Postnatale Depression: Ursachen, Dauer und Behandlung

Die Zeit der Schwangerschaft und das erste Lebensjahr des Kindes ist für viele Frauen einer der intensivsten Abschnitte ihres Lebens. Sie sind zwar oft erschöpft, aber glücklich über ihr Baby und ihre neue Rolle als Mutter. Für einige Mütter gestaltet sich dieser Lebensabschnitt aber gar nicht so rosig, wie sie sich das vorgestellt haben. Diese Mütter entwickeln in der Schwangerschaft oder postpartal eine Depression oder Angsterkrankung. Dabei wurde bereits 1858 das erste Mal von Louis-Victor Marcé eine postpartale Depression beschrieben, also eine Depression, die ursächlich mit der neuen Lebenssituation zu tun hat. Wir wissen mittlerweile aus vielen internationalen Studien, dass ca. 15 Prozent der Frauen nach der Entbindung betroffen sind. Etwa jede 7. Mutter in Österreich bekommt eine postpartale Depression.

Was ist eine postpartale Depression?

Als postpartale Depression (PPD), auch Wochenbettdepression genannt, wird eine Form der Depression bezeichnet, die bei manchen Müttern - aber auch Vätern - im ersten Jahr nach der Geburt auftreten kann. Die Fachwelt spricht auch von einer postnatalen Depression. „Post partal“ bedeutet „nach der Geburt“.

Unterscheidung: Baby Blues, postpartale Depression und postpartale Psychose

Insgesamt lassen sich drei bedeutende psychische Krisen und Erkrankungen nach einer Geburt unterscheiden:

  • Postpartales Stimmungstief, auch Baby Blues oder "Heultage" genannt
  • Postpartale Depression
  • Postpartale Psychose

Im eigentlichen Sinn des Wortes bezieht sich der Begriff Wochenbettdepression nur auf die postpartale Depression. Er wird jedoch umgangssprachlich auch für die beiden anderen Formen postnataler Störungen verwendet. Auch die Begriffe "postnatale Depression" und "Postpartum-Depression" werden von Medizinern verwendet. Die drei psychischen Krisen und Erkrankungen nach der Geburt unterscheiden sich nach der Ursache, dem Zeitpunkt des Einsetzens der Erkrankung sowie der Art und Schwere der Symptome. Sowohl die postpartale Depression als auch die postpartale Psychose setzen einige Wochen nach der Geburt ein.

Der Unterschied zwischen den beiden Krankheitsbildern ist, dass die Symptome bei der postpartalen Psychose in der Regel noch deutlich stärker auftreten als bei einer Wochenbettdepression. Zusätzlich entwickeln viele Betroffene Halluzinationen und Wahnvorstellungen.

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Der Baby Blues zeigt sich wenige Tage nach der Geburt aufgrund der Hormonumstellung. Der Baby Blues ist eine Phase erhöhter psychischer Empfindlichkeit nach der Geburt. Meist vergeht er nach einigen Tagen wieder.

Ca. 50% aller jungen Mütter entwickeln in der ersten Woche postpartal den sogenannten Baby Blues, dabei handelt es sich um eine depressiv labile Stimmungslage, die sowohl aufgrund der Umstellung als auch durch die hormonellen Veränderungen hervorgerufen wird. Wichtig ist, dass Mütter bereits vor der Geburt über dieses Phänomen aufgeklärt werden, da sie sich dieser Situation dann oft besser gewachsen fühlen. Eine medizinische Behandlung des Babyblues ist zumeist nicht erforderlich. Den meisten Frauen hilft die unterstützende Beratung durch den behandelnden Frauenarzt oder die Hebamme.

Abgrenzung zur Anpassungsstörung

Es wird hier zwischen der Gruppe der Anpassungsstörungen (ca. 70% der PPD) und den schweren depressiven Erkrankungen differenziert. Bei der großen Gruppe der Anpassungsstörungen finden wir bei den Müttern Symptome einer depressiven Verstimmung, emotionaler Instabilität, Gereiztheit, Weinerlichkeit, Angst- und Schlafstörungen. Der Beginn der Erkrankung ist schleichend und oft erst nach einigen Monaten sichtbar. Viele Mütter sind relativ bald nach der Geburt mit ihrem Baby alleine zu Hause und haben wenig soziale Unterstützung, oft ist auch durch die mangelnde Schlafruhe und die Fokussierung auf das Baby die Paarbeziehung sehr belastet.

Ursachen und Risikofaktoren

Die Geburt eines Kindes stellt im Leben einer Frau immer ein ganz besonders wichtiges Ereignis dar, das viele Bereiche des Lebens nachhaltig beeinflusst. Gerade die Geburt des ersten Kindes stellt auch die Partnerschaft auf eine Probe. Es ist nicht einfach, aus der Paarbeziehung in eine Dreierbeziehung zu wechseln. Viele unbewusste Wünsche, Traditionen und Familienstrukturen wirken hier auf das zukünftige Elternpaar. Oft sind die Vorstellungen unterschiedlich und müssen erst im Laufe der Schwangerschaft aufeinander abgestimmt werden. Das ist nicht immer konfliktfrei und häufig kommt es schon in der Schwangerschaft zu Spannungen in der Beziehung. Auch auf die Karriereplanung und die Finanzen hat die Geburt eines Kindes Auswirkungen. Das „Live Event“ Geburt ist für alle Paare eine Herausforderung und der Beginn eines neuen Lebensabschnittes. Die meisten Familien können diese Situation gut managen.

Bei den Ursachen der postpartalen Depression spielen verschiedene Faktoren zusammen. Einerseits wird der Hormonhaushalt nach der Geburt umgestellt, die Spiegel von Serotonin und Östrogen sind niedrig. Andererseits stellt sich mit der Geburt das ganze Leben auf den Kopf: Aus der Zweierbeziehung mit dem Partner wird plötzlich eine Dreierbeziehung, viele Freiheiten gehen verloren und werden durch neue Verantwortlichkeiten ersetzt. Oft muss auch der Job mit der Mutterschaft übereingebracht werden.

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Es gibt aber andere Faktoren, die bekanntermaßen das Auftreten der psychischen Störung begünstigen: Dazu gehören zum Beispiel die familiären Umstände und die soziale Situation. Eine schwierige finanzielle Lage sowie mangelnde Unterstützung durch den Partner begünstigen die postnatale Depression. Symptome und Ausmaß hängen vielfach davon ab, wie sehr es die Betroffene belastet und zu welchem Grad sie auf sich allein gestellt ist.

Auch psychische Erkrankungen, die bei der Frau vor der Schwangerschaft bestanden haben oder in der Familie auftreten, erhöhen das Risiko für eine Wochenbettdepression. Zu diesen Erkrankungen gehören etwa Depressionen, Zwangsstörungen, Angststörungen, Panikstörungen und Phobien. Nicht zu vernachlässigen sind auch die körperliche und geistige Erschöpfung (zum Beispiel bei Schlafmangel). Auch Umstellungen des Stoffwechsels (Veränderung der Schilddrüsenhormone), Schreikinder und Faktoren in der Biografie der Frau, wie etwa traumatische Erlebnisse in der Kindheit, tragen zur Entstehung der Wochenbettdepression bei.

Folgende Risikofaktoren begünstigen eine postpartale Depression:

  • Psychische Erkrankungen vor oder während der Schwangerschaft
  • Tod einer Bezugsperson während der Schwangerschaft
  • Trennung während der Schwangerschaft
  • Jobverlust während der Schwangerschaft
  • Schwierige soziale oder finanzielle Situation
  • Geburt verläuft anders als geplant (z.B. Kaiserschnitt statt natürliche Geburt)
  • Alleinerziehende Mutter

Weitere Risikofaktoren:

  • Frauen, die schon früher an einer psychischen Erkrankung, an einer Depression oder Angstzuständen gelitten haben, zeigen peripartal ein deutlich erhöhtes Depressionsrisiko.
  • Sollte eine Frau schon einmal ein Kind geboren haben und in dieser Zeit psychisch erkrankt gewesen sein, dann besteht das Risiko einer Wiedererkrankung sogar bis zu 60%.
  • Frauen, die auf wenig soziale Unterstützung und Anerkennung zählen können, die einen niedrigen Selbstwert haben oder die Schwierigkeiten in ihrer Partnerschaft haben, gehören ebenfalls zu einer großen Risikogruppe, die sicher ein spezielle Förderung in dieser Zeit durch ein professionelles Netzwerk brauchen.
  • Eine besonders gefährdete Gruppe sind auch Frauen, die einen sehr hohen Anspruch an sich selbst haben und unter einem hohen Leistungsdruck stehen.

Symptome

Die Anzeichen einer Wochenbettdepression können sehr verschieden sein, unterscheiden sich aber in vielen Dingen nicht wesentlich von denen einer anderen Depression.

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Zu den Symptomen der postpartalen Depression zählen:

  • Müdigkeit, Erschöpfung, Energiemangel
  • Traurigkeit, Weinerlichkeit
  • Leeregefühl
  • Zweifel daran, eine gute Mutter zu sein
  • Appetitstörungen
  • Schlafstörungen
  • Konzentrationsstörungen
  • Ängste
  • Panikattacken
  • Zwangsgedanken (z.B. sich oder dem Kind etwas anzutun)

Im weiteren Verlauf der Depression entwickeln Mütter Schuldgefühle, weil sie den Eindruck haben, sich nicht gut genug um ihr Kind kümmern oder es nicht genug lieben zu können. Betroffenen Müttern fällt es schwer, sich um das Baby zu kümmern und einfühlsam zu sein. Das bereitet ihnen große Sorgen. Es können auch Gedanken auftreten, sich selbst zu verletzen oder dem Baby zu schaden. Diese Gedanken sind meist zwanghaft. Das bedeutet nicht, dass es zu einer Selbst- oder Fremdschädigung kommen muss. Dennoch ist es wichtig, bei Belastung durch die Situation und Auftreten von Symptomen rasch ärztliche Hilfe zu suchen. Auch körperliche Beschwerden können auftreten, wie z.B. Schwindel. Bei körperlichen Symptomen sollte umgehend eine ärztliche Abklärung erfolgen, um organische Ursachen oder andere Erkrankungen auszuschließen.

Diagnose

Für die Diagnose einer Wochenbettdepression gibt es bisher keine allgemein anerkannte Vorgehensweise. In vielen Fällen ist die Diagnose subjektiv. Sie wird durch Angehörige oder Betroffene selbst vermutet. In Gesprächen mit dem Haus- oder Frauenarzt ergibt sich dann meist ein klareres Bild.

Als bisher hilfreichstes Diagnose-Instrument hat sich die sogenannte Edinburgh-Postnatal-Depression-Scale (EPDS) erwiesen. Dieser Fragebogen ist eine Art Wochenbettdepressions-Test. Bei Verdacht auf eine postpartale Depression füllen Betroffene ihn gemeinsam mit dem Arzt aus. So lässt sich die Stärke der Wochenbettdepression ermitteln.

Werdende Mütter sollten daher schon während der Schwangerschaft gemeinsam mit ihrem Frauenarzt oder der Hebamme abklären, ob sie zu Depressionen neigen, was z.B. mit Fragebögen geprüft wird. Wenn Frauen bereits einmal von einer psychischen Erkrankung betroffen waren, ist das Risiko für eine postpartale Depression um 30-60 % erhöht.

Behandlung

Die postpartale Depression kann wie andere Formen der Depression auch mit Medikamenten, Psychotherapie und Sozialtherapie behandelt werden. Bei leichten Wochenbettdepressionen reichen oft 1 bis 3 Gespräche mit einem psychosomatisch geschulten Frauenarzt oder Psychotherapeut, in denen die Geburt aufgearbeitet wird und gemeinsam überlegt wird, welche Ressourcen - wie z.B. Hilfe bei der Babypflege durch Oma und Opa - die Mutter nutzen kann. Diese sozialtherapeutischen Maßnahmen, bei denen Familie, Freunde aber auch Hebammen und Ärzte eingebunden werden um die Mutter zu entlasten, sind auch bei schwereren Fällen von postpartalen Depressionen sehr wichtig. Länger andauernde Psychotherapie und Medikamente werden nur bei schweren postpartalen Depressionen eingesetzt und müssen von Fachärzten für Psychiatrie verschrieben werden.

Die individuelle Behandlung der Wochenbettdepression hängt von deren Schweregrad ab. Bei einer leichten Form reicht oft praktische Unterstützung bei der Babypflege und im Haushalt, um die Symptome zu mildern. Diese Unterstützung kommt bestenfalls von Familienangehörigen, Freunden oder der Hebamme. Manchmal ist eine Haushaltshilfe oder ein Kindermädchen sinnvoll. Dadurch sind alle Familienmitglieder entlastet und bekommen mehr Freiraum, um am Zusammenhalt der Familie und der Zukunftsplanung zu arbeiten.

In schwereren Fällen von Wochenbettdepression ist eine psychotherapeutische Behandlung notwendig. Der Partner und sonstige Familienangehörige werden bestenfalls in die Therapie mit einbezogen. Sie lernen dabei unter anderem, mehr Verständnis für die Betroffene zu entwickeln, mit der Erkrankung besser umzugehen und wie sie die Betroffene am besten unterstützen.

Bei Bedarf erhalten Frauen mit Wochenbettdepression zusätzlich eine medikamentöse Therapie mittels Antidepressiva. Wenn eine medikamentöse Behandlung notwendig ist, werden meist solche Psychopharmaka eingesetzt, bei denen die Mutter weiter stillen kann und die nicht in den Blutkreislauf des Säuglings übergehen.

In besonders schweren Fällen von Wochenbettdepression ist eine stationäre Behandlung notwendig. So gibt es in einigen Städten sogenannte Mutter-Kind-Kliniken, in denen Mütter mit ihren Kindern stationär betreut werden.

Es ist wichtig, die Frauen mehr zu entlasten und manchmal lassen sich pflanzliche Präparate (Hopfen, Passionsblume...) oder kurzwirksame Tranquilizer in so einem Fall auch nicht vermeiden. SSRI (Serotoninreuptake-Inhibitoren - eine Gruppe der Antidepressiva) gehören zu den Mitteln der Wahl bei therapiebedürftigen Depressionen in der Schwangerschaft. Die gut untersuchten und in der Schwangerschaft im Allgemeinen gut verträglichen Mittel Sertralin und Citalopram sollten bei einer Neueinstellung bevorzugt werden. Bei Patientinnen, die unter Therapie mit einem anderen SSRI schwanger wurden, sollte die Medikation unverändert fortgesetzt werden, um keine für Mutter und Kind bedrohlichen Krisen zu provozieren. Die Anwendung eines weniger gut erprobten Antidepressivums im ersten Trimenon rechtfertigt weder einen risikobegründeten Schwangerschaftsabbruch noch invasive Diagnostik.

Vorbeugung

Werdenden Müttern oder Vätern, die Risikofaktoren wie eine Neigung zu Depressionen, geringe finanzielle Ressourcen oder Partnerschaftskonflikte bei sich bemerken, wird empfohlen, sich bereits vor der Geburt Hilfen zu suchen.

Unterstützung im Haushalt und bei der Versorgung des Neugeborenen entlasten die junge Mutter und sorgen dafür, dass sie sich von der Geburt erholt und behutsam in die neue Lebenssituation einfindet.

Frischgebackene Mütter können auch selbst etwas dazu beitragen, um postpartalen Depressionen vorzubeugen oder diese zu lindern:

  • Freunde und Familie: Mütter sollten sich aktiv nach Entlastung im Alltag bemühen und Partner, Freunde und Verwandte von Anfang an in die Babypflege und -betreuung miteinbeziehen. Schon vor der Geburt können solche Netzwerke an Helfern aufgebaut werden. Wer über viele Sozialkontakte verfügt und eine gute Beziehung zu seinem Partner hat, beugt Wochenbettdepressionen vor.
  • Viel Schlaf: Außerdem sollten Mütter darauf achten, ausreichend Schlaf zu bekommen, da Schlafmangel die Symptome der postpartalen Depression noch verschlimmern kann.
  • Erste Anzeichen von Traurigkeit: Frauen sollten möglichst bald einen Arzt aufsuchen, wenn sie erste Anzeichen von großer, anhaltender Traurigkeit und Überforderung verspüren - denn durch rasche Behandlung bleiben Mutter und Kind viel Kummer erspart.
  • Selbsthilfegruppen: Auch der Besuch von Selbsthilfegruppen ist bei Wochenbettdepressionen sinnvoll. Denken Sie daran, dass viele Frauen von postpartalen Depressionen betroffen sind - Sie sind nicht allein!

Wochenbettdepression bei Männern

Depressionen nach der Geburt treffen auch Väter. Die Ursachen von postpartalen Depressionen bei Männern sind noch relativ unklar. Die besonderen psychischen und physischen Belastungen der neuen Lebenssituation dürften aber eine zentrale Rolle spielen: Schlafmangel, weniger Zeit für Hobbys, Freundschaften oder die Paarbeziehung.

Viele Väter belastet zudem das Gefühl, jetzt große Verantwortung übernehmen zu müssen. Auch eine idealisierte Vorstellung von der Vaterrolle und das Gefühl, dieser nicht gerecht zu werden, begünstigen eine Depression.

Besonders hoch ist die Gefahr einer postpartalen Depression zudem für Männer, deren Frauen eine Wochenbettdepression entwickelt haben.

Alarmsignale für eine Wochenbettdepression bei Männern sind etwa Erschöpfung, Antriebslosigkeit und das Gefühl innerer Leere. Manche Männer werden reizbar, leiden unter Stimmungsschwankungen und schlafen schlecht. Andere entwickeln (grundlos) Schuldgefühle, sorgen sich mehr und fühlen sich ängstlich.

Meist treten depressive Symptome nicht unmittelbar nach der Geburt in Form eines "Baby Blues" bei Männern auf, sondern stellen sich erst nach zwei bis sechs Monaten schleichend ein. Halten die Beschwerden an, ist es wichtig, sich frühzeitig Hilfe zu suchen. Denn die Gefahr ist groß, dass die Depression chronifiziert und dann umso schwerer zu behandeln ist.

Was können Partner tun?

Väter des Neugeborenen bzw. Partner der Mutter können einen Beitrag zur Bewältigung der Situation leisten. Es kann sein, dass es betroffenen Müttern sehr schwer fällt, Hilfe zu suchen. Daher ist es gut, wenn auch nahestehende Personen mögliche Symptome ansprechen. Diese können auch helfen, Unterstützung zu finden.

Weitere Tipps was Partner tun können:

  • Sich regelmäßig mit dem Baby beschäftigen.
  • Mit der Partnerin und mit anderen Bezugspersonen über Gedanken und Gefühle sprechen.
  • Die Partnerin im Alltag unterstützen und auch Unterstützung durch anderer Personen zulassen.
  • Sich selbst professionelle Hilfe für die Psyche suchen bei seelischer Belastung.

Hilfe und Anlaufstellen

Erste Ansprechpartner für Mütter oder Väter mit einer Wochenbettdepression sind die betreuende Hebamme sowie der Hausarzt oder Frauenarzt. Sie vermitteln bei Bedarf an weitere Stellen, zum Beispiel an Psychotherapeuten oder Selbsthilfegruppen. Eine weitere Anlaufstelle ist das "Nationale Zentrum Frühe Hilfen", das Eltern Informationen und Unterstützungsmöglichkeiten vermittelt.

Auch die Hausärztin bzw. der Hausarzt kann zu weiteren behandelnden Stellen überweisen. Ansprechstellen in ganz Österreich für Krisen nach der Geburt sowie bei einer Wochenbettdepression finden Sie zudem in der Broschüre „Eigentlich sollte ich glücklich sein…“ des Gesundheitsministeriums.

Tabelle: Überblick über postpartale psychische Störungen

Störung Zeitpunkt des Auftretens Symptome Dauer
Baby Blues Wenige Tage nach der Geburt Depressive Verstimmung, emotionale Labilität, Weinerlichkeit Wenige Tage
Postpartale Depression Einige Wochen nach der Geburt Anhaltende Traurigkeit, Antriebslosigkeit, Schlafstörungen, Schuldgefühle Mehrere Wochen bis Monate
Postpartale Psychose Einige Wochen nach der Geburt Starke Stimmungsschwankungen, Halluzinationen, Wahnvorstellungen Unbekannt

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