Posttraumatische Belastungsstörung: Ursachen, Behandlung und Wege zur Bewältigung

Die Posttraumatische Belastungsstörung (PTBS), auch bekannt als Post Traumatic Stress Disease (PTSD), ist eine psychische Erkrankung, die durch ein selbst erlebtes oder unmittelbar beobachtetes extrem belastendes Ereignis (wie z.B. bei Gewalt, Krieg, etc.) entsteht.

Ursachen und Risikofaktoren

Die Ursachen für eine Posttraumatische Belastungsstörung können sehr vielfältig sein.

In jedem Fall handelt es sich dabei allerdings um ein traumatisches Erlebnis.

Der Betroffene erleidet eine ernsthafte Bedrohung und spürt, dass es um sein eigenes Überleben geht.

Körperliche Gewalterfahrungen in Form von Vergewaltigung, Folter oder Krieg begünstigen eine posttraumatische Belastungsstörung meist noch mehr als durchlebte Naturkatastrophen oder Unfälle, für die niemand direkt verantwortlich ist.

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Die erlebte menschliche Gewalt ist in der Regel nicht mit dem bisher bestehenden Weltbild zu vereinbaren.

Es gibt dann einen direkten “Feind”, der die Bedrohung darstellt.

Personen ohne soziale Unterstützung, insbesondere der Familie, gelten als anfälliger für eine posttraumatische Belastungsstörung.

Auch Menschen mit einer psychischen Erkrankung sind besonders gefährdet, eine posttraumatische Belastungsstörung zu entwickeln.

Wer unter einem sehr autoritären Erziehungsstil mit bestrafenden Konsequenzen der Eltern leiden musste, trägt ebenso ein höheres Risiko.

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Ein entscheidender Risikofaktor sind zum Beispiel vorangegangene traumatische Erlebnisse in der Kindheit.

Zu den Ereignisfaktoren zählt vor allem die Traumaschwere.

Als Risikofaktoren können psychosoziale Folgen wie Schul- oder Studienabbrüche, Jobverlust oder Beziehungsprobleme angeführt werden.

Je nach Ausmaß und Konstellation in diesen fünf Faktorengruppen ist das Risiko für eine PTBS entweder erhöht oder vermindert.

Damit sich eine Traumafolgestörung entwickeln kann, muss mindestens ein intensiv belastendes Ereignis vorgefallen sein.

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Am persönlichen Leib erfahren worden sein, es kann aber auch von der betroffenen Person beobachtet worden sein.

Traumatische Ereignisse

  • Gewalterfahrungen
  • Kriegserlebnisse
  • Naturkatastrophen
  • Schwere Unfälle

Symptome der PTBS

Nach einem Trauma, welches eine außergewöhnliche Bedrohung mit katastrophalen Ausmaß darstellt und welches bei jedem tiefe Verzweiflung auslösen würde, entwickeln ca. 25% der Betroffenen eine posttraumatische Belastungsstörung.

Die Symptome können nach einigen Wochen bis Monaten auftreten und in einen chronischen Verlauf übergehen.

Zumeist eine generelle Angespanntheit, mit einer ständigen vegetativen Übererregbarkeit, ständige Angst und oft auch Gereiztheit, sowie Depressionen.

Es besteht eine erhöhte Sensibilität gegenüber äußeren Reizen, welche auch oft Triggerfunktion haben und dann quälenden Erinnerungen und gedankliches Wiedererleben des Traumas (Flashbacks) auslösen können.

Des Weiteren besteht untertags oft ein Vermeidungsverfahren und nachts treten Schlafstörungen, sowie Alpträume auf.

Betroffene sind einem Ereignis (kurz oder langanhaltend) von außergewöhnlicher Bedrohung bzw. katastrophalem Ausmaß ausgesetzt.

Solche Ereignisse würden bei fast jedem Menschen eine tiefe Verzweiflung auslösen.

Auftreten von Flashbacks (anhaltende Erinnerungen oder Wiedererleben von Belastungen durch sich aufdrängende, nachhallende Erinnerungen), lebendige Erinnerungen, sich wiederholende Träume.

Vermeidung von Umständen, die der Belastung ähnlich sind oder mit ihr in Zusammenhang stehen.

Erhöhte Erregung und Empfindsamkeit - zusätzlich mit folgenden Merkmalen: Ein- und Durchschlafstörungen, Reizbarkeit, Wutausbrüchen, erhöhter Schreckhaftigkeit, Konzentrationsschwierigkeiten, erhöhter Wachsamkeit („Alarmmodus“).

Gefühlsreaktionen und Gedanken in Zusammenhang mit dem traumatischen Ereignis spielen eine wesentliche Rolle (z.B. Angst, Hilflosigkeit).

Der Verlust von Kontrolle ist ein sehr wesentlicher Faktor bei der Entstehung von PTBS.

Man kann sich selbst dabei als abwesend und „leer“ (ohne Gefühle) empfinden.

In diesem Zusammenhang spricht man bei den genannten Symptomen von Dissoziation.

Sehr starke Schuld- und Schamgefühle sowie Stimmungsbeeinträchtigungen können ebenso auftreten.

Symptome (nicht notwendigerweise alle) können sich zudem unmittelbar nach dem traumatischen Ereignis zeigen und bessern sich in der Regel in einem Zeitraum von vier bis zu maximal acht Wochen.

Erst wenn die Symptome danach anhalten, spricht man von einer posttraumatischen Belastungsstörung.

Gelegentlich kommt es aber auch zu einer verzögerten Reaktion, das heißt, die Symptome treten erst einige Zeit später auf.

Ab einem Zeitraum von sechs Monaten spricht man dann von einer chronischen posttraumatischen Störung.

Die Symptomatik muss über einen längeren Zeitraum (z.B. sich grundsätzlich aufgrund von länger andauernden oder sich wiederholenden belastenden Geschehnissen entwickelt.

Emotionalen Überreaktionen auf kleinere Belastungen im Alltag führt.

Kommt dabei ebenfalls vor.

Und der Wertlosigkeit.

Viele fühlen sich deswegen auch schuldig und vernehmen ein anhaltendes Gefühl der Scham.

Kern-Symptome

  • Flashbacks (Wiedererleben des Traumas)
  • Vermeidungsverhalten
  • Erhöhte Erregung und Empfindsamkeit
  • Schlafstörungen
  • Angstzustände
  • Depressionen

Diagnose

Liegt der Verdacht auf eine posttraumatische Belastungsstörung (PTBS) vor, steht zuerst das vertrauliche Patientengespräch mit der Ärztin/dem Arzt oder etwa der Psychotherapeutin/dem Psychotherapeuten im Mittelpunkt.

Dabei wird die bisherige Krankengeschichte (Anamnese) erhoben und behutsam nach den belastenden Ereignissen gefragt sowie Symptome erfasst.

Mitunter werden auch standardisierte Fragebögen eingesetzt.

Es ist notwendig, körperliche bzw. andere Erkrankungen auszuschließen, ggf. werden weitere Untersuchungen veranlasst.

Zum Beispiel eine neurologische Untersuchung oder eine Bildgebung (z.B. MRT), wenn gleichzeitig eine Verletzung (z.B. des Kopfes) vorliegt.

Da auch oft körperliche Schmerzen auftreten, müssen auch diesbezüglich mögliche organische Ursachen dafür abgeklärt werden.

Diagnostische Kriterien werden in ICD-10 und DSM-5 beschrieben.

Diese Klassifikationssysteme unterscheiden sich zum Teil.

In Österreich wird die Diagnose nach ICD-10 gestellt.

Nicht immer zeigen sich die Symptome in der vollständigen Ausprägung.

Behandlung

Eine posttraumatische Belastungsstörung wird idealerweise umgehend psychotherapeutisch und eventuell medikamentös behandelt.

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