ADHS, das steht für Aufmerksamkeitsdefizit-/ Hyperaktivitätsstörung, oftmals auch als „Zappelphilipp-Syndrom“ bezeichnet. Diese neurobiologische Störung betrifft die Aufmerksamkeit, Impulsivität und den Energielevel des Betroffenen.
Symptome und Auswirkungen
Sowohl ADHS als auch Angststörungen können eine Vielzahl von Symptomen verursachen. Die Überlappung dieser Symptome erschwert leider die Diagnose-Stellung. Als Resultat haben Menschen mit ADHS meist Konzentrationsprobleme, Schlafstörungen und Stimmungsschwankungen.
Eine Studie im „Journal of Clinical Psychiatry“ zeigt, dass Menschen mit ADHS und Angststörung im Vergleich zu Personen mit ADHS allein tendenziell eine geringere Lebensqualität haben. Sie haben meist tiefgreifende Schwierigkeiten in der Schule oder bei der Arbeit, Probleme in den Liebes-Beziehungen und sind oftmals mit den Anforderungen des täglichen Lebens überfordert.
Depression ist eine weitere häufige Komorbidität bei Personen mit ADHS. Symptome können sich als Gefühle der Hoffnungslosigkeit, Müdigkeit und niedriges Selbstwertgefühl äußern.
Der Zusammenhang zwischen ADHS und Angststörungen
Eine Meta-Analyse, veröffentlicht im „Journal of Attention Disorders“, ergab, dass 47% der Erwachsenen mit ADHS auch Angststörungen haben. Aber warum haben so viele ADHS-Betroffene auch Angststörungen? Die Wissenschaft weiß es noch nicht sicher.
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Eine neue Studie von Cortese et al. (2021), die in der Zeitschrift „European Psychiatry“ veröffentlicht wurde, hat den Zusammenhang zwischen ADHS und Panikstörungen genauer untersucht. Sie verwendeten eine große Stichprobe von Zwillings- und Geschwisterpaaren aus der schwedischen Bevölkerung, was die Aussagekraft der Studie erhöht. Im Detail analysierte die Studie Daten von über 2 Millionen Menschen, einschließlich mehr als 1 Million Geschwister und 30.000 Zwillingspaaren.
Die wichtigsten Erkenntnisse aus dieser Studie:
- Es gibt eine deutliche Verbindung zwischen ADHS und Panikstörungen.
- Diese Verbindung könnte zumindest teilweise auf gemeinsame genetische Faktoren zurückzuführen sein.
Studie: Cortese, S., Sun, S., Zhang, J., Sharma, E., Chang, Z., Kuja-Halkola, R., … & Faraone, S. V. (2021). Association between attention deficit hyperactivity disorder and panic disorder: a family-based study. European Psychiatry, 64(1), e32.
Behandlung von ADHS und Panikattacken
Die Behandlung von ADHS und Panikattacken, insbesondere wenn sie komorbid (überschneidend) vorliegen, kann eine Herausforderung sein. Unter anderem, da Panikattacken-Betroffene oftmals zu wenig Energie haben, ADHS-Betroffene meistens zu viel. Dies ist nur einer der Unterschiede, welcher die Behandlung von beider Krankheiten auf einmal schwieriger macht.
Es gibt verschiedene Therapieansätze, die helfen können:
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- Psychotherapie: Die Kognitive Verhaltenstherapie (CBT) hat sich als effektive Methode zur Behandlung von Angststörungen, einschließlich Panikstörungen, erwiesen. Diese Therapieform kann auch bei anderen hormonell bedingten Erkrankungen wie der Menopause, PMS oder Hashimoto besonders wirkungsvoll sein. Falls schnell Termine benötigt werden, empfehle ich die Online-Therapie.
- Selbstmanagement-Strategien: Für beide Störungen können Strategien wie regelmäßige körperliche Aktivität, ausreichender Schlaf, Stressmanagement-Techniken (Beispielsweise 5-4-3-2-1-Technik, progressive Muskelentspannung) und eine gesunde Ernährung hilfreich sein.
- Achtsamkeit und Meditation: Es gibt zunehmend mehr Beweise dafür, dass Achtsamkeits- und Meditationspraktiken dabei helfen können, Symptome von ADHS und Angststörungen zu lindern. Eine Studie von Zylowska et al. (2008) zeigte, dass ein Achtsamkeits-basiertes Programm zur Verbesserung der Aufmerksamkeit und Emotionsregulation bei Erwachsenen und Jugendlichen mit ADHS beitragen kann.
- Unterstützende Dienstleistungen: Schulungen und Workshops können helfen, ADHS und Panikstörungen besser zu verstehen und zu bewältigen. Für Kinder und Jugendliche können schulische Anpassungen oder spezielle Bildungspläne nützlich sein.
Angststörungen: Ursachen, Diagnose und Therapie
Angst ist ein normales Gefühl, das vor gefährlichen Situationen schützt bzw. hilft, diese zu vermeiden. Sie ist ein normaler Bestandteil des Lebens und hat einen großen Stellenwert im Alltag. Angst dient als biologisch angelegtes Verhaltensmuster der Wahrnehmung von Gefahren, der Reaktion darauf sowie auch der Vermeidung von gefährlichen Situationen. Wenn die Angst jedoch übermäßig stark wird und den Alltag einschränkt, kann das auf eine Angststörung hinweisen. Erfahren Sie mehr zu Ursachen, Diagnose und Therapie von Angststörungen.
Als Angststörung werden intensive, lang anhaltende Angstzustände bezeichnet. Die Angst ist dabei so groß, dass sie für die meisten außenstehenden Personen nicht nachvollziehbar erscheint. Die Angststörung schränkt die psychische und soziale Funktionsfähigkeit ein. Angststörungen zählen zu den häufigsten psychischen Erkrankungen. Spezifische Ängste - sogenannte Phobien (z.B. vor Höhe oder Spinnen) - treten am häufigsten auf.
Angststörungen können sich stark auf das Alltagsleben auswirken. Sie erhöhen zudem das Risiko für eine Depression sowie Abhängigkeitserkrankungen (z.B. Alkoholabhängigkeit). Angststörungen können das Suizidrisiko erhöhen.
Es gibt derzeit noch kein allgemein anerkanntes und umfassend erklärendes Modell, wie Angststörungen entstehen. Allerdings existieren verschiedene Theorien. Diese versuchen die Ursachen aus der jeweiligen wissenschaftlichen Perspektive zu klären. Zugrunde liegt das sogenannte Vulnerabilitäts-Stress-Modell. Dieses geht davon aus, dass es Risikofaktoren gibt.
Verursachende Faktoren:
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- Änderungen im Gehirnstoffwechsel: Akute Belastungen führen zur Ausschüttung von vermehrten „Stresshormonen“
- Innere Konflikte: Übermäßige Angst kann die Folge eines (unbewussten) inneren Konfliktes sein
- Bestimmte Denk- und Lernvorgänge: Dabei spielen Erfahrungen, die Ängste hervorrufen, und Vermeidungsverhalten eine Rolle. Oder auch das sogenannte Lernen am Modell: Menschen im Umfeld zeigen Angstverhalten. Dieses wird von Betroffenen - teilweise verstärkt - übernommen. Auch nicht direkt erlebte Situationen können Ängste auslösen.
- Integrative Modelle gehen davon aus, dass biologisch-körperliche, psychische und soziale Faktoren zusammenwirken.
Auslösende Faktoren: Sind verursachende Faktoren vorhanden, können Auslöser die Angststörung „aktivieren“. Dazu zählen z.B.
Aufrechterhaltende Faktoren: Dazu gehören etwa Vermeidungsverhalten, die Angst fördernde Denkmuster, fehlende Kontrolle über die Gefühle, Hemmung von Gefühlen, Verdrängung von Konflikten sowie soziale ungünstige Einflüsse (z.B.
Angst kann auch auf tatsächlicher Gefährdung beruhen - etwa bei psychischer oder körperlicher Gewalt.
Es gibt unterschiedliche Arten von Angststörungen. Von einer Panikstörung bis zu spezifischen Ängsten - etwa vor Höhe oder Spinnen. Im Rahmen von Angststörungen können auch körperliche Symptome auftreten. Diese müssen medizinisch abgeklärt werden, um körperliche Ursachen auszuschließen. Ebenso müssen verursachende Medikamente oder Substanzen (z.B. Alkohol, Drogen) als Ursache ausgeschlossen werden.
Arten von Angststörungen:
- Bei einer Panikstörung tritt akut große Angst auf (Panikattacke). Begleitend leiden Betroffene unter depressiven Symptomen und haben ein erhöhtes Risiko für Abhängigkeitserkrankungen (z.B. Alkoholabhängigkeit). Oft kommt es im Rahmen von Panikstörungen zu einer sogenannten Agoraphobie. Dabei hat die betroffene Person Angst vor öffentlichen Plätzen. Von einer Panikstörung spricht man erst, wenn plötzliche Panikattacken über mehr als vier Monate auftreten. Die Panikattacken treten nicht unter bestimmten Situationen oder Bedingungen auf. Sie erreichen nach ca. zehn Minuten ihren Höhepunkt.
- Bei einer Sozialphobie haben Betroffene intensive Angst beim Zusammentreffen mit anderen Menschen. Als Folge davon versuchen sie, diese Situationen zu vermeiden. Die Angst kann sich unterschiedlich zeigen, z.B. Ähnliche Symptome können auch bei einer ängstlich-vermeidenden Persönlichkeitsstörung auftreten.
- Bei einer generalisierten Angststörung kommt es zu andauernder starker Angst und Sorgen über den Alltag und die Zukunft. Die Betroffenen leiden unter anderem unter innerlicher Anspannung, Konzentrationsproblemen, Schlaflosigkeit sowie Muskelverspannungen.
- Zu den sogenannten spezifischen Phobien zählen Ängste vor ganz konkreten Tatsachen. Angst vor bestimmten Tieren (z.B.
- Angst und Depression gemischt: Dabei treten eher leichte Ängste und depressive Beschwerden auf.
- Trennungsangststörung: Diese kennzeichnet sich durch anhaltende, intensive und nicht dem Alter entsprechende Trennungsangst von wichtigen Bezugspersonen. Eine Trennungsangststörung kann im Kindes- und im Erwachsenenalter auftreten.
Am Beginn der Diagnosestellung steht die Erhebung der Krankengeschichte (Anamnese). Dabei spielen auch Informationen über Beginn, Art und Ausmaß der Ängste eine große Rolle. Bevor die Diagnose einer Angststörung möglich ist, muss eine Ärztin/ein Arzt körperliche Ursachen ausschließen. Zum Beispiel Erkrankungen der Lunge, des Herz-Kreislauf-Systems oder neurologische Erkrankungen. Zudem wird abgeklärt, ob noch eine weitere psychische Erkrankung vorliegt.
Die Ärztin/der Arzt führt eine körperliche Untersuchung durch und veranlasst eine Laboruntersuchung (vor allem Blutbild und Schilddrüsenhormone). Zudem gibt ein EKG Aufschluss über mögliche Funktionsstörungen des Herzens. Je nach bisheriger Krankengeschichte, Symptomen oder auch bereits bestehenden Erkrankungen finden zusätzliche abklärende Untersuchungen statt (z.B. Lungenfunktionstest, EEG, MRT).
Die Behandlung einer Angststörung besteht meist aus Psychotherapie und Medikamenten. Je nach Ausprägung der Erkrankung kann zudem eine klinisch-psychologische Behandlung hilfreich sein. Die Symptome können durch eine Behandlung gemildert werden bzw. auch komplett wegfallen. Es kann jedoch zu Rückfällen (Rezidiven) kommen. Ein wesentlicher Aspekt der Therapie ist der Umgang mit der Erkrankung. Dabei lernt die Patientin/der Patient, mit Angst viel besser umzugehen. Tritt neben der Angststörung noch eine andere psychische Erkrankung auf (z.B. Depression, Zwangsstörung oder Sucht), berücksichtigt die Ärztin/der Arzt dies für eine maßgeschneiderte Therapie.
Wie kann Psychotherapie helfen? Der Psychotherapie kommt in der Behandlung von Angststörungen ein großer Stellenwert zu. Der Aufbau einer therapeutischen Beziehung ist dabei wesentlich. In vertrauensvollem Rahmen können Betroffene über ihre Ängste und Lebenssituation sprechen. Verhaltenstherapeutische Ansätze etwa haben sich in der Behandlung von Angststörungen sehr bewährt. Ein wichtiger Bestandteil in der Behandlung von Menschen mit psychischen Erkrankungen ist die Psychoedukation. Diese kommt auch bei der Psychotherapie zur Anwendung. Bei dieser erhalten Betroffene detaillierte Informationen rund um das Krankheitsgeschehen und die Behandlung. Sie lernen zudem, wie sie sich selbst helfen können. Im Rahmen einer Psychotherapie können Betroffene auch Entspannungstechniken erlernen. Bei spezifischen Phobien (z.B. Höhenangst, Angst vor Spinnen) ist zudem eine sogenannte Exposition hilfreich. Dabei stellen sich Betroffene in sicherem Rahmen schrittweise auch im Alltag Situationen, die Ängste auslösen. So können sie Lösungsstrategien im Umgang damit finden.
Welche Medikamente kommen zum Einsatz? Bei Angststörungen verschreibt die Ärztin/der Arzt unter anderem Medikamente, die auch zur Behandlung von Depressionen zur Anwendung kommen. Nähere Informationen finden Sie auch unter Depression: Medikamente & Psychotherapie.
Medikamente bei verschiedenen Angststörungen:
- Panikstörungen und Agoraphobie: Citalopram, Escitalopram, Paroxetin, Sertralin oder auch Venlafaxin. Wenn diese Medikamente nicht wirken, kann Clomipramin zum Einsatz kommen.
- Generalisierte Angststörung: Escitalopram, Paroxetin, Venlafaxin, Duloxitin, Buspiron oder Pregabalin.
- Sozialphobie: Paroxetin, Sertralin, Escitalopram oder Venlafaxin. Oder auch Betablocker in ausgewählten stressigen Situationen.
- Bei spezifischen Phobien (z.B. Höhenangst, Angst vor Spinnen) werden keine Medikamente von der medizinischen Fachwelt empfohlen, sondern wie oben genannt eine sogenannte Exposition im Rahmen einer Psychotherapie.
- Bei allen Angststörungen kann in begründeten Ausnahmefällen oder in einer Akutsituation die Anwendung eines Beruhigungsmittels (Benzodiazepine) kurzfristig hilfreich sein. Die Anwendung muss dabei engmaschig ärztlich begleitet werden, um Abhängigkeit von Benzodiazepinen zu verhindern.
Was kann ich selbst tun?
- Sport im Sinne von Ausdauertraining.
- Mögliche Verstärker der Angst beobachten und vermeiden (z.B. negativer Stress, Medikamentenmissbrauch, Koffein etc.).
- Der Besuch einer Selbsthilfegruppe.
Oft ist die Hemmschwelle groß, Hilfe bei starken Ängsten zu suchen. Professionelle Helferinnen/Helfer sind jedoch damit vertraut, zeigen dafür Verständnis und können kompetent weiterhelfen. Sie können zudem zuerst Ihre Ärztin/Ihren Arzt für Allgemeinmedizin kontaktieren und über diese/diesen gezielte Ansprechstellen finden. Auch klinische Psychologinnen/Psychologen können in die Diagnose und Behandlung mit einbezogen sein. Ist die Krankheit sehr stark ausgeprägt, ist mitunter ein stationärer Krankenhausaufenthalt oder eine Rehabilitation notwendig.
Mythen über Panikattacken
Panikattacken können das Leben auf den Kopf stellen. Sie kommen oft plötzlich und unerwartet, und die Symptome können so intensiv sein, dass sie dich glauben lassen, du hättest einen Herzinfarkt oder würdest die Kontrolle über deinen Körper verlieren. In diesem Artikel möchten wir einige der häufigsten Missverständnisse und Mythen über Panikattacken aufklären, damit du besser verstehst, was wirklich dahintersteckt und wie du Hilfe finden kannst.
Mythos 1: Panikattacken sind das Gleiche wie Herzinfarkte
Es ist nicht ungewöhnlich, dass Menschen während einer Panikattacke glauben, sie hätten einen Herzinfarkt. Die Symptome können ähnlich sein: Brustschmerzen, Herzrasen, Kurzatmigkeit und Schwindel. Diese körperlichen Empfindungen sind beängstigend und können das Gefühl verstärken, in unmittelbarer Gefahr zu sein. Allerdings gibt es Unterschiede. Bei einem Herzinfarkt sind die Schmerzen oft drückend und strahlen in andere Körperteile aus, während die Symptome einer Panikattacke meist nach einigen Minuten ihren Höhepunkt erreichen und dann abklingen.
Es ist wichtig zu verstehen, dass Panikattacken zwar sehr unangenehm sind, aber nicht lebensbedrohlich. Wenn du jedoch unsicher bist, ob du eine Panikattacke oder einen Herzinfarkt hast, ist es immer ratsam, medizinische Hilfe in Anspruch zu nehmen. Ein Arzt oder eine Ärztin kann eine genaue Diagnose stellen und dir die nötige Sicherheit geben.
Mythos 2: Du musst dich nur entspannen, dann geht es weg
Dieser Rat mag gut gemeint sein, aber er greift zu kurz. Panikattacken sind nicht einfach durch Willenskraft oder Entspannungstechniken zu kontrollieren. Sie sind oft das Ergebnis tieferliegender Ängste oder Stressoren, die sich im Unterbewusstsein manifestieren. Während Techniken wie tiefe Atemübungen oder Meditation hilfreich sein können, sind sie meist nur ein Teil einer umfassenderen Bewältigungsstrategie.
Es ist wichtig zu erkennen, dass Panikattacken eine ernstzunehmende Angststörung sind, die professionelle Unterstützung erfordert. Ein:e Therapeut:in kann dir helfen, die Ursachen deiner Panikattacken zu verstehen und individuelle Bewältigungsstrategien zu entwickeln. Einfach nur zu sagen "Entspann dich" verkennt die Komplexität des Problems und kann dazu führen, dass du dich unverstanden fühlst.
Mythos 3: Panikattacken sind ein Zeichen von Schwäche
Viele Menschen schämen sich für ihre Panikattacken und glauben, sie seien ein Zeichen persönlicher Schwäche oder mangelnder Selbstkontrolle. Das ist jedoch ein großes Missverständnis. Panikattacken können jede:n treffen, unabhängig von Stärke, Willenskraft oder Persönlichkeit. Sie sind eine psychische Gesundheitsstörung, die durch eine Kombination aus genetischen, biologischen, psychologischen und umweltbedingten Faktoren verursacht wird.
Anstatt sich selbst zu verurteilen, ist es wichtig, Mitgefühl für dich selbst zu entwickeln und anzuerkennen, dass du Unterstützung benötigst. Die Suche nach Hilfe ist kein Zeichen von Schwäche, sondern von Mut und Selbstfürsorge. Ein Therapeut kann dir dabei helfen, negative Denkmuster zu durchbrechen und ein positiveres Selbstbild zu entwickeln.
Mythos 4: Während einer Panikattacke verlierst du die Kontrolle oder wirst verrückt
Die Angst, während einer Panikattacke die Kontrolle zu verlieren oder verrückt zu werden, ist weit verbreitet. Die intensiven körperlichen und emotionalen Symptome können überwältigend sein, aber es ist wichtig zu wissen, dass Panikattacken nicht dazu führen, dass du die Kontrolle über dich selbst verlierst. Du wirst nicht ohnmächtig, verrückt oder gefährdest dich und andere.
Diese Angst kann die Panikattacke jedoch verstärken und zu einem Teufelskreis führen. Indem du dir bewusst machst, dass die Symptome vorübergehend und nicht gefährlich sind, kannst du einen ersten Schritt zur Bewältigung machen. Hier kann eine Therapie helfen, Techniken zu erlernen, um mit diesen Ängsten umzugehen und sie zu reduzieren.
Mythos 5: Panikattacken sind nicht behandelbar
Ein weiteres hartnäckiges Missverständnis ist, dass Panikattacken ein lebenslanges Urteil sind und nicht effektiv behandelt werden können. Die gute Nachricht ist, dass Panikstörungen zu den am besten behandelbaren Angststörungen gehören. Mit der richtigen Unterstützung und Therapie können viele Menschen ihre Symptome erheblich reduzieren oder sogar vollständig überwinden.
Kognitive Verhaltenstherapie (KVT) ist eine der effektivsten Behandlungsformen für Panikattacken. Sie hilft dir, die Verbindung zwischen Gedanken, Gefühlen und Verhalten zu verstehen und negative Denkmuster zu ändern. In einigen Fällen kann auch eine medikamentöse Behandlung sinnvoll sein, um die Symptome zu lindern. Ein:e Therapeut:in kann mit dir einen individuellen Behandlungsplan erstellen, der auf deine Bedürfnisse zugeschnitten ist.
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