Psychotherapie kann bei Vereinigungen zur Erbringung psychotherapeutischer Leistungen, bei einem zur selbständigen Berufsausübung berechtigten Psychotherapeuten, bei einem entsprechend ausgebildeten Vertragsarzt, in einer Vertragsambulanz einer Krankenanstalt oder in einem Vertragsambulatorium auch bei einer Vertragsorganisation als Sachleistung in Anspruch genommen werden.
Kostenzuschüsse der BVAEB für Psychotherapie
Die BVAEB leistet Kostenzuschüsse für die Psychotherapie, die jährlich angepasst werden. Wird die psychotherapeutische Behandlung bei einem Vertragspartner der BVAEB in Anspruch genommen, so ist ein Behandlungsbeitrag analog jenem der ärztlichen Hilfe zu leisten.
Der Kostenzuschuss für die Behandlung bei einem freiberuflichen, zur selbständigen Berufsausübung berechtigten Psychotherapeuten und bei einem entsprechend ausgebildeten Vertragsarzt, der über keinen Vertrag zur Erbringung psychotherapeutischer Leistungen mit der BVAEB verfügt, richtet sich nach der Satzung. Die Höhe des Zuschusses wird von der Art der Behandlung bestimmt (zB Einzelsitzung, Gruppensitzung, Dauer der Behandlung etc.).
Seit 1.1. dieses Jahres gelten folgende Beträge:
| Behandlungsart | Dauer | Kostenzuschuss |
|---|---|---|
| Einzelsitzung | ab 25 Minuten | EUR 28,40 |
| Einzelsitzung | ab 50 Minuten | EUR 48,80 |
| Gruppensitzung | ab 45 Minuten, je Anspruchsberechtigten | EUR 11,50 |
| Gruppensitzung | ab 90 Minuten, je Anspruchsberechtigten | EUR 16,40 |
Zu beachten ist, dass Behandlungseinheiten unter 25 Minuten nicht vergütet werden. Bei Gruppentherapien unter 45 Minuten Dauer oder mit mehr als zehn Teilnehmern ist kein Kostenzuschuss möglich.
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Der Versicherte muss der BVAEB und der Psychotherapeutin oder dem Psychotherapeuten die Durchführung einer ärztlichen Untersuchung vor oder nach der ersten, jedenfalls aber vor der zweiten psychotherapeutischen Sitzung der Behandlungsserie nachweisen.
Ab der elften Sitzung ist die psychotherapeutische Behandlung bewilligungspflichtig.
Klinisch-psychologische Behandlungen
Die BVAEB erbringt seit dem 1.1.2024 einen Kostenzuschuss für klinisch-psychologische Behandlungen. Die Psychologinnen und Psychologen müssen in die vom Bundesministerium geführte Psychologenliste eingetragen sein.
Der bzw. die Versicherte muss der BVAEB und der klinischen Psychologin oder dem klinischen Psychologen die Durchführung einer ärztlichen Untersuchung vor oder nach der ersten, jedenfalls aber vor der zweiten klinisch-psychologischen Behandlung nachweisen.
Die ersten zehn Sitzungen bedürfen keiner Bewilligung. Ab der elften Sitzung ist die klinisch-psychologische Behandlung bewilligungspflichtig.
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Die Höhe des Kostenzuschusses wird in der Höhe des in der Satzung festgelegten Betrages gewährt. Es gelten folgende Beträge:
| Behandlungsart | Dauer | Kostenzuschuss |
|---|---|---|
| Einzelsitzung | ab 25 Minuten | EUR 28,40 |
| Einzelsitzung | ab 50 Minuten | EUR 48,80 |
| Gruppensitzung | ab 45 Minuten, je Anspruchsberechtigten | EUR 11,50 |
| Gruppensitzung | ab 90 Minuten, je Anspruchsberechtigten | EUR 16,40 |
Zu beachten ist, dass Behandlungseinheiten unter 25 Minuten nicht vergütet werden. Bei Gruppentherapien unter 45 Minuten Dauer oder mit mehr als zehn Teilnehmern ist kein Kostenzuschuss möglich. Als Gruppe wird die Behandlung von 3 bis 7 Personen bezeichnet, 2 Personen werden als Paartherapie gewertet.
Wenn zeitgleich eine Psychotherapie bei einem Psychotherapeuten absolviert wird (laufende Therapieserie), können keine Kosten übernommen werden.
Keine Leistungen der Sozialversicherung sind in dem Zusammenhang die von Psychologinnen bzw. Psychologen erbrachten Coachings zur Berufsberatung bzw. von der Klientin bzw.
Wie finde ich einen Psychotherapeuten?
Die Suche ist leider ein Dschungel und sehr mühsam. Trotzdem nicht aussichtslos, aber man muss wirklich konsequent suchen und sich eine Zeit lang wirklich darauf konzentrieren.
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Viele Psychotherapeuten haben gar keine Internetseite, weil die Leute auch so Schlange stehen.
Ich hab mir bei der Suche eine Liste mit Namen und Telefonnummern gemacht, und zwar die von der Seite der kassenärztlichen Vereinigung im eigenen Bundesland. Diese Liste hab ich systematisch abtelefoniert.
Die meisten haben AB dran, stimmt. Dort werden meistens die telefonischen Sprechstunden angesagt. Die hab ich mir dann auf meiner Liste notiert und dann zur Sprechzeit angerufen, weil ich dachte, dass ich lieber gleich direkt fragen möchte, ob ein Platz frei ist, und nicht lange Telefon-Ping-Pong spielen möchte.
Auch finde ich, dass so ein Telefongespräch, auch wenn es kurz ist, mir schon mal einen ersten Eindruck vermittelt (z.B die Stimme, sind sie freundlich oder barsch usw.?)
Wenn sie keinen Platz frei haben, dann kann man, wenn man schon persönlich spricht, nachfragen, ob sie vielleicht einen Kollegen oder Kollegin wissen, bei denen bald ein Platz frei wird. Viele arbeiten auch in Gemeinschaftspraxen, da wissen die Kollegen oft auch untereinander, ob der andere gerade einen Platz zu vergeben hat.
Ich hab mir alles auf meiner Liste notiert, damit ich nicht durcheinander komme. Wenn besetzt ist, auf der Liste mit Datum/Uhrzeit vermerken und einfach immer wieder versuchen. Ich weiß, das ist total mühsam und anstrengend.
Die meisten antworten nicht persönlich, oft kommt eine automatische Antwort, dass gerade keine Therapieplätze frei sind.
Über die 116117 kriegt man einfach irgendeinen Therapeuten in einem gewissen Radius zugewiesen, meistens auch nur für die Sprechstunde (=Erstkontakt, noch kein Therapieplatz). Man kann sich den nicht aussuchen. Die Therapeuten müssen eine bestimmte Anzahl an Stunden für die Sprechstunde freihalten und an die Hotline melden.
Sprechstunden kann man unbegrenzt wahrnehmen, da gibt es keine Obergrenze. Aber bitte nicht die Sprechstunden mit Therapie verwechseln. Das ist nur der Erstkontakt, wo geschaut wird: Gibt es psychische Probleme, die eine Therapie erforderlich machen? Wenn ja, welche Therapie könnte die passende sein?
Weitere Anlaufstellen
- Hausarzt fragen, manche haben ein paar Adressen oder kennen jemanden persönlich, und da kann es helfen wenn man sagen kann, ich komme von Herrn XY.
- Ausbildungsinstitute für Psychotherapie: Dort hat man Therapie bei den Ausbildungskandidaten, die engmaschig betreut werden. Die rechnen auch mit der Krankenkasse ab. Man kriegt meistens schneller einen Platz. Ansonsten einfach mal "Psychotherapie Ausbildung [eigener Wohnort]" googlen und sich die einzelnen Institute anschauen. Meistens gibt es auf der Webseite einen Bereich für Patienten.
- Wenn man studiert, dann gibt es die Möglichkeit, an der Uni zur psychologischen Beratung zu gehen. Einfach mal auf der Webseite der Universität nachschauen. Manche psychologischen Beratungsstellen an der Uni bieten auch Therapie an.
Wie kann ich eine Depression erkennen?
Depression ist eine weit verbreitete psychische Erkrankung, die Millionen von Menschen weltweit betrifft. Sie kann ein stilles und unsichtbares Leiden sein, das es schwer macht, sie bei sich selbst oder anderen zu erkennen. Das Verstehen der Anzeichen und Symptome einer Depression ist entscheidend, da eine frühzeitige Erkennung zu rechtzeitiger Intervention und besseren Ergebnissen führen kann.
Symptome einer Depression
- Anhaltende Traurigkeit und Hoffnungslosigkeit: Eines der Hauptzeichen, anhand derer du eine beginnende Depression erkennen kannst, ist ein Gefühl der Traurigkeit, Leere oder Hoffnungslosigkeit, das über einen längeren Zeitraum anhält.
- Verlust von Interesse und Freude: Depressionen können Menschen die Fähigkeit rauben, Aktivitäten zu genießen, die sie einst als angenehm empfunden haben.
- Veränderungen des Schlafmusters: Schlafstörungen sind bei Depressionen weit verbreitet. Einige Menschen haben möglicherweise Probleme damit, einzuschlafen oder durchzuschlafen. Andere wiederum können übermäßig viel schlafen und es schwer haben, morgens aufzustehen.
- Appetit- und Gewichtsveränderungen: Schwankungen im Appetit und Gewicht werden ebenfalls mit Depressionen in Verbindung gebracht.
- Müdigkeit und niedrige Energie: Depressionen gehen oft mit einem überwältigenden Gefühl von Müdigkeit und einem niedrigem Energielevel einher.
- Schwierigkeiten beim Konzentrieren und Entscheidungen treffen: Depressionen können die kognitive Funktion beeinträchtigen und es schwer machen, sich zu konzentrieren, Details zu merken und Entscheidungen zu treffen.
- Schuld- und Minderwertigkeitsgefühle: Menschen mit Depressionen erleben oft irrationale und intensive Schuld- und Minderwertigkeitsgefühle.
- Reizbarkeit und Unruhe: Depressionen äußern sich nicht immer als Traurigkeit; sie können auch zu Reizbarkeit und Unruhe führen.
- Körperliche Symptome: Depressionen sind nicht nur ein Problem der psychischen Gesundheit; sie können sich auch in körperlichen Symptomen äußern. Dazu gehören z. B. Kopf- und Bauchschmerzen sowie andere, unerklärliche Schmerzen und Beschwerden.
- Sozialer Rückzug: Isolation und sozialer Rückzug sind bei Depressionen weit verbreitet. Menschen können Freunde und Familie meiden und es vorziehen, allein zu sein.
- Suizidale Gedanken: In schweren Fällen können Depressionen zu suizidalen Gedanken oder Ideen führen.
Wie man Depressionen bei sich selbst oder anderen erkennt
Eine Depression bei Angehörigen erkennen zu können, ist genauso wichtig, wie die Symptome einer Depression bei sich selbst wahrzunehmen. Geliebte Menschen zögern möglicherweise, ihre Probleme zu teilen, daher ist es wichtig, aufmerksam zu sein. Achte auf Veränderungen im Verhalten, der Stimmung und den sozialen Interaktionen.
Das Erkennen von Depressionen bei sich selbst kann schwierig sein, da es oft mit Gefühlen der Verleugnung oder Scham einhergeht. Die eigenen Gefühle anzuerkennen und Hilfe zu suchen, ist jedoch ein entscheidender Schritt zur Genesung.
- Selbstreflexion: Nimm dir Zeit, um über deine Gefühle und dein Verhalten nachzudenken.
- Ein Tagebuch führen: Das Führen eines Tagebuchs kann dir dabei helfen, deine Emotionen zu verfolgen und wiederkehrende Muster zu identifizieren. Dies kann besonders hilfreich sein, wenn du deine Gefühle mit Depressionsspezialist:innen (Ärzt:innen oder Psychotherapeut:innen) besprichst.
- Rückmeldung einholen: Manchmal bemerken diejenigen, die dir nahestehen, Veränderungen in deinem Verhalten, bevor du es selbst tust.
- Konsultiere eine Fachperson (Ärztin/Arzt oder Psychotherapeut:in): Wenn du den Verdacht hast, dass du eine Depression hast, solltest du unbedingt eine Depressionsspezialistin bzw. einen Depressionsspezialisten konsultieren. Sie bzw.
- Vermeiden Sie Selbstdiagnosen: Auch wenn eine Selbsteinschätzung wertvoll ist, ist es wichtig, keine Selbstdiagnose zu stellen.
- Sei mitfühlend mit dir selbst: Denke daran, dass Depression eine Krankheit und kein persönliches Versagen ist.
Winterdepression (SAD)
Bei vielen Menschen ist die Depression eine jahreszeitlich bedingte Störung, wobei sich die Symptome in den Wintermonaten verschlimmern. Die Winterdepression ist eine Form der SAD, die mit dem Wechsel der Jahreszeiten zusammenhängt, der in der Regel im Herbst beginnt und sich bis in den Winter hinein fortsetzt. Die Symptome halten dabei mindestens 14 Tage lang durchgängig an.
Laut Prof. Dr. Hegerl von der Deutschen Depressionshilfe leiden etwa 1-2 % der Bevölkerung an einer Winterdepression. Davon abzugrenzen sind Menschen, die während der Wintermonate ein Stimmungstief oder einen „Winterblues“ erleben: Die Symptome sind hier deutlich schwächer ausgeprägt und nicht durchgängig präsent.
Zu den Symptomen der SAD können Gefühle der Traurigkeit, Hoffnungslosigkeit und ein Verlust des Interesses an Aktivitäten gehören, die man früher gerne gemacht hat. Weitere Symptome können Müdigkeit, Konzentrationsschwierigkeiten, veränderte Appetit- und Schlafgewohnheiten sowie Gefühle der Wertlosigkeit oder Schuldgefühle sein.
Behandlung der Winterdepression
Es gibt verschiedene Behandlungsmöglichkeiten für eine SAD. Die am häufigsten angewandte Behandlung ist die Lichttherapie, bei der man sich jeden Tag eine bestimmte Zeit lang hellem Licht aussetzt. Eine weitere Behandlungsmöglichkeit für eine Winterdepression ist die kognitive Verhaltenstherapie, die dazu beiträgt, negative Gedanken und Verhaltensweisen zu ändern.
Es ist wichtig, daran zu denken, dass eine Depression eine behandelbare Erkrankung ist. Wenn Sie oder jemand, den Sie kennen, unter SAD-Symptomen leiden, ist es wichtig, professionelle Hilfe in Anspruch zu nehmen. Eine qualifizierte Fachkraft für psychische Gesundheit kann dabei helfen, einen Behandlungsplan zu entwickeln, der auf die individuellen Bedürfnisse zugeschnitten ist. Ein solcher Plan unterstützt Betroffene dabei, die Symptome zu bewältigen und das allgemeine Wohlbefinden zu verbessern.
Burnout und Depression
Burnout und Depression sind zwei psychische Erkrankungen, die in den letzten Jahren immer häufiger auftreten. Burnout tritt typischerweise auf, wenn sich eine Person überfordert fühlt, sei es durch beruflichen Druck oder durch persönliche Verpflichtungen wie die Pflege von Familienangehörigen.
Zu den Symptomen können Müdigkeit, Reizbarkeit, Konzentrationsschwierigkeiten und nachlassende Motivation gehören. Es ist wichtig, diese Anzeichen frühzeitig zu erkennen, damit Sie Maßnahmen ergreifen können, um Ihr Stressniveau zu senken, bevor es außer Kontrolle gerät.
Depressionen hingegen werden oft durch Lebensereignisse wie eine Scheidung oder den Verlust des Arbeitsplatzes ausgelöst, können aber auch ohne offensichtliche Ursache auftreten. Menschen, die unter einer Depression leiden, können Hoffnungslosigkeit, Leere oder Schuldgefühle empfinden, haben Schlafstörungen, wenig Energie, leiden unter häufigen Kopf- und Magenschmerzen, haben Konzentrationsschwierigkeiten, ziehen sich von sozialen Aktivitäten zurück und verlieren das Interesse an Hobbys, die ihnen früher Spaß gemacht haben.
Depressionen erfordern professionelle Hilfe, denn sie lassen sich nicht einfach überwinden. Die Behandlungsmöglichkeiten reichen von Therapien (die kognitive Verhaltenstherapie hat sich als besonders hilfreich erwiesen) bis hin zu Medikamenten wie Antidepressiva, die das Gleichgewicht der an der Emotionsregulierung beteiligten Neurotransmitter wiederherstellen (dies sollte jedoch immer zuerst mit einer Ärztin bzw.
Es ist wichtig, daran zu denken, dass sowohl Burnout als auch Depressionen behandelbar sind, wenn sie früh genug erkannt werden. Zögere also nicht, Hilfe zu suchen, wenn du glaubst, dass du von einem der beiden Probleme betroffen sein könntest. Darüber zu sprechen, wie du dich fühlst, kann einen großen Unterschied machen!
Depressionen in der Schwangerschaft
Wenn du schwanger bist, weißt du vielleicht schon alles über die postpartale Depression (auch postnatale Depression), die nach der Geburt des Kindes auftreten kann. Aber auch während der Schwangerschaft ist eine Depression nicht unüblich. Die Schwangerschaft geht mit hormonellen Veränderungen einher und beeinflusst die Hirnchemie auf eine Weise, die Angstgefühle und Depression während der Schwangerschaft verursachen kann.
Schwangere Frauen, die unter Depressionssymptomen leiden, sollten unbedingt professionelle Hilfe in Anspruch nehmen. Ärzt:innen oder Therapeut:innen können dir helfen, zu entscheiden, welche Form der Behandlung am besten für dich und dein Baby geeignet ist.
Winterblues oder Winterdepression?
Zwar werden die Begriffe „Winterblues“ und „Winterdepression“ oft synonym verwendet, doch meinen sie zwei verschiedene Zustände. Aufkommende Gefühle von Traurigkeit oder Müdigkeit kennen die meisten Menschen, wenn der goldene Herbst in die trübe Jahreszeit mit wenigen Sonnenstunden übergeht. Ein wenig melancholische Stimmung in Bezug auf das Ende eines vielleicht erlebnisreichen Sommers ist nicht ungewöhnlich. Lichtmangel, Weihnachtsstress und nasses Wetter tun ihr übrigens.
Die zwei großen Unterschiede zwischen Winterblues und Winterdepression sind die Dauer der Zustände sowie die Intensität der Symptome. Beim Winterblues oder einem saisonal bedingten Stimmungstief treten negative Gefühle schwankend auf und sind nicht den ganzen Tag bzw. über mehrere Tage durchgehend präsent. Die Winterdepression hingegen kommt mit Symptomen, die über mindestens 14 Tage durchgehend anhalten und in der Folge auch den Alltag stark beeinträchtigen können.
Obwohl sie sehr verschieden sind, gilt sowohl für den Winterblues als auch für die Winterdepression: sie müssen das Leben nicht kontrollieren, nur weil es draußen kalt und dunkel ist!
Was tun gegen Winterblues?
- mit künstlichem Tageslicht nachhelfen, z. B.
Eine Depression zu bewältigen, ist deutlich mühevoller - hier bedarf es in den meisten Fällen professioneller Unterstützung.
Soziale Aktivitäten bei Depressionen
Eines der Hauptsymptome einer depressiven Störung ist die Antriebslosigkeit. Doch gerade Aktivierung kann dabei helfen, die Genesung schneller zu erlangen. Expert:innen sind sich einig, dass soziale Aktivitäten, wie z. B.
Der Entschluss zu sozialen Aktivitäten stellt jedoch häufig eine doppelte Überwindung dar.
Angehörige und Freund:innen versuchen im Kontakt mit depressiven Menschen das, was bei „gewöhnlicher Traurigkeit“ auch hilft: sie motivieren, sie pushen und überreden. Sie behandeln einen depressiven Menschen so, als wäre alles eine Frage der eigenen Motivation.
Dieses Verhalten ist logisch und dann absolut nachvollziehbar, wenn man nicht ausreichend über das Krankheitsbild Depression informiert ist. Gut gemeinte Worte können den Betroffenen dennoch schaden und sie so dazu bringen, Kontakt zu meiden.
Für alle genannten Herausforderungen, mit denen sich Betroffene einer Depression hinsichtlich sozialer Aktivitäten konfrontiert sehen, gilt dieselbe Empfehlung an dich als nahestehende Person : Versuche, Verständnis für die Situation und Symptome deines Gegenüber zu entwickeln und authentisch über deine Gedanken zu reden!
Wer die Erkrankung gut kennt, kann Betroffenen besser helfen und sein Wissen auch an andere weitervermitteln. Gleichzeitig wird jemand, dem Verständnis für seine Situation entgegengebracht wird, sich selbst weniger verurteilen. Das „gnädigere“ Selbstbild führt zu einer insgesamt entspannteren Situation und damit dazu, auch in sozialen Situationen weniger unter Druck zu geraten.
Den Betroffenen selbst kommt eine umfangreiche Aufklärung über ihre Erkrankung ebenfalls zugute. Zeit, die sie sonst vielleicht auf das Grübeln über Fragen wie „Ist das normal?“ verwenden, kann nun auf die eigenen Bedürfnisse und die Selbstfürsorge gerichtet werden, ohne Herausforderungen aus dem Weg zu gehen.
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