Wenn es um die negativen Folgen eines missbräuchlichen Alkoholkonsums geht, stehen meist die körperlichen Auswirkungen im Fokus. So können unter anderem Leber und Herz bleibende Schäden davontragen, auch das Krebsrisiko steigt enorm. Vernachlässigt werden dagegen vielfach die Gefahren, die Alkohol für das menschliche Gehirn und die Psyche birgt. Insbesondere die Alkoholpsychose wird häufig unterschätzt.
Was ist eine Psychose?
Um die durch Alkohol bedingte Psychose erklären zu können, ist es zunächst wichtig, den Begriff der Psychose bzw. der psychotischen Störung im Allgemeinen zu definieren. Die Psychose bezeichnet ein Krankheitsbild, bei dem Betroffene eine Diskrepanz zwischen ihren eigenen Sinneseindrücken und der Realität durchleben. Was die psychotischen Personen fühlen, hören, sehen oder sogar schmecken, entspricht nicht den realen Sinneseindrücken, die eigentlich wahrgenommen werden müssten.
Substanzinduzierte Psychose
Bei einer durch den Konsum von Alkohol ausgelösten Wahrnehmungsstörung handelt es sich um eine sogenannte substanzinduzierte Psychose. Diese kann auch durch Drogen wie Cannabis, Amphetamine, Kokain oder LSD, sowie durch Medikamente ausgelöst werden. Eine substanzinduzierte psychotische Störung ist ebenso unter der Bezeichnung „exogene Psychose“ geläufig, die sich dadurch auszeichnet, dass die Ursachen für ihre Entstehung klar zu definieren sind. Demgegenüber stehen die endogenen psychotischen Erkrankungen, die sich nicht auf eine konkrete Ursache zurückführen lassen. Hierzu gehört unter anderem die nicht drogen- oder substanzinduzierte Schizophrenie.
Auch wenn es bei der Symptomatik jener Schizophreniearten und der alkoholinduzierten Psychose deutliche Überschneidungen gibt, handelt es sich doch um zwei unterschiedliche Krankheitsbilder.
Symptome der Alkoholpsychose
Wer durch den Konsum von Alkohol eine Psychose erleidet, muss mit heftigen Symptomen rechnen, welche die eigene Lebenstüchtigkeit stark einschränken können. Diese können wenige Wochen bis Monate anhalten und je nach Stärke des psychotischen Schubes sogar selbstverletzende Tendenzen und Suizidversuche aufweisen.
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Alkohol-Halluzinose
Ein missbräuchlicher Konsum alkoholischer Getränke kann in einer sogenannten Alkohol-Halluzinose enden. Die Symptome, die mit dieser Erkrankung einhergehen, ähneln sehr stark den Anzeichen einer Schizophrenie. Der Patient leidet vorwiegend unter akustischen Halluzinationen, manchmal sogar unter optischen Fehlwahrnehmungen. Anteilig fühlt sich der Betroffene durch die Halluzinationen bedroht, weiß aber regelhaft um das Halluzinieren. So beschreiben viele Patienten, dass sie Stimmen hören, die sie beschimpfen. Demnach dominiert Anspannung den Stimmungszustand während der Alkohol-Halluzinationen. Die Sinnestäuschungen können häufig als akute Psychose eingestuft werden.
Korsakow-Syndrom
Das Korsakow-Syndrom oder auch Morbus Korsakow äußert sich durch eine Verringerung der Gedächtnisleistung und tritt meist bei jahrelangem Alkoholkonsum auf, kann aber auch auf zahlreiche andere Ursachen zurückgeführt werden. Die dadurch entstandenen Erinnerungslücken werden mit frei erfundenen Inhalten (Konfabulationen) gefüllt, so dass die Betroffenen auf Außenstehende meist einen äußerst konfusen Eindruck machen. Darüber hinaus zeigt sich eine deutliche Desorientierung. Hervorgerufen wird das Syndrom durch eine vorangehende Gehirnentzündung, die sogenannte Wernicke-Enzephalopathie, und einen starken Vitamin-B1-Mangel, der durch Mangelernährung entsteht. Es entwickelt jedoch längst nicht jeder Alkoholkranke ein Wernicke-Korsakow-Syndrom.
Hirnorganisches Psychosyndrom
Bei dieser Form der alkoholinduzierten Psychose handelt es sich um einen lebensbedrohlichen Zustand, der im Rahmen einer Alkoholabhängigkeit entweder durch einen Entzug ausgelöst, seltener aber auch durch den Rauschzustand selbst getriggert werden kann. Das sogenannte hirnorganische Psychosyndrom spielt sich auf mehreren Ebenen ab und geht mit Halluzinationen, Gefühlen der Angst, Orientierungsstörungen, Verwirrung, Puls- und Blutdruckerhöhung sowie epileptischen Anfällen einher. Die Betroffenen verlieren vollständig die Kontrolle über ihren Körper und sind oft nicht mehr ansprechbar.
Alkoholische Eifersucht
Wer eine Psychose durch Alkohol auslöst, indem er kontinuierlich und regelmäßig große Mengen trinkt, kann im Laufe der Zeit einer irrationalen und unbegründeten Eifersucht erliegen. Hierbei handelt es sich um eine Krankheit, bei der die betroffenen Personen ohne erklärbaren Grund davon überzeugt sind, dass ihr Lebenspartner sie betrügt. Diese psychische Störung kann schnell in Gewalt oder zumindest Gewaltbereitschaft umschlagen.
Alkohol und andere psychische Erkrankungen
Alkohol und psychische Krankheiten gehen oft Hand in Hand. Genauso wie Menschen mit einer Depression oder einer Angststörung häufig zur Flasche greifen, um die Symptome der psychischen Krankheit zu betäuben, gibt es viele Menschen mit einer schizophrenen Erkrankung, die ihr Leiden durch den Konsum von Alkohol zu lindern versuchen. Hierbei handelt es sich allerdings um einen sehr gefährlichen Weg. Schließlich wirken Bier, Wein und andere alkoholische Getränke direkt auf das zentrale Nervensystem des Menschen und bringen den Neurotransmitter-Stoffwechsel im Körper immens durcheinander. Das kann schizophrene Psychosen nicht nur verstärken, sondern auch zum Ausbruch bringen.
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So können endogene Psychosen, die eigentlich nicht durch eine bestimmte Substanz ausgelöst werden, sondern organische Ursachen besitzen, ebenfalls durch Alkoholmissbrauch getriggert werden. In diesem Fall können Patienten, die ihre psychotischen Episoden normalerweise gut im Griff haben, einen psychotischen Schub mit Halluzinationen und anderen Krankheitssymptomen erleben. Auch die Wechselwirkungen mit Medikamenten, die gegen die schizophrene Erkrankung eingenommen werden, müssen gegebenenfalls beachtet werden.
Risikofaktoren
Eine Alkoholpsychose kann theoretisch jeden treffen, der regelmäßig oder unregelmäßig große Mengen alkoholhaltiger Getränke zu sich nimmt. Je stärker der Alkoholkonsum, umso größer das Risiko. Kommen zusätzlich weitere Drogen wie Cannabis, Kokain oder Heroin hinzu, steigt das Risiko exponentiell an. Dennoch treten nicht alle Alkohol-Psychosen in gleicher Häufigkeit auf. Die am weitesten verbreitete Alkoholpsychose ist die Alkohol-Halluzinose. Weitaus weniger kommt das Korsakow-Syndrom zum Tragen, da bei der Entstehung mehrere Faktoren eine Rolle spielen.
Behandlung der Alkoholpsychose
Eine durch Alkohol ausgelöste Psychose wird in erster Linie durch Abstinenz und die Verringerung von Reizen / Stress behandelt und bedarf zumeist einer antipsychotisch ausgerichteten Medikation. Um die Regeneration zu fördern, sollte die betroffene Person neben dem Suchtmittel auch auf weitere, dem Körper schadende Substanzen verzichten. Die angestrebte Abstinenz ist allerdings nur der erste Behandlungsschritt und muss bei Alkoholikern im Rahmen eines qualifizierten Alkoholentzugs erfolgen. In einer Alkoholentzugsklinik kann die körperliche Entgiftung durch Medikamente unterstützt werden. So können zum einen die Entzugserscheinungen gelindert und zum anderen die psychotischen Symptome behandelt werden. Zum Einsatz kommen hier in erster Linie antipsychotische und sedierende Neuroleptika und bei affektiven Störungen auch Antidepressiva.
Darüber hinaus werden in einer sogenannten Entwöhnungsphase die psychischen Ursachen der Alkoholsucht bearbeitet und Alternativ-Lösungen zum Alkoholkonsum definiert. In der My Way Betty Ford Klinik werden sowohl die Alkoholsucht als auch die psychotischen Symptome behandelt.
Alkoholabhängigkeit in Österreich
Alkoholabhängigkeit ist in Österreich kein Randproblem: Geschätzte 350.000 Menschen sind davon betroffen. Alkoholsucht tritt meist nicht isoliert auf, sondern oft in Kombination mit Burnout und Depression - wobei viele Betroffene Alkohol als Selbstmedikation einsetzen.
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Gemäß der „Internationalen Klassifikation psychischer Störungen“ ICD-10 der Weltgesundheitsorganisation (WHO) orientiert sich das Alkoholabhängigkeitssyndrom (ICD-10, F10.2) heutzutage an folgenden sechs Kriterien:
- Verminderung der Kontrollfähigkeit
- Toleranzentwicklung
- Körperliche Entzugserscheinungen bei Reduktion oder Absetzen der Substanz
- Craving (eine Art Zwang, Alkohol zu konsumieren)
- Ignoranz bezüglich bereits nachgewiesener Schädigungen
- Vernachlässigung von Interessen zugunsten des Alkoholkonsums
Treffen mindestens drei dieser Kriterien zusammen über mehrere Wochen respektive Monate hinweg zu, besteht per definitionem eine Alkoholsucht. Organische und soziale Schädigungen nach chronisch hohem Alkoholkonsum sind oft die Folge. Als psychische Komorbiditäten treten besonders häufig Burnout und Depression auf.
Alkoholkranke Menschen sind demnach erwiesenermaßen einem erhöhten Risiko für Burnout und Depression ausgesetzt. Gleichzeitig liegt ein Konnex aus umgekehrter Perspektive vor: Für depressive Personen fungiert Alkohol in vielen Fällen als Selbstmedikation, als Tranquilizer, als Spannungs- und Angstlöser. Kurzfristig wird diese Wirkung auch erzielt - die Betonung liegt hier jedoch auf „kurzfristig“. Denn der Alkoholkonsum kann bei beginnenden oder latenten depressiven Verstimmungen in vielen Fällen rasch eine Eigendynamik entwickeln. Aufgrund der depressiogenen Eigenschaften verstärkt Alkohol sowohl Überlastungssyndrome als auch depressive Zustände mit der Folge, dass die Betroffenen in einen regelrechten „Teufelskreis“ geraten.
Aktuell sind etwa 350.000 Österreicher alkoholabhängig. Geschätzte 600.000 bis 700.000 Österreicher haben ein Ernst zu nehmendes Alkoholproblem. Im Geschlechtervergleich positionieren sich die Männer vor den Frauen: Das Verhältnis liegt bei 3,5:1. Die Tendenz bei Frauen ist jedoch „massiv steigend“. Als Problemkonsumentinnen gelten vor allem jene, die vor dem 16. Lebensjahr regelmäßig und in großen Mengen hochdosierten Alkohol trinken und viele Rauscherfahrungen durchleben.
Die Gründe für diese Zunahme sieht der Experte vor allem in der besseren Verfügbarkeit von Alkohol und in den Mehrfachbelastungen von Frauen durch Beruf und Familie. Der Griff zum Glas hilft, um Spannungen besser auszuhalten.
Die Rolle der Ärzte
Sowohl Mann als auch Musalek betonen dahingehend die Wichtigkeit eines gesteigerten Problembewusstseins von Seiten der Ärzte aller Fachdisziplinen. „Man sollte immer die Zahlenverteilungen vor Augen haben. Fünf Prozent der gesamten Bevölkerung sind alkoholkrank“, so Musalek. Außerdem können einige organmedizinische Marker auf Alkoholmissbrauch hinweisen. Dazu zählen erhöhte Leberenzyme, Leberzirrhose, Schädigungen des Gastrointestinaltrakts, Polyneuropathie, kardiovaskuläre Störungen (besonders die dilatative Kardiomyopathie) und das toxische Knochenödem. Charakteristische Verdachtsmomente für Alkoholismus sind auch Hautveränderungen wie beispielsweise Rötungen oder Teleangiektasien auf Gesicht und Händen.
Ein Arzt sollte vor allem im Zuge der Einstellung auf Antidepressiva eine Alkoholanamnese vornehmen. Denn Alkohol als depressiogene Substanz setzt die Wirkung eines Antidepressivums außer Kraft. „Essentiell ist es allenfalls, dem Patienten neutral und in vollster Wertschätzung die Möglichkeit zu bieten, über sein Problem zu sprechen, indem man es als Arzt direkt anspricht“, betont Mann. Die meisten Patienten seien über diesen „Anstoß von außen“ erleichtert.
Therapie und Prognose
Bei frühzeitiger und regelmäßiger Behandlung kann bei Alkoholabhängigkeit in 80 Prozent der Fälle ein Erfolg erzielt werden. Verkennt man jedoch ein Alkoholabhängigkeitsproblem respektive wird es nur unregelmäßig und somit unzureichend behandelt, sinkt die Erfolgsquote laut Musalek auf zehn Prozent.
Ein vielversprechender neuer Behandlungsansatz bei Alkoholabhängigkeit ergibt sich Mann zufolge aus dem Bereich der Pharmakotherapie. Kernelement des Ansatzes ist nicht der gänzliche Verzicht auf Alkohol, sondern ein reduzierter Konsum, das „kontrollierte Trinken“. „Durch den Einsatz von Pharmakotherapeutika wird die Produktion von körpereigenen Opiaten im Gehirn unterdrückt. Die gewöhnlich durch Alkohol hervorgerufene belohnende und entspannende Wirkung bleibt somit aus“, erklärt Mann. Das genannte Prinzip ist durch Opiatantagonisten mit Naltrexon (ReVia®) und Nalmefen (Selincro®) zu erzielen. Alkoholabhängigen Patienten wird damit der Reiz am Trinken genommen. Laut Mann belegen empirische Daten aus Placebo- kontrollierten Studien den Erfolg: Alkoholabhängige Patienten kommen unter der Medikation von Pharmakotherapeutika auf einen deutlich reduzierten Alkoholkonsum, ohne dabei gänzlich abstinent sein zu müssen.
„Viele Personen stoßen sich an dem Gedanken, vollkommen auf Alkohol verzichten zu müssen und lehnen eine Behandlung daher ab“, betont Mann. Wird der vorliegende, psychologisch weniger radikal erscheinende Ansatz nun in die Praxis umgesetzt, könnte man auch deutlich mehr Menschen für eine Therapie gewinnen.
Die Wirkung von Alkohol im Körper
Unabhängig davon, ob jemand regelmäßig viel Alkohol trinkt oder sich nur zu ab und zu ein Gläschen genehmigt - das, was sich im Körper nach dem Genuss von alkoholhaltigen Getränken abspielt, ist bei allen Menschen gleich.
Alkohol wird über die Schleimhaut des Verdauungstraktes ins Blut aufgenommen und verteilt sich auf diesem Wege im gesamten Körper. Er dringt auch ins Gehirn vor und beeinflusst hier die Informationsübertragung zwischen den Nervenzellen. Bei Menschen, die wenig trinken können bereits geringe Mengen Alkohol zu spürbaren Symptomen führen.
So wirkt Alkohol unter anderem auf:
- Gefühle
- Wahrnehmung
- Konzentration
- Urteilsvermögen
- Reaktionsvermögen
- Koordination
Positive und negative Wirkungen von Alkohol
Auf die meisten Menschen entfaltet Alkohol erst einmal eine positive Wirkung. Wäre das nicht der Fall, würde ihn niemand in freiwillig konsumieren. Er dockt im Belohnungszentrum im Gehirn an. Er wirkt:
- stimmungshebend
- entspannend
- anregend
- angstlösend
- enthemmend
So angenehm seine Wirkung erst einmal auch sein mag: Tatsächlich ist Alkohol Gift für den Körper. Mit geringen Mengen Bier, Wein & Co. kann der Organismus zwar fertig werden. Wer aber zu viel Alkohol trinkt, muss rechnen mit:
- Wahrnehmungsstörungen bis hin zu Halluzinationen
- Konzentrationsproblemen
- Kreislaufprobleme bis hin zu Herzrhythmusstörungen
- Bewusstseinsstörungen bis hin zum Koma
- Gedächtnisstörungen (Filmriss)
- Schwindel
- Koordinationsstörungen mit Sprechstörungen (Lallen) und Gangstörungen (Torkeln)
- Übelkeit und Erbrechen
- Kopfschmerzen
Durch Alkoholkonsum steigt folglich auch die Unfallgefahr - Risiken und Hindernisse werden unterschätzt oder zu spät erkannt. Viele Menschen reagieren nach zu viel Alkohol auch mit Aggression und Gewaltausbrüchen.
Akute Alkoholvergiftung
Bei sehr hohen Blutalkoholwerten treten schließlich Vergiftungserscheinungen auf. Sie können zum Koma führen. Eine akute Alkoholvergiftung ist ein lebensbedrohlicher Zustand. Möglich sind:
- rapide sinkender Blutzuckerspiegel
- epileptische Anfälle
- Herzrhythmusstörungen
- Koma
Im Alkohol-Koma sind lebenswichtige Reflexe wie Husten, Erbrechen oder Kälteempfinden lahmgelegt. Es droht die Gefahr, zu ersticken oder im Winter zu erfrieren.
Faktoren, die die Wirkung von Alkohol beeinflussen
Wie schnell und massiv Alkohol seine Wirkung entfaltet, hängt in erster Linie von folgenden Faktoren ab:
- aufgenommene Alkoholmenge
- Trinkgeschwindigkeit: Leert man in einer halben Stunde drei Gläser Wein, wird man schneller und stärker betrunken, als wenn man sich für die gleiche Trinkmenge mehrere Stunden Zeit lässt.
- Mageninhalt: Trinken mit nüchternem Magen kann die berauschende Wirkung von Alkohol verstärken. Mit einer fettreichen Mahlzeit im Vorfeld lässt sich dagegen die Alkoholaufnahme in den Körper verzögern.
- Individuelle körperliche und seelische Verfassung: Einen großen Einfluss hat zum Beispiel das Körpergewicht. So verträgt ein 90 Kilogramm schwerer Mann mehr Alkohol als ein zierlicher Geschlechtsgenosse, weil er mehr Blut im Körper hat und sich der Alkohol im Körper stärker verteilt.
- Trinkgewöhnung: Wer regelmäßig Alkoholisches konsumiert, verträgt mehr und wird nicht so schnell betrunken.
- Geschlecht: Der Flüssigkeitsgehalt des Körpers ist bei Männern mit ca. 70 Prozent höher als bei Frauen (ca. 60 Prozent). Das bedeutet, dass sich der Alkohol beim weiblichen Geschlecht auf weniger Flüssigkeit verteilt - die Blutalkoholkonzentration (also der Promillewert) ist bei gleicher Trinkmenge damit höher als bei Männern.
Langzeitfolgen von Alkohol
Auf lange Sicht treten bei starkem Alkoholkonsum früher oder später zwangsläufig sowohl körperliche, als auch seelische Spätfolgen auf. Die Wirkung von Alkohol entfaltet sich auf den gesamten Körper. Wer regelmäßig größere Mengen trinkt, schädigt die Zellen in praktisch allen Organen. Doch auch schon geringe Mengen Alkohol können gesundheitliche Probleme verursachen. Eine unschädliche Dosis gibt es nicht.
Chronische körperliche Alkohol-Folgen:
- Lebererkrankungen (Leberentzündung, Leberzirrhose und Leberkrebs)
- Herz- und Kreislauferkrankungen (u.a. Bluthochdruck Arteriosklerose, Schlaganfall, Herzinfarkt)
- Nervenschäden
- Entzündung der Bauchspeicheldrüse
- Entzündungen im gesamten Verdauungstrakt
- Krampfadern der Speiseröhre (Ösophagusvarizen)
- Muskelschwund
- Krebserkrankungen (u.a. Leberkrebs, Brustkrebs, Darmkrebs, Magen-, Speiseröhrenkrebs)
Chronische psychische Alkohol-Folgen:
- Nachlassende geistige Fähigkeiten, Demenzerkrankungen
- Persönlichkeitsveränderungen und psychische Symptome und Erkrankungen können die Folge sein.
- Stimmungsschwankungen
- Angstzuständen
- Depressionen
- Suizidgedanken
- Alkoholsucht
Soziale Folgen von Alkoholsucht: Die Alkohol-Auswirkungen betreffen nicht nur die Gesundheit. Zu den beschrieben körperlichen und seelischen Folgen kommen Probleme mit der Umwelt - insbesondere dann, wenn der Konsum in die Sucht mündet. Missbrauch und Sucht wirken sich aus auf Partner, Familie, Freunde, Job.
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