Was verdient ein Neuropsychologe in Österreich?

Ein/e klinische/r Psychologe/-in bekommt ein monatliches Gehalt für einen Beruf, der aktuell sehr gefragt ist. Denn insgesamt sind 1,2 Millionen Österreicher/-innen von einer psychischen Erkrankung wie Depressionen oder einer Angststörung betroffen.

Ausbildung und Berufseinstieg

In der Ausbildungszeit erhält ein/e zukünftige/r klinische/r Psychologe/-in kein Gehalt. Denn es handelt sich um ein Studium, das regulär rund fünf Jahre dauert. Oftmals kommen sogar noch zusätzliche Kosten wie Semester-, Aufnahme-, sowie Prüfungsgebühren auf die angehenden klinischen Psychologen/-innen hinzu.

Wie viel konkret das Gehalt eines/-r klinischen Psychologen/-in zum Berufseinstieg beträgt, ist vor allem davon abhängig, wo und bei welcher Einrichtungsart man tätig ist. Weiters spielt es eine Rolle, ob freiberuflich gearbeitet wird. Während größere Spitäler sowie Jugendämter in der Regel ein vergleichsweise hohes Einstiegsgehalt bezahlen, kann die Vergütung in kleineren Rehabilitationszentren möglicherweise etwas geringer ausfallen. Das durchschnittliche Einstiegsgehalt von klinischen Psychologen/-innen beträgt circa 3.380 Euro brutto pro Monat.

Faktoren, die das Gehalt beeinflussen

Die Gehälter von klinischen Psychologen/innen sind stark von Faktoren wie dem Sitz der Klinik bzw. Praxis, deren Größe, sowie der Berufserfahrung von klinischen Psychologen/-innen abhängig. Allerdings ist es auch entscheidend, ob sie ihren Beruf selbstständig mit eigener Praxis ausüben, oder in einem Anstellungsverhältnis stehen. Während sich mit einer eigenen Praxis finanziell meist mehr erwirtschaften lässt, geht die Selbstständigkeit vor allem mit erheblichen Investitionen für Praxisinventar sowie notwendige technische Geräte einher.

Das Gehalt, das ein/e klinische/r Psychologe/-in erhält, hängt zusätzlich davon ab, ob man dem Beruf in Voll- oder Teilzeit nachgeht. Die Gründe für eine Teilzeitanstellung können vielfältig sein. Mit einem Teilzeit-Anteil von 30,2 Prozent im 1. Quartal 2025 liegt Österreich über dem EU-Schnitt von 17,9 Prozent. Den häufigsten Grund für eine Teilzeittätigkeit stellen familiäre Verpflichtungen dar. Frauen verbringen in der Regel eine längere Zeit in der Teilzeitbeschäftigung. Für Männer hingegen ist Teilzeit eher eine Übergangslösung. Auch als klinische/r Psychologe/-in in Österreich ist eine Teilzeittätigkeit möglich. Allerdings sollte berücksichtigt werden, dass deutlich weniger Honorar erwirtschaftet wird, wenn die Anzahl der Stunden stark reduziert ist.

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Das Gehalt klinischer Psychologen/-innen ist in privaten Einrichtungen vor allem von der Größe, Lage und Wirtschaftlichkeit der Einrichtung abhängig, da private Einrichtungen außertariflich vergüten und ihre Gehälter selbst festlegen.

Das Gehalt klinischer Psychologen/-innen ist auch von dem Alter und Geschlecht abhängig. Obwohl in den letzten Jahren Verbesserungen umgesetzt und dadurch die geschlechtsspezifischen Lohnunterschiede verringert werden konnten, zählt Österreich nach wie vor zu den EU-Ländern mit dem größten Lohnunterschied zwischen Frauen und Männern. Doch neben dem Geschlecht ist vor allem auch das Alter der klinischen Psychologen/-innen und die damit einhergehende Berufserfahrung entscheidend dafür, wie hoch diese vergütet werden.

Ein/e klinische/r Psychologe/-in verdient durchschnittlich ein Bruttoeinkommen von 4.450 Euro monatlich. Als Arzt/Ärztin beträgt der Monatsverdienst 6.870 Euro und liegt damit deutlich höher.

Gehaltsentwicklung mit Berufserfahrung

Wie die Gehaltsangaben aus den oben dargestellten Tabellen veranschaulichen, steigt das Psychologen-Gehalt mit der Anzahl der Jahre im Beruf an. Das durchschnittliche Einstiegsgehalt als Psychologe/Psychologin beträgt ungefähr € 38.000 brutto pro Jahr. Mit 4-9 Jahren Erfahrung steigt der Bruttolohn für PsychologInnen bis zu etwa € 40.000, während ein Psychologe mit mehr als 10 Jahren Berufspraxis kann einen Verdienst von ungefähr € 44.000 erwarten. Das Durchschnittsgehalt für PsychologInnen an der Karrierespitze, mit über 20 Jahren Berufserfahrung liegt über € 46.000.

Gehaltsentwicklung im Überblick

Hier eine Übersicht zur Gehaltsentwicklung basierend auf Berufserfahrung:

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  • Berufseinsteiger: ca. € 38.000 brutto pro Jahr
  • 4-9 Jahre Erfahrung: bis zu € 40.000 brutto pro Jahr
  • Mehr als 10 Jahre Erfahrung: ca. € 44.000 brutto pro Jahr
  • Über 20 Jahre Erfahrung: über € 46.000 brutto pro Jahr

Kollektivverträge und Gehaltsstufen

In den meisten Fällen werden klinische Psychologen/-innen nach dem Kollektivvertrag für Arbeiter/innen und Angestellte in privaten Kuranstalten und Rehabilitationseinrichtungen vergütet und dort der Verwendungsgruppe 6 zugeteilt. Zum Berufseinstieg erhalten die klinischen Psychologen/-innen eine Vergütung von rund 3.480 Euro brutto monatlich. Klinische Psychologen/-innen in Festanstellung erhalten durchschnittlich rund 53.400 Euro brutto jährlich.

Beispielhafte Gehaltsstufen im Kollektivvertrag (private Kur- und Rehabilitationseinrichtungen):

Dienstjahr Gehalt (Brutto monatlich)
1 - 2 3.480 €
3 - 4 3.543 €
5 - 6 3.607 €
7 - 8 3.668 €
9 - 10 3.750 €

Weiterbildung und Spezialisierung

Ausgebildete klinische Psychologen/-innen unterliegen der Weiterbildungspflicht und müssen sich daher laufend weiterbilden. Mit einer zusätzlichen Weiterbildung können klinische Psychologen/-innen zudem auch ihre Aufstiegsmöglichkeiten in Kliniken und Spitälern erhöhen und damit auch ihr Gehalt verbessern.

Die klinische Neuropsychologie beschäftigt sich mit den Auswirkungen von Schädigungen des Gehirns auf das menschliche Erleben und Verhalten. Dazu erfassen sie mittels spezieller standardisierter Verfahren (z.B. Computertests) sowohl Defizite als auch erhaltene Leistungen eines Patienten und ist Basis für eine gezielte Therapie. Berufsmöglichkeiten bestehen im klinischen Bereich, in Rehabilitationseinrichtungen und Heime, bei verschiedenen Beratungsstellen oder in Forschung und Lehre.

Gehaltsunterschiede nach Berufsfeld

Das Einstiegsgehalt, das ein/e Psychologe/-in nach dem Psychologie-Studium zum Start in das Berufsleben erhält, hängt stark vom Berufsfeld ab. Psychologen/-innen, die in Einrichtungen des Gesundheitswesens arbeiten, werden in der Regel nach Kollektivvertrag bezahlt. Je nach Träger der Einrichtung verdienen Berufseinsteiger/innen rund 3.300 Euro Gehalt brutto im Monat. Hinzu kommen Urlaubszuschuss und Weihnachtsgeld.

Gehaltsunterschiede nach Berufsfeld im Überblick:

  • Psychologe mit eigener Praxis: € 4.010/Monat (+37%)
  • Neuropsychologe: € 3.080/Monat (+5%)
  • Klinischer Psychologe: € 2.870/Monat (-2%)
  • Schulpsychologe: € 2.750/Monat (-6%)
  • Fachauszubildende der Klinischen Psychologie: € 1.700/Monat (-42%)

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