Panikattacke oder Herzinfarkt: Den Unterschied erkennen und richtig handeln

Panikattacken sind schwer zu verstehen und noch schwerer zu bekämpfen. Sie können sich überwältigend, unberechenbar und beängstigend anfühlen. Laut Statista leiden 25 Prozent aller Menschen mindestens einmal im Leben unter Angststörungen - und es werden tendenziell mehr. Dieser Artikel soll helfen, die Symptome einzuordnen und die richtige Reaktion zu finden.

Was passiert bei einer Panikattacke?

Das Herz beginnt zu rasen, Schweiß rinnt die Stirn herunter, die Hände zittern, die Luft scheint knapp zu werden - und das ganz ohne erkennbaren Grund. Der Körper reagiert, als sei Gefahr in Verzug, dabei sitzt man vielleicht nur am Schreibtisch, auf der Couch oder in einem Café. Schweißausbrüche, Übelkeit, Schwindel, Herzrasen und Atemnot sind nur einige der typischen Symptome. Im Grunde genommen ungefährlich, belasten sie Betroffene oft schwer. Nicht selten stehen diese Todesängste aus. Schon die Vorstellung einer eventuell drohenden Panikattacke löst vielfach bereits starke Ängste aus. Dass diese Attacken meist ohne vorhersehbaren Anlass wiederkehren, steigert die Beklemmung und den Wunsch nach Kontrolle zusätzlich.

Ursachen und Risikofaktoren

Dr. Andreas Hegemann, Psychiater und Ärztlicher Direktor der Privatkliniken Duisburg, Eschweiler und Merbeck, erklärt: Im Gegensatz zu Phobien, bei denen die Angstattacken auf bestimmte, konkrete Auslöser fixiert sind (etwa Spinnen, enge Räume etc.), lösen hier ganz unterschiedliche Anlässe und Situationen massive, immer wiederkehrende schwere Befindlichkeitsstörungen aus. Diese beschränken sich nicht auf eine spezifische Situation oder besondere Umstände und sind deshalb auch nicht vorhersehbar. Meist ist nicht ein einzelner Faktor Auslöser einer Angst- oder Panikattacke, sondern eine Vielzahl an Faktoren.

Oftmals gehen einer Panikattacke belastende Lebensereignisse (wie der Tod des Partners oder der Arbeitsplatzverlust) oder andere Stress-Situationen (wie eine anstehende wichtige Klausur) voraus. Risikofaktoren sind aber auch psychische Störungen wie etwa Depressionen, Phobien oder Zwangsstörungen. Neben der erblichen Veranlagung fördern vor allem bestimmte Profile der Persönlichkeitsstruktur (mangelnde Kritiktoleranz, fatalistische Einstellung, Perfektionismus) die Entstehung von Angsterkrankungen. Auch Kindheitserfahrungen und -defizite (also etwa mangelnde Geborgenheit, Vernachlässigungen, Angsterkrankungen in der Familie etc.) sind relevant.

Panikattacke oder Herzinfarkt: Der Unterschied

Das Gefühl der Angst ist eine natürliche Reaktion auf potenzielle Gefahren. Es dient dazu, uns vor physischem Schaden zu schützen und ermöglicht es uns, mögliche Bedrohungen zu erkennen und ihnen auszuweichen. Bei Menschen mit einer Angststörung sind diese Gefühle jedoch übermäßig stark ausgeprägt und überschreiten das normale Maß. Betroffene erleben Angst sowohl auf emotionaler als auch auf körperlicher Ebene, was häufig zu erheblichen Einschränkungen im Alltag und in der Lebensqualität führt.

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Dr. Hegemann erklärt: Das ist für die Betroffenen kaum möglich, da es bei Panikattacken zu ähnlichen körperlichen Symptomen wie bei einem Herzinfarkt kommen kann. Dazu zählen Atemnot, Brustschmerzen, Herzklopfen, Schwitzen oder etwa Zittern. Doch während das eine extrem unangenehm, aber ungefährlich ist, kann das andere schlimmstenfalls zum Tode führen. Deshalb bei diesen Beschwerden, insbesondere bei erstmaligem Auftreten, sicherheitshalber den Notarzt rufen.

Symptome eines Herzinfarkts

Klassisches Anzeichen oder Frühwarnsignale für einen Herzinfarkt ("Herzanfall") sind plötzliche starke Schmerzen in der Brust, und zwar im vorderen linken Brustbereich oder hinter dem Brustbein. Die Schmerzen treten oft in Ruhe auf, zum Beispiel in den Morgenstunden oder im Schlaf, und sind meist drückend, stechend oder brennend. Sie halten laut Deutscher Herzstiftung mindestens fünf Minuten lang an.

Manchmal strahlen die Schmerzen in andere Regionen des Körpers aus. So sind beispielsweise Schmerzen, die vom linken oder rechten Oberarm bis in den jeweiligen Unterarm ziehen, mögliche Warnsignale oder Vorzeichen für einen Herzinfarkt. Typisch sind zudem Schmerzen im Oberbauch, im Rücken, in der Schulter oder im Kiefer. Sind durch den Herzinfarkt die Nerven des Zwerch- und Rippenfells gereizt, führt das zu ungewöhnlich häufig auftretenden Schluckauf. Dieser ist unter Umständen auch ein Hinweis auf einen Herzinfarkt.

Weitere typische Herzinfarkt-Symptome sind:

  • Beklemmungs- oder Engegefühl: Betroffene umschreiben dieses starke Einschnürungs-Gefühl oft bildlich mit "als stünde ein Elefant auf meiner Brust".
  • Angstgefühl/Panikattacke bis hin zur Todesangst: Die starke Angst ist oft von kaltem Schweiß, einer fahlen Gesichtsfarbe und kalter Haut begleitet. Dabei ist jedoch nicht jede Panikattacke mit einem Herzinfarkt verbunden. Es gilt demnach zu unterscheiden - Panikattacke oder Herzinfarkt.
  • Plötzliche schwere Atemnot, Bewusstlosigkeit oder starkes Schwindelgefühl: Diese unspezifischen Symptome haben neben einem Herzinfarkt unter Umständen auch andere Ursachen. Sie treten zudem öfter bei Frauen auf. Bei Atemnot sind bei vielen Betroffenen zudem wegen des Sauerstoffmangels die Lippen blau gefärbt.
  • Übelkeit und Erbrechen: Auch diese bei vielen Erkrankungen vorkommenden Symptome sind vor allem bei Frauen ein mögliches Anzeichen für einen Herzinfarkt. Das gilt besonders dann, wenn die Betroffenen derartige Beschwerden in diesem Ausmaß zuvor noch nicht erlebt haben.
  • Blutdruck- und Pulsabfall: Trotz eines anfänglich oft steigenden Blutdrucks, schwankt und fällt dieser im Verlauf eines Herzinfarkts bei vielen Betroffenen. Auch der Puls schwankt bei einem Herzinfarkt und ist letztlich deutlich niedriger. Wie hoch der Puls bei einem Herzinfarkt ist, hängt vom Einzelfall ab. Er fällt jedoch deutlich unter den Normwert von 60 bis 80 Schläge pro Minute. Dadurch ist er teilweise nicht tastbar.

Herzinfarkt-Symptome bei Frauen

Nicht immer zeigen sich die oben beschriebenen Symptome bei Herzinfarkt. Frauen haben oft ein anderes Beschwerdebild. Während etwa ein Großteil der betroffenen Männer die klassischen Schmerzen in der Brust verspürt, treten diese nur bei etwa einem Drittel der Frauen auf. Zudem berichten Patientinnen öfter von einem Druck- oder Engegefühl in der Brust statt von starken Brustschmerzen.

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Außerdem sind viel öfter unspezifische Beschwerden Anzeichen für einen Herzinfarkt bei der Frau. Dazu zählen etwa Kurzatmigkeit, Übelkeit, Erbrechen und manchmal sogar Durchfall sowie Bauchschmerzen, insbesondere Beschwerden im Oberbauch, die nicht selten mit Magenschmerzen verwechselt werden.

Solche Beschwerden identifizieren Betroffene oft nicht sofort als Herzinfarkt-Symptome und nehmen sie weniger ernst. Deshalb kommen Frauen mit Herzinfarkt im Durchschnitt eine Stunde später in die Klinik als betroffene Männer (gerechnet ab Auftreten der ersten Herzinfarkt-Anzeichen). Die schnelle medizinische Versorgung ist jedoch überlebenswichtig.

Vorboten eines Herzinfarkts

Viele Herzinfarkte treten "wie aus heiterem Himmel" auf. Es gab zuvor keinerlei Hinweise, dass der Verschluss eines Herzkranzgefäßes droht. Ein Herzinfarkt entwickelt sich manchmal auch schleichend, wobei Betroffene die noch moderaten Beschwerden nicht als Ernstfall wahrnehmen. In solchen Fällen kündigen Frühwarnzeichen oder Vorboten den Herzinfarkt an.

So leiden viele Männer (mitunter auch Frauen) schon Jahrzehnte vor dem Herzinfarkt (unbemerkt) an einer koronaren Herzkrankheit (KHK). Dabei verengen die Herzkranzgefäße durch "Verkalkung" (Arteriosklerose) zunehmend. Das beeinträchtigt immer stärker die Durchblutung des Herzmuskels. Erkennbar ist das zum Beispiel daran, dass bei körperlicher Belastung oder seelischer Erregung Brustschmerzen und/oder Atemnot auftreten. Nach dem Ende der Belastung verschwinden die Symptome innerhalb von Minuten wieder.

Mediziner sprechen hier von "Brustenge" (Angina pectoris). Aus ihr entwickelt sich möglicherweise jederzeit ein Herzinfarkt. Das gilt besonders dann, wenn Dauer und Intensität der Angina-pectoris-Anfälle zunehmen. Besondere Vorsicht ist auch geboten, wenn die Brustschmerzen und/oder Atemnot schon bei kleinster Belastung oder sogar in Ruhe oder im Schlaf auftreten. Das sind ernste Vorboten eines drohenden Herzinfarkts. Rufen Sie in solchen Fällen sofort den Notarzt!

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Weniger eindeutig, aber durchaus zu beobachten, sind Symptome wie das Kribbeln in der linken Hand. Die verminderte Blutversorgung, die sich oft in der linken Körperhälfte zuerst niederschlägt, löst unter Umständen das Kribbeln oder Gefühlsstörungen aus.

Was tun bei einer Panikattacke?

Dr. Hegemann empfiehlt folgende Sofort-Maßnahmen, wenn eine Panikattacke auftritt:

  • Akzeptieren Sie die Situation und Ihre Angst als natürliche Reaktion Ihres Körpers. Sie ist extrem unangenehm, aber ungefährlich: Nichts Schlimmes wird geschehen. Die körperlichen Symptome sind nichts anderes als eine übersteigerte Stressreaktion.
  • Auch die bewusste Ablenkung, die Beschäftigung mit scheinbar unsinnigen Dingen kann helfen, da im Wesentlichen die gedankliche Bewertung einer Situation und nicht die Situation selber zu den Ängsten führt.
  • Atmen Sie tief durch die Nase ein und durch den Mund wieder aus, konzentrieren Sie sich auf das, was gerade jetzt in diesem Moment geschieht, nicht auf das, was sein könnte.
  • Versuchen Sie sich durch positive Gedanken abzulenken.

Langfristige Strategien

Neben den erwähnten Akut-Empfehlungen und professioneller psychotherapeutischer Hilfe können auch kleine Schritte im täglichen Leben dabei helfen, Panikattacken entgegenzusteuern bzw. diese zumindest zu lindern. Wie oben beschrieben, spielt besonders die gedankliche Bewertung einer Situation eine wesentliche Rolle. In Situationen, in denen Menschen entspannt und wenig gestresst sind, fällt die Bewertung meist positiver aus. Daher zählen zu den Strategien unter anderem regelmäßiger Ausdauersport und ausreichender Schlaf, kontinuierliche Entspannungsverfahren wie etwa Autogenes Training oder Progressive Muskelrelaxation und Meditation, ausgleichende Freizeitaktivitäten sowie gesunde, ausgewogene Ernährung. Empfehlenswert sind zudem wenig Alkohol, Nikotin und Koffein. Hilfreich sein können darüber hinaus Selbsthilfegruppen und angenehme soziale Kontakte.

Professionelle Hilfe

Angststörungen sind - wie übrigens auch ein Burnout - eine ernsthafte Krankheit mit hohem Leidensdruck und teils gravierenden psychosozialen Auswirkungen. Diese sollte deshalb niemals bagatellisiert oder belächelt werden. Wichtig ist, wie bereits ausgeführt, professionelle Unterstützung. Dies sollten Angehörige oder Freunde den Betroffenen klarmachen. Je besser sie selbst über dieses Beschwerdebild und Behandlungsmöglichkeiten informiert sind, desto besser können sie beraten und helfen.

Während Höhenangst, Klaustrophobie und andere spezifische Phobien nur in seltenen Fällen professionelle Hilfe erfordern, lassen sich Angst- und Panikstörungen sehr oft nur durch eine therapeutische Behandlung in den Griff bekommen. Auf Basis einer ausführlichen Patienten-Anamnese (Krankheitsgeschichte) und Diagnostik erstellen Experten individuelle Behandlungspläne. Insbesondere die Verhaltenstherapie ist bei Angststörungen gut untersucht und erfolgversprechend: In rund 80 Prozent aller Fälle kann den Patienten erfahrungsgemäß geholfen bzw. die Zunahme weiterer Symptome verhindert werden.

Verzichtet der Betroffene auf eine Therapie, so nehmen die Beschwerden in der Regel zu, was weitreichende Beeinträchtigungen insbesondere auch für das soziale Leben - Familie, Arbeit, Freunde - haben kann. Statt sich mit den Beschwerden auseinanderzusetzen, versuchen die Erkrankten alle Situationen zu meiden, die sie in Bedrängnis bringen könnten. Die Erfahrung zeigt jedoch, dass die Ängste, wenn sie nicht in ihre Grenzen gewiesen werden, tendenziell in immer mehr Situationen auftreten und damit immer mehr Lebensbereiche gemieden werde. Vielfach steigern sie sich in ihre Ängste regelrecht hinein und bewirken genau das, was sie versuchen zu verhindern. Sie geben der Angst mehr Raum.

Umgang mit Panikattacken bei Kindern

Wenn das eigene Kind an Panikattacken leidet, löst das bei vielen Eltern große Hilflosigkeit und Überforderung aus. Angst gehört zum Leben dazu. Das kann bei Kindern wie bei Erwachsenen passieren. Wichtig ist, Angst ernst zu nehmen und nicht herunter zu spielen. Hier zeigen sich Aussagen wie „Das ist ja nicht so schlimm“, „Wegen so was brauchst du doch keine Angst haben“ als wenig hilfreich.

Weiters ist es hilfreich, sein Kind darüber aufzuklären, dass es sich bei den Symptomen um eine Panikattacke handelt. Das Wissen darüber, nicht zu sterben oder verrückt zu werden, ist sehr entlastend. Beobachten Sie beim Wiederauftreten von Panik, welche Anzeichen es dafür gibt. Überlegen Sie, was dann konkret hilft. Wenn Ihr Kind weiß, wie sich eine Panikattacke ankündigt und was es zur Beruhigung tun kann, können die Anzeichen anders eingeordnet und im besten Fall gegengesteuert werden.

Haben Sie allgemein ein offenes Ohr für die Probleme und Belastungen Ihres Kindes. Überlegen Sie gemeinsam Bewältigungsmöglichkeiten.

Kommen Sie mit Ihrem Kind darüber ins Gespräch, ob es Dinge gibt, die das Auftreten von Panikattacken lindern bzw. was diese fördert. Wenn Kinder an Panikattacken leiden, ist beispielweise das Trinken von aufputschenden Getränken wie Energydrinks oder Kaffee abzuraten. Denn diese kurbeln das Herz-Kreislaufsystem an (auch wenn verzichten immer schwer ist, versuchen Sie hier, eine gute Lösung zu finden!).

Regelmäßige Entspannung im Alltag hilft den allgemeinen Grad an Anspannung und Stress zu senken. Hier können z.B. Sport, Yoga, Fantasiereisen oder Progressive Muskelentspannung hilfreich sein.

Vermitteln Sie Ihrem Kind Zuversicht, dass es die Probleme in den Griff bekommen kann.

Wie kann ich während einer Panikattacke helfen?

  • Machen Sie sich und dem Kind bewusst, dass es sich um eine Panikattacke handelt und sich die Beschwerden im Normalfall nach einigen Minuten wieder legen werden.
  • Besprechen Sie mit Ihrem Kind bereits vorab, dass Atemübungen bei Panikattacken hilfreich sein können. Wenn Ihr Kind eine Attacke in Ihrer Gegenwart erleidet, können Sie es auch dabei anleiten. Bei Angst neigt man dazu eher schnell und flach zu atmen, was die Symptome für gewöhnlich verschlimmert. Ruhiges Atmen hilft dabei, sich zu entspannen. Man kann z.B. darauf achten, länger auszuatmen als einzuatmen (z.B. indem man beim Einatmen bis 3 zählt und beim Ausatmen bis 5 zählt).
  • Bei einer Panikattacke neigt man dazu, sehr auf seine körperlichen Symptome zu achten und vielleicht bestimmte Dinge überzubewerten (z.B. wenn das Herz schnell schlägt, Angst vor einem Herzinfarkt zu bekommen). Hier können Ablenkungstechniken hilfreich sein z.B. Musik hören, am Handy spielen, Filme schauen, von 100 rückwärts zählen.
  • Lassen Sie sich nicht selbst von der Angst Ihres Kindes anstecken und vermitteln Sie ihm, dass es die Situation gut bewältigen kann.

Panikattacken in den Wechseljahren

Viele Frauen erleben während dieser Phase Zustände starker Ängstlichkeit oder gar Panikattacken, die sich anfühlen, als würde das eigene Herz rebellieren. Dabei ist es gar nicht so einfach, die Symptome auf Anhieb richtig zuzuordnen, denn es gibt mehrere mögliche Quellen. Oft liegt es am hormonellen Ungleichgewicht im Wechsel: Dieses kann nicht nur das emotionale Wohlbefinden beeinflussen und die Psyche anfälliger für Panikattacken machen, sondern auch physische Symptome wie Herzrhythmusstörungen verursachen, die sich wie eine Panikattacke anfühlen können. Die Auslöser der Angstzustände können auch unabhängig von hormonellen Veränderungen in den Wechseljahren psychische oder körperliche Probleme sein. Und dann kommt noch hinzu, dass diese Ursachen sich manchmal gegenseitig beeinflussen oder gleichzeitig auftreten. Auch können Symptome einer Herzrhythmusstörung Angstgefühle verstärken, wodurch ein Teufelskreis aus Angst und körperlichen Beschwerden entstehen kann.

Wie kann man zwischen hormonell bedingtem Herzrasen, einem gesundheitlichen Problem und tatsächlichen Panikattacken unterscheiden?

Dr. Bodo Kirchner: Der Unterschied liegt in Intensität, Dauer und Verlauf der Symptome. Für eine psychische Ursache müsste diese auffindbar und ausreichend begründbar sein sowie mit der aktuellen biografischen Situation in Verbindung gebracht werden können. Reine Menopausensymptome treten zwar ebenfalls anfallsartig auf, aber ohne rezente biografische Belastungen. Körperliche Erkrankungen müssen biophysikalisch oder biochemisch nachgewiesen werden können. Die erste Panikattacke wird oft verkannt als eine körperliche Erkrankung, also zum Beispiel als Herzinfarkt, Schlaganfall oder einen Ausfall des Gleichgewichtsorgans. Typisch für Angstattacken sind Symptome, die mit Angst verknüpft sind - zum Beispiel die Angst, die Kontrolle zu verlieren, die Besinnung zu verlieren, umzufallen, zu sterben, verrückt zu werden.

Fazit

Es ist wichtig, die Symptome von Panikattacken und Herzinfarkt zu kennen, um im Notfall richtig handeln zu können. Bei Unsicherheit sollte immer ein Arzt konsultiert werden. Panikattacken sind behandelbar, und es gibt viele Strategien, um sie zu bewältigen und die Lebensqualität zu verbessern.

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