Angst ist ein normales Gefühl, das vor gefährlichen Situationen schützt bzw. hilft, diese zu vermeiden. Sie ist ein normaler Bestandteil des Lebens und hat einen großen Stellenwert im Alltag. Angst dient als biologisch angelegtes Verhaltensmuster der Wahrnehmung von Gefahren, der Reaktion darauf sowie auch der Vermeidung von gefährlichen Situationen.
Wenn die Angst jedoch übermäßig stark wird und den Alltag einschränkt, kann das auf eine Angststörung hinweisen. Als Angststörung werden intensive, lang anhaltende Angstzustände bezeichnet. Die Angst ist dabei so groß, dass sie für die meisten außenstehenden Personen nicht nachvollziehbar erscheint. Die Angststörung schränkt die psychische und soziale Funktionsfähigkeit ein. Angststörungen zählen zu den häufigsten psychischen Erkrankungen.
Frauen sind häufiger als Männer von Angststörungen betroffen. Die Gründe dafür sind allerdings unklar. Es ist möglich, dass Frauen häufiger Hilfe suchen und daher bei ihnen Angststörungen öfter statistisch erfasst werden. Getrennt lebende, geschiedene oder verwitwete Personen leiden meist häufiger unter Angststörungen als verheiratete oder ledige. Traumatische Erlebnisse können ein Risikofaktor für eine Panikstörung mit Panikattacken sein.
Was ist eine Panikattacke?
Eine Panikattacke tritt plötzlich, unerwartet und auch situationsunabhängig auf - man spricht daher auch von „Angst aus heiterem Himmel“. Es zeigen sich verschiedenste körperliche Symptome wie beispielsweise Schwindel, Herzklopfen, starkes Schwitzen, Atemnot, schnelle und flache Atmung bis hin zur Hyperventilation, Engegefühl im Brustbereich etc. Panikstörungen werden von den Betroffenen meist als Symptome einer körperlichen Erkrankung interpretiert.
Nach der ICD-10-Klassifikation psychischer Störungen definiert man Panikattacken als plötzlich auftretende Angstanfälle (Panik), die mit einer Vielzahl körperlicher Symptome einhergehen. Die Angstzustände, die Betroffene dabei empfinden, beschränken sich oft nicht auf eine spezifische Situation oder besondere Umstände und sind deshalb auch nicht vorhersehbar.
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Innerhalb weniger Minuten steigert sich die Angst zu einem Höhepunkt. Neben psychischen Anzeichen treten auch ausgeprägte körperliche Symptome wie Herzrasen, Beklemmungsgefühle, Atemnot und Zittern auf. Viele Patienten empfinden deshalb Todesangst. Häufig entwickelt sich eine Erwartungsangst vor der nächsten Attacke, auch sozialer Rückzug kann eine Folge der Panikstörung sein.
Die Dauer einer Panikattacke schwankt von zwei oder drei Minuten bis zu einigen Stunden, in den meisten Fällen hält sie aber 10 bis 30 Minuten an. Wenn die körperlichen Symptome einer Panikstörung sich auf das Herz konzentrieren, spricht man von einer Herzphobie. Von dieser Form der Panikstörungen sind am häufigsten Männer im mittleren Lebensalter betroffen.
Vereinzelte Panikattacken sind relativ häufig. Bis zu 20 Prozent der Menschen erleiden mindestens einmal in ihrem Leben eine Panikattacke. Frauen sind häufiger betroffen als Männer. Doch macht eine einzelne Attacke noch keine Panikstörung aus.
Manche Betroffene erleben jedoch immer wieder heftige Angstanfälle, die ihr Leben stark beeinträchtigen. In diesem Fall sprechen Mediziner von einer Panikstörung (auch Paniksyndrom), die zu den sogenannten Angststörungen gehört. Laut der ICD-10-Klassifikation psychischer Störungen liegt eine Panikstörung jedoch erst vor, wenn die Panikattacken immer wieder auftreten (mindesten einmal im Monat) und die Angst vor einer erneuten Attacke über mindestens einen Monat anhält.
Panikattacken treten auch häufig gemeinsam mit anderen psychischen Erkrankungen auf. Vor allem Menschen mit Agoraphobie ("Platzangst") sind häufig von Panikattacken betroffen. Sie haben Angst vor öffentlichen Plätzen, Menschenmengen bzw. Angst, alleine oder weit weg zu reisen.
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Viele wagen es nicht, mit öffentlichen Verkehrsmitteln zu fahren, ein Kino oder ein Theater zu besuchen oder im Supermarkt einkaufen zu gehen. Sie machen daher nach Möglichkeit einen Bogen um Orte, die ihnen Angst machen (Vermeidungsverhalten). Mediziner sprechen dann von einer "Agoraphobie mit Panikstörung". Diese kommt häufiger vor als eine reine Panikstörung.
Auch andere Angststörungen, Depressionen, Zwangsstörungen oder posttraumatische Belastungsstörungen (PTBS) treten oft gemeinsam mit einer Panikstörung auf. Auch bei Kindern und Jugendlichen treten Panikattacken auf, allerdings weitaus seltener als bei Erwachsenen. Bei Jugendlichen sind Panikstörungen zudem verbreiteter als bei jüngeren Kindern. Mädchen treffen sie etwa doppelt so häufig wie Jungen.
Die Auslöser für die Panikanfälle sind vielfältig. Oft haben die Kinder Angst, vor anderen Menschen zu sprechen oder fürchten sich vor Tieren oder der Dunkelheit beim Einschlafen. Meist haben Kinder und Jugendliche Panikattacken, wenn auch ihre Eltern unter einer Panikstörung leiden. Sie übernehmen oft das ängstliche Verhalten ihrer Eltern. Gerade kleine Kinder imitieren ihre Eltern, um zu lernen. Auch bei besonders schüchternen und zurückhaltenden Kindern zeigt sich eine Panikstörung im Erwachsenenalter häufiger.
Stress ist ein möglicher Auslöser. Vor allem bei Schulkindern ruft oft Leistungsdruck Panikattacken hervor. Zudem erleben auch Kinder mit Trennungsangst häufiger Angstattacken. Bei ihnen ist das Risiko zudem erhöht, später als Erwachsene eine Panikstörung zu entwickeln.
Daher ist es wichtig, Kinder möglichst frühzeitig zu behandeln. Meist ist es sinnvoll, die Eltern in die Therapie miteinzubeziehen. Auf diese Weise lernen die Eltern, wie sie ihre Kinder am besten unterstützen. Unbehandelt kann die psychische Erkrankung chronisch verlaufen und sich negativ auf die Entwicklung der Kinder auswirken. Vor allem wichtige soziale Erfahrungen fehlen diesen Kindern dann häufig, da sie sich aus Angst immer weiter zurückziehen.
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Gelingt es Ihnen nicht, Ihrem Kind durch Gespräche und Zuwendung die Angst zu nehmen, ist es ratsam, sich Hilfe bei einem Kinder- und Jugendpsychiater zu holen. Bei manchen Frauen sind hormonelle Veränderungen während der Schwangerschaft Auslöser von Panikattacken. Die Angst vor der Geburt und vor dem Muttersein verstärken diese oft zusätzlich.
Vor allem wenn Frauen bereits eine schwierige Schwangerschaft hinter sich haben oder unter einer bestehenden psychischen Erkrankung leiden, kann sich eine Panikstörung entwickeln. Aus diesem Grund ist es wichtig, dass Schwangere bei anhaltenden Ängsten möglichst frühzeitig Hilfe bei einem Frauenarzt, Hausarzt, Psychiater oder Therapeuten suchen.
Panikattacken und Alkohol
Das gelegentliche Glas Wein oder eine Flasche Bier zum Feierabend sind in unserer westlichen Kultur gesellschaftlich akzeptiert. Dabei blenden die meisten Menschen aus, dass der stete Alkoholkonsum irgendwann in eine Alkoholkrankheit führen kann. Schließlich ruft das Rauschmittel bei übermäßigem Gebrauch Umstrukturierungen im Gehirn des Suchtkranken (Suchtgedächtnis) hervor, was zum Entstehen einer körperlichen und psychischen Abhängigkeit führt.
Menschen, die an einer psychischen Erkrankung wie zum Beispiel einer Angststörung, leiden, versuchen häufig ihre Probleme mit Alkohol zu lösen. Die psychoaktive Substanz wirkt schließlich auf mehreren Ebenen. Alkohol hebt die Stimmung, stärkt das Selbstvertrauen und besitzt einen beruhigenden Effekt. Ist jemand durch seine Angststörung bereits so stark eingeschränkt, dass beispielsweise im sozialen Umfeld Schwierigkeiten auftreten, kann er sich mit Alkohol den sprichwörtlichen Mut antrinken. Ebenso gut kann Alkohol genutzt werden, um Angstgefühle zu betäuben.
Bei beiden Varianten ändert der Alkohol allerdings nichts am ursächlichen Problem der psychischen Angsterkrankung. Eine chronische Alkoholabhängigkeit führt zu zahlreichen körperlichen und psychischen Veränderungen. Angst oder Angststörungen können in gewissen Konstellationen nicht nur Auslöser oder Ursache für den Alkoholismus sein, sondern auch ein begleitendes Symptom.
Ein Mensch mit Alkoholkrankheit kann in Folge auch zusätzlich Depressionen entwickeln, Ängste, Halluzinationen oder wahnhafte Phänomene, ebenso Persönlichkeitsveränderungen. Die Wirkung von Alkohol entfaltet sich vor allem im zentralen Nervensystem des Menschen. Dabei werden die stimmungsaufhellenden und beruhigenden Effekte der Substanz ganz besonders geschätzt. Es überrascht demnach nicht, dass insbesondere Personen, die unter psychischen Problemen leiden, häufiger zur Ausbildung eines chronischen Alkoholmissbrauchs tendieren als ausgeglichene Menschen.
Weil der Alkohol negative Gefühle wie Schuld, Scham oder Angst mildert bzw. Menschen, die zum Alkohol greifen, um ihre Angst zu bekämpfen, leiden unter den verschiedensten Angstzuständen. So unterscheidet man zwischen Panikstörungen, die sich unvermittelt durch starke Angstanfälle bzw. Panikattacken bemerkbar machen, einer generalisierten Angststörung (GAS), die sich durch ständige Sorgen und Grübeleien auszeichnet und einer posttraumatischen Belastungsstörung (PTBS), die durch belastende Erlebnisse und Lebenssituationen hervorgerufen wird.
Darüber hinaus zählen auch die Platzangst (Agoraphobie), soziale Phobien und spezifische Phobien zu den Angststörungen. Psychische Störungen wie zum Beispiel eine generalisierte Angststörung mit Panikattacken, eine Depression oder auch eine Borderline-Erkrankung lassen sich nicht mit Alkohol therapieren. Vielmehr werden im Gehirn künstliche Glücksgefühle und Entspannung hervorgerufen, die lediglich zeitlich begrenzt für Linderung sorgen. Sobald die Wirkung der Droge Alkohol abklingt, kehren die Ursprungsgefühle wieder zurück.
In diesem Zusammenhang spricht man auch von einem Rebound-Effekt. Die Ursachen liegen unter anderem an der durch Alkohol hervorgerufenen Rezeptoren-Blockierung des Neurotransmitters Glutamat, der eine aktivierende bzw. stark erregende Wirkung besitzt. In Folge wird die gesamte körperliche Erregungsweiterleitung heruntergefahren, so dass der Körper neue Glutamat-Rezeptoren ausbildet.
In der letzten Zeit ist in den Medien immer häufiger der Begriff „Hangxiety“ zu lesen. Hierbei handelt es sich um ein Wort, dass aus den englischen Begriffen „hangover“ (deutsch: Kater) und „anxiety“ (deutsch: Angst) zusammengesetzt wurde. Anstelle eines normalen Katers mit Symptomen wie Kopfschmerzen, Übelkeit und starkem Durst, erleben die Konsumenten zusätzlich einen psychischen Kater, der ihnen ein mulmiges Gefühl gibt.
Nicht selten erleiden sie ihre erste Panikattacke im Anschluss an einen stimmungsvollen Abend mit viel Alkohol. Am nächsten Tag fühlen sich die Betroffenen depressiv, ängstlich und körperlich unwohl. Die Gründe liegen auf der Hand. Die am Abend zuvor konsumierte Menge Alkohol hat den Neurotransmitter-Stoffwechsel derart durcheinandergebracht, dass der Körper versucht das entstandene Ungleichgewicht wieder ins Lot zu bringen.
Dabei kommt es einerseits zu einer verringerten Produktion von Glückshormonen wie Dopamin und GABA, sowie andererseits zu einem Glutamat-Überschuss, der für einen Anstieg des Erregungsniveaus sorgt. Besonders Menschen, die ohnehin schnell sensibel und emotional reagieren oder sich tendenziell viele Sorgen oder Gedanken machen, beginnen jetzt die negativen psychischen Auswirkungen des Alkoholgebrauchs zu spüren.
Selbst psychisch stabile Menschen, die mit beiden Beinen fest im Leben stehen, können bei einem dauerhaften Alkoholmissbrauch langfristig eine generalisierte Angststörung oder Panikattacken ausbilden, Depressionen entwickeln oder sogar eine Alkoholpsychose erleiden. Der Grund liegt in der bereits beschriebenen Auswirkung des Alkohols auf das zentrale Nervensystem und der zell- und nervenschädigenden Wirkung auf den gesamten Organismus.
Während es sich bei der sogenannten Hangxiety meist nur um einen temporären Zustand handelt, kann der regelmäßige Konsum von Ethanol auf lange Zeit auch ständige Angst hervorrufen, die meist wieder mit Alkohol bekämpft wird. Wer in bestimmten Situationen mit Panik und Angst reagiert, leicht aus der Haut fährt, nervös ist und regelmäßig zu alkoholischen Getränken greift, um sich zu beruhigen, hat vermutlich die Grenze hin zu einem problematischen Konsum bereits überschritten.
Behandlung von Panikattacken und Alkoholabhängigkeit
Alkohol, Zigaretten oder Drogen können zwar beruhigend wirken, lösen aber keine Probleme. Psychische Erkrankungen wie Phobien, soziale Ängste oder generalisierte Angststörungen haben meist verschiedene, partiell auch konkrete psychische Ursachen. Diese Ursachen und Belastungen im Rahmen einer professionellen psychotherapeutischen Behandlung aufzuspüren und aufzuarbeiten, ist der erste Schritt zurück in ein Leben ohne Angst.
Neben gesprächstherapeutischen Ansätzen haben sich vor allem im Zusammenhang mit Angststörungen verhaltenstherapeutische Behandlungskonzepte als hilfreich erwiesen. Wichtig ist es, sich den Situationen, die Angst auslösen, zu stellen und ihnen mit der passenden Strategie zu begegnen. Auf diese Weise können die Patienten neue Wahrnehmungs- und Verhaltensmuster erlernen und erfahren, dass sie die betreffenden Situationen auch ohne Angst erleben können.
Tritt die Angststörung in Verbindung mit einer Alkoholsucht auf, spricht man auch von einer sogenannten Komorbidiät. In diesem Falle muss zusätzlich eine Suchttherapie durchgeführt werden, d. h. eine professionelle Entgiftung und Entwöhnung von Alkohol. Andernfalls besteht das Risiko, dass die Angststörung trotz adäquater Behandlung durch die Sucht erneut hervorgerufen wird.
Patienten, die sowohl an einer Angststörung als auch an der Alkoholkrankheit leiden, sollten daher einen stationären Entzug in einer qualifizierten Suchtklinik bzw. Alkoholentzugsklinik durchführen, die sowohl die Abhängigkeit als auch die Angst behandelt. Die Patienten lernen, ihre Angst auch ohne das Suchtmittel zu bewältigen.
Kalter oder warmer Entzug
Im Normalfall wird der kalte Entzug ohne ärztliche Aufsicht und medizinische Betreuung in den eigenen vier Wänden durchgeführt. Dabei beschließen die Betroffenen, vom einen auf den anderen Tag keinen Alkohol mehr zu trinken und die Entzugserscheinungen ohne passende Medikation durchzustehen. Dieses Unterfangen ist aus mehreren Gründen überaus riskant und kann aus medizinischer Sicht nicht empfohlen werden.
Zu den häufigsten Entzugserscheinungen gehören bei einem kalten Entzug Zittern, innere Unruhe und starkes Schwitzen. Aber es treten auch depressive Symptome, Schlafstörungen und Angstattacken auf. Nimmt der Patient keine Medikamente ein, um sowohl belastende Entzugserscheinungen als auch riskante Komplikationen des Entzugs zu verhindern, können daraus ernsthafte, gesundheitlich bedrohende Zustände entstehen.
Bei einem kalten Alkoholentzug können Panikattacken auftreten. Sie können während der gesamten Dauer der Entgiftung immer wieder auftreten und in seltenen Fällen sogar dann bestehen bleiben, wenn die körperliche Entgiftung eigentlich schon lange abgeschlossen ist. Ist dies der Fall, sollte untersucht werden, ob die Angst nicht ein eigenes Krankheitsbild ist, welches behandelt werden muss und ursprünglich eher ein Auslöser der Suchtentwicklung war (Stichwort Eigenmedikation).
Begleiterscheinungen des Entzugs wie Schlafstörungen, depressive Verstimmungen oder innere Unruhe geben sich auch zumeist nach vollbrachter Entgiftung. Auch hier gilt: Ist der Patient auch nach der Entgiftung noch depressiv, ist dies eine eigenständige behandlungsbedürftige Depression.
Unter einem warmen Entzug versteht man einen medikamentengestützten körperlichen Entzug von Alkohol, bei dem die Patienten medizinisch betreut werden. Wird dieser warme Entzug stationär in einer Klinik durchgeführt, müssen sich die Betroffenen über die körperlichen und psychischen Entzugserscheinungen, zu denen auch Angstgefühle gehören können, grundsätzlich keine Sorgen machen.
Es gibt eine Reihe unterschiedlicher Medikamente, welche die psychischen und körperlichen Entzugserscheinungen des Alkohols lindern. Oft wird z.B. das klassische Benzodiazepin Oxazepam zur Linderung der körperlichen Entzugserscheinungen in ausschleichender Dosierung gegeben oder Distraneurin. Man gibt aber auf keinen Fall gegen psychische Beschwerden wie innere Unruhe, Angst oder auch Schlafstörungen erneut ein abhängig machendes Mittel, sondern alternative medikamentöse, sedierende Medikamente.
Dies wären z.B. müde machende Antidepressiva oder niedrigpotente Neuroleptika wie Quetiapin. Dank ihrer sedierenden, beruhigenden Wirkung gelingt es ihnen, viele belastende psychische Symptome zu reduzieren, so dass der Patient maximal entlastet wird. Klingen die Beschwerden ab bzw.
Psychotherapie und Medikamente
Die Behandlung einer Angststörung besteht meist aus Psychotherapie und Medikamenten. Je nach Ausprägung der Erkrankung kann zudem eine klinisch-psychologische Behandlung hilfreich sein. Die Symptome können durch eine Behandlung gemildert werden bzw. auch komplett wegfallen. Es kann jedoch zu Rückfällen (Rezidiven) kommen. Ein wesentlicher Aspekt der Therapie ist der Umgang mit der Erkrankung. Dabei lernt die Patientin/der Patient, mit Angst viel besser umzugehen.
Tritt neben der Angststörung noch eine andere psychische Erkrankung auf (z.B. Depression, Zwangsstörung oder Sucht), berücksichtigt die Ärztin/der Arzt dies für eine maßgeschneiderte Therapie.
Der Psychotherapie kommt in der Behandlung von Angststörungen ein großer Stellenwert zu. Der Aufbau einer therapeutischen Beziehung ist dabei wesentlich. In vertrauensvollem Rahmen können Betroffene über ihre Ängste und Lebenssituation sprechen. Verhaltenstherapeutische Ansätze etwa haben sich in der Behandlung von Angststörungen sehr bewährt.
Ein wichtiger Bestandteil in der Behandlung von Menschen mit psychischen Erkrankungen ist die Psychoedukation. Diese kommt auch bei der Psychotherapie zur Anwendung. Bei dieser erhalten Betroffene detaillierte Informationen rund um das Krankheitsgeschehen und die Behandlung. Sie lernen zudem, wie sie sich selbst helfen können. Im Rahmen einer Psychotherapie können Betroffene auch Entspannungstechniken erlernen.
Bei spezifischen Phobien (z.B. Höhenangst, Angst vor Spinnen) ist zudem eine sogenannte Exposition hilfreich. Dabei stellen sich Betroffene in sicherem Rahmen schrittweise auch im Alltag Situationen, die Ängste auslösen. So können sie Lösungsstrategien im Umgang damit finden.
Bei Angststörungen verschreibt die Ärztin/der Arzt unter anderem Medikamente, die auch zur Behandlung von Depressionen zur Anwendung kommen. Panikstörungen und Agoraphobie: Citalopram, Escitalopram, Paroxetin, Sertralin oder auch Venlafaxin. Wenn diese Medikamente nicht wirken, kann Clomipramin zum Einsatz kommen.
Generalisierte Angststörung: Escitalopram, Paroxetin, Venlafaxin, Duloxitin, Buspiron oder Pregabalin. Sozialphobie: Paroxetin, Sertralin, Escitalopram oder Venlafaxin. Oder auch Betablocker in ausgewählten stressigen Situationen.
Bei spezifischen Phobien (z.B. Höhenangst, Angst vor Spinnen) werden keine Medikamente von der medizinischen Fachwelt empfohlen, sondern wie oben genannt eine sogenannte Exposition im Rahmen einer Psychotherapie. Bei allen Angststörungen kann in begründeten Ausnahmefällen oder in einer Akutsituation die Anwendung eines Beruhigungsmittels (Benzodiazepine) kurzfristig hilfreich sein. Die Anwendung muss dabei engmaschig ärztlich begleitet werden, um Abhängigkeit von Benzodiazepinen zu verhindern.
Was kann ich selbst tun?
Sport im Sinne von Ausdauertraining. Mögliche Verstärker der Angst beobachten und vermeiden (z.B. negativer Stress, Medikamentenmissbrauch, Koffein etc.). Der Besuch einer Selbsthilfegruppe.
Oft ist die Hemmschwelle groß, Hilfe bei starken Ängsten zu suchen. Professionelle Helferinnen/Helfer sind jedoch damit vertraut, zeigen dafür Verständnis und können kompetent weiterhelfen. Sie können zudem zuerst Ihre Ärztin/Ihren Arzt für Allgemeinmedizin kontaktieren und über diese/diesen gezielte Ansprechstellen finden. Auch klinische Psychologinnen/Psychologen können in die Diagnose und Behandlung mit einbezogen sein. Ist die Krankheit sehr stark ausgeprägt, ist mitunter ein stationärer Krankenhausaufenthalt oder eine Rehabilitation notwendig.
Eine Behandlung der eigenen Alkoholabhängigkeit bedeutet für die Suchtkranken nicht nur den Startschuss in ein neues Leben, sondern auch viel harte Arbeit. Mit der körperlichen Entgiftung ist es nämlich noch lange nicht getan. Die Betroffenen müssen auch eine Entwöhnung durchführen, um sich gedanklich und emotional vom Alkohol zu lösen. Dabei ist es besonders entscheidend, dass die Suchtkranken neue Strategien erlernen, wie sie mit Angst und anderen Problemen zukünftig umgehen können, ohne Alkohol zu trinken. Lernen sie diese Strategien nicht, können bereits kleine Alltagsprobleme einen Rückfall provozieren.
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