Personzentrierte Psychotherapie in Castrop-Rauxel

Die personzentrierte Psychotherapie, begründet von Carl R. Rogers, stellt die Person ins Zentrum der psychotherapeutischen Bemühungen. Sie betrachtet Therapie als eine Begegnung, in der dem Klienten geholfen wird, sich selbst besser zu verstehen und sein Wachstumspotenzial zu entfalten.

Grundlagen des Personzentrierten Ansatzes

Der Personzentrierte Ansatz verpflichtet sich dem Menschenbild der Humanistischen Psychologie und betont die Autonomie und Selbstverantwortung des Individuums. Wesentliche Faktoren der Psychotherapie sind Empathie, Akzeptanz und Kongruenz des Therapeuten.

  • Empathie: Das empathische Verstehen ist methodisch zu begründen. Der Therapeut versucht, die Welt aus der Perspektive des Klienten zu sehen und dessen Gefühle und Gedanken genau wahrzunehmen.
  • Akzeptanz: Sie bedeutet nicht, dass der Therapeut mit allem einverstanden sein muss, was der Klient sagt oder tut, sondern dass er ihn als Person wertschätzt und nicht verurteilt.
  • Kongruenz: Der Therapeut ist authentisch und echt in der Beziehung zum Klienten. Er verbirgt sich nicht hinter einer professionellen Fassade, sondern bringt seine eigenen Gefühle und Gedanken in angemessener Weise ein.

Die Rolle des Therapeuten

Im Personzentrierten Ansatz ist der Therapeut weniger Experte als vielmehr Begleiter. Seine Aufgabe ist es, eine Atmosphäre zu schaffen, in der sich der Klient sicher und angenommen fühlt und sich so auf den Weg der Selbstexploration begeben kann. Die Therapie versucht, sich selbst überflüssig zu machen.

Der Therapeut begegnet dem Klienten als Person und ist bestrebt, dessen subjektive Welt zu verstehen. Einem Menschen begegnen heißt, zu schauen, zu hören, zu sprechen.

Der Experiencing-Prozess

Der Experiencing-Prozess wird als Schlüssel zum Verständnis der Klientenzentrierten Therapie angesehen. Eugene T. Gendlin entwickelte die Focusing – orientierte Psychotherapie.

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Anwendungsbereiche

Der Personzentrierte Ansatz findet Anwendung in verschiedenen Bereichen, darunter:

  • Einzeltherapie
  • Gruppentherapie
  • Kinder- und Jugendlichentherapie
  • Paar- und Familientherapie
  • Beratung
  • Supervision
  • Erwachsenenbildung
  • Sozialarbeit

Auch in der Arbeit mit Menschen mit psychotischem Erleben oder kognitiven Behinderungen bietet der Personzentrierte Ansatz Möglichkeiten der Heilung.

Personzentrierte Psychotherapie in der Kindertherapie

Die Relevanz in der Kindertherapie ist gegeben. Zwischen Kind und Therapeutin wird eine Beziehung gelegt, von deren Entwicklung das Kind profitiert.

Der Personzentrierte Ansatz im Kontext

Der Personzentrierte Ansatz versteht sich als Metatheorie für alle Psychotherapie. Er betont die Bedeutung der Beziehung zwischen Klient und Therapeut und die Notwendigkeit, den Klienten in seiner Einzigartigkeit und Ganzheit wahrzunehmen.

Der Ansatz ist allenthalben zu finden und zeigt Einfluss in verschiedenen Schulen. Er fordert dazu auf, theoretische und praktische Positionen als Herausforderung zu verstehen und die Orientierung an der Person zu verwirklichen.

Kritische Auseinandersetzung

Trotz seiner breiten Anwendung und Anerkennung ist der Personzentrierte Ansatz auch Kritik ausgesetzt. Einige werfen ihm Verschwommenheit und Beliebigkeit vor. Es wird argumentiert, dass das Konzept der „Aktualisierungstendenz“ vage und zum Teil widersprüchlich sei.

Aktuelle Entwicklungen

Die personzentrierte Psychotherapie befindet sich in einem stetigen Entwicklungsprozess. Aktuelle Schwerpunkte sind die Integration neuer wissenschaftlicher Erkenntnisse und Paradigmen sowie die Auseinandersetzung mit gesellschaftlichen Veränderungen.

Die Auseinandersetzungen mit der Schulmedizin und das Bemühen um Anerkennung sind weiterhin relevant. Es wird betont, dass das Reiz-Reaktionsmodell der Naturwissenschaften nicht ausreicht, um organismische Zusammenhänge zu erklären.

Personzentrierte Psychotherapie in einem kulturellen Übergangszeitalter

Die Personzentrierte Psychotherapie befindet sich in einem "kulturellen Übergangszeitalter". Sie kann in diesem Kontext ihre emanzipatorische Kraft und ihr Menschenbild neu entfalten.

Institutionen und Netzwerke

Der Personzentrierte Ansatz ist international vernetzt. Es gibt zahlreiche Institutionen und Organisationen, die sich der Förderung und Weiterentwicklung des Ansatzes widmen, darunter:

  • Person-Centered Association in Austria
  • World Association for Person-Centered & Experiential Psychotherapy and Counseling (WAPCEP)
  • Österreichische Gesellschaft für wissenschaftliche, klientenzentrierte Psychotherapie und personzentrierte Beratung (ÖGwG)

Zusammenfassung

Die personzentrierte Psychotherapie ist ein humanistischer Ansatz, der die Bedeutung der Beziehung zwischen Klient und Therapeut, die Selbstverwirklichung des Klienten und die Förderung von Wachstum und Veränderung betont. Sie findet Anwendung in verschiedenen Bereichen und ist international vernetzt.

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