Coaching bei Burnout: Definition und Wege zur Bewältigung

Burnout kann jede Person treffen - ob am Arbeitsplatz oder zu Hause. Wenn Sie beruflich dauerhaft unter Druck stehen, sich ausgelaugt fühlen oder Konflikte Ihre Energie rauben, dann ist es Zeit, genauer hinzuschauen. Im Coaching besprechen wir Ihre Situation vertraulich und strukturiert. Wenn Sie sich in einem der beschriebenen Themen wiederfinden, zögern Sie nicht. Ich unterstütze Sie gerne dabei, Ihre berufliche Situation neu zu ordnen, sich abzugrenzen und Klarheit zu gewinnen.

Die Fachwelt ist sich nicht ganz einig, was Burnout genau ist. Allerdings orientiert sich diese an bestimmten Beschwerden. Es handelt sich dabei jedoch um keine eigenständige Erkrankung. Fachleute verstehen darunter ein Zusammenwirken von mehreren Beschwerden. Fachleute gehen davon aus, dass Burnout eine Folge einer Überlastung von beruflichen oder privaten Tätigkeiten ist. Burnout ist keine Krankheit im engeren Sinn, sondern ein Syndrom mit verschiedenen Beschwerden.

Symptome von Burnout

Ein Grund, warum Burnout oft nicht früh genug erkannt wird, sind die von Person zu Person unterschiedlichen Symptome sowie der schleichende Verlauf. Burnout bezeichnet einen Zustand totaler Erschöpfung. Zu den Hauptsymptomen gehören:

  • Erschöpfung: Menschen mit Burnout fühlen sich energielos, ausgelaugt und völlig erschöpft.
  • Verringerte Leistungsfähigkeit: Betroffenen fällt es schwer, die bisherige Leistung zu halten - ob im Haushalt, im Beruf oder bei der Pflege von Angehörigen.
  • Entfremdung von der Tätigkeit: Betroffene erleben ihre Tätigkeit immer mehr als belastend. Es kann zur Abstumpfung gegenüber Aufgaben und Situationen kommen.
  • Auch Gefühle innerer Leere sowie Schlafstörungen treten auf. Zudem können sich Probleme in der Partnerschaft oder Familie verstärken. Weiters sind körperliche Beschwerden möglich, wie etwa Verdauungsprobleme oder Schmerzen.
  • Das Gefühl von Überforderung und Antriebslosigkeit sind besonders stark, außerdem fühlen sich die Betroffenen oft überdurchschnittlich müde und niedergeschlagen.
  • Die Arbeit fühlt sich immer frustrierender an und man selbst fühlt sich abgestumpft - Empathie mit anderen Menschen zu empfinden wird zunehmend schwerer.
  • Als Folge dessen entsteht eine wachsende emotionale Distanz zu anderen, da persönlicher Kontakt nicht mehr zugelassen wird.
  • Außerdem verlieren Betroffene häufig den Bezug zu sich selbst, was zu einer Selbstentfremdung bzw. Depersonalisierung führen kann.
  • Die Konzentrations- sowie die Merkfähigkeit gehen zurück und das Gefühl der Lustlosigkeit steigt.
  • Betroffene Menschen fühlen sich sehr häufig besonders unkreativ und es fällt ihnen schwer, Ideen zu entwickeln sowie Entscheidungen zu treffen.

Burnout ist ein Risikofaktor für weitere Erkrankungen, bei denen dauerhafter Stress eine große Rolle spielt. Dazu zählt etwa die Depression. Diese tritt mitunter auch bereits im Lauf des Burnouts auf. Es kann etwa auch zu übermäßigem Alkoholkonsum bzw.

Die 12 Stadien des Burnout

Die völlige Burnout-Erschöpfung ist nicht plötzlich von einem Tag auf den anderen da. Ein Burnout verläuft je nach Person unterschiedlich. Fachleute beschreiben Burnout unter anderem in zwölf Stadien. Diese Stadien können jedoch der groben Orientierung dienen, wie ein Burnout verlaufen kann. Es ist möglich, Stadien zu „überspringen“ bzw. können sie auch in anderer Reihenfolge auftreten.

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  1. Zwang, sich zu beweisen. Aus gesundem Engagement kann übersteigerter Ehrgeiz werden.
  2. Verstärkter Einsatz. Betroffene versuchen, die Arbeit immer besser zu machen.
  3. Vernachlässigung der eigenen Bedürfnisse. So sind etwa soziale Kontakte, Ruhe und Entspannung nicht mehr so wichtig wie zuvor.
  4. Verdrängung von Bedürfnissen und Konflikte. Es kommt in der Folge immer häufiger zu Fehlleistungen wie etwa Verspätungen, Verwechslungen sowie zu Konflikten.
  5. Umdeutung von Werten.
  6. Verstärkte Verleugnung aufgetretener Probleme. Betroffene schotten sich immer mehr von der Umwelt ab.
  7. Sozialer Rückzug. Die Abschottung verschärft sich. Orientierungslosigkeit und Hoffnungslosigkeit treten auf.
  8. Es kommt z.B. zu „Dienst nach Vorschrift“. Ersatzbefriedigungen treten in den Vordergrund, z.B. Verhaltensänderungen.
  9. Betroffene ziehen sich nun noch stärker vom sozialen Leben zurück.
  10. Verlust des Gefühls für die eigene Persönlichkeit. Betroffene fühlen sich nicht mehr in der Lage, ihr Leben aktiv zu steuern.
  11. Innere Leere. Mutlosigkeit, Angst und Panik treten auf.
  12. Depression. Völlige Burnout-Erschöpfung.

Ursachen von Burnout

Fachleute orientieren sich bei der möglichen Erklärung für die Entstehung von Burnout an mehreren Aspekten. Stress dürfte eine große Rolle spielen. Zu einem Burnout kommt es, wenn eine Anpassung an die stressige Situation nicht mehr möglich ist und der Stress länger anhält. Zudem kann sich eine sogenannte Gratifikationskrise negativ auswirken. Das bedeutet, es kommt zu einem Ungleichgewicht von eigener Leistung und Anerkennung durch die Arbeitgeberin oder den Arbeitgeber. Fachleute gehen unter anderem auch davon aus, dass die Belastung direkt mit dem Arbeitsplatz bzw. dem Ort und der Art einer Tätigkeit zusammenhängen kann. Diese Belastungen können so groß werden, dass sie die eigenen Fähigkeiten zur Bewältigung übersteigen. Zudem vermuten Fachleute unter anderem, dass manche Menschen ein erhöhtes Risiko für ein Burnout haben.

Als Burnout-Auslöser wird ein Zusammenspiel aus vier Faktoren definiert: Betrieb, Privat, Person bzw. Besonders perfektionistische Menschen gelten als gefährdeter, genauso wie Menschen, die sich überdurchschnittlich stark in ihrem Beruf einsetzen, wie beispielsweise Pfleger*innen und Betreuer*innen. Weiters fallen unter den Faktor „Person bzw.

Diagnose von Burnout

Um Burnout behandeln zu können, muss im ersten Schritt eine Diagnose gestellt werden. Burnout ist nicht als eigenständige Diagnose im sogenannten ICD-10, der internationalen Klassifikation der Krankheiten, angeführt. Es findet sich dort unter dem Begriff „Probleme verbunden mit Schwierigkeiten bei der Lebensbewältigung“ als „Ausgebranntsein“ (Burnout). Die Ärztin oder der Arzt stellt Burnout meist als eine sogenannte Nebendiagnose. Zu Stellung der Diagnose erhebt die Ärztin oder der Arzt die Krankengeschichte. Sie oder er fragt dabei, welche Beschwerden bestehen und wann diese aufgetreten sind. Zur Stellung der Diagnose können auch Fragebögen helfen. Zudem führt die Ärztin oder der Arzt eine körperliche Untersuchung durch. Sie oder er schließt zudem andere Erkrankungen als Ursache für die Beschwerden aus.

Prävention von Burnout

Da Burnout durch ein Zusammenspiel von vielen Faktoren entsteht, kann man diesem nicht sicher vorbeugen. Um Burnout und noch schwerwiegenderen Folgen - wie beispielsweise Burnout Depressionen - vorbeugen zu können, können wir alle präventiv gewisse Lebensbereiche und persönliche Einstellungen hinterfragen und unterstützende Bewältigungsstrategien entwickeln. Angemessene Möglichkeiten einer Karriere bzw. Unterstützung von Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern, z.B. Einrichtung einer Ansprechstelle für Burnout im Betrieb, z.B. Angebot von Schulungen, z.B. Ggf. Vorsorgeuntersuchungen im Betrieb können helfen, Burnout möglichst früh zu erkennen. Das ArbeitnehmerInnenschutzgesetz sieht unter anderem die verpflichtende Evaluierung von Arbeitsplätzen vor. Darunter versteht man die Ermittlung und Beurteilung von Gefahren durch den Arbeitgeber sowie die Festlegung von Maßnahmen zu ihrer Vermeidung. Auch die Gefahren durch psychische Belastungen müssen dabei festgestellt werden.

Weitere präventive Maßnahmen umfassen:

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  • Realistische eigene Arbeitsplanung bzw.
  • Eigene Bedürfnisse beachten, z.B. Erlernen von Entspannungstechniken, wie z.B.
  • Auch Coaching kann hilfreich sein, sich mit der eigenen Tätigkeit auseinanderzusetzen.
  • Wenn wir besonders viel Stress haben, verfallen wir schneller in die Falle einen Tunnelblick zu entwickeln. Um diesen zu vermeiden, können wir bewusste Achtsamkeit praktizieren. Dabei spielen unsere Sinne eine besonders große Rolle: Was fühlst du gerade? Was siehst du gerade? Was hörst du, schmeckst du und riechst du gerade?
  • Das Zeitalter des Internets gibt uns eine Vielzahl an Entspannungsübungen, die wir in unseren Alltag einbauen können. Von autogenem Training, über Muskelentspannung, Yoga, Mediation oder Atemübungen - für jede*n ist etwas dabei. Besonders hilfreich sind die Übungen, wenn wir sie bereits in stressarmen Zeiten anwenden und in unseren Alltag integrieren, sodass wir in stressintensiven Situationen auf das bereits erlernte Wissen zurückgreifen können.
  • Geburtstagsfeier planen, einen Umzug vorbereiten, in der Arbeit ein Projekt abschließen und gleichzeitig noch pünktlich zu Hause sein, um mit den Kindern Zeit zu verbringen? Das allein und so viele Aufgaben mehr können uns alle plötzlich auf einmal übermannen.
  • Schlafmangel kann sowohl Ursache als auch Folge von Burnout sein. Ein müder Körper hat eine geringere Stressresistenz als ein ausgeruhter. Um unsere gewünschte Stundenanzahl im Traumland zu bekommen, empfehlen Expert*innen zwei Stunden vor dem Schlafen gehen das Handy auszuschalten.
  • Niemand ist multitaskingfähig. Mehrere Aufgaben gleichzeitig zu erledigen, hat - um genau zu sein - sogar einen negativen Effekt auf uns. Nicht nur wird die Arbeitszeit der einzelnen To Do’s ausgeweitet, durch das ständige hin und her springen zwischen Aufgaben kann sich unser Gehirn außerdem nie auf tatsächlich eine Aufgabe fokussieren. Wir kommen daher auch nie in den Flow.

Therapie und Coaching bei Burnout

Fachleute konnten bisher noch keine verbindlichen, einheitlichen Empfehlungen für die Therapie von Burnout zur Verfügung stellen. Lernen und Anwenden von Entspannungsmethoden bzw. Bei diesen Maßnahmen können etwa Fachleute aus dem Bereich der Gesundheitspsychologie oder Klinischen Psychologie helfen. Bei Problemen am Arbeitsplatz unterstützen Änderungen im betrieblichen Umfeld. Auch Initiativen wie fit to work bieten dabei Hilfe. Darüber hinaus kann Psychotherapie unterstützen, mit der Situation umzugehen und die seelische Belastung zu vermindern. Dabei hat sich etwa der Ansatz der Akzeptanz- und Commitment-Therapie bewährt. Dieser Ansatz kommt aus der Verhaltenstherapie. Dabei lernen Betroffene, achtsam und mit Selbstmitgefühl mit ihren Problemen umzugehen sowie sich neu im Leben zu orientieren. Die Ärztin oder der Arzt kann auch bei Bedarf Medikamente verschreiben, um Symptome zu lindern - zum Beispiel Schlaflosigkeit. Liegt eine Depression vor, erfolgt die Behandlung daran ausgerichtet. Allerdings finden dabei auch besonders Aspekte von Überlastungsreaktionen Berücksichtigung.

Ob man sich für ein Burnout-Coaching oder eine Burnout-Therapie entscheidet, hängt in der Regel von den einzelnen betroffenen Personen ab. Im Coaching arbeiten wir mit der eigenen Selbstwirksamkeit und einem Weg, um selbstständig Lösungen zu finden. Es wird gemeinsam an der Selbstbewältigungskompetenz, dem Konfliktmanagement und der Kommunikation mit dem sozialen Umfeld gearbeitet. Darüber hinaus wird ein Auge auf die Strukturierung des Alltags gelegt und die persönliche Effizienz in Bezug auf Auslastung und Arbeitsprozesse wird beleuchtet. Abhängig von den Ursachen des Stresses, dem Umfeld und der Persönlichkeit der betroffenen Person, werden im Zuge des Coachings auch ganz spezielle Fähigkeiten entwickelt bzw. Lebensbereiche beleuchtet.

Auch Burnout Coaching kann als präventive Ressource eingesetzt werden. Manche Unternehmen bieten bereits die Dienste eines Burnout Coaches als Incentive im Zuge der betrieblichen Gesundheitsförderung an. Dabei werden Stressfaktoren aus dem Weg geräumt, bevor sie zu schwerwiegenden Problemen werden können.

Wichtiger Hinweis: Bei gravierender psychischer Belastung kann Coaching psychotherapeutische Behandlung nicht ersetzen.

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