Das Gehalt eines/-r Psychotherapeuten/-in bzw. der Verdienst einer Psychotherapeutin hängt von vielen verschiedenen Faktoren ab.
Dazu gehören beispielsweise das Bundesland, die Art der Einrichtung, für die gearbeitet wird, die Berufserfahrung sowie, ob man selbstständig ist oder in Anstellung tätig.
Ausbildung und Kosten
Während der Ausbildung zum/-r Psychotherapeuten/-in gibt es kein Gehalt.
Manche Institutionen verlangen Beiträge für Schulgeld, Aufnahme- und Prüfungsgebühren.
Insgesamt betragen die Kosten dafür zwischen 25.000 Euro und 60.000 Euro.
Lesen Sie auch: Psychotherapie: Was Sie wissen sollten
Tätigkeitsbereich von Psychotherapeuten
Im Beruf beschäftigen sich Psychotherapeutinnen und Psychotherapeuten mit der Psyche.
Denn sie behandeln etwa seelische Erkrankungen wie Angststörungen, Depressionen oder auch Suchterkrankungen.
Sie unterstützen ihre Patienten/-innen dabei, die Lebensqualität zu erhöhen, indem sie etwa Methoden erarbeiten, wie Zwangsgedanken durchbrochen werden könnten.
Ein Studium in Psychologie ist nicht zwingend notwendig, um in dem Beruf zu arbeiten.
Einstiegsgehalt und Einflussfaktoren
In der Regel liegt das Einstiegsgehalt von Psychotherapeuten/-innen in Österreich bei 3.180 Euro brutto monatlich.
Lesen Sie auch: Was Sie über klinische Depression wissen sollten
Das Gehalt von Psychotherapeuten/-innen zum Berufseinstieg direkt nach der Ausbildung ist vor allem davon abhängig, in welcher Einrichtung der Beruf ausgeübt wird, wo diese ansässig ist und wie groß sie ist.
Mit zunehmender Berufserfahrung und entsprechender Qualifikation können selbstständige Psychotherapeuten/-innen in der Regel deutlich mehr erwirtschaften.
Denn freiberufliche Psychotherapeuten/-innen dürfen ihr Honorar selbst festlegen.
Je nach psychotherapeutischer Methode werden zwischen 70 Euro und 150 Euro für eine 50-Minuten-Einheit verlangt.
Einfluss der Einrichtungsart auf das Gehalt
Zunächst einmal können private Einrichtungen Gehälter meist selbst festlegen.
Lesen Sie auch: Klinische Depression verstehen
Daher haben sie die Freiheit, über- oder unterdurchschnittlich zu vergüten.
Stehen Psychotherapeuten/-innen in einem Arbeitsverhältnis bei einer öffentlichen oder staatlichen Einrichtung, richtet sich das Gehalt meist nach den geltenden Kollektivverträgen.
Kollektivverträge in Österreich
Wer nach dem Kollektivvertrag der Sozialwirtschaft Österreich (SWÖ) entlohnt wird, arbeitet in der Regel in einer staatlichen Einrichtung.
Dieser Vertrag stuft Psychotherapeuten/-innen in die Verwendungsgruppe 9 ein.
Es gibt dabei 18 Gehaltsstufen, wobei man alle zwei Jahre eine Stufe weiter nach oben aufsteigt.
Das heißt beispielsweise: Arbeitet man seit fünf Jahren in der Psychotherapie-Branche, fällt man in die Gehaltsstufe drei.
Nach dem Kollektivvertrag der SWÖ erhält man damit ein monatliches Bruttogehalt von 4.129,60 Euro.
Das monatliche Gehalt der Berufsgruppe liegt im Rahmen der tariflichen Bezahlung demnach zwischen 3.788,30 Euro und 5.946,70 Euro brutto monatlich.
Wer als Psychotherapeut/in bei einer Einsatzstelle der Diakonie Österreich angestellt ist, erhält ein Gehalt, das sich nach dem entsprechenden Kollektivvertrag richtet.
Er wurde zwischen dem Arbeitgeberverband der Diakonie sowie den Gewerkschaften vida und gpa geschlossen.
Gültig ist dieser Vertrag seit dem 1. Jänner 2025.
Dieser Vertrag differenziert für die Höhe der Gehälter nach dem Bildungsgrad.
Denn wer ein Studium abgeschlossen hat, fällt in die Beschäftigungsgruppe (BG) 9, wer das nicht hat, gehört zur Beschäftigungsgruppe 8.
Je höher die Gruppe und die Gehaltsstufe, desto mehr verdient man im Monat.
Nach jeweils zwei Dienstjahren wird man in die nächsthöhere Gehaltsstufe eingestuft.
Dementsprechend liegt das Gehalt in der BG 8 nach einem Jahr im Job bei rund 3.259 Euro und für die BG 9 bei circa 3.593 Euro.
Private Einrichtungen legen ihre Gehälter, die sie auszahlen, selbst fest.
Das bedeutet, dass die Entlohnung über oder unter den in den Kollektivverträgen für kirchliche und staatliche Einrichtungen geregelten Gehältern liegen kann.
Einen einheitlichen Mindestlohn gibt es in Österreich, wie es ihn beispielsweise in Deutschland gibt, nicht.
Zudem existiert bis dato auch kein Mindestlohntarif für die Berufsgruppe.
Da es manchmal sein kann, dass das Anfangsgehalt für mehrere Jahre konstant bleibt, ist hier Verhandlungsgeschick gefragt.
Weitere Einflussfaktoren auf das Gehalt
Neben der Einrichtungsart, der Unternehmensgröße und dem Standort, wirken sich sowohl das Alter als auch das Geschlecht darauf aus, wie das Psychotherapeut-Gehalt am Monatsende ausfällt.
Obwohl Frauen das Berufsbild des/-r Psychotherapeut/in mit rund 63 Prozent stark dominieren, ist die Verdienstlücke zwischen Mann und Frau in Österreich für die Berufsgruppe vorhanden.
Das Durchschnittsgehalt eines/-r Psychotherapeuten/-in beträgt 3.540 Euro.
Berufseinsteiger können mit einem Gehalt von circa 3.180 Euro rechnen.
Insgesamt bewegt sich die Gehaltsspanne für Psychotherapeuten/-innen zwischen einem Minimum von 3.000 Euro und einem Maximum von 6.000 Euro.
Verglichen mit anderen Berufen in Österreich, liegt das Durchschnittsgehalt von Psychotherapeuten/-innen mit 3.540 Euro Bruttogehalt über dem Durchschnittsverdienst aller Arbeitnehmenden im Land.
Denn dieses liegt bei 2.522 Euro brutto monatlich.
Nach diesen Gehaltsdaten liegt der Psychologen-Verdienst mit 3.820 Euro im Durchschnitt über 280 Euro monatlich über dem eines/-r Psychotherapeuten/-in.
Spezialisierung und Weiterbildung
Wer in der Psychotherapie arbeitet, kann sich auf verschiedene Fachgebiete der Branche spezialisieren, indem sie/er Weiterbildungen besucht.
Beispielsweise gibt es Seminare zu den Themen Umgang mit Autismus bei Kindern, Paartherapie, Traumata-Beratung, Suchttherapie und Hypnose-Therapie.
Gehaltsunterschiede nach Bundesland
Neben dem gewählten Unternehmen, der Branche und dem Wirtschaftszweig, dem Abschluss und der Berufserfahrung spielt auch die Landkarte beim Verdienst eine Rolle: In Westdeutschland verdienen Psychologen/Psychologinnen mehr als in den östlichen Bundesländern.
Im Süden fällt die Vergütung meist großzügiger aus als im Norden. Dort, wo die Lebenshaltungskosten hoch sind, zum Beispiel in München, ist der Verdienst auch höher als etwa in einer kleinen Stadt in Schleswig-Holstein oder Sachsen-Anhalt.
Gehaltsspanne und Einflussfaktoren in Deutschland
Psychologen/Psychologinnen arbeiten in einem sehr vielfältigen Bereich: Sie sind in der Wirtschaft oder Wissenschaft tätig, haben eine eigene Praxis oder sind in einer Klinik angestellt, beraten die Polizei oder verdienen ihr Gehalt in der Lehre.
Genauso vielfältig sieht es auch beim Einkommen für Psychologen/Psychologinnen aus.
Die Unterschiede bei der Vergütung der einzelnen Arbeitsfelder sind so groß, dass ein Durchschnittswert hier kaum weiterhelfen würde.
tags: #klinische #psychologie #gehalt #deutschland