Persönlichkeitsstörungen (PD) gehören zu den psychischen Störungen, die mit einer Vielzahl von persönlichen und interpersonellen Schwierigkeiten und negativen langfristigen psychosozialen Folgen einhergehen und somit auch eine erhebliche sozioökonomische Belastung für die Gesellschaft darstellen.
Forschungsschwerpunkte und Projekte
Junge erwachsene Patient:innen mit Persönlichkeitsstörungen sind in den letzten Jahren zunehmend in den Mittelpunkt der klinischen und psychotherapeutischen Forschung gerückt. Die Studie wird an der Tagesklinik für Adoleszenz (Tirol Kliniken/Medizinische Universität Innsbruck) sowie an der psychologisch psychotherapeutischen Forschungsambulanz (Institut für Psychologie) durchgeführt. Im Verlauf einer 12-wöchigen psychodynamischen Behandlung an der Tagesklinik für Adoleszenz werden ca. n = 60 Patient:innen im Alter zwischen 18 und 25 Jahren mit unterschiedlichen Schweregraden der Persönlichkeitsdesorganisation untersucht. Wenn möglich, werden diese Patienten auch als Warteliste-Kontrollen teilnehmen. Zusätzlich werden n = 50 gesunde Kontrollen an der Studie beteiligt sein.
Insgesamt wird es 4 Studienzeitpunkte geben (T0, zwei Monaten vor der Behandlung, T1, am Anfang der Behandlung, T2, kurz nach der Behandlung, T3, drei Monaten follow-up), an denen im Abstand von 8 bzw. 12 Wochen, mehrere Fragebögen und Interviews durchgeführt werden. Für die verschiedenen geplanten biologischen Messungen werden Blutproben (nur Patient:innen) und verschiedene nicht-invasive Bioproben (Haar, Speichel und Mundschleimhautzellen) abgenommen.
Ein kollaboratives und multidisziplinäres Team wird sich mit der perinatalen psychischen Gesundheit befassen, unterstützende Angebote gestalten, gezielte Interventionen umsetzen und deren Wirksamkeit evaluieren. Der Beginn der Elternschaft bringt Veränderungen in Beziehungen, Rollen und Bindungsdynamiken mit sich. Gefühle der Einsamkeit und unzureichende soziale Unterstützung können zu depressiven Symptomen beitragen. Psychische Probleme der Eltern haben weitreichende Auswirkungen auf ihre Familien und Unterstützungssysteme.
Kooperationen und Studien
- In Kooperation mit der Universitätsklinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie, Medizinische Universität Innsbruck (Univ. Prof. Dr. med.
- Kinder psychisch kranker Eltern: In Kooperation mit der Universitätsklinik für Psychiatrie, Medizinische Universität Innsbruck (Univ.-Prof. Dr. med. Barbara Sperner-Unterweger) und der Forschungsgruppe Village der Ludwig Boltzmann Gesellschaft (PI: Dr.
Die Forschungsgruppe „VILLAGE- How to raise the village to raise the child“ der Ludwig Boltzmann Gesellschaft und Medizinischen Universität Innsbruck zielt auf die Identifikation und Stärkung formeller und informeller Unterstützung für Kinder und Jugendliche ab, deren Eltern psychisch erkrankt sind. Die Kinder und Jugendliche stehen im Mittelpunkt.
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In einer Kooperationsstudie mit der Universität Innsbruck (Klinische Psychologie II) wird eine Subgruppe von Eltern in Bezug auf ihre eigenen Bindungserfahrungen untersucht und ein ressourcenorientiertes Tool für eine Kurzintervention entwickelt.
In Kooperation mit dem Institut für Synergetik und Psychotherapieforschung, PMU Salzburg (Univ.-Prof. Dr.
Depressionsforschung
Projekt: Klinische Veränderungsprozesse und neuronale Konnektivität bei Depression während einer stationären Behandlung
Schlafforschung: In Kooperation mit Universitätsklinik für Psychiatrie der Medizinischen Universität Innsbruck und dem Hermann Buhl Instituts für Hypoxie und Schlafmedizinforschung am Institut für Sportwissenschaften der Universität Innsbruck.
FWF Antrag in Revision Projekt: Kognitive mentale Funktion während körperlicher Belastung hinsichtlich Reaktionszeit, Aufmerksamkeit und emotionaler Befindlichkeit nach einer Nacht in hypobarer Hypoxie (moderate Höhe) mit und ohne zusätzliche Sauerstoffgabe
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DBT-Körpertherapie Modul
Die Dialektisch Behaviorale Therapie (DBT) ist eine emotionsfokussierte und erfahrungsorientierte Verhaltenstherapie. Emotionen drücken sich wesentlich im Körper aus und sind über diesen erfahr- und auch veränderbar. Aus diesem Grund ist es in der DBT besonders sinnvoll, den "Erfahrungsraum Körper" in die Behandlung von Borderline-PatientInnen zu integrieren.
Das Buch stellt DBT-Körperskills vor, die in der Einzel- oder Gruppentherapie vermittelt werden können. Das Themenspektrum reicht von Warm-Up-Übungen über Atemübungen, den Umgang mit Nähe und Distanz, den Einbezug der Körpersprache bis hin zu Selbstwert und Grundübungen des Jonglierens.
In der Einbettung in die umfassende DBT-Behandlung können so die Leitsymptome der Borderline-Störung wie Anspannungs- und Dissoziationsphänomene mittels Bewegung und körperlicher Aktivität funktional bewältigt werden. Was im ursprünglichen Konzept der Begründerin der DBT, Marsha Linehan, fehlte, holten Martin Bohus und Ilona Brokuslaus nach und entwickelten ein DBT-Körpertherapie-Modul.
Essstörungen
Essstörungen sind ein weiterer wichtiger Schwerpunkt in der psychosomatischen Behandlung. Die Österreichische Gesellschaft für Essstörungen (ÖGES) spielt eine zentrale Rolle in der Forschung, Lehre, Therapie und Prävention im Bereich Essstörungen. Ziele der AED sind die Wissensgewinnung und die Förderung eines besseren Verständnisses von Essstörungen, mit einem besonderen Augenmerk auf die Integration von Forschung und klinischer Anwendung.
Jugendliche stürzen sich oft in Diäten oder ungesunde Gewichtskontrollpraktiken, um abzunehmen oder nicht zuzunehmen. Frau Prof. Jugendliche stürzen sich oft in Diäten oder ungesunde Gewichtskontrollpraktiken, um abzunehmen oder nicht zuzunehmen. von Diäten und die damit verbundenen Gefahren, da gilt: Ohne Diät keine Essstörung! Dabei stützte sich Frau Prof.
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Frau Prof.in Dr. Beate Wimmer-Puchinger und Frau Mag.a Michaela Langer (Wiener Programm für Frauengesundheit) halten es für notwendig, von der Verhaltensprävention zur Verhältnisprävention weiterzugehen. Essstörungen und Adipositas sind zwei Seiten derselben Medaille! und Adipositas. Industrie und Politik dringend erforderlich.
Kongress Essstörungen 2012 in Alpbach, Tirol
Bereits zum 20. Mal fand der Kongress Essstörungen vom 18.- 20.10.2012 in Alpbach, Tirol statt. Dieser Kongress wird von Univ.-Prof. Dr. Österreichischen Gesellschaft für Essstörungen (ÖGES) und der Medizinischen Universität Innsbruck organisiert. damals noch ein Novum.
Zu diesem „runden Jubiläum“ wurde das aktuelle Thema „Gesundheitsförderung und Prävention bei Essstörungen und Adipositas“ in den Mittelpunkt gerückt. leistete dieser Kongress einen Beitrag zur Vernetzung und dem gegenseitigen Austausch wichtiger Stakeholder, die bisher eher nur nebeneinander arbeiteten: Expertinnen für Essstörungen und Adipositas (Wissenschaftlerinnen, Therapeutinnen, Selbsthilfegruppen, Betroffene, Angehörige, und andere Interessierte) mit Berufsgruppen aus den Bereichen Public Health, Gesundheitsförderung und Primärprävention.
Gendersensible Therapie
In jeder Interaktionssituation nehmen wir einander als Frauen und Männer wahr, wir reagieren bewusst und unbewusst auf die Informationen, die darin für uns enthalten sind. Dies geschieht ebenso in jeder beratenden und therapeutischen Beziehung. Seminar beschäftigen wir uns deshalb mit Gender und Geschlechterverhältnissen wie sie in der Frauen- und Geschlechterforschung entwickelt, diskutiert und angewendet werden.
Differenz, Konstruktion und Dekonstruktion und ihre Spiegelung im psychosozialen Handeln vermittelt. Daraus sollen dann Schlussfolgerungen für gendersensibles Arbeiten in der Therapie gezogen und Chancen und Risiken der jeweiligen Zusammensetzung der Therapie-Dyaden erfahrbar gemacht werden.
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