bis Betroffene mit der Kognitiven Verhaltenstherapie bei ihrem Therapeuten oder ihrer Therapeutin starten können. Außerdem kann sie die therapeutische Behandlung unterstützen.
Psychodynamische Therapie
Die Psychodynamische Richtung geht davon aus, dass ungelöste Konflikte für die Ängste verantwortlich sind. In der Therapie werden deshalb aktuelle und auch zurückliegende Konflikte aus der Kindheit des Betroffenen bearbeitet.
Die Dauer der ambulanten Therapie richtet sich nach der Schwere der Generalisierten Angststörung, eventuellen Begleiterkrankungen (wie Depressionen, Suchterkrankungen) und psychosozialen Rahmenbedingungen (z.B. familiärer Rückhalt, Arbeitssituation).
Medikamente
Zur medikamentösen Behandlung sind vor allem folgende Wirkstoffe empfohlen:- Selektive Serotonin-Wiederaufnahmehemmer (SSRI): Eine Generalisierte Angststörung lässt sich mit Escitalopram oder Paroxetin behandeln. Diese Wirkstoffe verlängern die Wirkung des Nervenbotenstoffes Serotonin.
- Selektive Serotonin-Noradrenalin-Wiederaufnahmehemmer (SNRI): Zur Behandlung eignen sich Venlafaxin und Duloxetin. Sie verlängern die Wirkung der Botenstoffe Serotonin und Noradrenalin.
- Gegebenenfalls kann auch Pregabalin bei Generalisierter Angststörung eingesetzt werden.
Die Wirkung der Medikamente tritt erst einige Wochen nach Einnahmebeginn ein. Sobald die Behandlung anschlägt und sich die Beschwerden des Betroffenen bessern, sollte die medikamentöse Behandlung noch mindestens sechs bis zwölf Monate fortgesetzt werden. Das soll Rückfälle verhindern.
In manchen Fällen ist eine längere Anwendung der Medikamente notwendig - etwa wenn die Generalisierte Angststörung besonders schwer ausgeprägt ist oder die Angstsymptome nach Absetzen der Medikamente zurückkehren.
Um die Anwendung von SSRI, SNRI oder Pregabalin zu beenden, sollte man das betreffende Medikament nicht abrupt absetzen. Sonst drohen nämlich Absetzsymptome. Stattdessen sollten Betroffene langsam die Dosierung reduzieren, und zwar nach den Anweisungen ihres Arztes oder ihrer Ärztin.
Selbsthilfestrategien
Wenn Sie an einer Generalisierten Angststörung leiden, können Sie die ärztliche Behandlung unterstützen und selbst viel tun, um die belastenden Symptome der Angst und die kreisenden Gedanken besser in den Griff zu bekommen.Entspannungstechniken
Viele Menschen mit Generalisierter Angststörung nutzen Entspannungstechniken. Zur Anwendung kommen besonders häufig Autogenes Training sowie Progressive Muskelentspannung nach Jacobson. Auch Yoga, Tai-Chi sowie Achtsamkeits-Meditationsübungen können von Angstpatienten als unterstützend und hilfreich empfunden werden.Behandlung mit Heilpflanzen (Phytotherapie)
Gegen Symptome wie Anspannung, Nervosität und Schlafstörungen bietet die Pflanzenheilkunde (Phytotherapie) verschiedene Behandlungsmöglichkeiten. Beruhigend, entspannend und schlaffördernd wirken zum Beispiel:- Baldrian
- Hopfen
- Lavendel
- Melisse
- Passionsblume
Fertigpräparate aus der Apotheke
In der Apotheke erhalten Sie verschiedene Fertigpräparate auf der Basis der oben genannten Heilpflanzen, zum Beispiel als Kapseln, Dragees oder Tropfen. Pflanzliche Arzneimittel (Phytopharmaka) haben eine hohe und gesicherte Qualität und sind offiziell als Medikament zugelassen.
Heilpflanzen als Tee
Sie können Heilpflanzen wie Passionsblume, Lavendel & Co. auch für Teezubereitungen nutzen. Eine kontrollierte Wirkstoffmenge bieten auch hier Arzneitees aus der Apotheke: Sie zählen ebenfalls zu den Phytopharmaka und sind in Teebeuteln oder in loser Form erhältlich.
Praktisch sind auch Arzneitee-Mischungen wie etwa ein Beruhigungstee aus Passionsblume, Melisse und weiteren Heilpflanzen.
Manche Heilpflanzen wie Lavendel, Baldrian oder Melisse lassen sich auch selber sammeln (etwa im eigenen Garten) und für die Teezubereitung verwenden. Welche Menge an wirksamen Inhaltsstoffen diese Pflanzen enthalten, ist aber unsicher - sie hängt nämlich vom Standort, der Bodenbeschaffenheit und vielen weiteren Faktoren ab.
Sollten Sie noch andere Medikamente einnehmen, besprechen Sie die Anwendung von pflanzlichen Präparaten mit Ihrem Arzt oder Ihrer Apothekerin. Er oder sie kann Sie bei der Auswahl eines geeigneten Präparats beraten und mögliche Wechselwirkungen zwischen Ihren Medikamenten abschätzen.
Lebensstil
Wenn Sie viel unter Ängsten leiden, kann es auch hilfreich sein, sich auf Hobbies und Aktivitäten zu konzentrieren, die ablenken. Überlegen Sie, was Ihnen Spaß macht und gut tut - vielleicht Musik zu hören oder selbst ein Instrument zu spielen, ins Kino zu gehen, im Garten zu arbeiten oder einen Fahrradausflug zu machen.
Bewegung ist übrigens generell ratsam, weil es Stresshormone abbaut - bei Stress (und nichts anderes ist Angst für den Körper) werden nämlich größere Mengen dieser Hormone ausgeschüttet. Seien Sie also körperlich aktiv!
Was können Freunde und Angehörige tun?
Wenn jemand an einer Generalisierten Angststörung leidet, sind meist Partner, Verwandte und Freunde mit betroffen und in die Sorgen mit einbezogen. Diese versuchen dann oft, den Betroffenen zu beruhigen ("Nein, mir passiert schon nichts!"). Das kann diesem höchstens kurzfristig helfen, ihm aber nicht die Sorgen wirklich nehmen.
Auch sollten Angehörige und Freunde keinesfalls auf Dinge, die sie gerne tun, verzichten, um dem Betroffenen übermäßige Sorgen und Ängste zu ersparen.
Weitere Informationen
Für die unterschiedlichen Angststörungen stehen verschiedene psychotherapeutische und psychopharmakologische Möglichkeiten zur Verfügung. Häufig ist eine Kombination aus beidem angezeigt. Behandlungsbedürftige Ängste gehen weit über die Angststörungen hinaus. So kann auch bei somatischen Zuständen (Infarkt, Asthmaanfall etc.) Angst auftreten, ohne dass diese gleich die Kriterien einer Angststörung erfüllen.
Auch Phytotherapeutika können helfen. In der Metaanalyse von Känel et al. Wichtig ist die Vermeidung einer Suchtentwicklung bei Tranquilizern.
Priv.-Doz. Dr. Angst ist ein überlebenswichtiges Gefühl, das uns dabei hilft, Bedrohungen zu erkennen und abzuwenden.
Fast ein Viertel aller Menschen erlebt eine solche Störung einmal im Leben. Angst ist ein Gefühlszustand, der entsteht, wenn wir einer Bedrohung ausgesetzt sind.
Menschen mit Angsterkrankungen sind oft von einem Mangel dieser Neurotransmitter betroffen, was die Wirkung von Sport gegen Angst erklären könnte.
Auch psychologische Effekte könnten hinter der Wechselwirkung von Sport und Angstreduktion stehen. Dazu gehören Aspekte wie eine verbesserte Körperwahrnehmung durch sportliche Aktivität, sowie der Umstand, sich zu etwas überwunden zu haben und sich als selbstwirksam zu erleben.
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