Die Psychologische Bedeutung: Worte auf die Goldwaage legen

In der Natur gibt es zahlreiche faszinierende Wesen, die uns viel über das Leben und über uns selbst lehren können. Ein solches Wesen, das oft bewundert wird, ist das Chamäleon. Mit seiner Fähigkeit, seine Hautfarbe zu ändern und sich an seine Umgebung anzupassen, symbolisiert das Chamäleon auf eindrucksvolle Weise die Idee der Wandelbarkeit und Anpassungsfähigkeit. Wie das Chamäleon seine Farbe ändert, um sich vor Feinden zu tarnen oder um sich mit seiner Umgebung zu verschmelzen, so können auch wir Menschen unsere Fähigkeit zur Anpassung nutzen, um uns den Herausforderungen des Lebens zu stellen. Ähnlich wie das Chamäleon, das seine Farbe je nach Bedarf ändern kann, haben auch wir die Fähigkeit, uns weiterzuentwickeln und zu wachsen.

Unsere Persönlichkeit ist nicht in Stein gemeißelt; vielmehr können wir sie durch bewusste Anstrengung und Erfahrung formen und verfeinern. Ein weiteres bemerkenswertes Merkmal des Chamäleons ist seine Beharrlichkeit. Selbst wenn es seine Farbe ändern muss, um sich anzupassen, bleibt es dennoch fest in seinen Zielen verankert. Diese Beharrlichkeit und Resilienz sind auch für unsere Persönlichkeitsentwicklung entscheidend.

Frauen erleben viele Veränderungen im Laufe ihres Leben. Sei es der Eintritt in das Berufsleben, die Pause für Familienplanung und Kinderbetreuungszeiten, der Wiedereinstieg in den Beruf oder auch eine Neuorientierung um die Lebensmitte herum. Komm ins Gleichgewicht und gestalte dein Leben selbstverantwortlich.

Manchmal braucht es eine große Anstrengung, ein Ziel zu erreichen. Wenn es besonders attraktiv ist, sind wir bereit, große Mühen und Entbehrungen auf uns zu nehmen. Wenn jedoch das Ziel nicht wirklich ein eigenes ist, bleibt oft die Motivation aus und es fühlt sich an wie bei einem 30min-Dauerlauf ohne vorheriges Training. Wie ist das nun mit deinen Zielen? Wie ist das nun mit dieser Frist? Naja, ich habe die Erfahrung gemacht, dass manche Ziele schwerer zu erreichen sind und somit auch der Weg mehr Zeit in Anspruch nimmt.

Sicher ist Ihnen die SMART-Formel bereits bekannt.

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Die Entwicklung von Emotionen

Wenn von „Entwicklung der Emotionen“ gesprochen wird, umfasst das nicht das gesamte Spektrum. Allgemein ist Ko-Regulation definiert als ein sozialer Prozess, bei dem Individuen ihre Handlungen dynamisch aufeinander abstimmen (Fogel, 1993, zit. nach Pauen et. Kindliche Selbst- und elterliche Ko-Regulation laufen im Idealfall parallel ab. Aus der interpersonalen Regulation durch die Bezugspersonen kommt es im Verlauf zur Entwicklung der intrapersonalen Regulation im Kind.

Bei Babys und Kleinkindern übernehmen die Bezugspersonen die Regulation der Gefühle, indem sie Ausdrucks- und Sprachzeichen verwenden. Damit versuchen sie die emotionale Lage des Babys zu erfassen, adäquat darauf zu reagieren und die Ursache der Unzufriedenheit zu beseitigen. Dadurch wird das Kind dabei begleitet, seine Gefühle einzuordnen und situationsadäquat auszudrücken. Die verbale Begleitung übernehmen die Kinder dann schrittweise selbst. Mit steigendem Alter werden diese Vorgehensweisen internalisiert und sind teilweise von außen nicht mehr sichtbar. Die Regulation läuft von anderen unbemerkt ab und die äußerlich sichtbare emotionale Beteiligung ist reduziert.

Kinder lernen Regulationsstrategien durch direkte Anweisungen, indem Bezugspersonen sprachlich begleiten, wenn das Kind seine Gefühle regulieren soll sowie durch eine Umdeutung der Situation, z. B. im Rollenspiel erfahrbar: Ein 5jähriger Bub hat im Urlaub erlebt, dass am Campingplatz ein Räuber war, der nicht gefasst werden konnte. Im Spiel übernimmt er die Rolle des Polizisten, der den Räuber jagt und schließlich fasst.

Eine weitere Lernmöglichkeit eröffnet sich Kindern, wenn sie bei ihren Bezugspersonen sehen, wie diese selbst ihre Emotionen regulieren.

Begegnungen finden täglich mehrmals statt. Im persönlichen Kontakt ist es bedeutend einfacher, aktiv zuhören zu üben und zu praktizieren. Worum geht es da genau? Der anderen Person wirklich zuhören, nicht schon in Gedanken bei der eigenen Antwort oder der eigenen Erzählung sein. Und nachfragen! Das signalisiert Interesse an der anderen Person und den Wunsch, wirklich zu verstehen, was sie beschäftigt. Dafür braucht es viel Übung, weil wir uns oft selbst unter Druck setzen, sofort die richtige, passende und erwünschte Antwort geben zu müssen. Doch das ist nicht das, was eine gute Begegnung ausmacht.

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Hier geht es vor allem darum, die Gedanken, Gefühle und den Ausdruck der Person zu erfassen, kurz inne zu halten und vielleicht auch noch nachzufragen, ob alles richtig verstanden wurde. „Du meinst also, dass …“ / „Wenn ich dich richtig verstanden habe, wünschst du dir …“ / „Ich habe gehört, dass du … möchtest“Beim Verbalisieren werden auch nicht geäußerte Emotionen angeboten, um das Gegenüber zu unterstützen, das präsentierte Thema tiefer zu erforschen. „Wenn du das so erzählst, scheint viel Freude in dir zu sein.“ / „Ich höre da einen Ärger in deiner Aussage … Stimmt das?“Aufmerksamkeit immer wieder zur Person zurück führen, wenn die Gedanken abzugleiten drohen. Und es braucht auch nicht auf jede Aussage eine Antwort.

Die Bedeutung von Emotionen in verschiedenen Lebensabschnitten

Säuglinge zeigen Emotionen sehr unvermittelt und ihr Schreien soll die Bezugsperson dazu auffordern, die Bedürfnisse rasch zu stillen. Im Alter von sechs Wochen erfolgt Lächeln als Zeichen der Zufriedenheit und als positive Rückmeldung an die Bezugsperson. Als primäre Emotionen werden Freude, Wut, Angst, Ekel, Kummer, Überraschung und Verachtung bezeichnet. Diese sind bereits von Geburt an vorhanden und können bei Beobachtung des Gesichtsausdrucks gut erkannt werden. Säuglinge benötigen jedoch die Begleitung von Bezugspersonen, da sie sich selbst noch nicht regulieren oder beruhigen können.

Ab dem zweiten Lebensjahr entwickeln sich die sekundären Emotionen aufbauend auf den primären Emotionen. Da für diese jedoch bereits kognitive Fähigkeiten erforderlich sind, können sie erst ab einem Alter von 18 Monaten beobachtet werden. Neid, Stolz, Verlegenheit und Mitgefühl sind selbstbezogene Emotionen und können erst nach der Entwicklung des Ich-Bewusstseins empfunden werden. Kinder wählen unterschiedliche Bezugspersonen für ihre Entwicklungsaufgaben.

Ausdrucks- und Körperreaktionen sind zum Teil reflexhaft (z. B. lächeln) und noch nicht dem Anlass und dem situativen Kontext angepasst. Beim Neugeborenen sind Vorläuferemotionen beobachtbar (Izard, 1978, zit. Bei Neugeborenen kann „endogen bewirktes“ Wohlbehagen und Lächeln während des REM-Schlafs beobachtet werden. Dieses ist jedoch noch funktionslos und nicht mit Motivationszuständen assoziiert. Allerdings können Neugeborene bereits mimische Bewegungen der Bezugspersonen nachahmen (z. B. Grimassen schneiden, Zunge herausstrecken), auch wenn sie noch keine Verbindung zu Emotionen herstellen.

Wenn ein Baby Schmerz, z. B. bei einer Blutabnahme den Stich spürt, zeigt es starke Reaktionen wie versteifen und verkrampfen sowie grimassieren und schreien. Es läuft ein Notprogramm ab, weil das Baby seinen Schmerzen und seinem Unlusterleben ausgesetzt ist. Petzold beschreibt die Entwicklung von der Konfluenz über den wachen Kontakt, die Vertiefung zur Beziehung und schließlich zur Beziehungs- und Bindungsfähigkeit. Ein Kind braucht zumindest eine Bezugsperson, die es versorgt. Wie sich dann die Bindung entwickelt, hängt von der emotionalen Bereitschaft und der Empathie der Erwachsenen ab.

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Physiologisch gesehen läuft die Einschätzung und Bewertung einer Situation in sicher oder gefährlich unwillkürlich ab. Das autonome Nervensystem ist für vieles, das ohne unsere bewusste Steuerung abläuft, zuständig (z. B. Atmung, Herzschlag, Verdauung, Wärmeregulation). Solange sich ein Baby geborgen fühlt, wird es zufrieden in den Armen der Bezugsperson liegen. Wenn jedoch die Bezugsperson hektisch ist oder für das Baby abwesend wirkt, wird der für Alarm zuständige Teil des autonomen Nervensystems, der Sympathikus, aktiviert. Erwachsene reagieren in solchen Fällen mit einer Kampf- oder Fluchtreaktion. Diese beiden Möglichkeiten fehlen einem Baby und es macht meist durch Schreien auf sich aufmerksam.

Die interpersonale Regulationsform bezeichnet die Aufteilung auf zwei Personen, also die Bezugsperson und das Kind. Kinder erleben Emotionen als Ereignisse, die sich ihrer willentlichen Kontrolle entziehen. Sie werden von der Emotion und dem Ausdruck erfasst, sowohl bei positiven als auch negativen Emotionen. Auch wenn Erwachsene Emotionen sehr intensiv erleben können, sind sie doch nicht mehr so davon eingenommen.

Durch Spiegelung und Angebote von Handlungsmöglichkeiten durch die Bezugsperson erlebt das Kind Möglichkeiten für den Umgang mit Emotionen. In dieser Phase ersetzen und ergänzen die Bezugspersonen die beim Kind noch fehlenden Anteile. Es braucht die Deutung der kindlichen Ausdrucks- und Körperreaktionen und daran anschließend prägnante Ausdruckszeichen mit Bewältigungshandlungen (interpersonale Regulation). Das Kleinkind ist noch nicht in der Lage, motivdienliche Handlungen selbstständig auszuführen und braucht dafür die Bezugsperson, um es zu leiten. Dadurch eignet sich das Kind ein Repertoire an Bewältigungshandlungen an.

Social referencing findet bereits früh statt. Babys und Kleinkinder achten sehr darauf, wie ihre Bezugsperson reagiert. Ausdruckszeichen in der sozialen Bezugnahme sind besonders wichtig. Wenn z. B. ein zehn Monate alter Säugling von einer anderen Person das Fläschchen bekommen soll, nimmt er Blickkontakt zur primären Bezugsperson auf und holt sich die Erlaubnis. Lächelt sie, nimmt er es gerne an.

Das Kind gelangt Schritt für Schritt von der Unterstützung der Bezugsperson zu eigenen Regulationen. Gleichzeitig entstehen auch bewertende Emotionen wie Stolz, Scham, Schuld. Es kann Emotionen bereits willkürlich beeinflussen, z. B. Theory of mind: Erst in der späteren Entwicklung ist es möglich zu erkennen, dass eine andere Person einen unterschiedlichen Wissensstand hat.

In dieser Phase entwickelt sich die intrapersonale Regulation - Ausdrucks- und Sprechzeichen werden internalisiert und somit oft nur für die Person selbst wahrnehmbar. Die Ausdrucks- und Sprechzeichen verschwinden nicht, sondern werden nur internalisiert. Als-ob-Gefühle beruhen auf inneren Repräsentationen. Jugendliche sind bereits in der Lage, weiter in die Zukunft reichende Konsequenzen vorherzusehen und die Selbststeuerungskompetenz ist auch bereits auf die ferne Zukunft erweiterbar.

Erwachsene haben die Aufgabe, Kinder in ihrer Entwicklung zu begleiten.

Habituelle Handlungsregulation - Die Handlung wird von eingeübten Routinen gesteuert. Volitionale Handlungsregulation - Die Wahrnehmung der Situation ist auf Ziele und Erwartungen gerichtet. Emotionale Handlungsregulation - Im Mittelpunkt steht hier das die emotionale Bedeutung der Wahrnehmung und daraufhin werden Körper- und Ausdrucksreaktionen ausgelöst, die wiederum ein Gefühl als Feedbackempfindung auslösen. Sobald das Gefühl als bewusste Emotion wahrgenommen wird, kann es in eine Handlung umgesetzt werden.

Stressmanagement und Burnout-Prävention

In der Webinarreihe Stressmanagement und Burnout-Prävention nehmen wir uns jede Woche ein Thema vor. Im Webinar werden verschiedene Methoden vorgestellt und ausprobiert, wie du den Alltag optimaler gestalten kannst, z.B. Stressoren entschärfen, Ansprüche abgleichen, Selbstbild stärken.

Wie läuft‘s leichter? Das Bild des Einfädelns im Straßenverkehr ist da für mich ein guter Vergleich! Wenn das Schild erscheint, dass die Fahrbahn in 200m verengt wird, macht es keinen Sinn, gleich die Spur zu wechseln. Denn die ursprüngliche Spur bleibt somit frei und auf der neuen Spur entsteht ein Stau. Manchmal reihen wir uns vorsorglich ein, ohne den eigenen Weg noch ein bisschen länger zu gehen. Sei es aus vorauseilendem Gehorsam oder aus nicht erfragter Anpassung oder auch, weil wir unsicher sind. Die eigene Meinung noch länger vertreten, kann zu heftigen Diskussionen führen - und lohnt sich trotzdem sehr! Überlege dir, warum du auf diesem Weg bist und was dich hierher geführt hat. Also was der Start war. Manchmal sind es drohende Einsparungen des Arbeitgebers, die dazu führen, unter den Mitarbeiter*innen Angst und Besorgnis zu erzeugen. Und in letzter Minute wird es oft doch noch anders.

Kennen Sie das sich gegenseitig mit schlimmen Geschichten übertrumpfen wollen? „Das ist ja noch gar nichts. Stell dir nur mal vor, was mir passiert ist.“ / „Das kenne ich gut. Oft entstehen neue Ideen während des Erzählens und Präzisierens, wenn durch Nachfragen und Einfühlungsvermögen der Raum dafür geschaffen wird.

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