Typische psychologische Aussagen und ihre Bedeutung

Schon auf dem Schulhof waren Sticheleien ein Indiz dafür, dass zwei sich besonders sympathisch sind. „Was sich liebt, das neckt sich!“ Auch im späteren Leben bewahrheitet sich das Sprichwort immer wieder. Doch warum steckt hinter den zänkischen Sprüchen ein gut getarntes Liebesgeplänkel?

Das Phänomen des Neckens

Offiziell sind Robert und Sophie nur Arbeitskollegen. Auffällig ist aber, dass sie sich gegenseitig gerne aufziehen. Morgens stichelt Sophie am Kaffeeautomaten: „So früh am Tag so gute Laune? Das ist doch nicht deine erste Tasse, du Kaffeejunkie.“ Beim Lunch in größerer Runde revanchiert sich Robert mit Blick auf Sophies Salatteller: „Schon wieder nur Grünzeug?! Du isst meinem Steak noch das Futter weg.“

Anfangs vergegenwärtigen Robert und Sophie selbst noch gar nicht, was sich zwischen ihnen entwickelt. Die anderen vermuten: Da fühlen sich zwei stark zueinander hingezogen. Was sich liebt, das neckt sich - an diesem Phänomen ist nämlich tatsächlich etwas dran. Nicht immer muss jedoch ernstes Interesse oder eine Beziehungsabsicht hinter diesem Spiel stehen.

Andere Kollegen kassieren von Robert und Sophie auch mal einen Spruch. Aber so leidenschaftlich gerne ärgern sie niemanden sonst aus der Belegschaft. Neckereien zeigen, dass zwischen zwei Menschen eine besondere Verbindung besteht. Sophie fragt sich mittlerweile öfter: „Warum neckt er mich?“, während Robert überlegt, Sophie einfach mal am Samstag auf einen heißgeliebten Kaffee einzuladen.

Die Kennenlernphase und Missverständnisse

„In der Kennenlernphase kommt es häufiger zum Gefecht mit kleinen Sticheleien, ironischen Bemerkungen, liebevollen Provokationen. Zum einen sollen sie das Gegenüber zum Lachen bringen. Was sich liebt, das neckt sich? Gerade in der Anfangsphase ist da aber auch ein großes Potenzial für Missverständnisse. „Sticheleien funktionieren nur, wenn auf der einen Ebene das Freche kommuniziert wird und auf einer anderen das Gefühl von Sympathie - entweder in der verbalen Sprache oder durch die Körpersprache des Mannes oder der Frau.“

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Auf kleine Makel abzuzielen, kann hingegen schnell nach hinten losgehen, wenn sich beide noch nicht gut kennen. Fettnäpfchen können so schnell zur Flirtfalle werden. Den neuen Partner mit seinem Silberblick oder den paar Pfunden zu viel aufzuziehen, ist daher nicht ratsam. „Spaß und Humor ist ein verbindender Faktor menschlicher Kommunikation. Gemeinsames Lachen schafft Nähe“, erklärt Lisa Fischbach.

Grenzen des Neckens

Was sich liebt, das neckt sich, aber was ist dran? „Wenn das Gegenüber vermittelt, dass die Neckereien nicht gut ankommen, ist spätestens Schluss. Am besten lassen sich die individuellen Grenzen des guten Geschmacks ausloten, wenn beide sich gut kennen.

Wer sich auch als langjähriges Paar die Kultur erhält verleiht der Liebe mehr Leichtigkeit und fragt sich nicht mehr „Warum neckt er mich?“. „In der Partnerschaft sollte viel mehr geneckt werden“, bestätigt Lisa Fischbach. „Schließlich ist das eine schöne Form des Flirtens. Die Stichelei muss aber immer auf einer wertschätzenden Basis transportiert werden, sonst kippt das Spiel und wird verletzend.“

Wenn das gelingt, haben Neckereien offenbar eine stabilisierende Wirkung auf Beziehungen, wie auch die ElitePartner-Studie 2019 zeigt. Die Bedeutung, die hinter den kleinen Gemeinheiten steckt, lässt sich wie folgt zusammenfassen: Du bist liebenswert, auch wenn du nicht perfekt bist.

Wie die Beziehungsdauer mit kleineren Neckereien im Beziehungsalltag zusammenhängt, wurde ebenfalls in der ElitePartner-Studie untersucht. Besonders frisch verliebte Paare lieben es sich zu necken. 83 Prozent der Liierten, die zwischen drei Monaten und drei Jahren zusammen sind, ärgern einander oft oder sehr oft auf eine liebevolle Art und Weise.

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So geben gut acht von zehn Paaren, die seit ein bis drei Jahren liiert sind, an, dass sie oft oder sehr oft gemeinsam lachen und sich liebevoll ärgern. Es darf als Anzeichen für Interesse, Zuneigung, als Ausdruck für Nähe oder aber als Bestätigung der Fragen „Liebt er mich?“ bzw. „Liebt sie mich?“ gewertet werden. Die Bedeutung hinter der Redewendung „Was sich liebt, das neckt sich“ ist also durchweg positiv.

Wer sich noch nicht so gut kennt, sollte beim Sticheln allerdings nicht zu persönlich werden. Solange die liebevollen Boshaftigkeiten nicht unter die Gürtellinie gehen, ist der neckische Flirt selbst unter langjährigen Paaren ein stabilisierender Faktor. Er betont die Liebenswürdigkeit des anderen und kann angespannte Situationen entschärfen.

Zeigt sich das Gegenüber von vermeintlich harmlosen Neckereien verletzt, hat das Spiel allerdings sein Ziel verfehlt. Inzwischen haben die stolzen Großeltern von acht Enkelinnen auch eine Urenkelin bekommen. Das Paar meint lächelnd: "Kleine Sticheleien sind an der Tagesordnung, doch gerade diese halten uns jung." Was sich liebt, das neckt sich eben. Dafür sind die zwei der lebende Beweis.

Dann müssten sich die zwei Brüder sehr gern haben, die sich in einem Hinterhof Tag für Tag zanken und vertragen und wieder zanken. Alle Versuche, friedlich miteinander zu spielen, scheitern regelmäßig. Und obendrein muß Christoph in Schach gehalten werden, denn der beschimpft ihn abwechselnd mit "Olte Hex!" und "Kampfmaschine!".

Der Spruch: " Was sich liebt, das neckt sich " stimmt. Nach Beobachtungen von englischen Psychologen festigen gutmütige Hänseleien sogar die Beziehung. Denn sie helfen, Konflikte spielerisch zu bewältigen und geben das Gefühl, trotz Schwächen geliebt zu werden.

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Starregisseur Louis und die glamouröse Schauspielerin Alice waren das Film- Traumpaar der 70er Jahre - bis es zum spektakulären Bruch kam. 30 Jahre später treffen die beiden Legenden wieder aufeinander, und sofort fliegen die Fetzen. Was sich neckt, das liebt sich - das ist das Motto für den weiteren Verlauf der Story. Die Gefühle zwischen Louis und Alice flammen erneut auf.

Varianten des Sprichworts

Was sich liebt, das küßt sich . Und das seit 5000 Jahren. Der Kuß als Liebesbeweis kommt trotz seiner langen Geschichte so schnell nicht aus der Mode.

Vor Gericht kennen die beiden Scheidungsanwälte keine Gnade. Als sich die Staranwälte in einem Scheidungskrieg plötzlich gegenüberstehen, geht es zur Sache. Und natürlich kommen sich die Gegner von Verhandlung zu Verhandlung näher. Regisseur Peter Howitt inszenierte mit "Laws of Attraction - Was sich liebt , verklagt sich " eine Liebeskomödie, die von der schauspielerischen Leistung ihrer Hauptdarsteller lebt.

Weitere psychologische Weisheiten

Neben dem bekannten Sprichwort gibt es viele weitere psychologische Weisheiten, die uns im Leben helfen können. Einige davon stammen von Buddha:

  • "Wir sind, was wir denken. Alles, was wir sind, entsteht aus unseren Gedanken. Mit unseren Gedanken formen wir die Welt."
  • "Es gibt keinen Weg zum Glück. Glücklichsein ist der Weg."
  • "Lerne loszulassen. Das ist der Schlüssel zum Glück."
  • "Der Mensch leidet, weil er Dinge zu besitzen und zu behalten begehrt, die ihrer Natur nach vergänglich sind."
  • "Niemand rettet uns, außer wir selbst. Niemand kann und niemand darf das. Wir müssen selbst den Weg gehen."

Auch Sigmund Freud, der Begründer der Psychoanalyse, hat viele prägnante Zitate hinterlassen:

  • "Menschen sind doch das Wertvollste, das man gewinnen kann."
  • "Es sind nicht alle Menschen liebenswert."
  • "Wir merken bald, das Unnütze, dessen Schätzung wir von der Kultur erwarten, ist die Schönheit (...)"
  • "Niemals sind wir ungeschützter gegen das Leiden, als wenn wir lieben, niemals hilfloser unglücklich, als wenn wir das geliebte Objekt oder seine Liebe verloren haben."
  • "Die Traumdeutung aber ist die Via regia zur Kenntnis des Unbewußten im Seelenleben."

Tabelle: Zusammenfassung der ElitePartner-Studie

Beziehungsdauer Paare, die sich oft liebevoll ärgern Paare, die oft gemeinsam lachen
3 Monate bis 3 Jahre 83% Gut 8 von 10 Paaren

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