Mittlerweile sieht, hört und liest man immer öfter und mehr von CBD. CannaBiDiol - The Hype is real! Von “legalem Gras”, einem Wundermittel ist da die Rede. Mittlerweile säumen immer mehr CBD Shops unübersehbar den Einzel- und Onlinehandel und schließlich finden sich mittlerweile auch unzählige Produkte mit CBD als Inhaltsstoff, von A wie Aromaöl bis Z wie Zigarette.
Was ist CBD?
Cannabidiol, kurz CBD, gehört wie Tetrahydrocannabinol (THC) zu den Cannabinoiden und ist somit ein Wirkstoff, der sich in der Hanfpflanze findet. Anders als das berüchtigte THC ist CBD aber nicht psychoaktiv. Das bedeutet, dass es nicht berauschend wirkt, man wird also nicht wie beim THC „high“ davon.
Wirkung und Anwendung von CBD
CBD wird gleich eine Vielzahl von positiven, medizinischen Wirkungen nachgesagt. So soll es beruhigend, krampf- und angstlösend, entzündungshemmend, stresslindernd und schmerzstillend wirken, oder auch gegen Brechreiz helfen. Das macht CBD gerade für (chronische) Schmerzpatienten, Epileptiker:innen oder Chemotherapie Patient:innen interessant, aber auch für Leute, die einfach unter Migräne, Schlafstörungen, Angstzuständen oder Übelkeit leiden.
Bei Schlafstörungen wird CBD Gras als natürliche Alternative zu Schlaftabletten eingesetzt. Außerdem ist das Hanfprodukt als Öl oder in Kapselform erhältlich. Außerdem ist das Hanfprodukt als Öl oder in Kapselform erhältlich.
Tatsächlich bestätigen immer mehr medizinische CBD-Studien, dass Cannabidiol eine entspannende Wirkung aufweist. Nach aktuellem Wissensstand vermindert es zum Beispiel Krämpfe, Anfallsleiden, Psychosen, Entzündungen und bakterielle Infektionen. Bei Krebspatienten ist beobachtet worden, dass CBD die Nebenwirkungen der Chemotherapie (etwa chronische Schmerzen) reduzieren kann.
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Ebenso deuten klinische Studien darauf hin, dass Cannabidiol bei neurodegenerativen Erkrankungen wie Alzheimer und Parkinson dienlich sein könnte. Es wird angenommen, dass die CBD-Rezeptoren mit dem körpereigenen Endocannabiniod-System im Gehirn interagieren und so einen direkten Einfluss auf das zentrale Nervensystem ausüben.
Medizinisches Cannabis ist bekannt für seine nützliche Wirkung bei verschiedenen gesundheitlichen Problemen. Die Legalisierung schreitet weltweit voran. Nichtsdestotrotz erlaubt nicht jedes Land die Pflanze als Medizin ohne Einschränkungen. Wer medizinisches Cannabis konsumieren möchte, sollte sich deshalb genügend Informationen einholen.
Cannabis als Medizin wirkt entzündungshemmend und schmerzlindernd. Darüber hinaus fördert es einen ruhigen Schlaf und kann muskelentspannend wirken. Des Weiteren hat es beruhigende Auswirkungen auf Magen und Darm. Die psychoaktive Wirkung ist nicht gegeben, sofern die Grenze des THC-Gehalts eingehalten wird. Dadurch ist kein Rauschzustand zu erwarten. Wie die konkrete Wirkung von Marihuana ist, konnte bisher wissenschaftlich noch nicht definitiv erforscht werden.
Medizinisches Cannabis mit CBD findet vielseitige Einsetzbarkeit. Mit appetitanregender Wirkung kann es bei Essstörungen als Nahrungsergänzungsmittel eingenommen werden. Aufgrund der Hemmung entzündungsfördernder Gewebehormone findet es vor allem in entzündungsbedingten Schmerztherapien Anwendung. CBD kann ferner Angstzustände reduzieren und wirkt laut wissenschaftlicher Untersuchungen deaktivierend auf Krebszellen.
Bei Multiple Sklerose kann die Pflanze als Medizin für Muskelentspannung sorgen. Die Wirkung der Pflanze bei Alzheimer hingegen ist umstritten und gilt in Österreich als nicht erwiesen. Dadurch stellt dies keine ausreichende medizinische Indikation für Marihuana auf Rezept dar.
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Die Rolle des Endocannabinoidsystems
Seit mehr als zwanzig Jahren wird das Endocannabinoidsystem des menschlichen Körpers international erforscht, um auch die Wirkungsweise von Cannabis und dessen Inhaltsstoffen zu verstehen. Es gibt zahlreiche Hinweise auf therapeutische Erfolge beim Einsatz von Cannabinoiden für Indikationen wie Epilepsie oder Schmerztherapie, die nicht nur begleitend, sondern als Primärtherapie funktionieren könnten.
Die klinischen Wirkungen von Cannabismedikamenten sind in der Mehrzahl auf eine Aktivierung von endogenen Cannabinoid-CB1- und CB2-Rezeptoren zurückzuführen. Die am höchsten konzentrierten Stoffe aus der Cannabis-Pflanze sind delta-9-tetrahydrydrocannabiol (THC) und Cannabidiol (CBD), wobei letzteres keine psychogenen Effekte bedingt. Der Substanz CBD wird aus anekdotaler Beobachtung schmerzlindernde, angstlösende, antiepileptische, antipsychotische, sedierende und neuroprotektive Wirkung zugeschrieben.
Studienlage und Kritik
Soweit, so gut - das Problem dabei ist, dass es bisher nur einige wenige Studien zu den Wirkungen von CBD gibt, die mitunter umstritten sind. Auf der einen Seite zeigen sie zwar gewisse Erfolge auf, andererseits bemängeln Kritiker:innen, dass die Studien zu wenig aufschlussreich seien. So kommt z.B. auch die Österreichische Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit (“AGES”) in Bezug auf CBD-Öle zu dem Schluss, dass es “keine ausreichenden Untersuchungen zu möglichen Auswirkungen auf die Gesundheit gibt”. Wissenschaftlich wirklich belegt sind die Auswirkungen von CBD auf den Körper also nicht.
Viele Handelsprodukte weisen eine zu geringe Konzentration auf, als dass sie wirken könnten. Wer diese günstigeren Cannabidiol-Produkte dennoch ausprobieren möchte, kann das tun.
Experten aus Wissenschaft und Forschung berichten über die aktuellen Erkenntnisse. Es ist ein schwieriger gesellschaftspolitischer Diskurs, der den Fortschritt einer Entwicklung von Arzneimitteln hemmt, die Inhaltsstoffe der Heilpflanze Cannabis sativa enthalten. Denn einerseits steht die Gefahr des Missbrauchs von Cannabis als Droge permanent im Raum, und andererseits herrscht aktuell ein Trend mit großer Nachfrage nach im Handel frei erhältlichen Produkten mit Cannabinoiden.
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Rechtliche Aspekte
CBD fällt anders als THC nicht unter das Suchmittelgesetz. Damit ist der Besitz und Konsum von CBD-haltigen Hanf oder anderen CBD-Produkten grundsätzlich legal, solange der THC-Gehalt nicht gleichzeitig mehr als 0,3 Prozent ausmacht.
Für den Handel gibt es allerdings ein paar Einschränkungen: CBD fällt unter die sogenannte Novel-Food EU-Verordnung und bedarf demnach als neuartiges Lebensmittel einer Zulassung, die bisher noch nicht erfolgt ist. Für Kosmetika besteht ebenso ein CBD Verbot. Unter dem Strich bedeutet das, dass CBD-Produkte nicht als Lebensmittel, Nahrungsergänzungsmittel oder als Kosmetik verkauft werden dürfen.
Entgegen mancher Meinungen fällt CBD weiters nicht unter das Arzneimittelgesetz und darf daher nicht nur in Apotheken verkauft werden, es darf lediglich nicht als “gesundheitsfördernd” oder Ähnliches beworben werden. Auch bei der Einfuhr von CBD Produkten aus anderen Ländern ist Vorsicht geboten, weil hier andere erlaubte THC Grenzwerte als in Österreich gelten. So liegt der THC Wert z.B.
Seit der Vereinheitlichung der Jugendschutzbestimmungen 2019 gilt für alle rauchbaren CBD Produkte jedenfalls eine Altersgrenze von ab 18 Jahren (also insbesondere Hanfblüten und Öle bzw. Liquids für E-Zigaretten oder Vaporizer).
Worauf Konsumenten achten sollten
Ein Wermutstropfen bleibt aber für die Konsument:innen: Wie unterscheidet man legale CBD Hanfblüten von THC-haltigen Hanf, das ja nach dem Suchtmittelgesetz (ab einem Gehalt von mehr als 0,3 Prozent) verboten ist? Rein äußerlich und vom Geruch her unterscheiden sich beide nämlich überhaupt nicht.
Wer kontrolliert wird und mit Hanf oder hanfhaltigen Produkten angetroffen wird, kann sich mitunter auf einen gewissen Aufwand einstellen, um nachzuweisen, dass sie oder er nur legales CBD bei sich trägt. Letztlich kann nämlich nur ein Labortest die genauen Inhaltsstoffe feststellen und um welches Cannabinoid es sich genau handelt bzw. ob der erlaubte THC-Wert von 0,3 Prozent eingehalten wurde.
Es empfiehlt sich daher auf jeden Fall immer die Rechnung und soweit möglich auch die Originalverpackung von CBD-Produkten mit sich zu führen, auch wenn das im Falle einer polizeilichen Kontrolle nicht als Beweis gilt und keine Garantie dafür ist, dass einem die Hanfprodukte zunächst abgenommen und ins Labor geschickt werden.
Alternativen zu CBD
Eine Alternative zu regulärem Cannabis stellt in Österreich derzeit nur das legal zu kaufende Dronabinol dar. Dieser Stoff verfügt über einen THC-Gehalt und wird aus der Hanfblüte synthetisiert. Der Handel ist jedoch offiziell verboten. Demnach gibt es keine Zulassung als Medikament. Der Erhalt kann lediglich über eine magistralische Verordnung realisiert werden. Bisher wurde es nur in Ausnahmefällen an Patienten ausgegeben.
Schlussfolgerung
Zusammengefasst lässt sich sagen, dass CBD auf jeden Fall im Kommen ist und der Trend auch nach zunehmenden rechtlichen Bestimmungen dazu nicht ins Stocken kommt. Über die Sinnhaftigkeit mancher Regeln, wie z.B. über jene der erlaubten Bezeichnung von CBD Produkten, lässt sich genauso streiten wie über die Wirkungen von CBD. Überzeugte Anhänger:innen werden so oder so am CBD festhalten, auch wenn es mittlerweile ein paar Regeln mehr als noch anfangs zu beachten gibt.
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