Sendung über Depressionen

Psychische Erkrankungen gehören laut WHO zu den häufigsten Krankheiten weltweit.

Barbara Stöckl spricht in einer neuen Ausgabe von „Stöckl live - Jetzt die Psyche stärken“ mit Prof. Er will Betroffene ermutigen, professionelle Hilfe in Anspruch zu nehmen und gleichzeitig dazu motivieren, mit der täglichen Bewegungseinheit „Fit mit Philip“ nicht nur den Körper, sondern auch die Seele fit zu halten.

Daniela Aigner mit ihren beiden Hunden, die ihr im Zuge von Depressionen nach einer schweren chronischen Erkrankung wieder zu neuem Lebensmut verholfen haben, ist ebenfalls im Studio.

Tabuthema Psychische Probleme im ländlichen Raum

In der Landwirtschaft ist es ein großes Tabu, seelisch zu leiden oder gar Depressionen zu haben, das Bild des gesunden Bauern/Bäuerin lässt Schwäche nicht zu.

Dabei stehen gerade Landwirte und Landwirtinnen durch vielschichtige Problemen wie Generationenkonflikte, Schulden und nicht zuletzt aufgrund der Wetterextreme vor großen Herausforderungen und kämpfen ums Überleben.

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In STÖCKL LIVE spricht der Bergbauer Christian Bachler offen über seine psychische Krise und wie er sie bewältigt hat, außerdem stellen wir das psychosoziale Angebot des bäuerlichen Sorgentelefons vor.

Resilienz - wie man die psychische Widerstandskraft stärken kann

Noch nie im Laufe der Menschheitsgeschichte mussten die Menschen eine derartige Menge an Reizen und Informationen verarbeiten wie heute und in den letzten beiden Jahren kamen dazu auch noch jede Menge schlechte und belastende Nachrichten hinzu: Corona und die Klimakatastrophe.

Mehr denn je ist es also notwendig gerade die Psyche gegen diese Belastungen zu wappnen, schließlich zeigt die Statistik auch, wie sehr psychische Störungen und Krankheiten auf dem Vormarsch sind.

Barbara Stöckl hat sich im Selbstversuch der breiten Palette an Methoden und Hilfsmittel intensiv zugewandt, die von Psychologen und Gesundheitseinrichtungen empfohlen und angewendet werden, um die psychische Resilienz, also die Abwehrkräfte der Seele zu stärken.

Ihre Erfahrungen haben sie zittern lassen und das nicht nur wegen des kalten Wassers, in das sie sich dafür begeben hat.

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Postvirale Erschöpfung - wie gehen Betroffene mit dem Zusammenbruch im Zuge einer Post/Long-Covid-Erkrankung um?

Bei etwa 10 Prozent aller Menschen mit einer überstandenen Covid-Erkrankung endet das Leiden auch Monate nach der Ansteckung nicht wirklich - und zwar unabhängig davon, wie stark die Krankheit verlaufen ist.

Betroffen sind mehr Frauen als Männer und die meisten von ihnen sind relativ jung.

Alexa Stephanou war immer das, was man eine Powerfrau nennt, jetzt ist sie an manchen Tagen froh, wenn sie Kraft genug für die wichtigsten Besorgungen hat, ihre Erfahrungen gibt sie mittlerweile in einer Long-Covid-Selbsthilfegruppe weiter.

Krone-Kolumnistin Franziska Trost hat zumindest vorläufig akzeptieren müssen, dass ihre Lebenskraft und ihr stets wacher Geist durch die Covid-19- Erkrankung enorm geschwächt wurden.

Live im Studio erzählen die beiden jungen Frauen, wie es für sie ist, plötzlich „nicht mehr zu funktionieren“ und welche Strategien ihnen zur psychischen Regeneration helfen.

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Leben mit einer psychischen Erkrankung

Philipp Braunegger kennen und begleiten wir seit 15 Jahren, damals war er noch ein Kind, litt an Angststörungen und Depressionen.

Heute ist er ein junger Mann und erzählt über die letzten 20 Jahre, in denen Angst und Depression seine ständigen Begleiter sind und wie er es schafft dennoch ein selbstständiges Leben zu leben.

Auch seine Mutter kommt zu Wort, denn gerade bei psychischen Problemen ist es für Angehörige meist sehr schwer, die Situation „auszuhalten“.

Was macht die Pandemie mit unseren Kindern?

Besonders Kinder und Jugendliche sind Leidtragende der Krise, jedes 3. Kind und jeder 3. Jugendliche hat laut Gesundheitsministerium psychische Probleme.

Bei der ORF-Telefonhotline Rat auf Draht werden täglich vier Gespräche zum Thema Selbstmord geführt - ein Anstieg um 20 Prozent im Vorjahresvergleich.

Es gibt zu wenig kostenfreie Therapieplätze oder ewig lange Wartezeiten.

Wie können diese Kinder unterstützt werden?

ORF-Radiothek

Auch in den Radioprogrammen & Podcasts des ORF ist die krisenbedingte Belastung unserer Psyche in den letzten Tagen vielseitig beleuchtet worden.

In der ORF-Radiothek haben wir einige Ansätze gefunden, die uns persönliche Krisen (in der globalen Krise) besser verstehen lassen.

Und es gibt auch eine gute Nachricht: mit ein paar kleinen Bewusstseins- und Verhaltensänderungen können wir unserer angeschlagenen Psyche Gutes tun.

(Im Falle einer lang anhaltenden psychischen Beeinträchtigung ist aber in jedem Fall professioneller Rat einzuholen.)

In der ORF-Radiothek gibt es alle Programme des ORF 7 Tage zeitversetzt zum Anhören.

Das sind mehrere hundert Stunden Radio, die Du beliebig oft anhören kannst. Zusätzlich dazu gibt es viele eigene Podcasts.

Deprimiert vs. Depressiv

Wie Winter im Sommer, wie Meter tief unter Wasser sein - so beschreiben Menschen mit Depressionen diesen Zustand.

Sonja Koppitz und Sara Steinert zum Beispiel.

Die beiden sind Radiomoderatorinnen und selbst betroffen.

In ihrem Podcast „Kopfsalat“ reden sie mit Expertinnen und Experten genau darüber: Wie geht man mit depressiven Menschen um, wie fühlt sich eine Depression an, darf man sich über Depression lustig machen oder wo liegt eigentlich der Unterschied zwischen deprimiert und depressiv sein?

Trotz des sehr ernsten Themas sind die beiden sehr unterhaltsam, man merkt sie sind Radiomoderatorinnen, das Thema ist ihnen wichtig und sie haben einen hohen Anspruch, gut zu informieren.

Burnout erkennen und offen darüber reden

Gefangen im Gedankenstrudel. Einsam sein. Grübeln, wie man das alles schaffen soll. Ausgebrannt sein.

In der Folge „Ich kann nicht mehr“ erzählt Podcastmacher Matthias Kuhlmann seine eigene Burnout-Geschichte und mit welcher und wessen Hilfe er wieder auf die Füße gekommen ist.

„Stress neu denken“ ist ein Podcast, der Trost spendet.

Weil es hilft, die Geschichten anderer zu hören, die ähnliches erlebt haben und verstehen, wie es einem geht, wenn man einfach nicht mehr kann.

Hilfsangebote

Hier findest du telefonische Hilfe:

  • Ö3-Kummernummer: 116 123 (täglich von 16 bis 24 Uhr)
  • Psychotherapie Helpline: 0720 12 00 12 (täglich von 8 bis 22 Uhr)
  • Rat auf Draht: 147
  • Telefonseelsorge: 142

Depressionen: Forschung und neue Wege zur Heilung

Müdigkeit, Energiemangel, Schlafstörungen oder Apathie - viele Menschen leiden unter den Symptomen chronischer Stressbelastungen, die sich zu Depressionen entwickeln können.

Früher dachten Forschende, allein ein Botenstoff im Gehirn sei dafür verantwortlich.

Inzwischen blickt die Wissenschaft anders auf die Krankheit - und entdeckt neue Wege, um sie zu heilen.

Manche vermuten sogar, dass Depressionen einen verborgenen Sinn haben könnten.

Dass Depressionen allein ein chemisches Ungleichgewicht im Gehirn sind, wurde mittlerweile in einer großen Studie widerlegt.

"Es reicht nicht, um Depressionen zu erklären, es könnte nur ein Teil des Puzzles sein", sagt Camilla Nord, Neurowissenschaftlerin an der Universität Cambridge.

Sie und andere Forschende versuchen weiterhin zu verstehen, was in den Gehirnen und Körpern depressiver Menschen vor sich geht.

Dabei untersuchen sie, welche Rolle Entzündungen, Gene oder Bakterien im Darm spielen.

Eine vielversprechende Fährte führt zur Neuroplastizität. Das ist die Fähigkeit des Gehirns, sich ständig zu verändern.

Bei Depressiven könnte diese verkümmert sein. Mithilfe von Psychotherapie, aber auch Antidepressiva oder neuen Wirkstoffen wie Ketamin oder Psilocybin, kann man sie anscheinend wieder ankurbeln.

Radio Burgenland: Depressionen und Angststörungen

Am 23. Juni 2022 drehte sich die „Radio Burgenland Sprechstunde“ um das Thema „Depressionen und Angststörungen“.

Die andauernde Corona-Pandemie belaste Erwachsene und Kinder, neuere Untersuchungen zeigen dabei eine Zunahme an Depression von bis zu 25 Prozent.

Auch der Krieg in der Ukraine und die daraus resultierenden Teuerungen seien eine zusätzliche Belastung für viele Menschen.

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