Fast jeder Mensch ist mit dem Suchen, Finden, Bewahren und Verlieren der Liebe beschäftigt und leidet ein- oder mehrmals in seinem Leben am Kummer mit der Liebe. Ein emotionaler Ausnahmezustand, der Trauer, Verzweiflung, Angst, aber auch Wut, Hass und Krankheiten auslösen kann.
Neben Scheidungen und Trennungen kann der Kummer mit der Liebe auch in Familien- oder Freundschaftssystemen auftreten. Ein Todesfall eines geliebten Menschen, ein massiver Konflikt in der Familie oder Freundschaft, Verlust der besten Freundin, Streit und Kontaktabbruch zu Familienmitgliedern, Krankheit einer engen Bezugsperson können das Herz erschüttern oder brechen.
Liebeskummer setzt ein Stressprogramm für Körper, Geist und Seele in Gang und kann zu psychosomatischen Erkrankungen führen, wie zum Beispiel Magen- und Darmbeschwerden, Schmerzen des Bewegungsapparates, Kopfschmerzen, Schlafstörungen und Herz-Kreislauf-Problemen. Aber auch die Vernachlässigung von Berufs- und Alltagspflichten, die Lustlosigkeit in allen Lebensbereichen bis hin zur Veränderung des sozialen Kontaktes können die Folge von Liebeskummer sein.
Häufig führt der Kummer mit der Liebe zu Alkohol-, Medikamenten- und Drogenmissbrauch und in besonders schweren Fällen kann es bis zu suizidalen Gedanken oder Handlungen kommen.
Unabhängig von der Dauer der Verbindung kann eine Zurückweisung, eine Kränkung oder der Verlust eines geliebten Menschen zu einer existenziellen Krise führen. Je länger eine Verbindung andauert, desto höher das Maß an Verflechtung, mehr Gewohnheiten, Rituale und Gemeinsamkeiten haben sich eingebürgert.
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Wird so eine Verbindung von einem Moment auf den anderen beendet, kann das bei Menschen einen Schock auslösen, der einem den Boden unter den Füßen wegzieht, aus der Bahn wirft und das Herz „aussetzen“ und in vielen Fällen zerbrechen lässt.
Das Broken-Heart-Syndrom
Wenn das Herz „bricht“, kann es zum Broken-Heart-Syndrom kommen. Die Bezeichnung leitet sich aus dem japanischen „Tako Tsubo“ ab und wurde 1991 erstmals beschrieben. Dieser Begriff bezieht sich auf die linke Herzkammer, die sich vergrößert und nach oben hin verengt sein kann und an die Form einer „Tintenfischfalle“ erinnert.
Die Wissenschaft spricht von einer Stress-Kardiomyopathie, die eine schwerwiegende, akut einsetzende Funktionsstörung des Herzmuskels darstellt. Die Konzentration der Stresshormone im Blut kann bei den meisten Patienten erhöht sein. Bei den Stresshormonen handelt es sich insbesondere um körpereigene Katecholamine, wie Adrenalin und Noradrenalin.
Die Symptome ähneln denen eines Herzinfarktes mit Schmerzen in der Brust, Atemnot und Schweißausbrüchen. Das Broken-Heart-Syndrom ist eine ernstzunehmende Herzmuskelerkrankung, die bei akuten Beschwerden unbedingt abgeklärt werden muss. Meist ist die Prognose günstig und die Erkrankung in den meisten Fällen reversibel.
Diagnosen und Therapie
Beim Liebeskummer handelt es sich um ein Irritations- und Destabilisierungsphänomen, das nicht automatisch zu einer psychischen Diagnose führen muss. Führt die Irritation zu einer nachhaltigen Sinnkrise oder zu einer starken Beeinträchtigung im persönlichen, sozialen oder beruflichen Bereich, und verfügt der Betroffene über keine adäquate Stabilisierungsstrategie, geraten die Säulen der Identität meist stark ins Wanken. Solche Krisensituationen können auch auf bereits vorhandene psychische Beeinträchtigungen diagnoseverstärkend wirken.
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Im Zusammenhang mit Liebeskummer könnten folgende psychische Diagnosen in Anlehnung an die ICD-10 zum Tragen kommen - ohne Anspruch auf Vollständigkeit: F43.0 akute Belastungsreaktion, F43.2 Anpassungsstörungen, F32 depressive Episoden, F41.0 Panikstörung oder F48.0 Neurasthenie.
Der erste Weg der Betroffenen führt meist zum Hausarzt, der oft eine medikamentöse Behandlung einleitet. Als Grund für den Medikamentenbedarf geben die Patienten häufig Überarbeitung, Erschöpfung, Depression und Schlafstörungen an. Ihren Liebeskummer als wahren Grund ihres Unwohlseins verschweigen sie jedoch oft aus Schamgefühl.
Erfahrungsgemäß ist es bei diesen Patienten hilfreich, Liebeskummer in die Anamnese aufzunehmen, um eine nachhaltige Linderung ihrer Symptome zu ermöglichen und die Chronifizierung ihrer Leiden zu vermeiden. Aus psychotherapeutischer Sicht sollte diesen Patienten auch eine Psychotherapie - zusätzlich zur Psychopharmakotherapie - empfohlen werden.
In der psychotherapeutischen bzw. klinisch-psychologischen Behandlung ist eine Unterscheidung zwischen akuter Phase und einem chronischen Verlauf von Liebeskummer zu beachten. In der akuten Phase, nach einer Trennung oder einem Todesfall, braucht es ein hohes Maß an Stabilisierung, Entlastung und Abklärung, ob suizidale Gedanken und Handlungen gegeben sind. Bei einem chronischen Verlauf, wo der Anlass schon länger zurückliegt, gilt es, die verletzende Situation zu befrieden und die Neuorientierung zu gestalten.
Der Kummer mit der Liebe ist ein Trauerprozess, der wellenförmig verläuft, das heißt, negative und positive Stimmungsphasen wechseln einander in unterschiedlicher Frequenz ab. Dieser Prozess braucht viel Zeit, Zuwendung, (Selbst-)Fürsorge, Trost und häufig eine interdisziplinäre Begleitung - jedenfalls die Akzeptanz der Situation durch den Betroffenen.
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Aus psychologischer und psychotherapeutischer Sicht eignen sich Einzel- und Gruppentherapien, in denen der Leidenszustand besprochen werden kann.
Laut Statistik erleidet jeder vierte Mensch im Laufe seines Lebens eine behandlungsbedürftige Depression. Aus meiner Sicht, erscheint es sogar so, dass wesentlich mehr Menschen depressive Verstimmungen erleiden, diese aber verleugnen und nicht behandeln wollen. Dadurch ergeben sich oft schwierige Lebenssituationen, wie Konflikte mit der/dem PartnerIn, Kontaktabbruch zu Freunden, Verlust des Arbeitsplatzes und nicht selten auch Süchte.
Depressionen können Folge oder Reaktion auf bestimmte Lebenssituationen sein, sie können aber auch genetisch bedingt sein. In der Alltagssprache wird oft ein Mensch, der häufig weint oder verzweifelt ist als „depressiv“ bezeichnet. Meine Erfahrung ist: Oft haben die Depressiven keine Emotionen und daher auch keine Tränen.
Depression ist ein „Zustand der -losigkeit“: Antriebs- und Interesselosigkeit, Gefühlsarmut oder -losigkeit, der Appetit lässt nach oder beschränkt sich auf rasch resorbierbare Kohlenhydrate, z.B. Schokolade und Chips, die Sexualität wird uninteressant. Man kann sich nicht mehr freuen, nicht lachen, nicht weinen. Die Kontakte zu unseren Mitmenschen schlafen ein - „ich kann ihnen nicht mehr folgen“. „Ich fühle mich wie durch eine unsichtbare Wand von allen anderen getrennt.“
Das Leben wird grau und geht an einem vorbei. Wenn dies heftig ist oder mehrere Tage anhält, dann sollten Sie etwas tun. Das ist jetzt nicht das übliche, schon viel zu oft gehörte „reiß dich zusammen“ sondern es ist dann notwendig, eine SpezialistIn zu kontaktieren und daran zu arbeiten. ÄrztInnen und PsychotherapeutInnen können helfen. Allein kommt man meist nicht aus solchen krisenhaften Zuständen heraus.
Ärzte verschreiben Medikamente, erklären die Zusammenhänge, schaffen Verständnis und das ist sehr wichtig und sinnvoll.
Für die psychotherapeutische Arbeit selbst ist die Einteilung nicht ganz so wichtig. Hier kommt es viel mehr darauf an, wie ich als Betroffenen am besten lernen kann, mit meiner speziellen und ganz persönlichen Krankheit umzugehen. Eines ist ganz klar: niemand hat an einer Depression schuld, egal welche Diagnose besteht, am wenigsten die/der Betroffene selbst.
Zunächst ist Psychotherapie stützend und hilft Ihnen auch in der schwärzesten Zeit die eigenen Fähigkeiten wieder zu nutzen und sich selber aus der Krise herauszuhelfen. Das klingt einfacher als es ist, der Depressive ist das ja nicht aus Zufall. Das Unbewußte hat normalerweise gute Gründe die Depression als mögliche Seinsform zu wählen. Es wird als zunächst unbewußte Widerstände geben, das reguläre Alltagsleben wieder aufzunehmen - so paradox das klingt!
Die/der Betroffene (wie auch die Familie) leidet unter der depressiven Verstimmung und dann soll er es nicht aufgeben wollen? Und doch ist es so: Gewohnheit und Sicherheit sind in solchen Situationen für uns ganz wichtig und Rückzug ist ein ganz basaler Schutzmechanismus. Wenn man Depression als Schutz und Regression versteht, ist man der Problematik meist schon ein Stück näher.
Daraus ergibt sich auch der zweite Grund, weshalb Psychotherapie bei Depression so wichtig ist: Wir können uns der Basis nähern, den Mustern, die wir gelernt haben, die uns Depression als einzig mögliche Reaktion auf bestimmte Probleme darstellen.
Ich habe das Thema "Kontakt zu 'giftigen Eltern'* abbrechen - vertretbar?" recht aufmerksam gelesen und würde gerne einen Neuanfang zu dem Thema hier beginnen. Mich interessiert (derzeit) weniger die Frage, ob ein Kontaktabbruch vertretbar ist oder nicht, sondern ich bin hier, weil ich mich mit anderen Betroffenen austauschen möchte und weil mich interessiert, was anderen geholfen hat in dieser sehr schmerzhaften Zeit.
Ich weiss, jede Geschichte ist anders, darum versuche ich mal meine auf den Punkt zu bringen:Ich habe den Kontakt zu meiner Mutter vor exakt einem halben Jahr abgebrochen. Zu meinem Vater herrschte etwa 3 Monate Funkstille, zu ihm nahm ich wieder Kontakt auf. Meinen einzigen Bruder habe ich seit 4 Monaten nicht mehr gesehen. Warum...Ich hatte mit 13 Jahren einen Hörsturz, eine Stressreaktion auf die bei uns herrschende Stimmung zu Hause. Sie war geprägt von Leid und Hysterie seitens meiner Mutter. Mein Vater schaute wort- und tatenlos zu.
Mit 16 Jahren wurde es so schlimm für mich, dass ich Panikattacken und eine schwere Depression bekam. Ausser meiner Mutter hatte ich keine Bezugsperson (der Rest meiner Familie ist im Ausland und hat sich nie sonderlich für uns Kinder interessiert). Sie schleppte mich zu Neurologen und Psychiatern und alles was ich bekam waren Tabletten. Die nahm ich ein halbes Jahr, geholfen haben sie wenig. Niemand erkannte damals, am wenigsten ich, dass der enge Kontakt zu meiner Mutter und die fehlende Ansprache der Grund für meine "Störungen" waren.
Ich hatte als kleines Kind vor allem ANGST vor meiner Mutter. Weil sie emotional unberechenbar war. Daher war es mir nie möglich meine eigenen Gefühlswet zu entdecken. Ich musste meine Gefühle unterdrücken, um ihr erstens zu helfen, weil sie immer leidgeplagt war und zweitens, weil es für mich eine Bedrohung war, denn sie war durch meine Gefühlsregungen in ihrem Ego gekränkt und drehte den Spiess um, in dem Sie sich zum Opfer machte. Zwischen meinem 20 und 30 Lebensjahr, also bis jetzt habe ich immer gehofft, die Depressionen (sie wurden zu einer verdeckten Depression über die Jahre), sich lösen, wenn ich sie endlich dazu bringe, mich zu verstehen und mich endlich in meinem Schmerz zu sehen.
Erst jetzt erkannte ich, dass das nicht möglich ist. Zu tief sitzen Ihre eigenen Wunden, über die sie nur marginal sich bewusst ist. Aus Erzählungen weiss ich, dass sie eine sehr lieblose Beziehung zu ihrer Mutter hatte. Meine Mutter hat das alles versucht mit Geld gut zu machen. An Materialien hat es mir nie gefehlt. Das hat dazu geführt, dass ich sehr unselbsständig bin.
Mein neuer Freund hat mir sehr viel Kraft gegeben, die Kraft die ich benötigte, um für unbestimmte Zeit einen SChlussstrich zu ziehen und mich zum ersten Mal im Leben auf meine Gefühle zu konzentrieren, statt auf die Ihren. So weit so gut. Mittels Gesprächen und viel Lesen (zB Alice Miller) habe ich Bestätigung für mein Handeln bekommen und ich bin selbstsicherer geworden. Das ist gut.
Auf der anderen Seite leide ich unter extremen Einsamkeits - und fehlenden Zugehörigkeitsgefühlen. Ich spüre (im Vergleich zB der Familie meines Freundes) was ich nie hatte und was ich so gerne hätte. Das ist manchmal unerträglich und ich finde keinen Sinn im Leben. Diese Defizite, die sich vor allem in Misstrauen und sozialen Rückzug äussern, zeigen sich natürlich auch in anderen Lebensbereichen. In Freundschaften und in der Gesundheit. Das Gefühl nicht dazuzugehören, nicht wirklich geliebt zu werden, zieht sich wie ein roter Faden durch mein Leben. Aber ich habe mir angewöhnt, aus Scham, so zu tun, als ginge es mir eh ganz ok. Nur sehr wenige Menschen wissen über meine Seelenqualen Bescheid.
Ich bin sehr reflektiert und Psychotherapieaffin, was heisst, dass ich mich sowohl schon in Therapie befunden habe, als auch mittels Selbstliteratur viel herausgefunden habe. Aber so richtig gut geht es mir nicht. Aber ich wünsche es mir. Ausserdem wünschen wir uns eine eigene Familie. Seit 2 Jahren "warten" wir ohne Erfolg. Physisch ist alles in Ordnung, es liegt definitiv an der "Psyche". Ich trage wahrscheinlich noch immer zu viel Balast, zu viele Ängste, zu viele Unsicherheiten in mir um mich wahrhaftig zu "öffnen". Das macht das Ganze nicht leichter und die Wut auf meine Mutter immer wieder aufflackern (hat sie doch ziemlich mühelos 2 Kinder in die Welt gesetzt).
Das Gefühl keine Familie mehr zu haben, bleibt bestehen und ist sehr schmerzhaft. Ich habe Albträume und Schlafstörungen. Mein Vater trifft sich mit mir und verhält sich sehr korrekt. Er macht mir keine Vorwürfe. Aber er ist emotional ebenso verarmt und kann mich weder in den Arm nehmen, noch Gefühle äussern.
Eine aktuelle Studie zeigt: 45 Prozent der Menschen sind von Depression betroffen - entweder direkt aufgrund einer eigenen Erkrankung oder als Angehörige. Weil Depression die ganze Familie betrifft, ist das meist eine enorme Belastung für Familien.
45 Prozent der Bundesbürger:innen sind von Depression betroffen: entweder direkt aufgrund einer eigenen Erkrankung (24 Prozent) oder indirekt als Angehöriger (26 Prozent). Wobei 5 Prozent selbst betroffen und gleichzeitig Angehörige einer erkrankten Person sind.
Die Familie ist für viele Betroffene eine wichtige Stütze auf dem Weg durch die Erkrankung. Vor allem gibt die Familie den Betroffenen das Gefühl, nicht alleine zu sein (46 Prozent). Bei 41 Prozent der Erkrankten haben Familienmitglieder bemerkt, dass etwas nicht stimmt und den Erkrankten darauf angesprochen. 38 Prozent der Betroffenen wurden dann von Angehörigen ermutigt, sich professionelle Hilfe zu suchen. Oft ist die Familie auch eine wichtige Hilfe, um den Alltag zu meistern (34 Prozent) oder Aufgaben im Haushalt zu übernehmen (24 Prozent).
Rund drei Viertel der Angehörigen beschreibt die Depression jedoch auch als große Belastung für das Familienleben. Dabei werden die Angehörigen noch zu selten (16 Prozent) in die Behandlung einbezogen.
Angehörige sollten sich gut über Depression informieren. So verstehen sie, dass ihr Familienmitglied sich nicht gehen lässt, sondern krankheitsbedingt selbst alltägliche Dinge zu einem großen Berg werden. In Krankheitsphasen können Angehörige deshalb eine wichtige Stütze sein, indem sie z.B.
Drei Viertel der Angehörigen (77 Prozent) empfinden die Depressionserkrankung für das Familienleben als belastend oder sehr belastend. Vor allem die Sorge um den Erkrankten (81 Prozent) und dessen Antriebslosigkeit (73 Prozent) und Interessenlosigkeit (67 Prozent) wurden für die Familie als belastend erlebt. In 43 Prozent der Familien gab es während der Depression häufiger Streit als sonst. In jeder fünften Familie führte das sogar zu einem Kontaktabbruch (19 Prozent).
An Depression erkrankte Menschen fühlen sich erschöpft und innerlich wie abgestorben. Sie ziehen sich oft von anderen Menschen zurück, weil ihnen alles zu viel wird.
Nur 16 Prozent der Betroffenen berichten jedoch, dass ihre Angehörigen von Ärzten informiert und in die Behandlung eingebunden wurden. Die Angehörigen selbst empfanden es als Belastung, nicht gut von den Behandlern informiert worden (41%) und nicht in die Behandlung integriert zu sein (39 Prozent).
Deshalb ist es sinnvoll, Angehörige in die Behandlung einzubeziehen, um ihnen beispielsweise Wissen über die Erkrankung und die Behandlung zu vermitteln.
Für die meisten ist es sehr schwer mitanzusehen, wie sich das Verhalten eines nahestehenden Menschen während einer Depression verändert. Aber die erkrankte Person hat darüber keine Kontrolle.
Wenn Sie es schaffen, die Depression als das zu akzeptieren, was sie ist - nämlich eine Krankheit - sparen Sie Energie.
Die Depression als Krankheit zu akzeptieren, heißt auch: Niemand ist schuld daran, weder Sie noch der erkrankte Mensch.
Depressiv erkrankte Menschen und Ihre Angehörigen geraten oft in typische Kommunikationsspiralen. Die Passivität und die Zurückweisung kann frustrierend sein für Angehörige. Aus dem Frust heraus entstehen dann schnell Vorwürfe. Eine tolerante und verständnisvolle Atmosphäre entlastet alle.
Zeigen Sie dem depressiv erkrankten Menschen, dass Sie die gedrückte Stimmung, Freudlosigkeit und Antriebslosigkeit als Zeichen der depressiven Erkrankung akzeptieren. Erwartungen herunterschrauben.
Er oder sie darf und soll eine „Krankenrolle“ einnehmen. Das bedeutet, dass Sie weniger von ihm erwarten sollten (z. B. im Haushalt). Vorschläge machen, aber ohne zu sehr zubedrängen. Depressiv Erkrankte leiden selbst unter ihrer Interessen- und Freudlosigkeit - auch wenn sie es vielleicht nicht gut zeigen können. Zeigen Sie dem erkrankten Menschen, dass Sie den Interessenverlust als Symptom der Depression akzeptieren und wissen, dass dieser Zustand auch für ihn belastend ist.
Die Krankenrolle bringt aber auch die Verpflichtung mit sich, alles zu tun, um wieder gesund zu werden: zum Beispiel Arzttermine wahrzunehmen, regelmäßig Medikamente einzunehmen oder Verhaltensregeln einzuhalten.
Fragen Sie die erkrankte Person, welche Aufgaben sie momentan überfordern. Im Fall einer Depression neigen viele dazu, ganz viel schwarz zu sehen.
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