Natürliche Behandlung von Panikattacken: Was wirklich hilft

Auch wenn Panikattacken oft aus dem Nichts auftreten, ist man ihnen nicht hilflos ausgeliefert. Angst ist ganz natürlich und funktioniert in bedrohlichen Situationen als Schutzmechanismus. Wenn das Gefühl allerdings zum dauerhaften Begleiter wird, dann solltest du etwas dagegen tun.

Krankhafte Angst hat viele Gesichter: Das kann von vorübergehenden Angstgefühlen vor einer bestimmten Situation über das allgegenwärtige Gefühl von Nervosität bis hin zu psychischen Störung wie Panikattacken, Zwangsstörungen oder sozialen Phobien reichen.

Erste Hilfe bei Panikattacken

Überkommt Sie das Gefühl von Angst, können Ihnen folgende Tipps helfen, eine akute Panikattacke zu überwinden:

Atemübungen

Konzentrieren Sie sich auf Ihre Atmung. Atmen Sie langsam durch die Nase ein und zählen sie dabei bis vier. Halten Sie die Luft an und zählen Sie wieder bis vier. Atmen Sie anschließend tief durch den Mund aus und zählen Sie bis acht. Wiederholen Sie diesen Vorgang mehrere Male bis Sie sich entspannen. Bewusstes Atmen beruhigt das Nervensystem und gibt Ihnen das Gefühl von Kontrolle zurück.

Wenn Sie hyperventilieren hilft es, in eine Tüte zu atmen. In der Tüte kommt kein neuer Sauerstoff hinzu und Sie atmen vermehrt Kohlendioxyd ein. Dadurch erhöht sich der Kohlendioxydgehalt im Blut und die Atmung normalisiert sich wieder.

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Steuern Sie Ihre Gedanken

Machen Sie sich zunächst bewusst, dass Sie gerade eine Panikattacke haben. Rufen Sie sich in Erinnerung, dass Ihr Körper gerade auf Stress reagiert und dieser Zustand bald wieder vorbei geht. Entscheidend ist, wie Sie die Situation bewerten. Anstatt von lebensbedrohlichen Ursachen auszugehen, versuchen Sie sich klarzumachen, dass die Symptome zwar unangenehm sind, Sie aber nicht in Lebensgefahr bringen.

Wenn Sie typische Symptome wie starkes Herzklopfen, Schwindel oder Übelkeit wahrnehmen, sagen Sie zu sich selbst laut "Stopp" oder stellen Sie sich ein rotes Stopp-Schild vor. Mit etwas Übung ist es dann oft möglich, dass Sie Ihre negativen Gedanken unterbrechen.

Entspannen Sie sich

Versuchen Sie sich bereits beim Anflug einer Panikattacke zu entspannen. Dazu eignet sich zum Beispiel die progressive Muskelrelaxation, bei der man bestimmte Körperteile bewusst anspannt und anschließend entspannt. Ballen Sie dazu beispielsweise Ihre Fäuste und zählen Sie dabei langsam bis fünf. Lassen Sie anschließend wieder los und entspannen Sei sich. Spannen Sie gleichzeitig Ihre Zehen an und lassen sie wieder los, um den Effekt zu verstärken. Wiederholen Sie die Übung, bis Sie sich besser fühlen. Alternativ hilft es auch, einzelne Körperteile sanft zu dehnen oder sich den Nacken selbst zu massieren.

Akzeptieren Sie die Attacke

Versuchen Sie, die Panikattacke zu akzeptieren und kämpfen Sie nicht gegen sie an. Das verstärkt unter Umständen die Symptome nur noch zusätzlich. Lassen Sie Ihre Gefühle zu, aber fixieren Sie sich nicht auf sie. Machen Sie sich bewusst, was gerade passiert, ohne sich hineinzusteigern. Oft hilft es auch, mit einer vertrauten Person wie einem guten Freund offen über die Panikattacken zu sprechen.

Machen Sie sich Notizen für den Notfall

Schreiben Sie sich auf, was Ihnen bei einer Panikattacke hilft (z.B. Atmung, Entspannung etc.). Das kann zum Beispiel eine Notiz auf dem Handy oder ein Zettel sein, den Sie im Portemonnaie immer bei sich tragen. Auf diese Weise können Sie in einer akuten Paniksituation schnell reagieren und die Symptome abschwächen.

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Behandlung einer Panikstörung ohne Medikamente

Psychotherapie

Vielen Menschen mit Panikattacken hilft eine kognitive Verhaltenstherapie (kurz: KVT). Sie ist eine Form der Psychotherapie, bei der es darum geht, erlerntes Denken und Verhalten zu überprüfen, neu zu bewerten und gegebenenfalls umzulernen. Dabei erfährt der Betroffene beispielsweise, was in seinem Körper während einer Panikattacke passiert und dass Reaktionen wie Herzklopfen oder schnelles Atmen nicht gefährlich sind, sondern "nur" aufgrund seiner Angst entstehen.

Dabei setzen Therapeuten auch die sogenannte Konfrontationstherapie (auch Expositionstherapie) ein. Sie dient dazu, den Patienten direkt mit seiner Angst zu konfrontieren. Unter Anleitung des Therapeuten ruft der Betroffene dann Körperempfindungen (z.B. schnelles Atmen) bewusst hervor, die bei ihm Angst auslösen. Ziel ist, dass der Patient in dieser angstauslösenden Situation verbleibt, ohne ihr auszuweichen. Nach und nach ebbt die Angst dann von alleine wieder ab, was eine wichtige Erfahrung ist.

Zudem erlebt er, dass seine körperlichen Symptome nicht etwa auf einem Herzinfarkt beruhen, sondern durch seine Atmung und die dadurch entstehenden Angstgedanken verursacht sind.

Im weiteren Verlauf der Therapie stellt sich der Patient immer wieder seinen Ängsten, wobei die angstauslösenden Reize nach und nach gesteigert werden. Menschen mit Agoraphobie begeben sich dazu gezielt an öffentliche Orte - anfangs vielleicht in einen Supermarkt, später in eine S-Bahn zur Stoßzeit. Nach und nach nimmt so die Angst ab, bis die Angstattacken im besten Fall komplett verschwinden.

Zur Überbrückung bis zum Therapiebeginn oder als begleitende Maßnahme stehen Betroffenen über das Internet Anleitungen zur Selbsthilfe zur Verfügung. Fragen Sie dazu Ihren behandelnden Psychiater oder Therapeuten.

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Ein weiterer psychotherapeutischer Ansatz ist die psychodynamische Psychotherapie. Dabei erkundet der Therapeut, welche Konflikte hinter der Panikstörung des Betroffenen liegen. So könnte eine Panikattacke Ausdruck unterdrückter Gefühle sein. Die Panikattacken lassen dann oft nach, wenn der Patient im Gespräch mit dem Therapeuten die ungelösten Konflikte aufdeckt, die die eigentliche Ursache seiner Ängste sind.

Sport

Sport und Bewegung sind bei Panikattacken ebenso hilfreich. Untersuchungen zufolge reduziert bereits 30-minütiges Laufen drei Mal in der Woche die Angstsymptome. Experten empfehlen daher Menschen mit Panikattacken, regelmäßig Ausdauersport wie Laufen, Radfahren oder Schwimmen zu betreiben.

Symptomtagebuch

Manchen Betroffenen hilft es, ein Symtomtagebuch zu führen. Auf diese Weise lassen sich Situationen und Ursachen ermitteln, die die Ängste auslösen. Die Notizen helfen dem Betroffenen auch, sich eigene Fortschritte bewusst zu machen und sich zu motivieren.

Meditation

Auch regelmäßiges Meditation eignet sich, um Stress zu vermindern und damit Angstzuständen vorzubeugen.

Hausmittel und pflanzliche Wirkstoffe

Auch bestimmte Hausmittel könnten gegen Panikattacken helfen. Dazu geeignet sollen etwa Kältereize wie zum Beispiel auf dem Handgelenk aufgelegte Eiswürfel oder Massagen mit einem Igelball sein.

Die äußeren Reize bewirken, dass sich der Betroffene auf diese konzentriert und sich nicht in seinen Angstgefühlen verliert.

Bestimmte pflanzliche Mittel wie Baldrian oder Lavendel wirken zudem beruhigend. Diese sind zum Beispiel in Form von Tees oder Kapseln in der Apotheke erhältlich.

Eine Panikstörung ist eine schwerwiegende psychiatrische Erkrankung. Sprechen Sie darum mit Ihrem Arzt oder Therapeuten, wenn sie Mittel zur Eigentherapie anwenden.

Hausmittel können die schulmedizinische Behandlung allenfalls ergänzen, jedoch nicht ersetzen. Sprechen Sie mit Ihrem Arzt oder Therapeuten, wie Sie selbst die Therapie bestmöglich unterstützen können.

Natürliche Mittel gegen Angst

Wir zeigen dir heute einige natürliche Mittel gegen Angst, mit denen du diese Gefühle bekämpfen kannst. Bitte beachte, dass du bei schweren Angstzuständen oder Depressionen zudem unbedingt eine Psychotherapie in Erwägung ziehen solltest.

Hanf/CBD

CBD-Produkte erleben gerade einen echten Boom. Somit dürfen die entspannenden Mittelchen auch in diesem Beitrag nicht fehlen. Bei Anbietern wie zum Beispiel BioBloom oder wellgena bekommst du CBD Öl, CBD Naturkosmetik, Hanf Superfood und einiges mehr. Die traditionsreiche Kulturpflanze Hanf wird dabei in vielseitige Produkte, die dein Wohlbefinden sowie deine Vitalität und innere Balance steigern, verwandelt.

Baldrian

Baldrian kann gegen Schlafstörungen, Angstzustände oder Nervosität helfen. Die Pflanze enthält über hundert Bestandteile und ihre Wirkung beruht auf synthetisch völlig verschiedenen Wirkstoffen. Baldrian bewirkt eine hohe Konzentration von GABA (Gamma-Amino-Butter-Säure) im synaptischen Spalt und zwar durch eine erhöhte GABA-Ausschüttung und eine gleichzeitige Hemmung der Wiederaufnahme. Dadurch wird Angst und Anspannung gedämpft.

Baldrian ist in verschiedenen Formen erhältlich - als Tablette, Tinktur oder Tee. Achte bei der Einnahme auf eine ausreichende Dosierung.

Melisse

Melisse beruhigt bei nervös bedingten Einschlafstörungen, regt den Appetit an und hilft gegen psychosomatische Beschwerden (Herz, Magen-Darm-Trakt). In Schlaftee-Mischungen wird Melisse oftmals mit Baldrian, Hopfen, Passionsblume oder Lavendel gemischt.

Hopfen

Hopfen wird zur Beruhigung bei Unruhe, Angst und Spannungszuständen, sowie nervösen Schlafstörungen angewendet. Dabei werden ausschließlich die Zapfen der weiblichen Pflanzen genutzt. Das natürliche Mittel gegen Angst enthält Bitterstoffe, die beruhigend wirken und Bakterien abtöten. Hopfen ist als Tee, Tinktur oder Dragee im Handel erhältlich.

Ashwagandha

Die Schlafbeere (auch Ashwagandha genannt) und ihre Wurzel gehören wegen ihrer vielseitigen Wirkungen und der sehr guten Verträglichkeit zu den am häufigsten genutzten Arzneimitteln in der ayurvedischen Medizin. Sie werden unter anderem bei Schlaflosigkeit eingesetzt.

Die Marke CLAV, die hochwertige und natürliche Nahrungsergänzungsmittel produziert, hat sich die Vorzüge von Ashwagandha in ihren Balance-Kapseln für innere Ruhe und Ausgeglichenheit zu Nutzen gemacht und bietet dir so auch dank weiterer Zutaten wie Griffonia 5HTP und Vitamin B5 Wohlbefinden und angenehme Entspannung.

Lavendel

Lavendel wirkt nur schwach beruhigend. Als Aromatherapie wird Lavendelöl bei nervöser Erschöpfung und depressiven Verstimmungen angewendet. Das natürliche Mittel gegen Angst kann beispielsweise auch ins Badewasser gegeben werden.

Orangenblüten

Orangenblüten gelten in der Volksmedizin als Beruhigungsmittel, ihre Wirkung gegen Angststörungen ist jedoch nicht nachgewiesen. Die Blüten können bei Schlafstörungen, Problemen mit der Verdauung oder Nervosität helfen. Sie werden meistens in Form eines Kräutertees angewendet.

Johanniskraut

Johanniskraut wirkt als Stimmungsaufheller - Nervenreize wie Angst, Panik oder Nervosität werden abgeschirmt. Johanniskraut hat den großen Vorteil, dass es nicht abhängig macht und sehr gut verträglich ist. Medikamente aus der Pflanze werden auch zur Behandlung von Depressionen eingesetzt. Bei leichten und mittelschweren Depressionen kann Johanniskrautextrakt genauso gut wie ein synthetisches Mittel wirken. Das Kraut macht ruhiger, gelassener und widerstandsfähiger gegenüber dem Alltagsstress.

Passionsblumenkraut

Passionsblumenkraut hilft gegen nervöse Unruhe, psychosomatische Störungen, Einschlafschwierigkeiten und Angst. Passiflora hat eine positive Wirkung auf die nervliche Anspannung infolge von Leistungsdruck. Die Anwendung von Kava zur Behandlung von Angst, Ruhelosigkeit und Schlaflosigkeit ist seit Jahrhunderten in vielen Kulturen verbreitet. Das Interesse an Kava ist sehr groß, weil es angstlösend wirkt, ohne die geistige Leistungsfähigkeit zu beeinträchtigen oder zu ermüden.

Natürliche Mittel gegen Angst stellen nicht nur eine Erleichterung für dich dar - etwa in stressigen Lebenslagen wie der Prüfungszeit - sondern dürften auch dein Sparschwein erfreuen. Sie sind in den meisten Fällen nämlich weitaus günstiger als synthetische Mittel oder sogar einfach im heimischen Kräutergarten zu finden.

Was können Angehörige bei einer Panikstörung tun?

Wenn Sie jemandem mit einer Panikstörung unterstützen möchten, beachten Sie folgendes:
  • Informieren Sie sich über die Erkrankung, beispielsweise beim Hausarzt, Psychiater oder Psychotherapeuten. Auch Broschüren oder Bücher können als Informationsquelle dienen.
  • Zeigen Sie Verständnis und nehmen Sie den Betroffenen ernst. Verharmlosen Sie seine Angst nicht.
  • Motivieren Sie ihn, sich von einem Arzt oder einer Selbsthilfegruppe helfen zu lassen. Überlassen Sie ihm aber die Entscheidung, ob er Hilfe in Anspruch nehmen möchte.
  • Erinnern Sie den Betroffenen in Angstsituationen an Bewältigungsstrategien, die er in der Psychotherapie erlernt hat.
  • Zeigen Sie dem Betroffenen, dass Sie für Ihn da sind und fragen Sie ihn in Angstsituationen, wie Sie ihm am besten helfen können.
  • Achten Sie auf sich selbst. Erkennen Sie Ihre eigenen Grenzen und holen Sie sich bei Bedarf selbst Hilfe.

Wie kann man einer Panikattacke vorbeugen?

Eine Panikattacke lässt sich nicht immer vermeiden. Allerdings gibt es einige Maßnahmen, mit denen Sie einem Anfall vorbeugen können.

  • Suchen Sie sich professionelle und fachkundige Unterstützung bei einem Psychiater, Psychotherapeuten oder einer Selbsthilfegruppe, wenn Ihre Angst Sie im Alltag beeinträcht.
  • Vermeiden Sie dauerhafte Anspannung. Versuchen Sie, sich auch im Alltag immer wieder Pausen zu gönnen. Dazu eignen sich beispielsweise Atemübungen, progressive Muskelrelaxation oder Meditation.
  • Treiben Sie regelmäßig Sport.
  • Achten Sie darauf, ausreichend zu schlafen.
  • Essen Sie regelmäßig kleinere Mahlzeiten, um eine Unterzuckerung zu vermeiden.
  • Reduzieren Sie Koffein und Alkohol.
  • Verzichten Sie möglichst auf Nikotin und andere Drogen.

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