Masterstudium Psychologie: Voraussetzungen und Überblick

Das Masterstudium Psychologie ist der Gruppe der naturwissenschaftlichen Studien zugeordnet und baut auf dem Bachelorstudium Psychologie auf. Es dient der wissenschaftlich fundierten berufsqualifizierenden Ausbildung und befähigt zur Berufsausübung als PsychologIn im Sinne des Psychologengesetzes.

Allgemeine Informationen zum Masterstudium Psychologie

Das Masterstudium Psychologie erweitert und vertieft deine Kenntnisse über Theorien und Methoden der natur- und sozialwissenschaftlich orientierten Psychologie. Darüber hinaus werden dir berufsrelevante praktische Fertigkeiten vermittelt und du wirst auf weitere postgraduale Ausbildungen im Bereich der Psychologie (z.B. in Klinischer Psychologie oder Gesundheitspsychologie) vorbereitet.

Studieninhalte und Schwerpunkte

Im Masterstudium steht das menschliche Verhalten und Erleben im Vordergrund. Lernen - eine durch Erfahrung ausgelöste Verhaltensänderung - sowie Entwicklung werden im Masterstudium über die gesamte Lebensspanne betrachtet, d.h. vom Kleinkind- bis zum Seniorenalter. Das Masterstudium erweitert und vertieft bereits vorhandene Kenntnisse und Fertigkeiten der Studierenden und baut auf den Wissensinhalten eines psychologischen Bachelorstudiums auf.

Im Psychologie-Masterstudium (Master of Science) haben Student/-innen zahlreiche Möglichkeiten, sich zu spezialisieren und neben den Pflichtmodulen individuelle Schwerpunkte zu wählen. Außerdem gibt es in der Fachrichtung Psychologie eine Vielzahl an Studiengängen, welche von vornherein eine gewisse Disziplin (z.B. die Gesundheitspsychologie oder Wirtschaftspsychologie) vertiefen. Inhaltlich geht das Studium sowohl auf die Grundlagen als auch auf die Anwendungsfelder der Wissenschaft Psychologie ein.

Studierende widmen sich im Master z.B. der Allgemeinen und Differentiellen Psychologie, den psychologischen Methoden sowie der Diagnostik und Intervention. Statistik, Forschung und Evaluation sind drei wesentliche Grundpfeiler des Studiengangs. Ebenso elementar sind die Bereiche Kommunikation, Beratung und Gesprächsführung.

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Zu den Grundlagen der Psychologie zählen beispielsweise die beiden Disziplinen Sozialpsychologie und Entwicklungspsychologie. Themen der Sozialpsychologie sind u.a. Gruppenstrukturen, Verhalten in Gruppen und soziale Interaktion. Altersbedingte Veränderungen im Erleben und Verhalten oder kindliche Entwicklungsauffälligkeiten gelten als Hauptaugenmerk der Entwicklungspsychologie.

Anwendungsfelder der Psychologie im Masterstudium

Ein prominentes psychologisches Anwendungsfeld ist z.B. die Wirtschaftspsychologie. Sie fließt häufig in den Studienplan des Masters Psychologie ein, bietet aber ausreichend Stoff für einen eigenständigen Studiengang. Im Bereich der Wirtschaftspsychologie beschäftigen sich Studierende mit psychologischen Faktoren und Gesetzmäßigkeiten des Arbeitsmarkts und erlangen Fertigkeiten, die v.a. in wirtschaftlichen Kontexten Gewicht haben.

Diese Disziplin beleuchtet z.B. Markt-, Werbe- und Konsumentenpsychologie, Arbeits-, Organisations- und Personalpsychologie, Ökonomische Psychologie sowie Coaching und Beratungspsychologie und vermittelt Kenntnisse und Kompetenzen im Management von Beratungs-, Gruppen- und Kommunikationsprozessen. Im Bereich der Arbeits- und Organisationspsychologie stehen u.a. Inhalte, wie Personalauswahl, Motivation und Führung im Fokus.

Im Bereich der Klinischen Psychologie werden psychische Störungen und psychische Aspekte bei körperlichen (somatischen) Beeinträchtigungen, welche Einfluss auf das Erleben und Verhalten ausüben, unter die Lupe genommen. Hier rücken Inhalte, wie die Klassifikation, Entstehung und Diagnostik psychischer Störungen, Rehabilitation und Prävention in den Vordergrund. Student/-innen erlangen u.a. Kenntnisse in der Psychiatrie, Neurologie oder Psychosomatik und lernen, Interventionen in Gruppen zu gestalten. Dabei wird häufig gesondert Bezug zur klinischen Psychologie bei Kindern und Jugendlichen genommen.

Eng mit dieser Disziplin verwoben ist die Gesundheitspsychologie. Jenes Gebiet rückt v.a. gesundheitswissenschaftliche Grundkenntnisse in den Mittelpunkt. Thematisiert werden in der Gesundheitspsychologie Aspekte, wie Gesundheitsförderung, Gesundheitserhaltung über die Lebensspanne oder Prävention von Suchterkrankungen. In der Bildungspsychologie werden Bildungsprozesse, ihre Bedingungen und Einflussfaktoren aufgegriffen.

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Anwendung finden psychologische Fertigkeiten auch in der Psychotherapie. Die Psychotherapie erforscht seelische Leiden und entwickelt Methoden, Symptome zu lindern und Heilung zu ermöglichen. Die Praxis kennt viele Ausprägungen: Existenzanalyse und Logotherapie, Integrative Gestalttherapie, Personenzentrierte Psychotherapie, Psychodrama und die Transaktionsanalyse.

Der Studiengang Mental Health widmet sich organisatorisch-strukturellen Fragen und untersucht, wie Leistungen für Personen mit psychischen Problemen geplant, organisiert, erbracht und schließlich auch evaluiert werden können. Schwerpunkte und Vertiefungen, die im Master der individuellen Schwerpunktsetzung dienen, thematisieren meist ebenfalls psychologische Grundlagen und Anwendungsfelder.

Zulassungsvoraussetzungen für das Masterstudium Psychologie

Die Zulassungsvoraussetzungen sind für die einzelnen Studiengänge unterschiedlich geregelt. Meist bedarf es eines facheinschlägigen Vorstudiums (z.B. Bachelorstudium), auf dessen Grundlage im Masterstudium entsprechende Kompetenzen vertieft, erweitert und ergänzt werden. Gerade auch bei den berufsbegleitend angebotenen Programmen gilt es Berufspraxis nachzuweisen. Studienwerber/-innen müssen hier belegen können, dass sie über die geforderten Praxiszeiten verfügen.

Um nachweisen zu können, dass sie das erforderliche Grundlagenwissen für das Masterstudium besitzen, muss häufig ein Aufnahmetest absolviert werden. Sollte die geforderte allgemeine Universitätsreife nicht vorliegen, besteht u.a. auch die Möglichkeit, entsprechende Praxisjahre geltend zu machen.

Sprachkenntnisse

Wenn die Muttersprache einer*s Studienplatzwerbers*in nicht die deutsche Sprache ist, so sind für den Studiengang in deutscher Sprache Deutsch-Kenntnisse mindestens auf dem Niveau C1 (nach GERS) nachzuweisen.

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Studienaufbau und Inhalte

Im für alle Studierenden verbindlichen Kernstudium steht im ersten Studienjahr zunächst die weitere Vertiefung der Ausbildung in sozialwissenschaftlichen Forschungsmethoden im Zentrum. Gleichzeitig erwerben die Studierenden in den von ihnen gewählten Vertiefungsrichtung die entsprechenden fachlichen Kompetenzen. Die Aneignung von Theorie geht dabei mit der praktischen Erprobung des anzueignenden Wissens Hand in Hand.

Das zweite Studienjahr sieht im Rahmen des Lehrplans im Kernstudium ein mindestens vier Monate dauerndes Berufspraktikum vor.

Berufliche Perspektiven nach dem Masterstudium Psychologie

Während viele Absolvent/-innen im klinischen Bereich tätig werden und dort z.B. als Gesundheitspsycholog/-innen beschäftigt sind, zieht es einen - im Vergleich zum klinischen Bereich weit kleineren - Teil der Absolvent/-innen in die freie Wirtschaft. Klinische Psychologen und Psychologinnen unterstützen Menschen in Krisensituationen.

Sie entwickeln eine maßgeschneiderte Behandlung für ihre Patient/-innen auf Grundlage ausführlicher diagnostischer Gespräche. Psycholog/-innen kommen aber nicht nur im Gesundheitswesen zum Einsatz, sondern finden auch im öffentlichen Dienst oder in der Forschung Stellen. Forschungsaufgaben nehmen sie meist an Universitäten wahr, oder aber sie betreiben als Selbständige Auftragsforschung für unterschiedliche Auftraggeber.

In der freien Wirtschaft finden Absolvent/-innen immer öfter ihren Weg in die Organisations- und Personalpsychologie. Häufig arbeiten sie in Personal- und Rekrutierungsabteilungen größerer Unternehmen - eine ihrer Hauptaufgaben ist die Feststellung der fachlichen Eignung eines Bewerbers/einer Bewerberin.

Des Weiteren sind Absolvent/-innen als Berater und Beraterinnen tätig oder fungieren als Sachverständige im Justizwesen, wo sie beispielsweise Gutachten über die psychische Gesundheit von Menschen erstellen. Manche finden eine Stelle in der Unternehmensberatung, die oft gern auf psychologische Expertise zurückgreift.

Dabei zu beachten ist, dass der Beruf des Psychologen/der Psychologin erst nach erfolgreicher Absolvierung des Bachelorstudiums und des Masterstudiums Psychologie (laut österreichischem Psychologengesetz) in Angriff genommen werden kann. Anschließend muss meist eine Weiterbildung erfolgen, v.a. dann, wenn Absolvent/-innen in der Klinischen- oder Gesundheitspsychologie tätig werden möchten. Auch für den Beruf des Psychotherapeuten/ der Psychotherapeutin gibt es weitere Auflagen.

Um als Psychotherapeut/in arbeiten zu dürfen, ist es (laut österreichischem Psychotherapiegesetz) erforderlich, nach dem Studium ein psychotherapeutisches Propädeutikum und Fachspezifikum zu absolvieren.

Gehaltsaussichten

Das Durchschnittsgehalt beträgt mit etwas Berufserfahrung ca. 36.000 € bis 44.000 € brutto jährlich.

Überblick über Studiengänge und Universitäten

Studiengänge und Universitätslehrgänge der Fachrichtung Psychologie haben üblicherweise eine Studiendauer von vier bis sechs Semestern und einen Arbeitsaufwand von 120 ECTS. Einige Studiengänge können bereits innerhalb von drei Semestern abgeschlossen werden. Das Studium steht als berufsbegleitende oder Vollzeit-Variante zur Wahl. Ebenso werden Fernstudiengänge angeboten.

Abschlüsse, die mit dem Psychologie-Studium erzielt werden können, sind Master of Arts (M.A.), Master of Business Administration (MBA) oder Master of Science (M.Sc.). Vereinzelt werden auch Studiengänge angeboten, die mit einem Magister/Magistra abschließen, z.B. im Bereich der Psychotherapiewissenschaft.

Psychologie kann an Hochschulen, wie Universitäten, Privatuniversitäten oder Fernhochschulen sowie an anderen Bildungseinrichtungen u.a. studiert werden.

Tabelle: Überblick über Masterstudiengänge Psychologie

Kriterium Information
Studiendauer 4-6 Semester
ECTS 120
Abschluss M.A., MBA, M.Sc., Mag.
Studienform Vollzeit, berufsbegleitend, Fernstudium

tags: #Masterstudium #Psychologie #Voraussetzungen