Durchfall Ursachen psychisch: Der Einfluss der Psyche auf den Darm

Durchfall ist nicht nur unangenehm, er kann auch Symptom einer ernsten Erkrankung sein. Fakt ist: Durch den fortgesetzten Flüssigkeitsverlust leidet der Körper extrem. Viele Menschen leiden auch unter einem Wechsel zwischen Verstopfung und Durchfall, müssen an einigen Tagen mehrfach zur Toilette und dann wieder tagelang gar nicht.

Der flüssig-wässrige Stuhl bei mehr als drei Stuhlgängen pro Tag ist das Leitsymptom bei Durchfall. Hinzu kommt oft ein Krankheitsgefühl (Abgeschlagenheit, Erschöpfung), manchmal auch Erbrechen oder Schmerzen. Eine besondere Form des Stuhlgangs ist der sogenannte Fettstuhl, bei dem Betroffene auch häufig auf die Toilette müssen. Dahinter kann unter Umständen eine ernste Erkrankung der Bauchspeicheldrüse oder eine Nahrungsmittelunverträglichkeit stehen. Eine ärztliche Abklärung ist also extrem wichtig!

Dieser Artikel klärt umfassend über das Thema Durchfall auf und wirft einen Blick auf mögliche Ursachen, Warnzeichen, Behandlungsmöglichkeiten und die passende Ernährung.

Was sind die Ursachen von Durchfall?

Hinter einer Diarrhoe kann eine Vielzahl von Ursachen stecken. Manchmal führt mentaler Stress (etwas Angst vor einer Prüfung) dazu, dass sich die Arbeit des Magen-Darm-Traktes extrem beschleunigt. Eine solche akute Diarrhoe regelt sich dann erfahrungsgemäß von selbst. Verantwortlich sind dafür Viren (Noro- oder Rotaviren) oder Bakterien (z.B. Salmonellen).

Unverträglichkeiten (z.B. Süßstoffe) können vom Darm nur schwer verarbeitet werden. Das kann zu Störungen führen (sog. Lebensmittelvergiftungen (so steigern z.B. Gifte von aufgenommenen Bakterien die Abgabe von Flüssigkeit - sog. Anhaltende bzw. Entzündliche Darmerkrankungen, wie z.B. Colitis ulcerosa (betrifft v.a.

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Diarrhoe ist keine Krankheit, sondern ein Symptom - und das kann zahlreiche Ursachen haben. Unverträglichkeiten von Lebensmitteln (z. B. Nebenwirkungen von Medikamenten, z. B.

Ja, psychische Belastungen wie Stress, Angst oder Nervosität können spürbare Auswirkungen auf die Verdauung haben - bis hin zu plötzlichem Durchfall. Das sogenannte „Bauchhirn“, ein Teil des enterischen Nervensystems, reagiert sehr sensibel auf emotionale Reize. Das Ergebnis ist häufig ein nervöser Durchfall, der ohne weitere körperliche Symptome auftritt, aber für Betroffene sehr belastend sein kann.

Schon geringe Mengen an Milchprodukten können bei Betroffenen zu starkem Durchfall führen, der oft unmittelbar nach dem Essen beginnt. Nicht zu unterschätzen ist auch die Sorbit-Unverträglichkeit. Sorbit ist ein Zuckeralkohol, der in vielen „zuckerfreien“ Lebensmitteln und Kaugummis enthalten ist. Gerade bei empfindlichen Menschen kann er zu plötzlich auftretendem Durchfall führen - ganz ohne weitere Symptome.

Eine weitere häufige Ursache ist das Reizdarm-Syndrom. Schon zu Beginn einer Mahlzeit kann die Verdauung überreagieren - der sogenannte gastro-kolische Reflex tritt in Kraft. Tritt dieser Zustand jedoch regelmäßig auf oder handelt es sich um anhaltenden Durchfall, der sich über mehrere Tage oder sogar Wochen zieht, sollte unbedingt ärztlich abgeklärt werden, ob eine chronische Erkrankung, eine unentdeckte Intoleranz oder eine andere Störung vorliegt.

Während akute Durchfälle meist durch eine Infektion mit Viren (z. B. Noroviren, Rotaviren), Bakterien (z. B. Auch eine Zöliakie, also die Unverträglichkeit gegenüber Gluten, kann chronischen Durchfall verursachen. Ernster wird es bei chronisch-entzündlichen Darmerkrankungen wie Morbus Crohn oder Colitis ulcerosa.

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Auch eine Schilddrüsenüberfunktion (Hyperthyreose) kann für die Beschwerden verantwortlich sein. Darüber hinaus kommen Medikamenten-Nebenwirkungen, etwa durch die Einnahme von Antibiotika, Magnesiumpräparate oder Abführmittel, sowie hormonelle Störungen infrage.

Dazu gehört in der Regel eine Kombination aus verschiedenen Diagnoseverfahren: Neben Blutuntersuchungen, Stuhlproben und Ultraschall des Bauchraums ist häufig auch eine Koloskopie (Darmspiegelung) notwendig. Die Behandlung richtet sich nach der Ursache. In leichten Fällen reicht oft schon eine kurzzeitige Umstellung der Ernährung, ausreichend Flüssigkeit und etwas Geduld.

Akuter und chronischer Stress löst häufig Probleme im Verdauungssystem aus. Der gesamte Verdauungstrakt ist vom enterischen Nervensystem (ENS) durchzogen, es besteht aus einem Geflecht von circa 100 Millionen Nervenzellen, die sich durch den gesamten Gastrointestinaltrakt von Speiseröhre bis Enddarm ziehen. Das ENS arbeitet weitgehend autonom, es steuert und reguliert die Verdauung und wird deswegen auch „Bauchhirn“ genannt.

Über die Bauch-Hirn-Achse gibt es eine Verbindung zum zentralen Nervensystem. Das Gehirn kommuniziert ständig mit dem „Bauchhirn“. Es werden Empfindungen aus dem Magen-Darm-Trakt an das Gehirn gemeldet und dort verarbeitet. Aber auch das Gehirn beeinflusst das enterische Nervensystem. Wenn wir gestresst sind, Ängste haben oder uns unwohl fühlen, dann wirken diese Stressfaktoren durch die Bauch-Hirn-Achse auch auf das enterische Nervensystems des Verdauungssystems.

Die negativen Gefühle fließen also sozusagen „vom Kopf in den Bauch“, weswegen es zu Störungen des Magen-Darm-Traktes wie zu Bauchschmerzen, Krämpfen oder Durchfall kommen kann.

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Gestresster Bauch

Aber warum wird das Verdauungssystem gestresst? Über die Bauch-Hirn-Achse kommuniziert das enterische Nervensystem mit dem Gehirn, dem zentralen Nervensystem. Aber willentlich können wir unsere Verdauung trotzdem nicht steuern, da nur das vegetative - auch das autonome Nervensystem genannt - das ENS beeinflussen kann.

Das vegetative Nervensystem besteht aus dem Sympathikus und dem Parasympathikus, die als Gegenspieler aktiv sind. Der Sympathikus mit seinen Stresshormonen Noradrenalin und Adrenalin sorgt für Anspannung, der Parasympathikus für Ruhe- und Regenerationsphasen. Erleben wir häufig Stress, so führt das zu einem Modus der Überaktivierung des Sympathikus.

Der Sympathikus regelt in der Stresssituation wichtige Körperfunktionen. Es kommt zu einer Alarmreaktion des Körpers: Die Bronchien werden geweitet, die Herzfrequenz steigt und die Aktivität des Magen-Darm-Traktes wird heruntergefahren. Der Körper stellt sich auf eine Kampf- oder eine Flucht-Situation ein.

Die Durchblutung des Verdauungssystems wird zugunsten der erhöhten Durchblutung der Muskulatur vermindert. Im Detail bedeutet das für den Magen-Darm-Trakt: Die Nahrung soll möglichst in der Kampfsituation nicht stören. Das bedeutet, dass Nahrung im Magen nicht tiefer in den Verdauungstrakt wandern soll, uns wird übel oder wir spüren einen Stein im Magen.

Im Gegensatz dazu will der Darm den belastenden Nahrungsbrei möglichst schnell loswerden und es kommt zu Durchfall. Evolutionär bedingt macht diese Steuerung viel Sinn: Im Endkampfszenario mit dem Säbelzahntiger muss der Fokus des Organismus auf der Durchblutung der Muskulatur liegen und nicht auf der Verdauung. Im Adrenalinrausch ist der Körper für Kampf oder Flucht bereit.

Durchfall bei vorhersehbaren Gefahren

Diese Stressreaktionen finden in unserem Gehirn einerseits als sehr schnell ablaufende Funktion über die Aktivierung der sympathischen Nervenbahnen statt. Der andere Weg, der etwas langsamer abläuft, führt über den Hypothalamus. Der Hypothalamus ist das Steuerzentrum im Gehirn, das grundlegende Funktionen unseres Körpers mit Hormonausschüttungen regelt.

Die Vorgänge im Magen-Darm-Trakt, die besonders Übelkeit oder Durchfall auslösen, werden durch das im Hypothalamus gebildete Corticotropin-Releasing-Hormon (CRH) vermittelt. Deswegen bemerken wir die Wirkungen von Stress auf Magen und Darm am intensivsten vor Gefahren, die vorhersehbar sind, wie vor einem wichtigen Vortrag oder einer Prüfung, und weniger bei einem unerwarteten Angriff.

Die akuten Stressreaktionen sind meist nicht von Dauer; wird jedoch der akute Stress zu chronischem Stress, sind die Folgen für das Verdauungssystem oft gravierend. In der Entspannungsphase wird die Verdauung wieder angekurbelt.

Der Nervus vagus ist der Hauptnerv des Parasympathikus und bildet eine Kommunikationsmöglichkeit des enterischen Nervensystems mit dem Parasympathikus. Das parasympathische System regt die Verdauung wieder an: Die Tätigkeit von Magen und Darm und die Motilität und Sekretion der Bauchspeicheldrüse und der Gallenblase werden stimuliert und somit der Organismus wieder mit wichtigen Nährstoffen versorgt.

Reizdarm und die Psyche?

Von einem Reizdarmsyndrom ist in Österreich ungefähr jede fünfte Person betroffen. In den Industrieländern geht man davon aus, dass bei circa 20 % der Bevölkerung eine Reizdarm-Symptomatik vorliegt. Frauen erkranken doppelt so häufig wie Männer. Die Probleme können vielfältig sein: Es kommt zu Bauchschmerzen, Blähungen, Durchfall oder Verstopfung. Bei den meisten betroffenen Personen treten die ersten Beschwerden zwischen dem zwanzigsten und dreißigsten Lebensjahr auf.

Charakteristisch ist, dass die Symptome über einen längeren Zeitraum anhalten. Im Gegensatz zu chronisch-entzündlichen Darmerkrankungen können bei einem Reizdarmsyndrom nur wenige Entzündungszeichen festgestellt werden. Die untersuchbaren körperlichen Veränderungen erklären meist nicht das Ausmaß der Beschwerden. Bei einem Reizdarmsyndrom ist die Wahrnehmung von Signalen aus dem Darm gesteigert. Dieses Phänomen wird viszerale Hypersensitivität genannt und kommt häufig in Kombination mit einer verminderten Schmerzschwelle der Eingeweide vor.

Gestörte Bauch-Hirn-Achse

Das heißt, dass Prozesse im Darm öfter als bedrohlich und unangenehm wahrgenommen werden. Die Schmerzrezeptoren im Rückenmark sind dauerhaft aktiv und melden Probleme an das Gehirn, die eigentlich nicht bedrohlich wären. Das löst dann wiederum auf der psychischen Ebene Unwohlsein und Angst aus, das Gehirn beeinflusst über die Bauch-Hirn-Achse den Verdauungstrakt, worauf der Darm reagiert.

Die Dysregulation des Darm-Gehirn-Systems führt also zu Veränderungen der Magen-Darm-Motilität und somit entsteht ein Teufelskreis: Die Darmsymptome verursachen Stress und der Stress verstärkt wiederum die Darmsymptome. Betroffene leiden unter chronischen viszeralen Schmerzen und Verdauungsproblemen, die oft eine enorme Beeinträchtigung der Lebensqualität nach sich ziehen.

Stress lass nach!

Da es bis jetzt keine ursächliche Behandlung für das Reizdarmsyndrom gibt, geht es vor allem um die Linderung der Beschwerden. Krampflösende Mittel wie Pfefferminzöl können vielen Betroffenen gut helfen. Eine weitere Heilpflanze, die bei Bauchschmerzen wohltuend wirkt, sind Kümmelfrüchte, die ebenfalls krampflösend wirken. Aber auch von Probiotika mit Milchsäure- und Bifidobakterien, die die Darmflora unterstützen, profitieren erkrankte Personen.

Je nach Symptomen können Mittel gegen Verstopfung oder Durchfall wichtig sein. Oft helfen Änderungen in der Lebensweise: regelmäßiges Essen kleiner Mahlzeiten mit nicht reizenden Lebensmitteln und wenig Fett, kein Alkohol, Verzicht auf Nikotin.

Das Hauptaugenmerk sollte jedoch auf der psychischen Komponente der Erkrankung liegen: Abbau von Stress und wiederholte Erholungs- und Entspannungsphasen sind wichtig. Den Teufelskreis der Bauch-Hirn-Beeinflussung zu durchbrechen, ist keine leichte Aufgabe, die durch ein paar Entspannungsübungen in den Griff zu bekommen wäre. Für eine kognitive Verhaltenstherapie gibt es beim Reizdarmsyndrom nachweisbare Wirkerfolge. So können die gefestigten Muster im Verhalten, aber auch im Denken und in der Körperempfindung umgelernt werden.

Psychotherapie hilft

Insgesamt sind viele Magen-Darm-Erkrankungen durch eine psychische Komponente beeinflusst. Im Besonderen gilt das für die Reizdarm-, aber auch die Reizmagen-Symptomatik, die auch durch eine Dysregulation der Bauch-Hirn-Achse gekennzeichnet ist. Die Erkenntnis, dass diese gestörte Bauch-Hirn-Kommunikation wieder umgelernt werden kann, kommt langsam in der psychosomatischen Medizin an und immer mehr Patient:innen profitieren von einer passenden Psychotherapie.

Studien haben zudem gezeigt, dass Bauchhypnose die Symptome des Reizdarmsyndroms deutlich verbessern kann und die Wirkung auch langfristig anhält.

Was hilft gegen Durchfall?

Ganz wichtig: Handelt es sich um Infektion mit Viren, muss der Betroffene sofort isoliert werden, damit er niemand anderen ansteckt. Treten Infektionen mit Rotaviren in Kindergärten bzw. Und dann geht es noch um die Behandlung des Durchfalls selbst. Es gibt so starke Durchfälle, dass der Körper große Mengen an Flüssigkeit verliert, er droht auszutrocknen (zu dehydrieren).

Viel trinken (vor allem Tees mit Fenchel, Pfefferminz oder Kamille, aber auch spezielle Elektrolytlösungen), um den massiven Flüssigkeitsverlust auszugleichen. Meistens haben die Betroffenen keinen Appetit und damit zeigt der Körper schon an, dass er Schonung braucht. Was früher galt, ist heute out: Cola und Salzstangen bei Durchfall. Die zuckerhaltige Cola kann den Durchfall sogar verstärken, die Salzstangen bewirken im besten Fall gar nichts.

Waschen Sie sich gründlich und häufig die Hände (v.a. In der Regel ist nach wenigen Tagen auch der ärgste Durchfall überstanden. Bei häufiger auftretendem oder länger anhaltendem Durchfall muss der Arzt nach der Ursache forschen. So unangenehm Ihnen auch das Gespräch über dieses Thema sein mag.

Wann zum Arzt bei Durchfall?

Bei starkem Durchfall, der länger als drei Tage dauert, sollte auf jeden Fall ein Arzt konsultiert werden. Dies gilt auch bei heftigem Durchfall (eventuell mit Erbrechen), vor allem wenn kleine Kinder oder ältere Menschen betroffen sind. Der Gang in eine (haus)-ärztliche Praxis ist auch dann notwendig, wenn Betroffene hohes Fieber, starkes Schwächegefühl oder heftiges Erbrechen zeigen. Die Diagnose kann vielfältig ausfallen: Infektion, Reizdarmsymptomatik oder aber schwere Erkrankung wie etwa eine Colitis ulcerosa - erst eine genaue Diagnostik bringt hier Klarheit.

Ernährung bei Durchfall

Bei Durchfall ist der Verdauungstrakt gereizt und braucht besonders leicht verdauliche Nahrung, die ihn nicht zusätzlich belastet. Besonders in der akuten Phase solltest du fettige, stark gewürzte, blähende und schwer verdauliche Speisen meiden.

  • Weißbrot, Zwieback, Reis, Kartoffelbrei ohne Fett: Diese stärkehaltigen Lebensmittel liefern Energie, ohne den Darm zu reizen. Weißbrot und Zwieback enthalten kaum Ballaststoffe und sind dadurch besonders leicht verdaulich. Reis wirkt zudem leicht stopfend - vor allem, wenn er ohne Salz oder Öl gekocht wird.
  • Reife Banane: Eine der besten Früchte bei Durchfall. Reife Bananen enthalten viel Kalium, das der Körper bei flüssigem Stuhlgang schnell verliert. Außerdem liefern sie Pektin, ein löslicher Ballaststoff, der überschüssiges Wasser im Darm bindet und so zur Festigung des Stuhls beiträgt.
  • Gekochte Möhren, Karottensuppe: Karotten haben eine nachgewiesene antidiarrhoische Wirkung. Gekochte Möhren sind besonders verträglich und enthalten ebenfalls Pektine, die entzündete Darmschleimhäute beruhigen. Die klassische Morosche Karottensuppe, eine altbewährte Hausrezeptur, hilft nicht nur bei der Rehydrierung, sondern verhindert auch, dass sich schädliche Bakterien an die Darmschleimhaut anheften können.
  • Leicht gesalzene Brühe: Durch den Durchfall verliert der Körper nicht nur Flüssigkeit, sondern auch wichtige Elektrolyte wie Natrium und Chlorid. Eine klare, leicht gesalzene Gemüse- oder Hühnerbrühe hilft, diesen Verlust auszugleichen und liefert gleichzeitig ein wenig Wärme und Energie.
  • Haferschleim oder Grießbrei: Diese klassischen Schonkostgerichte sind mild, magenfreundlich und liefern sanfte Energie. Haferflocken enthalten Schleimstoffe, die sich schützend auf die gereizte Darmschleimhaut legen und so Beschwerden lindern können. Auch Grießbrei, mit Wasser oder etwas Brühe zubereitet, ist gut verträglich - auf Milch oder Zucker solltest du dabei allerdings verzichten.

Diese leicht verdaulichen Speisen unterstützen die Erholung des Darms und helfen, den Flüssigkeits- und Mineralstoffverlust auszugleichen. Bei flüssigem Stuhlgang verliert der Körper nicht nur Wasser, sondern auch wichtige Elektrolyte wie Natrium oder Kalium. Wichtig ist dabei nicht nur die Menge, sondern auch die richtige Wahl der Getränke. Am besten trinkst du über den Tag verteilt kleine Schlucke, statt große Mengen auf einmal.

  • Stilles Wasser oder leicht gesalzene Brühe: Stilles Wasser ist in der Akutphase das beste Basisgetränk - es belastet den Verdauungstrakt nicht und hält den Kreislauf stabil. Achte darauf, dass es nicht eiskalt ist, da kalte Getränke den Darm zusätzlich reizen können. Noch besser ist eine leicht gesalzene Gemüse- oder Hühnerbrühe, da sie neben Flüssigkeit auch Salze und Mineralstoffe liefert.
  • Kamillen-, Fenchel- oder Pfefferminztee: Kräutertees sind bewährte Hausmittel bei Magen-Darm-Beschwerden. Kamillentee wirkt entzündungshemmend und beruhigt die Darmschleimhaut. Fencheltee lindert Blähungen und Krämpfe, während Pfefferminztee entkrampfend und leicht kühlend wirkt. Alle drei Sorten sind angenehm zu trinken, auch bei reduziertem Appetit, und helfen, den Flüssigkeitshaushalt sanft auszugleichen.
  • Schwarzer Tee: Schwarzer Tee enthält sogenannte Gerbstoffe (Tannine), die eine zusammenziehende Wirkung auf die Darmschleimhaut haben. Dadurch wird die Flüssigkeitsabgabe im Darm reduziert, was zu einer Verfestigung des Stuhls führen kann. Am besten lässt du den Tee mindestens zehn Minuten ziehen, damit sich die Gerbstoffe vollständig entfalten.

Diese Getränke können die Darmschleimhaut reizen, die Flüssigkeitsausscheidung verstärken und so die Beschwerden verlängern oder verstärken.

Zusammenhang zwischen Darm und Psyche

Wer kennt das nicht, ein „schlechtes Bauchgefühl“ zu haben? Eine belastende Situation „schlägt auf den Magen“, man bekommt vor einer wichtigen Prüfung oder in einer Stresssituation plötzlich Bauchschmerzen oder Durchfall.

Das „Bauchhirn" kann zwar unabhängig vom Gehirn arbeiten, dennoch ist es eng damit verbunden. Der parasympathische Teil fördert dagegen die Magensaftsekretion und Durchblutung. Welcher Einfluss überwiegt, hängt von der äußeren Umgebung ab. Stress und andere psychische Belastungen können dazu führen, dass das Bauchhirn buchstäblich „die Nerven verliert“.

Allerdings funktioniert die Kommunikation umgekehrt ebenso gut: Verdauungsstörungen können sich auf die Psyche auswirken. Eine Fehlbesiedlung der Darmflora - z.B. nach einer Antibiotikabehandlung - kann unter Umständen die Entstehung von psychischen Krankheiten begünstigen.

Durchfall hat unterschiedlichste Ursachen. Diese reichen von einer Erregerinfektion über chronische Entzündungen bis zum Reizdarm. Einerseits kann es im Darm zu einer gestörten Aufnahme von Wasser und Salzen kommen. Es ist aber auch möglich, dass Durchfall durch eine vermehrte Ausschüttung von Wasser und Salzen innerhalb des Körpers (Sekretion) entsteht.

Möglich ist auch ein Wechselspiel beider Mechanismen, z.B. bei Entzündungen des Darms. Infektionen durch Bakterien, Viren und andere Erreger (z.B. Rota- oder Noroviren, Clostridium difficile, Salmonellen, Shigellen, Campylobacter, E. coli) oder durch deren Toxine (Gifte). Nahrungsmittelunverträglichkeiten, wie z.B. chronische Entzündungen im Darm, wie z.B. Medikamente mit Einfluss auf den Darm, wie z.B.

Prinzipiell ist es bei Durchfall wichtig, die zugrunde liegende Ursache zu erfassen und diese kausal zu behandeln. Der Durchfall an sich wird symptomatisch behandelt. Säuglinge, Kleinkinder und ältere Menschen sind von einer durchfallbedingten Austrocknung (Dehydratation) besonders gefährdet.

Bei Durchfällen, durch die in kurzer Zeit viel Flüssigkeit verloren gegangen ist, müssen Flüssigkeit und Elektrolyte ersetzt werden. Dazu eignen sich spezielle Rehydratationslösungen, die auch selbst hergestellt werden können (nach WHO). Von dieser Trinklösung sollten innerhalb von 24 Stunden ca. 40 ml/kg Körpergewicht getrunken werden, das entspricht bei 70 Kilogramm Körpergewicht 2,8 Liter der Trinklösung.

Bei starken Bauchkrämpfen können krampflösenden Mittel (Spasmolytika) mit Wirkstoffen wie z.B. Butylscopolamin Erleichterung bringen. Unter Umständen können auch Medikamente eingesetzt werden, die den Darmtonus erhöhen und die Anzahl der Stuhlgänge vermindern (z.B. Loperamid).

Je nach Ursache des Durchfalls kann gegebenenfalls eine Behandlung mit Antibiotika erfolgen. Ob dies im konkreten Fall auch wirklich sinnvoll ist - d.h. ob eine bakterielle Infektion invasiv wurde oder nicht -, entscheidet die Ärztin/der Arzt. Zum Einsatz kommen z.B. Aminopenicilline mit Betalaktamasehemmer oder Chinolone.

Die Gabe von Probiotika in Form von Kapseln, Joghurts, Drinks etc. kann die Dauer akuter Durchfälle verkürzen (in etwa um einen Tag), ihr Haupteinsatzbereich ist aber die Vorbeugung. Chronischer Durchfall wird, wenn irgendwie möglich, kausal behandelt. Reizdarm wird am ehesten gebessert durch FODMAP-Diät und darmfokussierte Hypnotherapie. Nahrungsmittelunverträglichkeiten, Allergien und medikamentös bedingten Durchfall bekämpft man am effektivsten durch Karenz. Chronisch entzündliche Darmerkrankungen sprechen günstig auf Immunsuppression, bakterielle Überwucherung gut auf Antibiotika an.

Um akute Durchfallerkrankungen zu vermeiden, sollten bestimmte Hygiene- und Verhaltensregeln beherzigt werden. Eine der wichtigsten Maßnahmen ist dabei häufiges Händewaschen!

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