Depression (aus dem lateinischen „depressio”, Niederdrückung, Senkung) ist ein Zustand seelischer Bedrückung und gilt als die häufigste psychische Erkrankung. Schätzungsweise bis zu 20% der Gesamtbevölkerung sind betroffen, davon deutlich mehr Frauen als Männer. Eine Depression kann Leistungsfähigkeit und soziales Verhalten erheblich einschränken, sogar banale Alltagsaktivitäten können beträchtliche Schwierigkeiten bereiten.
Ursachen und Risikofaktoren
Die genauen Ursachen von Depression sind nicht bekannt, jedoch können zahlreiche Faktoren ihre Entwicklung beeinflussen. Jeder Mensch ist anders und häufig ist es eine Kombination aus verschiedenen Faktoren, die zur Entwicklung von Depressionen bei einem Menschen beitragen können. Manchmal ist die Ursache von Depressionen nicht immer festzustellen. Oftmals sind schwierige Umstände, die zu einer Depression führen, auch nicht zu ändern.
Geschlechtsspezifisch unterschiedliche biologische, lebensgeschichtliche und soziale Risikofaktoren beeinflussen das Auftreten von Depressionen. Frauen sind dadurch deutlich häufiger betroffen, wobei die offene Frage besteht, ob es bei Männern durch abweichende Symptomatik zu einer Unterschätzung der Prävalenz kommt.
Familiäre Faktoren: Depressionen können in einer Familie gehäuft vorkommen, wodurch ein erhöhtes genetisches Risiko besteht. Das bedeutet jedoch nicht, dass eine Person automatisch auch an Depressionen erkrankt, wenn ein Elternteil oder ein naher Verwandter bereits diese Krankheit hatte.
Persönlichkeit: Einige Menschen sind aufgrund ihrer Persönlichkeit empfänglicher für Depressionen.
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Schwere Erkrankung: Eine Erkrankung kann Depressionen auf zwei unterschiedliche Weisen auslösen. Zum einen kann eine körperlich schwere Erkrankung die Depressionen direkt hervorrufen. Zum anderen kann sie aufgrund des damit verbundenen Stresses oder der Sorgen zu einer Depression beitragen.
Untersuchungen zufolge können andauernde Probleme, wie Langzeitarbeitslosigkeit, von Gewalt geprägte oder lieblose Beziehungen, Isolierung oder Einsamkeit über längere Zeit, außergewöhnliche Belastungen bei der Arbeit, eher Depressionen verursachen als Alltagsbelastungen von kürzerer Dauer.
Hormonelle Einflüsse
Es können sowohl Frauen, als auch Männer unter Hormonstörungen leiden, wobei Hormonstörungen bei Frauen wesentlich häufiger auftreten als beim männlichen Geschlecht. Die kontinuierliche monatliche sowie lebenszeitlich wechselnde weibliche Hormonsituation scheint dabei ein Grund für eine erhöhte Empfindlichkeit gegenüber Stress und infolgedessen gegenüber Depressionen zu sein.
Hormonelle Veränderungen während der Pubertät können ebenfalls zu Stimmungsschwankungen und Depressionen führen. Eine Depression ist also eine klassische Hormonstörung.
Soziale Faktoren
Zahlreiche Studien berichten über soziale Risikofaktoren für das Auftreten von Depressionen bei Frauen. Dazu gehört die Mehrfachbelastung durch Haushalt, Kinderbetreuung und Beruf. Die höhere Vulnerabilität von Frauen gegenüber Depressionen wird auch auf einen Mangel an sozialem Rückhalt zurückgeführt. Weiters liegen Berichte vor, dass Depressionen bei Frauen mit Erfahrungen häuslicher Gewalt und sexueller Übergriffe assoziiert sind. Auch der häufige gesellschaftliche Druck, traditionellen Geschlechterrollen zu entsprechen, dürfte das Auftreten von Depression bei Frauen begünstigen. Während zwischenmenschliche Konflikte bei Frauen das Erkrankungsrisiko begünstigen, sind dies bei Männern Scheidung, Trennung einer Beziehung und Probleme am Arbeitsplatz.
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Symptome
Zur Grundsymptomatik gehören, gemeinsam oder vereinzelt, Niedergeschlagenheit, Hoffnungslosigkeit, überzogene Zukunftsängste und Schuldgefühle, körperliche wie mentale Antriebsminderung, Interessenmangel (auch bei sonst angenehmen Tätigkeiten), Konzentrationsstörungen, Minderwertigkeitsgefühle, Grübelzwang. Die Folge ist sozialer Rückzug. Eine Symptomverschärfung tritt häufig morgens auf (sogenannter Morgentief).
Besonders bei Männern verzeichnet man mitunter auch erhöhte Aggressivität und Suchgefahr (speziell Nikotin u. Alkohol). Oft gehen körperliche Beschwerden einher, insbesondere Schlaf- und Appetitstörungen, sowie Druckgefühl auf der Brust. Auch kann es zu Libidoverlust, Schwindel, Kopfschmerzen oder Muskel- und Gelenkschmerzen kommen.
Charakteristisch sind eine dauerhaft niedergeschlagene, traurige Stimmung, Antriebslosigkeit und rasche Ermüdung, eine verminderte Aktivität sowie ein Interessensverlust und Freudlosigkeit. Häufig treten Konzentrationsprobleme, Schuldgefühle, Selbstzweifel, große Zukunftsängste, Appetitlosigkeit und Schlafstörungen auf, bei schwereren Episoden auch Suizidgedanken.
Das ICD-10 beschreibt depressive Episoden mit den folgenden zentralen Symptomen: depressive bzw. gedrückte Stimmungslage, Verlust von Interessen und Freude sowie verminderter Antrieb. Des Weiteren werden im ICD-10 zusätzlich folgende Symptome als typisch für Depressionen beschrieben: herabgesetzte Konzentration und Aufmerksamkeit, Schuldgefühle und Gefühle von Wertlosigkeit, vermindertes Selbstwertgefühl, Pessimismus, Suizidgedanken bzw.
Schweregrade der Depression
Fachleute teilen Depressionen in drei Schweregrade ein:
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- Leichte depressive Episode: Mindestens zwei oder drei der oben angegebenen Symptome sind vorhanden.
- Mittelgradige depressive Episode: Vier oder mehr der oben angegebenen Symptome sind vorhanden.
- Schwere depressive Episode: Darunter verstehen Fachleute eine depressive Episode mit mehreren oben angegebenen quälenden Symptomen. Der Verlust des Selbstwertgefühls und Gefühle von Wertlosigkeit sowie Schuld sind stark ausgeprägt. Suizidgedanken sowie Suizidhandlungen sind häufig. Bei einer schweren depressiven Episode können auch psychotische Beschwerden auftreten. Dazu zählen zum Beispiel Halluzinationen oder Wahnideen. Aber auch Bewegungsstörungen oder ein Stupor können vorhanden sein. Der Alltag ist stark beeinträchtigt.
Diagnose
Für die Diagnose einer Depression berücksichtigen Ärztinnen oder Ärzte unter anderem den Schweregrad und die Dauer der Symptome. Die Ärztin oder der Arzt fragt nach Symptomen und wie lange sie bestehen. Sie oder er erkundigt sich zudem nach der Lebenssituation und möglichen Problemen bei der Alltagsbewältigung. Die Ärztin oder der Arzt schließt auch andere mögliche Erkrankungen aus bzw. Zudem ist es wesentlich, organische Ursachen für die Depression auszuschließen - z.B. durch ein Schädel-Hirn-Trauma. Es können auch Fragebögen zum Einsatz kommen, um die Stellung der Diagnose zu unterstützen.
Behandlung
Zur Behandlung einer Depression stehen verschiedene Möglichkeiten zur Verfügung. Die Ärztin oder der Arzt legt mit der betroffenen Person Ziele der Behandlung fest. Die Ziele können sich auch im Verlauf der Behandlung ändern. Milderung bzw.
Depressionen können mittels Psychotherapie und medikamentöser Behandlung (Antidepressiva), die meist kombiniert werden, sehr wirksam behandelt werden. Meistens ist eine ambulante Behandlung möglich.
Medikamentöse Behandlung
Zu wesentlichen Therapiemaßnahmen zählen vor allem Medikamente, meist sogenannte Antidepressiva, und Psychotherapie. In jedem Fall erfolgt eine Aufklärung über die Erkrankung. Die Fachwelt nennt das Psychoedukation.
Sogenannte Antidepressiva sind Medikamente gegen Depressionen, denen ein ähnliches Prinzip zugrunde liegt. Diese sollen mit unterschiedlichen Wirkmechanismen die Konzentration von sogenannten Neurotransmittern im Gehirn, vor allem von Serotonin bzw. Noradrenalin oder Dopamin, erhöhen.
Verschiedene Arten von Antidepressiva:
- Alpha2-Rezeptor-Antagonisten: Diese erhöhen ebenfalls die Konzentration von Serotonin und Noradrenalin.
- Monoaminooxidase-Inhibitoren (MAO-Hemmer): Diese blockieren die Wirkung des Enzyms Monoaminooxidase.
- Nicht selektive Monoamin-Rückaufnahme-Inhibitoren (NSMRI) erhöhen die Konzentration von Serotonin und Noradrenalin.
Es dauert ungefähr 14 Tage, bis Antidepressiva wirken. Nach ungefähr drei bis vier Wochen rechnet man mit der vollen Wirkung. Dann bespricht die Ärztin oder der Arzt mit der betroffenen Person, ob die Symptome weniger geworden sind. Studien zeigen, dass Antidepressiva Beschwerden einer Depression lindern und Rückfälle verhindern können. Jedoch wirken sie nicht bei allen Betroffenen gleich gut. Ein Teil hat weiterhin Beschwerden.
Bei der Behandlung einer Depression können auch andere Medikamente als Antidepressiva zum Einsatz kommen. Auch Benzodiazepine oder Antipsychotika können zur Anwendung kommen. Zum Beispiel zur Beruhigung oder bei einer Psychose im Rahmen einer Depression. Ihre Ärztin oder Ihr Arzt klärt Sie über die Wirkung, Nebenwirkungen und Wechselwirkungen sowie Nutzen und Risiko der Medikamente auf.
Ziel der medikamentösen Therapie sollte die vollständige Remission sein, da ein Fortbestehen leichterer Restsymptome ein Risikofaktor für Rückfälle sein kann. Die Akuttherapie zum Abklingen der akuten Symptomatik dauert zumeist vier bis acht Wochen. Anschließend sollen Antidepressiva mindestens vier bis sechs Monate eingenommen werden - auch dann, wenn die Symptome bereits früher wieder abgeklungen sind. In der Folge können Antidepressiva langsam reduziert und schließlich ganz abgesetzt werden. In einzelnen Fällen können aber Umstände vorliegen, die für eine längerfristige Einnahme sprechen.
Psychotherapie
Es gibt unterschiedliche Methoden der Psychotherapie. Eine Psychotherapie kann einzeln, in der Gruppe oder auch als Paartherapie erfolgen.
Bei jeder Depression ist eine so genannte „psychotherapeutische Basisbehandlung“ (auch bezeichnet als „allgemeine ärztliche Psychotherapie“) von jedem Arzt durchzuführen. Dazu gehört der Aufbau einer stützenden empathischen und vertrauensvollen Beziehung zwischen Arzt und Krankem, welche die Voraussetzung für das Gelingen jeder Behandlung ist. Bei einer spezifischen Psychotherapie (durchgeführt von PsychiaterInnen, PsychotherapeutInnen oder PsychologInnen) geht es vor allem darum, depressionstypische Denkmuster, negative Gefühle und Verhaltensweisen abzubauen. Dabei sollte auf jene Verfahren zurückgegriffen werden, die ihre Wirksamkeit in Studien unter Beweis gestellt haben. Dazu gehören die kognitive Verhaltenstherapie, die psychodynamische bzw.
Weitere Therapieansätze
Bei der Behandlung einer Depression können auch Ergotherapie oder Musiktherapie zum Einsatz kommen.
- Elektrokonvulsionstherapie (EKT): Bei der Elektrokonvulsionstherapie, kurz EKT oder auch Elektrokrampftherapie genannt, erfolgt in einer Kurznarkose eine Verabreichung von Stromimpulsen über Elektroden an der Kopfhaut. Dies führt zu einem Krampfanfall. Eine Therapieserie besteht aus ca. acht bis zwölf Einzelbehandlungen. Diese werden meist zwei- bis dreimal pro Woche durchgeführt. Die EKT kann für einige Wochen das Kurzzeitgedächtnis beeinträchtigen.
- Repetitive Transkranielle Magnetstimulation (rTMS): Bei der repetitiven Transkraniellen Magnetstimulation (rTMS) wird eine Spule an die Kopfhaut angelegt. Diese erzeugt elektromagnetische Impulse, die wiederholt verabreicht werden. Dafür ist keine Betäubung bzw. Narkose notwendig. Ein Behandlungszyklus umfasst fünf Sitzungen pro Woche, die 20 bis 30 Minuten dauern. Die Behandlung erfolgt über drei bis sechs Wochen. In seltenen Fällen kann es zu einem Krampfanfall kommen.
- Bewegungstherapie und sporttherapeutische Maßnahmen: Neben Bewegungstherapie hat sich vor allem Sport in der Gruppe als sporttherapeutische Maßnahme bewährt.
- Musiktherapie: Bei der Musiktherapie kommen musikalische Mittel zum Einsatz.
- Lichttherapie: Bei Depressionen, die einen Zusammenhang mit den Jahreszeiten zeigen, empfehlen Fachleute mitunter Lichttherapie. Diese hat das Ziel, den Spiegel der Hormone Serotonin und Melatonin zu regulieren. Am häufigsten kommt bei der Lichttherapie ein Licht von hoher Lichtstärke zum Einsatz. Fachleute raten zu einer Lichtstärke von ca. 10.000 Lux. Für die Lichttherapie gibt es zum Beispiel sogenannte Tageslichtlampen, aber auch etwa Lichtmasken oder Lichtbrillen. Die Häufigkeit und Dauer der Lichttherapie hängen vom jeweiligen Gerät ab. Ihre Ärztin oder Ihr Arzt berät Sie, wie Sie zu einem hochwertigen Gerät kommen und was bei der Anwendung zu beachten ist.
- Schlafentzugstherapie: Diese findet in einem Krankenhaus auf einer Station oder in einer spezialisierten Ambulanz statt. Dabei kommt es zu einem Schlafentzug über die ganze Nacht oder in der zweiten Nachthälfte.
Therapieresistenz
Die Ärztin oder der Arzt klärt Sie über Möglichkeiten der Behandlung auf, falls die Therapie nicht gut anspricht bzw. wirkt. Fachleute sprechen in dem Zusammenhang von Therapieresistenz. Diese liegt vor, wenn mindestens zwei unterschiedliche Antidepressiva aus unterschiedlichen Wirkstoffklassen nicht zum Therapieerfolg geführt haben. Ist eine Rückbildung der Symptome nicht möglich, konzentriert sich die Therapie meist auf eine möglichst gute Kontrolle der Symptome und Verbesserungen der Teilnahme am Alltagsleben. Die Therapie richtet sich dabei individuell nach den Patientinnen bzw.
Es kann sein, dass Psychotherapie zusätzlich zu Medikamenten eine Empfehlung ist. Oder dass die Ärztin oder der Arzt zusätzlich zum Antidepressivum andere Medikamente verschreibt, zum Beispiel den Wirkstoff Quetiapin. Dieser wirkt auch antipsychotisch. Zudem ist eine repetitive Transkranielle Magnetstimulation (rTMS) eine Möglichkeit. Bei einer mittelgradigen bis schweren depressiven Episode, die auf mehrere durchgeführte Behandlungsversuche nicht angesprochen hat, schlägt die Ärztin oder der Arzt gegebenenfalls zusätzlich zu einem Antidepressivum Esketamin vor. Die Verabreichung von Esketamin erfolgt im Krankenhaus, eventuell in einer Ambulanz. Auch Ketamin als Infusion kann zum Einsatz kommen. Die Ärztin oder der Arzt sucht zudem nach Ursachen, warum die Therapie bis jetzt nicht gut gewirkt hat.
Phasen der Behandlung
- Akuttherapie: Diese dient u.a. der Linderung des Leidensdrucks, der Behandlung der Symptome, Wiederherstellung der beruflichen sowie psychosozialen Leistungsfähigkeit sowie sozialer Teilhabe. Die Akuttherapie findet statt, bis die Symptome deutlich zurückgehen bzw. nicht mehr vorhanden sind. Kommen Medikamente zum Einsatz, erfolgt die medikamentöse Einstellung.
- Erhaltungstherapie: Nach einer Akuttherapie erfolgt eine weiterführende Einnahme der Medikamente über vier bis neun Monate bzw. Weiterführung bei Psychotherapie.
- Rückfall-Vorbeugung: Vor allem bei einem hohen Risiko eines Rückfalls bzw. eines chronischen Verlaufs rät die Ärztin oder der Arzt zu einer Rückfall-Vorbeugung. Diese kann mehrere Jahre andauern. Die Einnahme der Medikamente wird so fortgesetzt, wie sie bisher gut gewirkt hat.
Geschlechtsspezifische Aspekte
Insgesamt zeigt sich eine Lebenszeitprävalenz depressiver Erkrankungen zwischen 4,1 und 21,3 % für Frauen und zwischen 2,3 und 12,7 % für Männer. Der Geschlechtsunterschied beginnt im Alter der Pubertät deutlich zu werden, prägt sich zwischen dem 30. und 45. Lebensjahr weiter aus und persistiert bis ins hohe Alter. Für Österreich zeigten die Ergebnisse einer kürzlich durchgeführten Studie zum Auftreten einer einzelnen depressive Episode eine Einjahresprävalenz von 4,2 % bei Männern im Vergleich zu 7,1 % bei Frauen.
Neurobiologische Ursachen im Sinne einer unterschiedlichen Dichte an Östrogen- und Progesteronrezeptoren und die Beeinflussung des serotonergen Neurotransmittersystems sowie die geschlechtsspezifisch unterschiedliche Konzentration der Monoaminooxidase könnten für die Gender-Unterschiede in der Prävalenz von depressiven Störungen verantwortlich sein. Möglicherweise trägt auch eine höhere weibliche Empfindlichkeit für entzündliche Prozesse und deren Effekte auf die Stimmung zu diesem geschlechtsspezifischen epidemiologischen Unterschied bei.
Es gibt deutliche Hinweise auf einen Zusammenhang zwischen Stress und dem Entstehen von Depressionen. Es wird angenommen, dass das Hypothalamus-Hypophysen-Nebennierenrinden-System bei Frauen stärker auf Stress reagiert als bei Männern.
In den letzten Jahren wurde das Konzept der „Male Depression“ entwickelt, das davon ausgeht, dass bei Männern häufig depressionsuntypische externalisierende Symptome wie Aggressivität, Irritabilität sowie Risiko- und Suchtverhalten die üblichen, bekannten depressiven Symptome überlagern. Dieser durchaus interessante Ansatz hat aber bisher in die offizielle Diagnostik (noch) keinen Eingang gefunden.
Bezüglich der Behandlung von Depressionen unterscheiden die Empfehlungen nicht zwischen Frauen und Männern.
Selbsthilfe und Unterstützung
Auch ohne Behandlung kann eine Depression nach einiger Zeit wieder abklingen.
Hilfe suchen: Es kann schwer sein, sich zu überwinden, Hilfe zu suchen.
Den Tag planen: Ein strukturierter Tagesablauf unterstützt im Alltag.
Zudem können Selbsthilfegruppen u.a. durch gegenseitigen Austausch entlasten. Wenn die Patientin oder der Patient damit einverstanden ist, können Angehörige in die Behandlung eingebunden werden. Zum Beispiel klärt die Ärztin oder der Arzt diese über die Erkrankung auf.
Auch für Angehörige kann es sehr schwer sein, wenn ein nahestehender Mensch an einer Depression erkrankt. Depressionen eines Elternteils können etwa Auswirkungen auf die Entwicklung von Kindern haben. Es kann z.B. zu einer verlangsamten Entwicklung, Verhaltensauffälligkeiten oder Problemen in der Schule kommen.
Wo Sie Hilfe finden
Ihre Ärztin oder Ihr Arzt bzw. Weitere Informationen zur Suche von Anlaufstellen finden Sie unter Gesundheitssuche.
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