Stress und Burnout sind Themen, die immer häufiger von Klientinnen und Klienten vorgebracht werden. Beide Phänomene belasten die Gemütslage, den Körper und können in weiterer Folge zu einer chronischen Belastungsstörung führen. Menschen gehen unterschiedlich mit Belastungen um und entwickeln ihre eigenen Bewältigungsstrategien und Verhaltensmuster. Daher stellen die Themen Stressmanagement & Burnout-Prävention für die Lebens- und Sozialberatung und das Coaching einen wichtigen Arbeitsbereich dar.
Zielgruppe der Ausbildung
Die Ausbildung richtet sich an:
- Lebens- und SozialberaterInnen, die in den ExpertInnen Pool der WKO aufgenommen werden möchten.
- Personen, die z.B. pädagogisch, psychologisch, mediativ oder beratend tätig sind und ihre Beratungskompetenz erweitern und professionalisieren wollen.
- Personalverantwortliche in Organisationen und Betrieben, Betriebsräte und Menschen, die in ihrem Umfeld mit Aufgaben der Stressbewältigung zu tun haben.
Auch Personen mit Erfahrung in psychosozialer Beratung, wie Coaches, Supervisor:innen, Klinische und Gesundheits-Psycholog:innen, Psychotherapeut:innen, Ärzte, Sozialarbeiter:innen, Pädagog:innen, Führungskräfte, Betriebsräte, Interessierte, die ihre Kompetenzen im Bereich Stressprävention erweitern wollen, sind angesprochen.
Ziele der Ausbildung
Ziel ist es, Menschen bei der Wiederherstellung ihrer Arbeitsfähigkeit und -zufriedenheit zu unterstützen und einen nachhaltig verbesserten Umgang mit künftigen beruflichen und privaten Belastungen zu ermöglichen.
Unser Lehrgang setzt bei vorbeugenden Maßnahmen wie einer guten Arbeitshygiene, einer verbesserten Arbeitshaltung, gutem Zeitmanagement und Gesundheitsvorsorge an. Früherkennungsmerkmale und Selbstfürsorge bei leichten Anzeichen von Burnout Symptomen, sowie Erarbeitung von Strategien an wen und wie bei schwereren Verläufen und Burnout Krisen weiterverwiesen wird.
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Ziele des Fortbildungslehrgang Stressmanagement und Burnout-Prävention:
- Erweiterung der Beratungskompetenz in der Burnout-Prophylaxe in Betrieben und Organisationen
- individuelle Begleitung von Personen bei stressbedingten Lebenssituationen und Veränderungsprozessen lt. aktuellem Stand der Wissenschaft und Forschung
- Aufklärung und Psychoedukation der Klient:innen über Stress und dessen Auswirkungen, sowie den Prozess, angewandte Modelle, Interventionen und mögliche Wirkungen
- Eigenes Stressverhalten und eigene Beratungstätigkeit reflektieren
Voraussetzungen für die Ausbildung
Die konkreten Voraussetzungen variieren von Anbieter zu Anbieter etwas.
Der Lehrgang richtet sich vor allem an Studienabsolvent*innen (mind. mit Coaching bzw. insb. Gütesiegel "Psychosoziale Beratung - staatlich geprüft").
Weitere mögliche Voraussetzungen:
- Abgeschlossene Schul- bzw.
- PC/Laptop, Internet, Webcam und Micro (evtl.
- Teilnahme am Informationsabend empfohlen
- Mindestens 5 Jahre Berufspraxis (bzw.
- 60 Stunden Selbsterfahrung (SE) bzw.
- Eine Weiterbildung für Beratung im Umfang von min.
- Körperliche und geistige Eignung
Inhalte der Ausbildung
Der Fortbildungslehrgang Stressmanagement und Burnout-Prävention widmet sich drei Schwerpunkten:
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- Körper und Stress: Wie sich Stress durch körperliche Beschwerden ausdrückt.
- Familie und Stress: Weshalb Konflikte in Beziehungen und Familien Stress verursachen.
- Beruf und Stress: Umgang mit Stress, Zeit- und Leistungsdruck in der Arbeit.
Stress-Kompetenz zu entwickeln ist ein Lernprozess. Das Schulen der Eigenwahrnehmung, das Erarbeiten von neuen Verhaltensmuster zur Veränderung des Stressempfindens sowie existenzanalytische Methoden sind Schwerpunkte unseres Lehrgangs „Stressmanagement und Burnout-Prävention“.
Themen:
- Grundlagen der Stress- und Burnoutprävention und Abgrenzung zu anderen Gesundheitsberufen
- Einführung in den Bereich Stress- und Burnoutprävention
- Sensibilisierung der Teilnehmer:innen bezüglich ihrer eigenen Rolle und Verantwortung
- Vermittlung medizinischer und psychologischer Konzepte aus der Stress- und Burnoutforschung
- Kennenlernen von Entstehungsdynamiken und psychosozialer Auswirkungen von Burnout
- Erkennen von ähnlichen und angrenzenden Krankheitsbildern
- Auftragsklärung und Bewusstmachung der Grenzen in der Beratungstätigkeit als Lebensberater:in
- Vermittlung fundierter theoretischer Grundlagen, um im Bereich Burnoutprävention professionell arbeiten zu können
- Polyvagaltheorie und Techniken zur Regulierung des Nervensystems
- EFT - Emotional Freedom Techniques
- Selbsthypnose (Entspannung und Schlaf)
- Systemische Fragen zum Thema Stress
- Stress und Emotionen
- Stressmanagement im Alltag und Familie
- Mental Load und Care-Arbeit
- Stress- und Emotionsregulation bei Kindern
- Multimodale Stressprävention
- Beratung/Training nach dem Programm ‚Stark im Stress‘
- Grundkenntnisse über gesundheitsfördernde Bewegung
- Stress- und Burnout Prävention in Unternehmen & Betrieben
- Zusammenhang zwischen Arbeitsbedingungen und Stress
- Digitaler Stress
- Führungsverhalten und Konflikte
- Ursachen und Umgang mit Zeit- und Leistungsdruck in Betrieben
- Motivation zu körperlichen Aktivitäten und effektive Maßnahmen, um in Bewegung zu kommen
- Selbstreflexion der Teilnehmer:innen - Bewusstwerdung der eigenen Bewegungs- und Sportgewohnheiten
- Methodenvielfalt in der Burnout-Beratung
- Einfluss der Natur auf unseren Körper und die Psyche / Biophilia Effekt
- Verschiedenste Methoden und Übungen zum Thema Stress - vor allem im Fokus auf Atmung, Körperwahrnehmung und auch Übungen aus dem Yoga
- Verschiedene Meditationstechniken und Achtsamkeitsübungen
- Resilienz, Selbstfürsorge & Stressmanagementstrategien
- Inner Development Goals
- Salutogenese nach Aaron Antonovsky als Orientierung und Haltung im Beratungsgespräch
- Grundkenntnisse über gesundheitsfördernde Ernährung
- Arbeiten im Einzelsetting im Kontext „Beruf“
- Ablauf und Struktur eines Beratungsgesprächs
- Systemisches Stressmodell für die Beratung von Einzelpersonen
- Dysfunktionale Grundüberzeugungen und Haltungen
- Abgrenzung - den eigenen Bedürfnissen Raum geben
- Ressourcen und Schnittstellen innerhalb und außerhalb von Betrieben
- Der Weg zurück in die Arbeit
- Zusammenhang Ernährung und Stress - „Wenn sich der Stress auf den Magen schlägt!“
- Selbstreflexion der Teilnehmer:innen - Bewusstwerdung der eigenen Ess- und Ernährungsgewohnheiten
Kosten der Ausbildung
Die Kosten für die Ausbildung variieren je nach Anbieter.
Beispielhafte Kosten:
- Bei Einmal-Zahlung: € 1.997,00
- Bei Teilzahlung 2x à € 1.047,00
- Administrationsgebühr inkl. Unterstützung bei der WKO-Einreichung € 120,00
Weitere Kostenangaben:
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- 5 Semester (Diplomausbildung): EUR 9.670,00 (zzgl. Prüfungsgebühr EUR 600,00) + EUR 2.730,00 (Upgrade Master
Dauer und Aufbau der Ausbildung
Die Dauer der Ausbildung variiert je nach Anbieter und kann berufsbegleitend absolviert werden.
Beispielhafter Aufbau:
- 2 Semester (berufsbegleitend)
- 6 Module, 100 Einheiten
- 10 EH Supervision
- 40 EH Praktikum/Beratungsprotokolle
Die Module sind aufbauend und finden in Intervallen von 3 bis 6 Wochen als Blockseminare an Wochenenden (FR 15:30 - SA 19:00) oder an Sonntagen (9:00-19:00 Uhr) statt. Supervision an Dienstagen von 16:00-20:00 Uhr.
Im Rahmen des Curriculums sind mindestens 10 Stunden Supervision erforderlich. Sie werden im Rahmen von 3 Dienstag Abenden angeboten.
Nach der Lebens- und Sozialberater-Verordnung von 2022 umfasst die Ausbildung 4500 Zeitstunden (180 ECTS) und dauert 3 Jahre (sechs Semester).
Abschluss und Berechtigungen
Nach positivem Abschluss dieses Kolloquiums erhalten AbsolventInnen ein Abschlusszertifikat. Diplomierte Lebens- und SozialberaterInnen können sich mit dieser Ausbildung auf der Liste der zertifizierten Burnout BeraterInnen der Wirtschaftskammer Österreich eintragen lassen.
Die Ausbildung zum/zur Lebens- und Sozialberater*in wird nach der Verordnung von 2022 mit einer staatlichen Befähigungsprüfung abgeschlossen. Für die selbstständige Ausübung des Berufs muss das Gewerbe bei der Gewerbebehörde angemeldet werden.
Absolvent*innen des Universitätslehrganges können in Wirtschaftsunternehmen, in Organisationen der öffentlichen Verwaltung, im Bereich Bildung, im Gesundheitswesen sowie in der sozialen Arbeit im weitesten Sinn tätig sein.
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