Instabile Beziehungen, die durch ein ständiges Auf und Ab gekennzeichnet sind, können ernsthafte Auswirkungen auf das geistige Wohlbefinden haben. Eine Studie der Universität Illinois in Columbia bestätigt, dass Gefühlschaos und psychischer Stress zu chronisch depressiven Verstimmungen und Angststörungen führen können.
Wechselhafte Beziehungen und ihre Folgen
Rund 60 Prozent der 545 TeilnehmerInnen einer Studie gaben an, mindestens einmal in einer solchen wechselhaften Beziehungskonstellation gewesen zu sein. Aus solch einem ungesunden Trennungsmuster resultieren schlechtere Kommunikation und ein geringeres Engagement. Es zeigen sich auch ein Hang zu Misstrauen und missbräuchliches Verhalten. Die Forscher raten, die Ursachen, wie auseinandergehende Lebensweisen, Streitpunkte oder Lügen, intensiv zu ergründen.
Eine Möglichkeit, dem toxischen Zirkel zu entkommen, ist der Versuch einer Paartherapie. Entweder gelingt dann die Stabilisierung, oder man muss eine endgültige Trennung in Betracht ziehen, um der Seele ein Überleben und Ausbruch aus den toxischen Kreisläufen zu gewähren. Der Grund ist nicht die Trennung an sich, sondern die Begleiterscheinungen der Überstrapazierung von einer sich mühsam wiederholenden Situation. Meist sind die Themen Abhängigkeiten unterschiedlichster Art, finanzielle Not, ein Pflichtgefühl oder schlicht Gewohnheit.
Kale Monk von der Universität Illinois rät: „Unsere Erkenntnisse zeigen: Leute, die sich ständig trennen und dann doch wieder zusammenkommen, müssen unter die Haube ihrer Beziehung schauen und herausfinden, was da wirklich vor sich geht. Wenn sie ehrlich miteinander über dieses Muster sprechen, können sie entsprechend handeln."
Durch die fehlende Stabilität und Wertschätzung werden schließlich beide unsicher - und auch das Selbstbewusstsein ist betroffen. Letztendlich verletzt das Spiel von Nähe und Distanz die Seele.
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Gesellschaftliche Einflüsse und Beziehungserwartungen
Untersuchungen zeigen, dass die Menschen im Laufe ihres Lebens heute im Schnitt fünf Mal häufiger den Sexualpartner wechseln und Ehen in Österreich fast doppelt so oft geschieden werden wie noch in den 1970-er Jahren. Dr. Maria Brunner-Hantsch, Psychotherapeutin und Fachärztin für Psychiatrie und Neurologie in Graz, sieht die zunehmend dominante Stellung von Fernsehen und Medien als Ursache. „Die dort gezeigten Rollenmodelle werden als Vorbilder ins reale Leben übernommen“, klagt die Expertin.
Brunner-Hantsch: „Diese Szenen führen vor allem bei jungen Menschen zu völlig übersteigerten Beziehungserwartungen und logischerweise zu Enttäuschung, Verzweiflung und Trennung.“ Dr. Ekkart Schwaiger, Psychotherapeut und Facharzt für Psychiatrie in Wien, sieht eine zusätzliche Triebfeder in der Erziehung: „Kindern werden in der heutigen Zeit zu wenige klare Grenzen gesetzt, sie lernen kaum mehr zu verzichten“, erläutert er.
Verlustgefühle und ihre Verarbeitung
Aber nicht nur die oft weit übersteigerten Erwartungen, sondern auch viele seit Urzeiten tief in uns verwurzelte Ängste brechen im Zuge einer Trennung wieder auf und verstärken das Verlustgefühl. Das ist etwa die Angst, ungeliebt zurückzubleiben, als Frau, Mann, Mutter oder Vater versagt zu haben oder die Kontrolle über das eigene Leben nicht mehr zu besitzen.
Schwaiger nennt weitere Beispiele aus seiner Praxis: „Ich erlebe auch immer wieder, dass eine in der Vergangenheit nicht verarbeitete Trauer über einen Todesfall oder einen anderen dramatischen Abschied in der Familie den Liebes-Trennungsschmerz so multipliziert, dass er zur Lebenskrise wird.“
Brunner-Hantsch erläutert: „Unterwerfen sich Menschen etwa aus mangelndem Selbstwertgefühl dem anderen völlig oder wollen ihn im Gegenteil geradezu besitzen und jede Minute des Tages kontrollieren, kann das nicht gut gehen. Diesen tiefsitzenden Problemen kann man sich nur in einer langen psychotherapeutischen Behandlung stellen“.
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Der Trennungsschmerz gleicht in vieler Hinsicht jenem der Hinterbliebenen nach Todesfällen. „Sie durchlaufen vergleichbare Phasen der Trauer“, beschreibt Schwaiger. „Am Anfang stehen der Schock und das Nicht-wahrhaben-Wollen des erfolgten Verlustes. Darauf folgt eine Phase der aggressiven Haltung und der Wut, die aber für die Aufarbeitung der Krise ganz wichtig ist. Denn nur dann kann man nach einem vielleicht letzten Aufbäumen im Kampf um die Beziehung völlig loslassen und in der abschießenden Phase einen völligen Neubeginn starten.“
Wenn jedoch diese letzte Wendung zum Guten nicht gelingt, dann droht langfristig der Supergau - das Abgleiten in die Arbeitsunfähigkeit und Depression, aber etwa auch ins obsessive Quälen des Ex-Partners durch Stalking. „Das in dieser Phase immer häufiger anzutreffende Auftreten von Gewalt ist leider auch ein Zeichen unserer Zeit“, bedauert Brunner-Hantsch.
Körperliche und psychische Auswirkungen
Forscher der Universität Tübingen wiesen nach, dass infolge eines starken Trennungsschocks Gehirnteile wie der Präfrontalkortex und die vorderen Schläfenlappen, die Antrieb und Motivation steuern, kurze Zeit wie gelähmt brachliegen können. Folgen davon sind Konzentrationsunfähigkeit und Schlaflosigkeit. Aber auch Schweißausbrüche, Rückenschmerzen, Verdauungsstörungen und Asthma können Auswirkungen einer Trennung sein.
Das emotionale Trauma bewirkt überdies eine verminderte Ausschüttung des Glückshormons Serotonin im Gehirn, was Angst und Panik verstärkt. „Wenn dies dem Verlassenen so stark zusetzt, dass er über Tage oder Wochen nicht mehr schlafen kann, steuert er schnurgerade auf eine Depression zu, weil auch der Körper nicht mehr belastbar ist“, ergänzt Brunner-Hantsch.
Schwaiger verrät: „Eine solche Betäubung wirkt kurzfristig“. Der Schlüssel zur gut bewältigten Trennung liegt für Schwaiger unterm Strich darin, sich seiner Trauer wirklich zu stellen. „Und zwar auf der Gefühlsebene, denn wir alle denken zu viel und fühlen zu wenig. Die Emotionen müssen zugelassen und ausgedrückt werden, vielleicht weinend oder auch schreiend.“ Auch das Tagebuchschreiben, Malen oder Musikhören sind erfolgreiche Rezepte, um selbst eine tiefe Trauer zu verarbeiten.
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Unterschiedliche Verarbeitung von Männern und Frauen
Das Ende einer Beziehung wird von Männern und Frauen oft sehr unterschiedlich verarbeitet, so zeigt eine Studie des deutschen Marktforschungsinstitutes Innofact in Zusammenarbeit mit dem Online-Dienst Parship. Die Umfrage unter 2500 Testpersonen zwischen 18 und 65 Jahren ergab, dass Männer ihrer eigenen Empfindungen nach stärker unter dem Liebesaus leiden als Frauen. Zehn Prozent des „starken“ Geschlechts waren nach einer bei ihnen jüngst erfolgten Trennung so verzweifelt, dass sie sogar in Frage stellten, jemals über diesen Verlust hinwegzukommen. Im Gegensatz dazu hatten Männer den Schmerz jedoch schneller verarbeitet und zeigten sich früher bereit für eine neue Beziehung.
Wie kann man den Betroffenen helfen?
Für Partner, Familienangehörige und Freunde eines depressiven Menschen ist es häufig schwer, mitzuerleben, wie schlecht es dieser Person geht. Sie fragen sich, wie sie bei Depressionen am besten helfen. Es gibt verschiedene Möglichkeiten, Menschen mit Depressionen den Umgang mit der Erkrankung zu erleichtern:
Unterstützung beim Arztbesuch
Ist jemand über einen längeren Zeitraum hinweg niedergeschlagen, freudlos und antriebslos, ist es wichtig, sich professionelle Hilfe zu suchen. Bei diesem ersten Schritt sind viele Betroffenen auf die Unterstützung ihrer Angehörigen angewiesen. Depressiven Menschen fehlt oft der nötige Antrieb, um einen Arzttermin zu vereinbaren oder sie glauben nicht daran, dass ihnen dort geholfen wird. Zudem wirkt die Diagnose "Depression" bedrohlich - viele Menschen haben Angst davor. Doch es ist oft auch eine Erleichterung, zu wissen, dass die fehlende Lebensfreude Folge einer Erkrankung ist, die sich behandeln lässt. Nutzen Sie diese Informationen, um Angehörige mit einer Depression dazu zu motivieren, sich Hilfe zu suchen.
Geduld haben
Menschen mit Depressionen ziehen sich zurück und wirken auf ihr Umfeld oft ablehnend. Depressive melden sich vielleicht nicht mehr so häufig und gehen auf Abstand. Sozialer Rückzug und die Vernachlässigung der beruflichen und alltäglichen Pflichten sind typische Auswirkungen schwerer Depressionen. Angehörige unterstützen den Patienten durch Geduld und Verständnis. Machen Sie sich bewusst, dass das Verhalten des Betroffenen nicht gegen Sie gerichtet ist, sondern Teil einer depressiven Phase ist. Wenden Sie sich nicht ab, auch wenn Ihr depressiver Angehöriger Sie zurückzuweisen scheint.
Hoffnung statt Druck machen
Setzen Sie einen depressiven Menschen nicht mit Bemerkungen wie "Nun reiß dich doch ein bisschen zusammen" unter Druck - denn "Zusammenreißen" ist bei einer Depression nicht möglich. Auch Vorwürfe sind unangebracht und verschlimmern die Lage nur. Die Kranken machen sich ohnehin selbst starke Vorwürfe und leiden unter Schuldgefühlen aufgrund ihrer Depression. Die Beziehung aufrecht zu halten und den Betroffenen nicht aufzugeben, hilft, die Krankheit zu bewältigen.
Ebenfalls wichtig: Streiten Sie nicht mit Ihrem depressiven Angehörigen darüber, ob seine negative Sichtweise der Situation "objektiv" gerechtfertigt ist oder nicht. Auch das hat keine Aussicht auf Erfolg. Werten Sie die intensiv erlebten körperlichen Missempfindungen des Depressiven und seine Ängste vor einer körperlichen Erkrankung nicht als übertrieben oder "nur psychisch bedingt" ab. Denn depressive Menschen übertreiben ihr Erleben nicht.
Gut gemeinte Ratschläge vermeiden
Seien Sie vorsichtig mit gut gemeinten Ratschlägen: Empfehlen Sie einem depressiven Menschen beispielsweise nicht, mal richtig abzuschalten und für ein paar Tage zu verreisen. Gerade Menschen mit schweren Depressionen erleben in einer nicht vertrauten Umgebung ihre Freudlosigkeit manchmal noch weitaus schmerzhafter. Wenn jemand sich vollständig vom gesellschaftlichen Leben zurückzieht, liegt es nahe, ihn aufmuntern oder motivieren zu wollen. Gute Ratschläge, die gesunden Menschen mit Problemen helfen, fruchten aber bei Depressiven nicht. Sie setzen den Patienten vielmehr unter Druck.
Keine Ratschläge zu erteilen, ist natürlich eine schwierige Aufgabe für Angehörige. Eine Depression ist aber definitiv nicht durch Aktivitäten und schöne Erlebnisse zu heilen. Depressive Menschen sind in ihren negativen Gedanken und Gefühlen gefangen und benötigen daher eine medikamentöse und/oder psychotherapeutische Behandlung.
Suizidgedanken ernstnehmen
Bei einer schweren Depression verlieren Betroffene manchmal den Lebensmut. Suizidgedanken sind Teil der depressiven Störung und werden durch Hoffnungslosigkeit und starke Selbstzweifel verstärkt. Wenn Menschen mit einer Depression davon sprechen, sich das Leben zu nehmen, ist das ein ernstzunehmendes Warnsignal!
Meist steckt dahinter nicht ein wirklicher Sterbewunsch, sondern vielmehr die fehlende Kraft, SO weiter zu leben, beziehungsweise der Verlust der Hoffnung, dass die Situation sich auch wieder zum Besseren wenden kann.
Auch wenn es schwerfällt: Sprechen Sie die Betroffenen darauf an, wenn er sich entsprechend äußert. Das können auch Sätze sein wie "Ohne mich wärt ihr besser dran" oder "ich bin für alle eine Last" oder auch nur "Ich mag nicht mehr". Konkrete Pläne, wie der Suizid umzusetzen wäre, deuten drauf hin, dass der Schritt zur Durchführung nicht mehr weit sein könnte.
Bieten Sie an, gemeinsam in eine psychiatrische Notfallklinik zu fahren.
Weitere Aspekte und Erkenntnisse
Eine Scheidung erhöht zwar das Risiko für Depressionen, betrifft aber nur bestimmte Personen. Sbarra und sein Team betreiben Scheidungsforschung und versuchen zu ermitteln, welcher Typus von Mensch besonders unter einer Trennung leidet. Die Ergebnisse deuten darauf hin, dass Trennung und Scheidung grundsätzlich das Risiko verschärfen, an einer Depression zu erkranken.
Dem Fachmann nach sind Männer wesentlich anfälliger für Depressionen nach einer Trennung. "Es gibt einfach keine Diskurskultur unter Männern", sagt Göschel. Für Frauen sei die "beste Freundin" ein Ratgeber. Frauen erzählen von ihrem Trennungskummer - Männer leiden für sich alleine. Ob jemand an einer Trennung stark leidet, hängt auch von seiner sozialen Schichtung ab. Männer, die traditionelle Selbstbilder pflegen, leiden weitaus mehr als Männer aus höheren Schichten. Bei einer Trennung fallen diese Männer in ein tiefes Loch. "Die Arbeitsunfähigkeit bei geschiedenen Männern ist auch höher", weiß Göschel.
Mag. Gabriela Fischer, Wiener Lebens- und Sozialberaterin, weiß: „Das liegt daran, dass sie unter Schock stehen und hochgradig verzweifelt sind.“ Beim Partner mit dem Trennungswillen erzeugt die Aussprache zwar meist ein gewisses Gefühl der Befreiung. Möglichst rasch die räumliche Trennung vollziehen und den Kontakt zu der oder dem Ex so gut das geht meiden.
Der Partner, der das Beziehungsaus wollte, sollte die Gefühlsaufbrüche des Verlassenen ignorieren, da er andernfalls den Verlassenen in der Meinung bestärkt, dass noch Chancen auf einen Neuanfang bestehen - was die zweite Trennungsphase und den Trennungsschmerz unnötig verlängert.
Gedanken an den Ex-Partner aktiv zu stoppen. Sich immer wieder vergegenwärtigen, dass das Leben vor ihm oder ihr auch nicht schlecht war, und dass es bald wieder wie früher sein wird. Ansonsten hilft laut Fischer abwarten, etwa so lang, bis die beste Freundin Zeit für einen gemeinsamen Wellnesstag hat oder der beste Freund für eine Bergtour.
Sich zu Beginn der Partnersuche überlegen, was einem wichtig ist: Wo möchte ich wohnen, was macht mir Spaß, will ich überhaupt eine Familie? Die oder der Gesuchte sollte laut Fischer die gleichen Lebensziele und ähnliche Bedürfnisse haben.
Univ. Prof. Dr. Stephan Doering: Ich denke, nach einem Beziehungsaus leidet so gut wie jeder, und derjenige, der verlassen wird, wohl mehr als derjenige, der die Trennung wollte. Wie viele aber so sehr leiden, dass sie deswegen einen Arzt brauchen: Dazu gibt es wohl keine seriösen Daten. Vielen ist schon geholfen, wenn ihnen gesagt wird, dass eine Trennung immer ein großer Stressfaktor und ein belastendes Lebensereignis ist. Dass es normal und ein Zeichen von Gesundheit ist, Liebeskummer zu haben.
Menschen, die als Kind die Trennung der Eltern miterlebt haben, leiden zum Beispiel besonders stark, wenn eine Beziehung zu Ende gegangen ist. Auch Menschen, die andere Verlusterfahrungen hinter sich haben wie den Tod Nahestehender, leiden sehr. Außerdem sind Menschen mit einer Anlage für eine Erkrankung an einer Depression gefährdet: Trauer und Schmerz nach einer Trennung gehen bei ihnen oft in eine Depression über.
Wenn jemand beispielsweise merkt, dass sein Selbstwertgefühl gestört ist, er sich nur noch durch die Tage quält, gedrückter Stimmung ist, alles schwarz sieht, keine Perspektive mehr für sich hat oder der Gedanke aufgetaucht ist, sich das Leben zu nehmen, ist die Trauer sehr wahrscheinlich in eine Depression übergegangen.
Da eine Trennung ein großer Stressfaktor ist, kann fast jede psychische Erkrankung dadurch ausgelöst werden, von einer Angsterkrankung bis hin zur Schizophrenie, wenn die Anlage dafür vorhanden ist.
Leidet jemand bereits an einer chronischen Erkrankung, insbesondere an einer, an der das Immunsystem beteiligt ist, wie beispielsweise Asthma oder Neurodermitis, verschlimmert sich diese durch den Stress bei einer Trennung meist. Hat jemand die Anlage für eine solche Krankheit, tritt sie in der Trennungssituation häufig erstmals auf.
Es erscheint wie "Milchmädchenpsychoecuation", denn zum einen fällt eine Depression ja nicht vom Himmel in eine Partnerschaft und, wenn sie das tun würde, so wäre sie noch mehr als Krankheit zu sehen wie sie das heutzutage wird, und wenn dies der Fall ist, so wäre es doch nahezu unmenschlich von einem Partner zu erwarten, dass er/sie sich aus diesem Grund von seiner Liebe verabschiedet.
Ehe gut alles gut, verheiratete Menschen leiden seltener unter Depressionen oder Süchten. Eine Ehe ist gut für die Gesundheit und schützt vor Depressionen und anderen psychischen Problemen. Das ist das Ergebnis einer Studie von Wissenschaftern der Universität von Otago in Neuseeland, die am Dienstag, den 15. Dezember, vorgestellt wurde.
Verheiratete haben demnach ein geringeres Risiko als Singles, an Depressionen und Angstzuständen zu erkranken oder süchtig zu werden, wie die Psychologin Kate Scott sagte. Für die Studie wurden Daten von fast 34.500 Menschen in 15 Ländern ausgewertet.
Für die psychische Gesundheit sei eine Ehe für Frauen und Männer gleichermaßen von Vorteil, sagte Scott. Nur in der jeweils ersten Ehe wurden Unterschiede zwischen Männern und Frauen festgestellt: Nach der ersten Hochzeit leiden Männer demnach seltener an Depressionen als Frauen. Scott führt dies darauf zurück, dass sich Frauen vor allem in erster Ehe eher an traditionellen Rollenbildern orientieren.
Während die Ehe nach Einschätzung der Forscher also gesund ist, kann eine Scheidung sehr ungesund sein: Der Verlust eines Ehepartners durch Trennung, Scheidung oder Tod kann der Studie zufolge krank machen. Eine Trennung mache viele Menschen "anfällig für die Entstehung psychischer Krankheiten", sagte Scott.
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